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Arbeiterlyrik 1842 - 1932 Rot ist die lodernde Freiheitsglut
Arbeiterlyrik 1842 - 1932
Rot ist die lodernde Freiheitsglut




Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.)

Parthas Verlag
EAN: 9783932529931 (ISBN: 3-932529-93-6)
256 Seiten, hardcover, 17 x 26cm, September, 2003

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Das politische Arbeiterlied drückt sowohl Sehnsüchte als auch Kampfgeist und Zielstrebigkeit einer Bevölkerungsschicht aus. Die Lyrik bekommt damit einen neuen Stellenwert in der Literatur, indem sie in Autoren- und Leserschaft ein neues Publikum gewinnt. Epochentypische Merkmale, Themenverwandtschaft und Rezeptionsgeschichte können somit gezielt im Unterricht daran aufgezeigt werden. Fächerübergreifende Projekte mit Musik, Politik, Geschichte und Ethik bieten sich an. Das Buch liefert hierfür einen reichen Fundus an Primärtexten, die chronologisch angeordnet wurden und somit eine innere Differenzierung in der Entwicklung erlauben. Die Aufmachung wurde von der Stiftung Buchkunst prämiert. Sie ist schlicht und dennoch individuell. Das Rot wird dabei zum Leitfaden des Werks. Gesamturteil: Sehr empfehlenswert.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Die deutsche, wie die internationale Arbeiterbewegung, pflegte das Kampflied, das politische Gedicht. Die Hoffnungen der Arbeiterbewegung auf Befreiung von der Ausbeutung ausdrückend, soziale Gerechtigkeit und Demokratie einfordernd findet diese literarische Produktion eine weite Verbreitung in den Medien der Arbeiterbewegung: in den Zeitungen und Zeitschriften publiziert, Anthologien erreichen hohe Auflagen und im Programm von Veranstaltungen hat der Vortrag einen festen Platz.
Als literarische Vorbilder gelten Heinrich Heine, Georg Herwegh und Ferdinand Freiligrath. Später ist der Einfluss des literarischen Expressionismus unverkennbar. Mit Gerrit Engelke, Paul Zech und Heinrich Lersch finden wir bekannte Vertreter des Expressionismus als »Arbeiterlyriker« wieder, daneben bestimmen eine Vielzahl von »Arbeiterdichtern« die Kultur der »Arbeiterlyrik«, zunehmend aus der Arbeiterschaft selbst stammend.
Für den Zeitraum von 1842-1932 hat der renommierte Herausgeber Heinz Ludwig Arnold 150 Gedichte ausgewählt, neben den bereits genannten finden sich Autoren wie Karl Bröger, Max Barthel, Max Kegel, Ludwig Lessen, Karl Henckell, Ernst Preczang und Bruno Schönlank.
In seinem Nachwort nimmt der Herausgeber eine literaturgeschichtliche Einordnung vor, denn so einflussreich die Arbeiterlyrik über fast ein Jahrhundert auch war, mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem Untergang der alten Arbeiterbewegung 1933 kommt auch das Ende dieser literarischen Gattung. Nach 1945 bleiben Versuche der Wiederbelebung erfolglos.
Der Band enthält die Biographien der Lyriker und Abbildungen von Gerd Arntz, Conrad Felixmüller, Frans Masereel und Martina Worringer.

Ausgezeichnet 2003 mit der Bronzenen Medaille im internationalen Wettbewerb "Die schönsten Bücher aus aller Welt" der Stiftung Buchkunst.

Inhaltsverzeichnis
I. 1842-1851

Georg Herwegh: Die Partei (1842)
anonym: Das Blutgericht (1844)
Heinrich Heine: Die schlesischen Weber (1844)
Georg Weerth: Die Industrie (1845)
Ferdinand Freiligrath: Von unten auf (1846)
Georg Weerth: Das Hungerlied (um 1847)
Ludwig Pfau: Der Proletar (1849)
Friedrich Wilhelm Fritzsche: Der Tantalus des XIX. Jahrhunderts (um 1850)
Ludwig Pfau: Der Tag wird kommen (um 1850)
Ferdinand Freiligrath: Die Revolution (1851)


II. 1863-1889

Georg Herwegh: Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein (1846)
Jakob Audorf: Lied der deutschen Arbeiter (Arbeiter-Marseillaise) (1864)
Wilhelm Hasenclever: Lassalles Todestag (1865)
Jakob Audorf: Unsere feste Burg (1865)
Adolph Strodtmann: Arbeiterlied (1870)
Leopold Jacoby: Die neue Lehre (1871)
Max Kegel: Die Pariser Kommune (1872)
Max Kegel: An die Internationale (1874)
August Geib: Lied der Internationalen (Mitte der 1870er)
Max Kegel: Herwegh (1875)
Wilhelm Hasenclever: Rot (1876)
Max Kegel: Die Proletarier (1876)
Max Kegel: Kanzler Bebel (1881)
Leopold Jacoby: Karl Marx' Todenfeier (1883)
Karl Henckell: Das Lied vom Eisenarbeiter (1884)
Johann Philipp Becker: An die Freiheit (1884)
Adolf Lepp: Wes Brot ich ess', des Lied ich sing (um 1884)
Johannes Wedde: Unterm Ausnahmegesetz (um 1886)
Rudolf Lavant: Nach zehn Jahren (1888)
Karl Henckell: Das Ausnahmegesetz (1888)
Karl Henckell: Zum Todestage Lassalles (1889)


III. 1890-1913

Jakob Audorf: Zum 1. Mai 1890
Max Kegel: Sozialistenmarsch (1891)
Heinrich Kämpchen: International (1891)
Andreas Scheu: Der Arbeitsvölker Maienbund (1892)
Heinrch Kämpchen: Proletariergebet (1892)
Richard Dehmel: Der Arbeitsmann (1893)
Heinrch Kämpchen: Zum Heine-Denkmal (1893)
Karl Kaiser: Proletarier-Pfingsten (1894)
Eduard Fuchs: Der Prometheus unserer Zeit (1894)
Heinrich Kämpchen: Wo ist die Frau? (1894)
Robert Seidel: Humane Zeit (1895)
Josef Schiller: Die gute Kuh (1897)
Adolf Lepp: Stimmen der Freiheit (1899)
Karl Henckell: Kaiser und Arbeiter (1900)
Rudolf Lavant: Vier Worte (1901)
Otto Krille: Gesang der Jungen (1902)
Heinrich Kämpchen: Am ersten Mai (1903)
Otto Krille: Arbeiterliebe (1904)
Otto Krille: Die Tagelöhnerin (1904)
Ludwig Lessen: Auch einer! (1904)
Karl Henckell: Der Zukunftsdichter (1904)
Franz Diederich: Die Hämmer dröhnen (1905)
Heinrich Kämpchen: Den Manen Schillers (1905)
Ernst Klaar: Prolog zu Stiftungsfesten politischer Arbeitervereine (1906)
Paul Zech: Der Hauer (1907)
Ernst Preczang: Empor (1908)
Ernst Preczang: Die Revolution (1908)
Erich Mühsam: Der Revoluzzer (1909)
Erich Mühsam: Lumpenlied (1909)
Josef Luitpold: Arbeiterlied (um 1910)
Ludwig Lessen: Ein Arbeiterleben (1911)
Ludwig Lessen: Tragödie (1911)
Ludwig Lessen: Verlorener Streik (1911)
Ludwig Lessen: Wir kommen! (1911)
Paul Zech: Stadt in Eisen (1912)
Alfons Petzold: Der Arbeitslose (1912)
Klabund: Proleten (1912)
Gerrit Engelke: Alles zu Allem (1913)
Paul Zech: Der Agitator (1913)


IV. 1914-1918

Paul Zech: Fabrikstädte an der Wupper (1914)
Karl Bröger: Unsere Heimat (1914)
Karl Bröger: Lied der Arbeit (1914)
Karl Bröger: Der blühende Hammer (1914)
Karl Bröger: Walzwerk (1914)
Karl Bröger: Der Proletarier (1914)
Karl Bröger: Arbeiterinnen (1914)
Karl Bröger: Denkmäler (1914)
Lichtbringer (Karl Marx zum Gedächtnis) (1914)
Requiem (Dem Gedächtnis Bebels) (1914)
Lied der Befreiten (Zum Gedenken an die Gründung der Partei) (1914)
Heinrch Lersch: Arbeit (1914)
Alfons Petzold: Proletarier (1915)
Erich Mühsam: Soldatenlied (1916)
Gerrit Engelke: Schöpfung (1916)
Karl Bröger: Zug der Verwundeten (1916)
Alfons Petzold: Die Harrenden (1916)
Bruno Schönlank: Asyl (1917)
Max Barthel: Verbrüderung (1917)
Christoph Wieprecht: Werkstattkrieger (1918)
Ludwig Lessen: Am Schmelzofen (1918)
Heinrich Lersch: Wir Werkleut all (1918)
Christoph Wieprecht: Hüttenwerke (1918)
Gerrit Engelke: An die Soldaten des großen Krieges (1918)


V. 1909-1932

Bruno Schönlank: Europa (1919)
Alfons Petzold: Die Arbeiter (1919)
Oskar Maria Graf: Die Hassenden (1919)
Bruno Schönlank: Rosa Luxemburg (1919)
Kurt Kläber: Kinder säen (1919)
Max Barthel: Der politische Dichter (1919)
Kurt Kläber: Meine Maschine (1919)
Oskar Maria Graf: Arbeiter (1920)
Max Barthel: Der junge Arbeiter (1920)
Karl Bröger: Abkehr vom Krieg (1920)
Paul Zech: Zerfallene Fabrik (1920)
Karl Bröger: Sturz der Fabriken (1920)
Erich Mühsam: Gesang der Arbeiter (1920)
Max Dortu: Hüttenwerk bei Nacht (1921)
Gerrit Engelke: Stadt (1921)
Gerrit Engelke: Lokomotive (1921)
Gerrit Engelke: Die Fabrik (1921)
Gerrit Engelke: Lied der Kohlenhäuser (1921)
Max Dortu: Arbeiter (1921)
Otto Wohlgemuth: Arbeit (1922)
Christoph Wieprecht: Werkgemeinschaft (1922)
Alfons Petzold: Die Frage (1922)
Christoph Wieprecht: Gesang der Arbeiter (1922)
Otto Wohlgemuth: Abendlied in der Zechenkolonie (1922)
Paul Klose: Bergwerk (1923)
Erich Grisar: Die Fabrik (1923)
Karl Bröger: Tochter der Tiefe bist du, Stadt (1923)
Erich Grisar: Und doch (1923)
Alfons Petzold: Die Fabriken (1923)
Alfons Petzold: Die Teilnahmslosen (1923)
Wilhelm Haas: Die toten Zechen. (Oktobervisionen 1923)
Ludwig Lessen: Fabrikgesang (1924)
Ludwig Lessen: Leidensweg (1924)
Ludwig Lessen: Die Häuser im Arbeiterviertel (1924)
Ludwig Lessen: Die alte Arbeiterfrau und ihr Sohn (1924)
Ludwig Lessen: Die junge Arbeiterin (1924)
Ludwig Lessen: Den Jungen (1924)
Ludwig Lessen: Wissen ist Macht (1924)
Erich Grisar: Streik (1924)
Otto Krille: Der Proletar (1925)
Bruno Schönlank: Das Lied vom täglichen Brot (1925)
Bruno Schönlank: Das hohe Lied (1925)
Heinrich Lersch: Mensch im Eisen (1925)
Kurt Kläber: Aus der Tiefe (1925)
Karl Bröger: Nachtschicht (1925/26)
Max Barthel: Die große Stadt (1926)
Karl Vaupel: Aufbruch (um 1926)
Ernst Preczang: Röte dich, junger Tag (1927)
Karl Bröger: Das deutsche Gesicht (1927)
Heinrich Lersch: Brüder (1927)
Erich Mühsam: Deutschlands Erneuerer (1928)
Julius Zerfaß: Arbeiterfest (1928/29)
Max Dortu: Die soziale Fabrik (1929)
Oskar Maria Graf: Stadt (1929)
Oskar Maria Graf: Nachdenkender Arbeiter (1929)
Erich Grisar: Arbeitslose (1929)
Otto Wohlgemuth: Totentanz 1931
Otto Wohlgemuth: Sturm überm Ruhrlande (1932)


Anhang

Ein Nachwort zu dieser Sammlung
Heinz Ludwig Arnold
"Im Lesebuch unserer Gesellschaft kaum zu finden."

Biogramme der Autoren

Nachweise

Biogramme der Künstler

Bildnachweis

Gedichte in alphabetischer Reihenfolge