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Blaise Pascal Biographie eines Genies
Blaise Pascal
Biographie eines Genies



Klett-Cotta
EAN: 9783608943351 (ISBN: 3-608-94335-8)
486 Seiten, hardcover, 15 x 23cm, 2006

EUR 29,50
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Blaise Pascal (1623-1662) zählt zu den wichtigsten Denkern der Neuzeit. Er war nicht nur Philosoph, der die berühmte Pascalsche Wette erfand und für eine „Logik des Herzens“ plädierte, sondern auch Mathematiker, Physiker und Schriftsteller. Auf ihn geht zurück der Binomische Lehrsatz, den Pascal selbst „arithmetisches Dreieck“ nannte und im heutigen Mathematikunterricht als „Pascalsches Dreieck“ gewürdigt wird. Eine ausführliche Biographie zu dem Intellektuellen hat im Jahr 2000 Jacques Attali, der ehemals engste Berater Mitterands, vorgelegt. 2006 erschien das Buch in deutscher Übersetzung bei „Klett-Cotta“ unter dem Titel „Blaise Pascal. Biographie eines Genies“. Dem französischen Wirtschaftswissenschaftler gelingt es in dem Werk, Pascals Leben und Wirken umfassend zu beleuchten. Dazu zieht er das gesamte von Pascal veröffentlichte Schrifttum heran, auch die zahlreichen von Pascal unter Pseudonymen veröffentlichen Schriften. Davon werden einige ausführlich in der Biographie zitiert. Kritisch anzumerken zu dem Buch bleibt, dass Attali in den letzten Kapiteln seines Werks über das Universalgenie die deskriptive Ebene verlässt, in einen kulturkritischen Duktus verfällt und versucht Pascal für die gegenwärtige französische Identitätsbildung zu instrumentalisieren. So behauptet Attali, dass das „heutige Frankreich“ dabei sei sich „von dem Frankreich Pascals zu entfremden“ (S. 403) und dass Pascal der „Archetyp des französischen Genies“ (S. 404) sei.
Die Biographie von Attali regt PhilosophielehrerInnen dazu an, sich mehr im Unterricht mit dem Werk Pascals auseinander zu setzen. Außerdem ermöglicht die Beschäftigung mit „Blaise Pascal“ fächerübergreifendes Arbeiten zusammen mit Mathematik- und Physiklehrerinnen.
Fazit: Die Lektüre von Attalis gut lesbarer Biographie über das Universalgenie Blaise Pascal, erschienen im Verlag „Klett-Cotta“, kann jedem an neuzeitlicher Ideengeschichte Interessierten nur empfohlen werden.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Blaise Pascal (1623–1662) war ein Wunderkind und das größte Genie Frankreichs: ein rastloser, nervöser Querdenker, ein zweifelnder und verzweifelnder Christ. Seine Erkenntnisse in Mathematik und Philosophie waren bahnbrechend, und unsterblich sind seine Gedanken über Würde und Elend des menschlichen Daseins.
Sein Biograph entwirft mit Leidenschaft das große Drama dieses universellen Geistes.

Ohne fremde Hilfe leitete das 13jährige Wunderkind Blaise Pascal (1623 – 1662) die Grundlagen der Geometrie und Mathematik ab, entwarf als junger Mann die der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. Die Binomischen Formeln gehen auf ihn zurück, eine Abhandlung über Kegelschnitte verfaßte er mit 16 Jahren, skizzierte die erste Rechenmaschine mit 19 Jahren und formulierte mathematische Einsichten für die Infinitesimalrechnung, ohne die moderne Techniken undenkbar wären – eine rastlose, nervöse Existenz.

Vorläufer von Newton und Leibniz, Vordenker von Nietzsche, Kafka, Camus und Sartre ist er ein innerlich zerrissener Christ, der eine Wette für die Existenz Gottes einging und doch an seinen Zweifeln litt: Pascal ist der erste, der die Dramatik, den Glanz und das Elend menschlichen Daseins hellsichtig, virtuos und vollendet formuliert hat – ein Genie für das 21. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis
Inhalt


Einleitung 11
Bibliographische Bemerkungen 16

Erster Teil Lichtwerdung (1623-1650) 19
1 Die Wunderkinder (1623-1640) 21
2 Die Denkmaschine (1641-1650) 67

Zweiter Teil Glanz (1650—1662) 141
3 Glücksspiele und Liebe (November 1650-23.November 1654) 143
4 Kinder des Friedens (23. November 1654-Juli 1657) 196
5 Der Schmerz der Hoffnung (Juli 1657 – 19.August 1662) 273

Dritter Teil Aufklärung (1663-2000) 357
6 Tod und Auferstehung (1663-2000) 359
7 Ein Universalgenie 402

Anhang 427
Danksagung 429
Bildnachweis 430
Anmerkungen 431
Literatur 437
Personenregister 459