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Umschlagtext
Die Geschichte einer Religion zwischen Glauben und Machtpolitik
Mit großer Erzählkunst schildert Peter Heather den langen Prozess der Entstehung des Christentums und zeigt, wie es sich über ein Jahrtausend hinweg verwandelte und zu einem machtvollen Element europäischer Politik und Kultur wurde. Sein großes episches Panorama reicht von den frühen Christenverfolgungen bis zur Etablierung des Christentums als dominierende Religion und autoritäre Institution. Eine moderne Darstellung des historischen Christentums unter dem Aspekt der Machtpolitik für unsere Zeit. Im 4. Jahrhundert brach ein neuer Glaube aus Palästina hervor. Er überwältigte das Heidentum und bekehrte Kaiser Konstantin. Fast 1000 Jahre später wurde ganz Europa von christlichen Herrschern regiert und die Religion, tief in Kultur und Gesellschaft verwurzelt, kontrollierte die Bevölkerung. Doch wie Peter Heather zeigt, war der Aufstieg des Christentums zur europaweiten Dominanz keineswegs unvermeidlich. Eindrucksvoll schildert er, wie es zum prägenden Merkmal der europäischen Landschaft wurde. Vom Zusammenbruch des Römischen Reiches, der die Religion an den Rand des Aussterbens brachte, bis zur erstaunlichen Papstrevolution im Mittelalter, aus der die Kirche als Haupt einer riesigen internationalen Organisation hervorging, verfolgt Heather die Fähigkeit des Christentums zur Selbstneuerfindung und die erstaunliche Bereitschaft, gezielte Gewalt einzusetzen. Dies ist die außergewöhnliche Geschichte einer Religion zwischen Glauben und Machtpolitik. Peter Heather, geboren 1960, ist einer der international renommiertesten Historiker. Er studierte Geschichte am New College Oxford, unterrichtete dort mittelalterliche Geschichte am Worcester College, lehrte am University College, London, und der Yale University. Zurzeit ist er Professor für mittelalterliche Geschichte am King's College in London. Bei Klett-Cotta erschien u.a. sein Bestseller »Der Untergang des Römischen Weltreichs«. Rezension
Innerhalb von ca. 1000 Jahren wird aus einer zunächst kleinen Splittergruppe innerhalb des Judentums und trotz früher Verfolgung im 2. und 3. Jahrhundert eine dominierende und autoritäre, tief in Kultur, Gesellschaft und Herrschaft verwurzelte Religion, die ganz Europa beherrscht und kontrolliert und erstaunlich bereit gezielte Gewalt einsetzt. Der Autor beschreibt in diesem voluminösen Werk diese außergewöhnliche Geschichte des Christentums vom 4. bis 13. Jhdt. zwischen Glauben und Machtpolitik, während heute das Christentum seinen Einfluss auf das Innenleben vieler Europäer weitgehend verloren hat. Das Christentum war über 1000 Jahre stark genug, um sich in einer ganzen Reihe von Kontexten der Antike und des Mittelalters durchzusetzen und diese Position einer etablierten kulturellen Vorherrschaft über Jahrhunderte hinweg gegen eine Vielzahl weiterer Herausforderungen zu behaupten.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
»Eine brillante Entzauberung … hervorragend erzählt … Heather bietet unglaublich reiche Schilderungen und verliert dabei nie das große Ganze aus den Augen. Ein fesselndes wie tiefgründiges Buch.« Costica Bradatan, Literary Review »Eine faszinierende Geschichte über eine Religion in einer überraschend prekären Lage.« Dan Jones, Sunday Times »Hervorragend erzählt ... fesselnd und tiefgründig.« Literary Review »Ein Pageturner.« The Spectator Inhaltsverzeichnis
VORWORT 9
ERSTER TEIL DIE ROMANISIERUNG DES CHRISTENTUMS 23 1 »DURCH DIESES SIEGE …« 25 Der Weg nach Nicaea 32 »Macht zu Jüngern alle Völker«? 42 Das Nizänische Glaubensbekenntnis 48 Nach Nicaea 59 Die Kirche der Märtyrer? 68 »Wenn ihr (immer noch) vollkommen sein wollt …« 81 2 BEKEHRUNG IN EINEM CHRISTLICHEN IMPERIUM 87 Bekehrungsmuster 96 »Es gibt mehrere mögliche Wege …« 113 Des Kaisers neuer Kult 122 »Der Mann, den Gott liebt …« 134 3 DER SIEGESALTAR 140 Serapeum 148 Der Gottesstaat 157 »Der Höchste Gott« 174 ZWEITER TEIL DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN CHRISTENTUMS 191 4 NICAEA UND DER UNTERGANG DES WESTENS 193 Hunerich und Chlodwig 196 Der nachrömische Westen 201 Kleiner Wolf 213 Gebt dem Kaiser 220 Hunerich und die Taufe Chlodwigs 230 5 DER ISLAM UND DER NIEDERGANG DES OSTENS 238 »Auf Gottes Geheiß …« 239 Fünf Säulen der Weisheit 249 Es gibt keinen Gott außer Gott … 264 Isaac Tabanos 274 Die Taufe Chlodwigs (da capo) 280 6 »KEINE ENGEL«: BEKEHRUNG IN NORDWESTEUROPA 284 Missionare und Könige 289 Vorwärts, Christi Streiter! 297 Missionarseinstellungen 316 Kirche und Volk 335 7 DIE NEUSTRUKTURIERUNG DES LATEINISCHEN CHRISTENTUMS 352 Vom Imperium zum Commonwealth 352 De correctione rusticorum 373 8 KULTUR UND GESELLSCHAFT IM NACHRÖMISCHEN WESTEN 392 Jenseits der Dunklen Jahrhunderte 393 Kirche und Bildung 405 Kirche und Staat 420 DRITTER TEIL DIE ERNEUERUNG DES CHRISTLICHEN REICHES 429 9 CHRISTLICHE EXPANSION IN EINEM ZWEITEN IMPERIALEN ZEITALTER 431 Weihnachten Anno Domini 800 436 translatio imperii 446 Das Kreuz geht in den Osten 454 Könige und Christentum im Schatten des Imperiums 464 10 DER GOTTESSTAAT KARLS DES GROSSEN 478 Correctio 482 Religion der Massen 501 11 PÄPSTE UND KAISER 513 Päpste und Missionare 514 Die Erfindung der päpstlichen Autorität 521 Der Weg nach Canossa 539 12 »GOTT WILL ES« 552 Päpstliche Außenpolitik? 554 Die Kreuzzüge und die Grenzen der Christenheit 564 Kanon- Harmonisierungen 573 13 DIE ÖKONOMIE DER ERLÖSUNG 590 »Nur der Büßer wird bestehen« 594 Schule und Universität 602 Die Armen von Lyon 617 Einbeziehung und Kreativität 626 »Minderbrüder« 634 14 CHRISTENTUM UND ZWANG 644 accusatio und inquisitio 647 Die große Lepra-Panik 655 Die Visitationen des Richard de Clyve 665 ANHANG Danksagungen 681 Liste der Karten 683 Abbildungsverzeichnis mit Nachweisen 684 Anmerkungen 687 Bibliographie 737 Register 777 |