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Beratung und Therapie bei schulvermeidendem Verhalten Multimodale Interventionen für psychisch belastete Schulvermeider - das Essener Manual
Beratung und Therapie bei schulvermeidendem Verhalten
Multimodale Interventionen für psychisch belastete Schulvermeider - das Essener Manual




Volker Reissner, Johannes Hebebrand, Martin Knollmann (Hrsg.)

Reihe: Kohlhammer Manuale


Kohlhammer
EAN: 9783170253025 (ISBN: 3-17-025302-6)
274 Seiten, paperback, 21 x 30cm, 2015, 5 Abb., 98 Tab.

EUR 59,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Psychische Belastungen und Störungen sind bei Schülern, die der Schule häufig bzw. durchgehend fernbleiben, nicht selten Auslöser oder Resultat der Schulvermeidung, die sich in einem fehlenden Schulabschluss und sehr geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen kann. Dieses Manual dient als Grundlage einer multiprofessionellen Beratung und Behandlung von Schulvermeidern sowie deren Eltern. Es besteht aus vier aufeinander abgestimmten Modulen: 1. Kognitive Verhaltenstherapie mit übergeordnetem Fokus auf die Schulrückführung, 2. Familienberatung, 3. Schulische Beratung, 4. Sport und Psychoedukation. Ziel ist es, das psychische Befinden dieser belasteten Schüler zu verbessern und ihnen eine schnelle Rückkehr in die Schule zu ermöglichen. Das Manual wurde wissenschaftlich evaluiert: Es erwies sich in Hinblick auf die Reintegration in die Schule als genauso effektiv wie die Behandlung bei niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiatern bzw. -psychotherapeuten. Auch bezüglich der psychopathologischen Belastung konnte eine Besserung nachgewiesen werden.

Dr. med. Dr. phil. Volker Reissner ist Oberarzt,

Prof. Dr. Johannes Hebebrand ist Professor und Leiter,

Dr. phil. Martin Knollmann ist Leitender Psychologe der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität Duisburg-Essen/LVR-Klinikum Essen.
Rezension
Schulabsentismus, Schulmeidung, Schulverweigerung und Schulaversion bilden einen beachtlichen Bestandteil jugendlicher Desintegrationsprozessen. Viele Lehrer/innen reagieren hilflos bis verzweifelt, weil sie das Problem nicht in den Griff bekommen. Schulverweigerer haben besonders schlechte Bildungs- und berufliche Zukunftschancen. Um das Schulschwänzen zu reduzieren und Schulschwänzer erneut in das Schulleben zu integrieren, sind vor allem pädagogische und schulpolitische Maßnahmen erforderlich. In vier aufeinander abgestimmten Schritten sucht dieses »Essener Schulvermeidermanual« zur Beratung und Therapie bei schulvermeidendem Verhalten das psychische Befinden entsprechend belasteter Schüler zu verbessern und ihnen eine schnelle Rückkehr in die Schule zu ermöglichen: 1. Kognitive Verhaltenstherapie mit übergeordnetem Fokus auf die Schulrückführung, 2. Familienberatung, 3. Schulische Beratung, 4. Sport und Psychoedukation.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Motivation zum Schulbesuch 11
Volker Reissner, Svenja Spie, Martin Knollmann und Johannes Hebebrand

1.1 Zum Manual 11
1.2 Schulvermeidung im Kontext von Verhalten, Funktion und Diagnose12
1.3 Therapie der Schulvermeidung und assoziierter psychischer Störungen 14
1.4 Harm-reduction und motivationale Arbeit 15
1.4.1 Vernetzung und Multiprofessionalität 16
1.4.2 Aufsuchen und motivieren 16
1.4.3 Toolbox: Motivierende Gesprächsführung 16
1.5 Zusammenfassung der wichtigsten manualrelevanten Fakten 25

2 Modul: Kognitive Verhaltenstherapie 27
Svenja Spie, Sylvia Mushoff-Küchenmeister und Volker Reissner

2.1 Fallkonzeption 28
2.1.1 Erstgespräch und erweiterte Exploration 29
2.1.2 Standardisierte Diagnostik 32
2.1.3 Erarbeitung von Zielen und fortführende motivationale Arbeit 34
2.1.4 Multiprofessionelle Fallkonzeption im Team 37
2.2 Therapieplanung und -vorbereitung 53
2.2.1 Entwicklung des gemeinsamen Problem- und Lösungsmodells 53
2.2.2 Gemeinsamer Therapieplan und erste Schritte auf dem Schulweg 56
2.3 Therapie im Einzelsetting 61
2.3.1 Verlaufskonferenz 64
2.3.2 Mini-Konferenz 64
2.4 Therapie im Gruppensetting 65
2.4.1 Einführung in die Gruppe 66
2.4.2 Angst 70
2.4.3 Gedanken, Gefühle und Verhalten 73
2.4.4 Selbstwert und positive Aktivitäten 75
2.4.5 Soziale Kompetenzen 78
2.4.6 Training emotionaler Kompetenzen 80
2.4.7 Selbstmanagement und Motivation 83
2.5 Therapiepause und Therapieende 86

3 Modul: Familienberatung 87
Petra Vasen, Michael Schmitz und Volker Reissner

3.1 Beziehung und Motivation fördern 90
3.1.1 Erste Kontaktaufnahme 90
3.1.2 Beziehungsaufbau und Motivation 93
3.2 Erziehungskompetenz verbessern 99
3.2.1 Familienabsprachen verbessern 104
3.2.2 Wirkungsvoll Aufforderungen stellen und durchsetzen 108
3.2.3 Natürliche Konsequenzen setzen 112
3.2.4 Verstärkte Konsequenzen setzen 115
3.3 Schulwegbewältigung 121
3.3.1 Schulwegbewältigung bei internalisierender Symptomatik 122
3.3.2 Schulwegbewältigung bei externalisierender Symptomatik 134
3.4 Unterstützung weiterführender Maßnahmen 140
3.4.1 Begleitung im prästationären Setting 141
3.4.2 Begleitung im poststationären Setting 144
3.4.3 Anbahnung weiterführender Jugendhilfemaßnahmen 146
3.5 Elterngruppe 148
3.5.1 Durchführung der Elterngruppe 148

4 Modul: Schulische Beratung 153
Alexander Wertgen

4.1 Schulische Beratung bei umgrenzten Problemlagen 155
4.1.1 Erste Kontaktaufnahme zur Schulischen Beratung 156
4.1.2 Schulische Beratung des Schülers und der Familie 161
4.1.3 Information der Lehrer sowie kollegialer Austausch 168
4.1.4 Erfolgskontrolle/Nachsorge 171
4.2 Schulische Beratung bei umfassenderen Problemlagen 175
4.2.1 Lernberatung 175
4.2.2 Schullaufbahn- und berufliche Bildungsberatung 180
4.2.3 Beratung und Begleitung bei Übergängen in schulische Bildungsmaßnahmen bzw. in eine berufliche Ausbildung 187
4.2.4 Beratung der Erziehungsberechtigten in mit dem Schulbesuch zusammenhängenden Erziehungsfragen 192
4.2.5 Pädagogisch begleitete Schulrückführung 199
4.2.6 Fallbezogene Beratung der Lehrer, Kollegialer Austausch 207

5 Modul: Psychoedukatives Sportprogramm 213
Johannes Helmig und Volker Reissner

5.1 Spieleröffnung 217
5.1.1 Kontaktaufnahme mit dem Coach 217
5.1.2 Spielregeln und Sporttagebuch 219
5.1.3 Kontaktaufnahme in der Gruppe 222
5.2 Motivation 225
5.2.1 Individuelle Ziele 225
5.2.2 Teambuilding und Gruppenziel 229
5.3 Selbstwirksamkeit und Selbstmanagement 235
5.3.1 Basis-Prognose-Training 236
5.3.2 Selbstgesprächsregulation 238
5.4 Soziale Kompetenz 241
5.4.1 Support durch Trainingspartnerschaften 242
5.4.2 Kontaktaufnahme außerhalb der Gruppe 246
5.5 Achtsamkeit und Entspannung 249
5.5.1 Achtsamkeit 249
5.5.2 Entspannung 252
5.6 Umsetzung des gemeinsamen Ziels und Abschied 253
5.6.1 Umsetzung des gemeinsamen Ziels 253
5.6.2 Erfolge feiern und Abschied 254

6 Anhang 255

6.1 Exkurse 255
6.1.1 Exkurs: Stages of Change 255
6.1.2 Exkurs: SORKC-Schema 256
6.1.3 Exkurs: Plananalyse und motivorientierte Gesprächsführung 256
6.1.4 Exkurs: Zielformulierung 257
6.1.5 Exkurs: Geleitetes Entdecken mittels Sokratischen Dialogs 257
6.1.6 Exkurs: Subjektives Problemmodell 258
6.1.7 Exkurs: Wirkfaktoren der Gruppentherapie und Therapeutenfehler 259
6.1.8 Exkurs: Exposition oder Angstkonfrontation 259
6.1.9 Exkurs: Belohnen, Bestrafen, Löschen und Verstärken 260
6.1.10 Exkurs: Kognitive Umstrukturierung 260
6.1.11 Exkurs: Aufbau positiver Aktivitäten oder Tagesstrukturierung 261
6.1.12 Exkurs: Rollenspiele, Übungen und Training sozialer und anderer Kompetenzen 262
6.2 Literaturverzeichnis 263

Stichwortverzeichnis 271

Onlinematerial


6.3 Modul Kognitive Verhaltenstherapie (VT): Arbeitsblätter
6.4 Modul Kognitive Verhaltenstherapie: Problem- und Lösungsmodelle
6.5 Modul Familienberatung (FB): Arbeitsblätter und Orientierungshilfen
6.6 Modul Familienberatung: Elterngruppe (EG) – Ablaufschema
6.7 Modul Familienberatung: Elterngruppe (EG) – Arbeitsblätter
6.8 Modul Psychoedukatives Sportprogramm (SP): Arbeitsblätter