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Botticelli
Hans Körner
DuMont Literatur und Kunst Verlag
EAN: 9783832173166 (ISBN: 3-8321-7316-1)
420 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 22 x 28cm, 2006, mit 186 farb. u. 310 einf. Abb., gebunden mit Schutzumschlag
EUR 49,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
»... irgend etwas macht einen Sandro Botticelli so unwiderstehlich,
daß einem heute kaum eine andere Wahl bleibt, als ihn tief zu verehren oder ihn zu verabscheuen.«
Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Maler und Literaten die Kunst Botticellis wieder zu entdecken. Und bereits um 1900 war Botticelli neben Leonardo zum berühmtesten Künstler der Florentiner Frührenaissance aufgestiegen. Hauptwerke wie der >Frühling< und die >Geburt der Venus< sind seitdem Publikumsmagneten geblieben. Für die Kunstgeschichtsschreibung bedeutete das Werk Botticellis seit seiner Wiederentdeckung eine stete Herausforderung. Dieses Buch stellt sich neu dem Problem der zeitlichen Einordnung und der Inhaltsdeutung der Werke Botticellis. Grundsätzlich aber bleibt es dem Anspruch verpflichtet, daß Interpretationen sich am Sichtbaren bewähren müssen, nicht umgekehrt. Die Bilder selbst, ihre religiöse und/oder dekorative Funktion, ihr bildgeschichtliches Vor-und Umfeld, ihre Sinnlichkeit und ihre Schönheit stehen im Vordergrund.
Hans Körner, geboren 1951. Studium an den Universitäten in Würzburg, Salzburg und München. 1977 Promotion und 1986 Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1987 bis 1991 Gastdozenturen an der Sorbonne (Paris I / IV). Seit 1992 Professor am Seminar für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 1996 erschien >Edouard Manet. Dandy, Flaneur, Maler<.
Rezension
Dem Florentiner Sandro Botticelli (1445 - 1510) (eigentlich: Alessandro di Mariano Filipepi), italienischer Maler und Zeichner, neben Leonardo der berühmteste Künstler der Renaissance, ist dieser ebenso voluminöse wie informative Band gewidmet. Wer kennt nicht "Die Geburt der Venus" (La nascita di Venere, nach 1482, Uffizien Florenz) oder La Primavera, („Der Frühling“, 1478, Uffizien)? Im Geist der Frührenaissance und des Humanismus malte Botticelli Bilder aus dem Themenbereich der griechischen Mythologie sowie Allegorien mit Gegenwartsbezug. Das Leben Botticellis hat Giorgio Vasari in einer Biografie beschrieben. 1481 arbeitete Botticelli in Rom an der Sixtinischen Kapelle. Der Autor beschreibt die Lebenssituation des Malers im Alltag wie im allgemein politischen Geschehen und erläutert diese Punkte oft ausgehend von einem Quellenstudium, dessen Ergebnisse er gekonnt und verständlich in den laufenden Text einarbeitet. Ziel dieses Buches ist es, unser aller Staunen vor Botticelli, vor den bekanntesten Meisterwerken der Renaissance, vor den »schönsten Bildern der Welt« zu verwandeln in eine langsame Annäherung an die Realität dieses Künstlers, an die Bedingungen seines Schaffens. Die Bilder stehen im Mittelpunkt der Darstellung.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die umfassende Darstellung zum konkurrenzlos günstigen Preis!
Sandro Botticelli ist neben Leonardo der berühmteste Künstler der Renaissance. Hauptwerke wie der »Frühling« und die »Geburt der Venus« sind Publikumsmagneten. Die Frage ist, wie können wir die große, unmittelbar wirkende Anziehungskraft, die sinnlich-erotische Ausstrahlung seiner berühmten Frauendarstellungen erklären?
Hans Körner reagiert in seiner gründlich recherchierten Darstellung zu Leben und Werk ausgehend von neuesten Forschungsergebnissen auf diese Frage. Es gelingt ihm, seine umfassenden Kenntnisse zu einer geschickt vernetzten Argumentation zusammenzufügen. Seinen sprachlich brillanten Bildbeschreibungen fügt er die Darstellung der wichtigen Motiv- und Bildtraditionen, der wichtigsten technischen Aspekte (Einsatz der Goldfarbe) sowie die genaue Rekonstruktion der ursprünglichen Hängung (»spaliera«-Bilder, Ort von Altarbildern) hinzu. Er beschreibt die Lebenssituation des Malers im Alltag wie im allgemein politischen Geschehen und erläutert diese Punkte oft ausgehend von einem Quellenstudium, dessen Ergebnisse er gekonnt und verständlich in den laufenden Text einarbeitet.
Ziel dieses Buches ist es, unser aller Staunen vor Botticelli, vor den bekanntesten Meisterwerken der Renaissance, vor den »schönsten Bildern der Welt« zu verwandeln in eine langsame Annäherung an die Realität dieses Künstlers, an die Bedingungen seines Schaffens. Die Bilder stehen im Mittelpunkt der Darstellung und regen uns an zu neuem Sehen und zu aus diesem entwickelten neuen Denkansätzen. Die Lektüre fesselt und weist den Weg zu einem neuen, erfrischten Blick auf diesen großen, uns bisher vielleicht allzu bekannten Renaissancekünstler.
Hans Körner,
geboren 1951 in Würzburg. Studium an den Universitäten in Würzburg, Salzburg und München. 1977 Promotion und 1986 Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1987 bis 1991 Gastdozenturen an der Sorbonne (Paris I / IV). Seit 1992 Professor am Seminar für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 1996 erschien »Edouard Manet. Dandy, Flaneur, Maler«.
Inhaltsverzeichnis
I Vom Borgo Ognissanti zum Ognissanti-Friedhof 7
II Lehrzeit und erste Meisterjahre
Die frühen Andachtsbilder
Die Lehrmeister: Der »lüsterne Lippo« und der fleißige Andrea 15
Diesseits des Rahmens 17
Die Passion im Marienandachtsbild 24
Runde Andachtsbilder 33
Bilder im Profanraum
Tugenden im Wettstreit 39
Die Temperatur der Kunst. Spalliera-, Cornice- und Cassone-Bilder 43
Liebesleid 47
Bilder für den Kirchenraum
>Sacra Conversazione< 54
Zeitgenossen im heiligen Geschehen 59
Heiligenbild und Geschichtsbild 67
Die frühen Porträts
Präsenz und Prominenz 71
Das weibliche Dreiviertelporträt 78
III Die Zeit der großen Aufträge
Die Anfänge der laurentinischen Renaissance und die Verschwörung der Pazzi
Die Wiederkehr des >Goldenen Zeitalters< 82
Schandmalerei. Die Hinrichtung im Bild und die Hinrichtung als Bild 87
Der tote Giuliano de' Medici und Botticellis appellative Porträts 91
Die >Primavera<
Verstehen und Verschleiern 205
Begehren, Gewalt und Liebe 205
Der Liebesgarten 213
Die >Primavera< als Dekoration 216
Botticelli als Wandmaler
Die Anfänge 220
Kirchenväter im Wettstreit 222
Die Verkündigung von San Martino alla Scala 226
Das römische Jahr 228
Goldmalerei 240
Profane Wandbilder 246
>Die Geburt der Venus<
Ein »junges Mädchen mit einem nichtmenschlichen Antlitz« 250
Erotische Kunst 255
Die Macht der Liebe
>Weibermacht< und Frauenlob 263
Die Haare der >Nymphe< 266
Das Schlafzimmerbild und die Hoffnung auf schöne Kinder 273
Die Grausamkeit der Liebe 277
Die Liebe des Kentauren 282
Die Andachtsbilder der reifen Schaffenszeit
Die Andachtsbildmanufaktur Botticellis 290
Tondi 299
Die Altarbilder der 1480er Jahre
>Sacra Conversazione< 310
Von der Verstörung zur Erhöhung der Jungfrau 319
IV Die späten Bilder
»Ein Mann von grübelndem Verstande«
Die Bilder zu Dantes >Göttlicher Komödie< 330
Der Florentiner Apelles 345
Girolamo Savonarolas Florenz und die späten religiösen Werke Botticellis
Aufstieg und Fall Savonarolas 353
Die späten Altarbilder 356
Der Meister der >kleinen Figuren< 367
V Werke jenseits des Grabes.
Das posthume OEuvre Sandro Botticellis 382
Anmerkungen 387
Literatur 403
Abbildungsnachweis 415
Namenregister 417
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