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Ausweg am Lebensende Sterbefasten - Selbstbestimmtes Sterben durch freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken Mit einem Geleitwort von Dieter Birnbacher

3., aktual. Auflage 2012
Ausweg am Lebensende
Sterbefasten - Selbstbestimmtes Sterben durch freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken


Mit einem Geleitwort von Dieter Birnbacher



3., aktual. Auflage 2012

Christian Walther, Boudewijn Chabot

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497022748 (ISBN: 3-497-02274-8)
174 Seiten, paperback, 13 x 21cm, 2012

EUR 18,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Autoreninformation

Dr. med. Boudewijn Chabot, PhD, Haarlem, Niederlande, Psychiater und Sozialwissenschaftler.

Dr. rer. nat. Christian Walther, Neurobiologe i.R., arbeitete am Physiologischen Institut, Univ. Marburg.
Rezension
Angesichts der Tatsache, dass die medizinischen Möglichkeiten am Lebensende immer größer werden und dass Menschen in unserer Gesellschaft immer älter werden, habe viele Menschen Angst vor einem langen Siechtum am Lebensende. Zugleich leben die Menschen immer selbstbestimmetr und bringen entsprechend den Wunsch nach Selbstbestimmung auch am Lebensende aus. Sterben und Tod sind keine Tabuthemen mehr, Menschen machen sich bewußt Gedanken, wie sie sterben wollen und formulieren ihre Wünsche an die letzte Lebensphase. Das Verlangen nach einem „guten“ Tod , sanft, schmerzfrei, begleitet, ohne Abhängigkeit von Apparatemedizin, wächst. Der moderne Mensch stellt Ansprüche - an die Qualität des Lebens und nun auch des Sterbens. Wenn der Segen der Apparatemedizin zum leidensverlängernden Fluch wird, verlangen viele nach Sterbehilfe; in den Niederlanden ist sie unter Auflagen erlaubt, in Deutschland verboten. Gibt es eine gesetzlich zugelassene Möglichkeit, sein eigenes Leben vorzeitig und ohne großes zusätzliches Leid zu beenden? Ja, behaupten die Autoren dieses Buchs, nämlich den freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF).

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wer wünscht sich nicht, nach einem erfüllten Leben ohne Leiden zu sterben? Oft wird aber für todkranke Menschen der Segen der Apparatemedizin zum leidensverlängernden Fluch. Gibt es in dieser unerträglichen Situation eine gesetzlich zugelassene Möglichkeit, sein eigenes Leben vorzeitig und ohne großes zusätzliches Leid zu beenden? Ja, behaupten die Autoren, nämlich den freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF). Sachlich und umfassend klären sie über alle medizinischen Aspekte der Maßnahme auf und informieren, was man rechtlich für diese Entscheidung beachten muss. Im Mittelpunkt steht der Patient, der würdig aus dem Leben scheiden möchte, und die Angehörigen, Pflegenden und Ärzte, die ihn auf diesem schwierigen Weg begleiten.

Einen ausführlichen Informationstext der Autoren können Sie sich als PDF-Datei herunterladen (mit Adobe Acrobat Reader, neueste Version, zu öffnen).

Umfassende Informationen rund um das Thema FVNF und über die Autoren erhalten Sie unter www.fvnf.de

2012 gingen drei Fälle des Versterbens durch bewußten Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit durch die Presse: In England kämpfte der 58-jährige Tony Nicklinson, der an dem sog. Locked-in-Syndrom litt, vergeblich um das Recht auf Sterbehilfe und entschied sich dann für das Sterbefasten. Er sei friedlich gestorben, teilten die Angehörigen mit. Ähnliches wurde aus Johannesburg seitens Sophie Mackenzie im Guardian über den Tod ihrer 79 Jahre alten Mutter berichtet, die an unheilbarem Krebs litt. Auch das Sterben des Mailänder Kardinals Carlo Maria Martini bewegte die Öffentlichkeit: Mit 85 Jahren schwer an Parkinson erkrankt, verweigerte er eine künstliche Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit, um sterben zu können.


Pressestimmen
"Der Ausweg "freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken" wird hier erstmals für Laien ausführlich, sehr konkret und unter Bedenken aller ethischen Fragen vorgestellt. Der niederländische Psychiater und Arzt Chabot und der Neurobiologe Walther aus Münster haben sich für dieses wegweisende Buch zusammengetan.
www.chrismon.de am 9.6.2010

"Trotz der schwerwiegenden Problematik liest sich diese sorgfältig redigierte Abhandlung äusserst flüssig. Sie eröffnet einen den meisten Lesern wohl bisher unbekannten Aspekt und ist ein wichtiger Beitrag zum Thema „Wie wollen wir sterben?“. Ein lesenswertes, aufwühlendes Buch, das wahrscheinlich erregt, hoffentlich aber rege debattiert werden wird."
Lena Dannenberg-Mletzko für das Fachbuchjournal 3/2010, www.fachbuchjournal.de
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort 9

Vorwort zur 3. Auflage 12

1 Vier Personen, die durch Sterbefasten den Tod vorzeitig herbeiführten 17
Boudewijn Chabot

1.1 Vorbemerkungen 17
1.2 Frau B., 86 Jahre: „Sterben ist ein mühsames Geschäft“ 20
1.3 Frau G., 83 Jahre: „Ich habe genug Willenskraft, um das durchzuhalten“ 24
1.4 Herr R., 84 Jahre: „Seit dem Tode meiner Frau will ich nicht mehr leben“ 30
1.5 Herr E., 86 Jahre: „Wenn der Arzt mich begleitet, gehe ich lieber den legalen Weg“ 33
1.6 Positionen zum bewussten, vorzeitigen Sterben 38

2 Informationen zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit:
Was man darüber wissen sollte 42

Boudewijn Chabot

2.1 Vier Möglichkeiten eines humanen Ausweges aus einer unerträglichen Leidenssituation am Ende des Lebens 42
2.2 Überblick über den Verlauf von FVNF 46
2.3 Der Umgang mit Fasten und Flüssigkeitsverzicht in unterschiedlichen Situationen 49
2.4 Berichte über Patienten, die in den Niederlanden durch FVNF verstarben 53
2.5 Wie lange dauert es, bis man stirbt? 55

3 Informationen zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit: Was zu tun ist 59
Boudewijn Chabot

3.1 Mundpflege und weitere wichtige Maßnahmen 60
3.2 Ärztliche und palliativ-pflegerische Versorgung bei FVNF und Einnahme von Medikamenten 66
3.3 Vier wichtige, rechtlich-organisatorische Voraussetzungen für die unbedenkliche Durchführung von FVNF 72
3.4 Zusammenfassung der Maßnahmen, die den Verlauf von FVNF erleichtern und juristisch absichern 77
3.5 Hinweise für die Durchführung von FVNF zuhause 80

4 Änderungen im Stoffwechsel und subjektive Erfahrungen beim Einstellen der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme; Vertretbarkeit bei nicht mehr einwilligungsfähigen Patienten 82
Boudewijn Chabot

4.1 Änderungen im Stoffwechsel bei striktem Fasten 82
4.2 Erfahrungen mit stark reduzierter Flüssigkeitsaufnahme bei korrekter Mundpflege 85
4.3 Patienten, die spontan die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit verringerten 88
4.4 Beenden der Flüssigkeitsversorgung bei nicht mehr einwilligungsfähigen Patienten: Forschungsergebnisse 91
4.5 Beenden der Flüssigkeitsversorgung bei nicht mehr einwilligungsfähigen Patienten: drei Fallbeispiele 97

5 Rechtliche Fragen zum beabsichtigten, vorzeitigen Versterben durch Verzicht auf Nahrung und
Flüssigkeit 102

Christian Walther

5.1 Rechtliche Ausgangsbasis 103
5.2 Unterstützungshandlungen Dritter beim Suizid 104
5.3 Garantenpflicht 106
5.4 Freiverantwortlichkeit 107
5.5 Die Verlautbarung der BÄK zur Sterbebegleitung 111
5.6 Exkurs: Ärztliches Ethos 114
5.7 Das ärtzliche Standesrecht 115
5.8 Die Situation gegenüber der Krankenkasse 117
5.9 Ausstellen des Totenscheins 118

6 Ethische Aspekte des freiwilligen Verzichts auf Nahrung und Flüssigkeit 120
Christian Walther

6.1 Autonomie 121
6.2 Vorzeitig Sterben – ein vernünftiger Wunsch? 122
6.3 Menschenwürde 125
6.4 Gesellschaftliche Aspekte des Sterbewunsches 126
6.5 Ist Sterbefasten Selbsttötung oder ein natürlicher Tod? 128
6.6 Wer soll wann sterben dürfen? 130
6.7 Moralische Fragen an die bei FVNF beteiligten Personen 131
6.8 Abschluss: Ein hypothetischer Fall 135

Anmerkungen 139
Literatur 152
Anhang 161
Verfügung 161
Fragebogen zum Sterben durch freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF) 163
Sachregister 170
Personenregister 173