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Botschaft aus der Ukraine
Wolodymyr Selenskyj
Siedler-Verlag
EAN: 9783827501738 (ISBN: 3-8275-0173-3)
160 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, Dezember, 2022
EUR 16,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
"Eines baldigen Tages werden geliebte Menschen wieder vereint sein. Unsere Flagge wird wieder über den besetzten Städten wehen. Unsere Nation wird wiedervereinigt sein, und es wird Frieden herrschen. Und die Welt wird nicht länger in Schwarz und Weiß träumen. Sondern allein in Blau und Gelb."
Rezension
Es ist nicht "irgendeine" Buchneuerscheinung. Der Autor besitzt weltweiten Bekanntheitsgrad, leider aus einem bedrückenden Grund und er selbst würde auf diese Art des Ruhms aus verständlichen Gründen nur allzu gerne verzichten: der Präsident der Ukraine. Wolodymyr Selenskyj präsentiert im vorliegenden Buch eine Auswahl seiner Reden rund um die aktuelle Misere. Die Inhalte des Buches wurden von ihm selbst autorisiert. Der Siedler-Verlag fügt es in sein aktuelles Buchangebot und initiiert mehr als hochinteressanten und beeindruckenden Lesestoff zu bieten: die Autorenerlöse werden an United24 weitergeleitet, eine staatliche Organisation, die Spenden für die Ukraine sammelt.
Zum Inhalt:
Das Vorwort entstammt der Feder Arkady Ostrovskys, einem in Moskau geborenen britischen Journalisten, der über viele Jahre für "The Economist" aus der Region Osteuropa berichtet. Diesem Vorwort folgt eine Einleitung, verfasst von Wolodymyr Selenskyj. Hier beschreibt er, unmittelbar zum Kern kommend, die Intentionen des vorliegenden Buches: Die Leser sollen die Ukraine und das ukrainische Volk kennenlernen.
Dies geschieht nicht etwa in Form monologischer Betrachtungen, sondern durch eine abwechslungsreiche Auswahl seiner Reden, die sich zeitlich von der Antrittsrede zu Beginn seiner Präsidentschaft (2019) bis zum Tag der Unabhängigkeit der Ukraine im August dieses Jahres spannen. Er ordnet diese Reden 4 Kapiteln zu: Die Werte der Ukraine, ihrem Kampf um die Freiheit, dem Bestreben um Beistand und Unterstützung (Teil III - unsere Stimme) und einem abschließenden Blick auf die Nation.
Fazit:
Ich bin beeindruckt! Und das aus mehreren Gründen. Schon das Vorwort Arkady Ostrovskys weist den Weg in eine außergewöhnliche Lektüre: sachlich und einfühlsam gleichermaßen; das gelingt selten. Auch von der Kunst der Rede, die Wolodymyr Selenskyj ganz offenkundig beherrscht, war ich angetan. Eindringlich, engagiert, pathetisch ohne stilistische Übertreibungen, diese Mischung vermochte es, mich regelrecht zu fesseln. Reden, die mich an vielen, sehr vielen Stellen zum Nachdenken gebracht haben. Empathisch sind die Worte Selenskyjs und ein Weckruf zugleich. Für die westliche Staatengemeinschaft ein Signal, wachsam zu sein, aus ihrem nach wie vor hohen Lebensstandard heraus nicht nachzulassen, die Ukraine in ihrem Kampf um deren Selbstständigkeit und Überleben als freie Nation zu unterstützen. Deutlich wird auch, dass mit zunehmender Dauer der Auseinandersetzung die "Schärfe" in den Formulierungen wächst, mit Schilderungen der Gräueltaten nicht hinter dem Berg gehalten wird. Mehr als verständlich, wie ich meine. Keiner von uns möchte wohl tatsächlich in der Haut des Autoren stecken.
"Wenn Sie verstehen wollen, wer wir sind und woher wir kommen, was wir wollen und wohin wir gehen, müssen Sie zuerst mehr über uns erfahren. Dieses Buch wird Ihnen dabei helfen." (S. 26) Und tatsächlich finde ich, gelingt genau dies mit der vorliegenden Lektüre ausgezeichnet.
Daher: unbedingte Leseempfehlung! Und darüber hinaus hoffe ich, dieses Buch findet zahlreiche interessierte Leser!
Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
„Ein Schlachtruf für die Freiheit“: Wolodymyr Selenskyjs große Kriegsreden – von ihm selbst ausgewählt und kommentiert
Dieses Buch versammelt Wolodymyr Selenskyjs große Kriegsreden, ergänzt um eine aktuelle Einordnung aus seiner Sicht. So erzählt es die Geschichte der Ukraine mit den Worten ihres Präsidenten. Es ist die Geschichte eines Landes, das sich mutig gegen die russische Aggression verteidigt. Und die Geschichte eines Volkes, das der Welt im Kampf um die Demokratie voranschreitet. Vor allem aber ist es ein Appell, der uns allen gilt: aufzustehen und für die Freiheit zu kämpfen. Wann, wenn nicht jetzt?
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
Wir sind hier (von Arkady Ostrovsky)
Einleitung: Die Zeit zurückdrehen 23
Teil I - Unsere Werte
1 "Jeder von uns ist Präsident" 37
Antrittsrede vor dem ukrainischen Parlament, Kiew, 20. Mai 2019
2 "Ein Krieg von anderen" 41
Rede vor der UN-Vollversammlung, New York, 25. September 2019
3 "Das Gegenteil von Liebe" 49
Rede vor dem United States Holocaust Memorial Museum,
Washington D.C., 1. September 2021
4 "Unbezwingbar" 57
Ansprache am Tag der Würde und Freiheit, Kiew, 21. November 2021
Teil II - Unser Kampf
5 "Die Lehren der Geschichte" 67
Rede vor der Münchener Sicherheitskonferenz, 19. Februar 2022
6 "Möchten die Russen Krieg?" 75
Ansprache an das ukrainische und russische Volk, Kiew 24. Februar 2022, 0.30 Uhr
7 "Wir sind die Ukraine" 83
Ansprache an das ukrainische Volk, Kiew, 24. Februar 2022, 6.00 Uhr
8 "Ein Krieg gegen Europa" 85
Ansprache an die Menschen Europas, Kiew, 25. Februar 2022
Teil III - Unsere Stimme
9 "Die Ukraine strebt nicht nach Größe. Und doch wurde sie groß."
Rede vor dem britischen Parlament, London (per Videoschaltung), 8. März 2022
10 "In den Frieden führen" 101
Rede vor dem US-Kongress, Washington D.C. (per Videoschaltung), 16. März 2022
11 "Reißen Sie diese Mauer nieder!" 105
Ansprache im Deutschen Bundestag, Berlin (per Videoschaltung), 17. März 2022
12 "Gleichgültigkeit tötet" 111
Rede vor der israelischen Knesset, Jerusalem (per Videoschaltung), 20. März 2022
Teil IV - Unsere Nation
13 "Wie konnte es soweit kommen?" 123
Ansprache an das ukrainische Volk, Kiew, 3. April 2022
14 "Gott schütze die Ukraine" 131
Osteransprache, Kiew, 24. April 2022
15 "Nie wieder?" 137
Ansprache zum ukrainischen Tag des Gedenkens und der Versöhnung,
Borodjanka, 8. Mai 2022
16 "Ein freies Volk" 147
Rede zum ukrainischen Unabhängigkeitstag, Kiew, 24. August 2022
Quellen für zitierte Literatur 157
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