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Aristoteles - Einführung in seine Philosophie
Aristoteles - Einführung in seine Philosophie




Thomas Buchheim

Verlag Karl Alber
EAN: 9783495487631 (ISBN: 3-495-48763-8)
192 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, 2015

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Schelling sagt über Aristoteles: »Man hat Platon oft den Dichter unter den Philosophen genannt, nicht mit Unrecht, denn die Poesie geht voraus, sie schafft die Sprache. Der Poesie folgt die Grammatik, welche die unter dem Sonnenschein des Himmels herangewachsene Frucht in die Scheunen sammelt und zum allgemeinen Gebrauch verarbeitet. Es geschieht dem Aristoteles gewiss kein Unrecht, wenn man ihm zu Platon das Verhältnis des Grammatikers zu dem Dichter gibt.« Der strengen Denk-Grammatik des Aristoteles müssen und können wir uns noch heute bedienen, um aus den Bruchstücken einst kometenhaft leuchtender Denkgedichte wahrheitsfähige Sätze zu zimmern.
Rezension
Aristoteles, Schüler Platons und Lehrer Alexanders des Großen, prägt unser Denken und Handeln bis heute. Aristoteles erfand eine große Anzahl wirkungsmächtiger Ideen und Theorien – von der Logik über die Metaphysik, rationale Theologie und Biologie bis hin zu Ethik und politischer Philosophie.
Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) gilt als einer der einflussreichsten Philosophen der abendländischen Geistesgeschichte überhaupt. Schon seit mehr als 2000 Jahren bestimmen seine Ideen unser Denken wesentlich mit: Argumentation, Logik, Wissenschaftstheorie, Ethik, Rhetorik u.v.a. Dieser Band führt grundlegend in die zentralen Aspekte aristotelischer Philosophie ein. Diese kompakte Gesamtdarstellung hebt in vier Kapiteln auf alle Aspekte der theoretischen wie praktischen Philosophie des Aristoteles ab.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kein Philosoph hat unsere heutige Wissenschaft so sehr geprägt wie Aristoteles (384-322 v.Chr.). Er hat nicht nur das Wissen seiner Zeit in ganzer Ausdehnung gedanklich umspannt und systematisiert, sondern es auf allen Feldern weit über sich hinausgetrieben (von der Physik bis zur Psychologie). Durch empirische genaue Würdigung der Phänomene und methodisch strenge Suche nach den jeweiligen Prinzipien hat er auf vorbildliche Weise versucht »zu sagen, was ist«. Selbst unsere Logik, die Art, wie wir Definitionen aufstellen und Beweise führen, sowie die Kategorien, mit denen wir noch heute die Wirklichkeit beschreiben, etwa Substanz, Qualität, Quantität, Relation - Aristoteles hat sie begründet und als erster Gebrauch davon gemacht.
Doch auch die praktische Philosophie und das Denken des Menschen über sich selbst hat Aristoteles mit seinen Theorien des Handelns und der Tugenden, des öffentlichen Redens und der Dichtung bis heute nachhaltig bestimmt: Worin liegt das eigentlich Gut der menschlichen Existenz? Wie kann ein Mensch im Handeln die »rechte Mitte« finden? Was macht ihn zum »zoon politicon«?
Thomas Buchheim, geb. 1957, ist Inhaber des Lehrstuhls I für Metaphysik und Ontologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Er ist u.a. geschäftsführender Herausgeber des Philosophischen Jahrbuchs.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

I. Biographie und allgemeine Charakterisierung der Werke 11

II. Von der Dialektischen Methode zur Wissenschaft 22


1. Die dialektische Pragmatie der >Topik< 22
1.1 Vom dreifachen Nutzen der dialektischen Methode 25
1.2 Ziele und Elemente logischer Darstellung: die >Prädikabilien< und >Kategorien< 26
2. Wissenschaftsfähige Termini: die frühe Ontologie der >Kategorienschrift< 30
3. Aussagen und komplexe Begriffe: >De interpretatione< 38
4. Die Entdeckung der formalen Logik in den >Ersten Analytiken< 43
4.1 Der logische Kern des Syllogismus 45
4.2 Formale Variablen des Syllogismus 46
5. Das Wissen und sein Erwerb: die >Zweiten Analytiken< 50
5.1 Der allgemeine Begriff des Wissens 50
5.2 Selbstvoraussetzung und Wahrheitskontakt: zwei wissenschaftstheoretische Kardinalprobleme 52

III. Der ursächliche Bau des Wirklichen 61

1. Theoretische Wissenschaft und ihre Einteilung bei Aristoteles 61
2. Erste Philosophie: Das Seiende als solches und seine Prinzipien 71
2.1 Gibt es überhaupt eine >Metaphysik< des Aristoteles? 71
2.2 Die Analogie des Seins 73
2.3 Annäherung an den Begriff der Substanz 75
2.4 Was ist metaphysisch an der >Metaphysik< ? 83
3. Zweite Philosophie: Das Seiende in Bewegung und seine Prinzipien 89
3.1 Physik, Bewegung und der Unterschied von Form und Materie 89
3.2 Bewegung als "volle Wirklichkeit des möglich Seienden" 93
3.3 Kontinuität, Raum, Zeit und der Begriff des Unendlichen 95
3.4 Prinzipien der Bewegung und der Begriff der physis 101
3.5 Die Materie im Kreis der Vier Elemente: >Über Werden und Vergehen< 107
3.6 Die Seele als "vollendete Wirklichkeit" 112

IV. Das Tun der Menschen und seine Effekte 120

1. Was auch anders sein kann: der Raum des rationalen Strebens 120
2. Was heißt gut handeln? >Nikomachische Ethik< und >Politik< 126
2.1 Das menschliche Gut und die "Tugenden" 126
2.2 Das "fremde Gut" der Gerechtigkeit und der Zusammenhang von Ethik und Politik 133
3. Nach Regeln der Kunst: >Poetik< und >Rhetorik< 138
3.1 Der Zweck der Dichtung und die Definition der Tragödie 139
3.2 >Rhetorik<: Elemente des Plausiblen und die drei Gattungen der Rede 144

Erhaltene Werke des Aristoteles und ausgewählte Textausgaben 151
Literaturhinweise zum Weiterlesen 155
Index 167