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Benediktus-Regel  Bibliothek der Kirchenväter. Herausgegeben von Katharina Greschat und Michael Tilly
Benediktus-Regel


Bibliothek der Kirchenväter. Herausgegeben von Katharina Greschat und Michael Tilly

Katharina Greschat (Hrsg.)

Marixverlag
EAN: 9783865390653 (ISBN: 3-86539-065-X)
208 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 20cm, 2006

EUR 10,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Benediktusregel ist einer der wirkmächtigsten Texte der europäischen Spätantike. Seit der Zeit der Karolinger hat diese Regel mit ihren klaren und menschlichen Anordnungen das klösterliche Leben geprägt und zugleich immer wieder reformiert und mit neuem Leben erfüllt.



Trotz des enormen Erfolges der Regel ist die Person Benedikts, auf den sich auch Papst Benedikt XVI. beruft, kaum greifbar. Allein der erste Mönchspapst Gregor I. (ca. 540-604) hat dem "Vater des abendländischen Mönchtums" in seiner Lebensbeschreibung heiliger Männer ein Denkmal gesetzt. Doch auch er konnte noch nicht wissen, dass die Benediktregel im christlichen Abendland allen anderen Mönchsregeln den Rang ablaufen und bis zu den Regeln des Franz von Assisi (ca. 1181-1226) und des Ignatius von Loyola (1491-1556) Alleingültigkeit beanspruchen würde.



Dr. theol. habil. Katharina Greschat, geb. 1965, ist Privatdozentin für Kirchengeschichte in Mainz und Verfasserin mehrerer Monographien und Aufsätze zur altkirchlichen Literatur und Theologie. Seit 2005 Lehrstuhlvertretung im Fach Alte Kirchengeschichte an der Humboldt Universität Berlin.



Dr. theol. habil. Michael Tilly, geb. 1963, ist Hochschuldozent für Judaistik in Mainz, Lehrbeauftragter in Koblenz und Verfasser von Fachbüchern, Aufsätzen und Lexikonartikeln zu judaistischen und exegetischen Themen.
Rezension
Bei der vorliegenden Ausgabe der Benediktus-Regel handelt es sich einen Nachdruck der 1914 in der Bibliothek der Kirchenväter erschienen Ausgabe in der Übersetzung von Pius Bihlmeyer. Einleitung und Fußnoten wurden aktualisiert. Der Band enthält außerdem ein ausführliches Vorwort von Katharina Greschat und eine umfangreiche Bibliographie zu Benedikt und seiner Ordensregel, wobei die jüngsten Titel aus dem Jahr 2001 stammen.

Das Vorwort gliedert sich in folgende Abschnitte:
Wer war Benedikt von Nursia?
Schwierige Zeiten: die Gotenkriege
Benediktverehrung und Benediktusregel
Benediktusregel und Magisterregel
Mission der Angelsachsen und karolingische Reform: die Benediktusregel setzt sich endgültig als Norm klösterlichen Lebens durch
Reformen des benediktinischen Mönchtums

Ein Problem der Ausgabe ist sicher das Alter der Übersetzung. Zwischenzeitlich wurde die Regel mehrfach überarbeitet und dem gegenwärtigen Sprachgefühl und Sprachgebrauch angepasst. Die vom Benediktiner-Orden derzeit verwendete Fassung findet sich samt lateinischem Original auf der Homepage der Benediktiner: www.benediktiner.de.

Zum Vergleich hier Kapitel 68 in den unterschiedlichen Fassungen:

Übersetzung Bihlmeyer
Wenn einem Bruder Unmögliches aufgetragen werden sollte
Wenn einem Bruder etwas sehr Schweres oder gar Umögliches aufgetragen wird, nehme er den Auftrag des Vorgesetzten in aller Sanftmut und in Gehorsam an. Sieht er, dass die auferlegte Laust durchaus das Maß seiner Kräfte übersteigt, so soll er dem Obern die Gründe seines Unvermögens in Geduld und schicklicher Weise darlegen, nicht geleitet vom Geiste des Stolzes, der Widersetzlichkeit oder des Widerspruchs. Beharrt der Obere auch nach dieser Aussprache und Vorstellung auf seiner sEntscheidung und seinem Befehl, dann wisse der Untergebene, dass es für ihn so gut ist, und gehorche aus Liebe im Vertrauen auf den Beistand Gottes.

Aktuelle Übersetzung der deutschsprachigen Benediktiner (Regelkommission der Salzburger Äbtekonferenz):
Überforderung durch einen Auftrag
Wenn einem Bruder etwas aufgetragen wird, das ihm zu schwer oder unmöglich ist, nehme er zunächst den erteilten Befehl an, in aller Gelassenheit und im Gehorsam. Wenn er aber sieht, dass die Schwere der Last das Maß seiner Kräfte völlig übersteigt, lege er dem Oberen dar, warum er den Auftrag nicht ausführen kann, und zwar geduldig und angemessen, ohne Stolz, ohne Widerstand, ohne Widerrede. Wenn er seine Bedenken geäußert hat, der Obere aber bei seiner Ansicht bleibt und auf seinem Befehl besteht, sei der Bruder überzeugt, dass es so für ihn gut ist; und im Vertrauen auf Gottes Hilfe gehorche er aus Liebe.

Matthias Wörther, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Katharina Greschat 5
Einleitung 39
Prolog der Mönchsregel 51
Wortlaut der Regel 57
Ausgewählte Literatur zu Benedikt
und der Benediktusregel 195