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Anders ist die Schönheit der Körper : Paulus und die Auferstehung in 1 Kor. 15
Claudia Janssen
Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579052106 (ISBN: 3-579-05210-1)
358 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2005
EUR 34,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Wie werden die Toten auferstehen? Mit einem wie beschaffenen Körper kommen sie?" - dies sind grundlegende Anfragen der korinthischen Gemeindeglieder, die Paulus in seinem "Auferstehungskapitel" 1 Kor 15 beantwortet.
Claudia Janssen macht deutlich, dass die Ausführungen des Paulus zu Fragen der Totenauferstehung nicht zeit- und kontextlos sind. Sie sind Beiträge zu einer existenziellen Frage, die in einer ganz konkreten Lebenssituation gestellt wird. Nur so kann man sie verstehen. Dabei ist es der Autorin wichtig zu zeigen, dass die paulinischen Ausführungen über Auferstehung nicht rein futurisch zu verstehen sind, sondern bereits auf die Gegenwart bezogene Dimensionen umfassen. Ein wichtiger Beitrag zur Debatte über die Auferstehung bei Paulus, die die Bedeutung der Körpertheologie für die Beschreibung der paulinischen Eschatologie fruchtbar macht.
Die Autorin:
Claudia Janssen ist Privatdozentin im Fach Neues Testament am Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg.
Rezension
Den Glauben an die Auferstehung der Toten und an das ewige Leben bekennen die Christen im Apostolicum. „Wie werden die Toten auferstehen? Mit einem wie beschaffenen Körper?“ Diese konkreten Fragen formulierten frühe Christen der Gemeinde in Korinth. Claudia Janssen analysiert die Antwort des Paulus in 1 Kor 15 und diskutiert die Bedeutung der Körpertheologie im Rahmen Paulinischer Eschatologie in ihrer Habilitationsschrift „Anders ist die Schönheit der Körper“. Die Untersuchung geht davon aus, dass Paulus’ Aussagen im 1. Brief an die Korinther als Stellungnahme innerhalb eines Diskussionsprozesses zu verstehen ist. Seine Ausführungen richten sich an diejenigen, die an die Auferstehung der Toten glauben, aber nun danach fragen, wie diese konkret in Bezug auf die Körper zu verstehen ist. Es herrschten kontroverse Ansichten über die Auferstehung, die auf unterschiedlichen Weltsichten und Statusunterschieden basierten. Für Paulus betrifft die Frage nach der Auferstehung der Toten Grundfragen des Glaubens und der Verkündigung insgesamt, die Frage nach Gott, die Geschichte Gottes mit den Menschen und den Glauben an den Messias Jesus, sein Kommen, seinen Tod und seine Auferstehung. Sie umfasst für ihn die gesamte Schöpfung: Gott gibt Leben und wird auch neues Leben geben. Leben drückt in seinem Sprachgebrauch eine Beziehungsqualität aus, die Beziehung zu Gott ist eine durch die Taufe verwandelte Existenz. Der Lebensraum, in den die Glaubenden eintreten, ist auch durch den physiologischen Tod nicht begrenzt, das ist das eschatologische Versprechen, das Paulus als Hoffnung und Lebensgrund von Gott gegeben sieht.
Die sozialgeschichtliche Bibelinterpretation von Claudia Janssen zur paulinischen Auferstehungstheologie bildet eine genaue und zuverlässige Exegese, die sich der historisch-kritischen und textanalytische Methode bedient. Die Arbeit ist sprachlich klar formuliert, die einzelnen Kapitel sind in sich verständlich, so dass das Buch in Auszügen auch im Unterricht der Oberstufe einsetzbar ist.
Günther Maschke, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eine sozialgeschichtliche Analyse zentraler Auferstehungsaussagen bei Paulus.
- Die Bedeutung der Körpertheologie für die paulinische Eschatologie.
»Wie werden die Toten auferstehen? Mit einem wie beschaffenen Körper kommen sie?« - dies sind grundlegende Anfragen der korinthischen Gemeindeglieder, die Paulus in seinem »Auferstehungskapitel« 1 Kor 15 beantwortet.
Claudia Janssen macht deutlich, dass die Ausführungen des Paulus zu Fragen der Totenauferstehung nicht zeit- und kontextlos sind. Sie sind Beiträge zu einer Diskussion, die in einer ganz konkreten Lebenssituation stattfindet. Nur so kann man sie verstehen. Dabei ist es der Autorin wichtig zu zeigen, dass die paulinischen Ausführungen über Auferstehung nicht rein futurisch zu verstehen sind, sondern bereits auf die Gegenwart bezogene Dimensionen umfassen.
Ein wichtiger Beitrag zur Debatte über die Auferstehung bei Paulus, die die Bedeutung der Körpertheologie für die Beschreibung der paulinischen Eschatologie fruchtbar macht.
Inhaltsverzeichnis
Dank. 11
Einleitung. 13
Kapitel 1:
Körpergeschichte als Thema der Theologie. 17
1. Körpergeschichte. 18
1.1 Körper im Plural. 20
1.2 Körper und Sprache. Zum Verhältnis von sex und gender. 21
1.3 Leib oder Körper? 26
1.4 Perspektiven: Körper im Corpus Paulinum. 28
2. Der Körper in der paulinischen Theologie als Thema neutestamentlicher Forschung. 30
2.1 Die Diskussion über die Auferstehung der Toten. 30
2.2 Der Körper und die Gemeinschaft. 33
2.3 Grenzen der anthropologischen Auslegung. 38
2.4 Die "Neue Perspektive". 44
3. Aspekte paulinischer Körpertheologie in der aktuellen Diskussion. 49
3.1 Die Perspektive der Ausgeschlossenen. 49
3.2 Die Grenze der Gleichheit: das Geschlecht. 50
3.3 Ethische Dimensionen. 56
3.4 Körper als Tempel Gottes - Freiraum für Frauen. 57
3.5 Resümee. Perspektiven für die Weiterarbeit. 58
4. Aspekte paulinischer Körpertheologie. 60
4.1 Der Körper und die Körperteile. 61
4.2 Das Fleisch. 64
4.3 Der Körper - der Leib 71
4.3.1 Der menschliche Körper. 71
4.3.2 Der Leib Christi. 74
4.3.3 Der Körper Jesu. 75
4.3.4 Der Körper des Paulus. 76
4.3.5 Der Körper Gottes. 81
4.4 Resümee. 82
Kapitel 2:
Aufstehen ins Leben Gottes (1 Kor 15). 83
1. Einleitung. 83
1.1 Zur Fragestellung der nachfolgenden Untersuchung. 84
2. Der Konflikt in Korinth über die Auferstehung der Toten in 1 Kor 15. 87
2.1 Die Diskussion in Korinth. 87
2.1.1 Die Verkündigung der Auferstehung der Toten (VV. 1-19) 87
2.1.2 Bis Gott ist alles in allem (VV. 20-28). 89
2.1.3 Einige haben keine Gotteserkenntnis (VV. 29-34). 92
2.2 Aber jemand mag fragen. (V. 35). 93
2.2.1 Textanalyse. 93
2.2.2 Wer stellt die Fragen? 95
2.3 Die Position des Paulus. 99
2.3.1 Geschwisterstreit. 99
2.3.2 Die Kommunikationssituation. 102
2.4 Wie unverständig! 104
3. Sterben und Lebendigwerden (VV. 36-38). 107
3.1 Das Saatmotiv. 107
3.1.1 Textanalyse. 107
3.1.2 Das, was du säst. 110
3.2 Tod und Leben in 1 Kor 15 und im Corpus Paulinum. 117
3.2.1 Ohne Tod kein Leben? 117
3.2.2 Die Rede von Tod und Sterben in 1 Kor 15. 119
3.2.3 Lebendigwerden. 121
3.2.4 Lebens- und Todessphären. 122
3.2.5 Die Körper der Menschen. 126
3.2.6 Resümee. 127
3.3 Sterben und Lebendigwerden in 1 Kor 15,36-38 und Röm 6. 130
3.3.1 Taufe in den Tod (Röm 6, 1 ff.). 130
3.3.2 1 Kor 15,36-38. 135
3.4 Gott gibt Leben (2 Makk 7,20 ff.). 138
3.5 Resümee und Weiterführung. 143
4. Lob der Schöpfung (VV. 39-41). 147
4.1 Die Vielfalt der Körper (VV. 39-41). 147
4.1.1 Textanalyse. 147
4.1.2 Zum Verhältnis von 1 Kor 15,39-41 und Gen 1. 152
4.1.3 Zum Verhältnis von 1 Kor 15,39-41 und Ps 8. 154
4.1.4 Resümee. 159
4.2 Schöpfung bei Paulus. 159
4.2.1 Psalm 104. 161
Exkurs: Schöpfung in exilisch-nachexilischen und apokalyptischen Texten. 164
4.2.2 Resümee. 169
4.3 Die Schönheit der Schöpfung und der Geschöpfe. 170
4.3.1 Gott gibt! 170
4.3.2 Vielfalt und Differenz der Geschöpfe (V. 39). 172
4.3.3 VV. 40-41: . 177
4.4 Resümee. 181
5. So ist es auch mit der Auferstehung der Toten (VV. 42-44) 184
5.1 Die Sphäre des Todes und die Sphäre des Lebens (VV. 42-43) 184
5.1.1 Die Präposition 187
5.1.2 Es wird gesät und es wird auferweckt. 189
5.1.6 Resümee. 199
5.2 Lebensmöglichkeiten (V. 44). 201
5.2.1 Die Auferweckung der Körper. 203
5.2.2 Verwandelte Körper. 205
6. Über die Menschenschöpfung (VV. 45-49). 210
6.1 Textanalyse. 210
6.1.1 Der erste Adam und der letzte Adam (VV. 45-46). 210
6.1.2 Die aus Erde Gemachten und die Himmlischen (VV. 47-48). 215
6.1.3 Das Bild des Himmlischen (V. 49). 217
6.2 Die doppelte Abstammung der Glaubenden. 224
7. Die Basileia Gottes (V. 50). 228
8. Der Gott der Lebenden und der Toten (VV. 51-57). 234
8.1 Die Veränderung (VV. 51-53). 234
8.1.1 Textanalyse. 235
8.1.2 Das Geheimnis (V. 51). 235
8.1.3 Die Gemeinschaft der Lebenden und der Toten (V. 52). 245
8.1.4 Die Veränderung der gegenwärtigen Existenz (V. 53). 250
8.2 Der Sieg über den Tod (VV. 54-57). 253
8.2.1 Textanalyse. 254
8.2.2 "Tod, wo ist dein Sieg?" 255
8.2.3 "Tod, wo ist dein Stachel?" 257
8.2.4 "Die Macht der Sünde ist die Tora". 259
9. Gemeindepraxis (V. 58). 263
9.1 Textanalyse. 263
9.2 Der Zuspruch. 264
10. Resümee: Die Gewissheit der Auferstehung. 266
10.1 1 Kor 15,35-58 - eine Auferstehungshomilie. 267
10.1.1 VV. 1-34: Es gibt die Auferstehung der Toten. 268
10.1.2 V. 35: Die Ausgangsfrage. 268
10.1.3 VV. 36-38: Bekenntnis: Gott schafft Leben. 269
10.1.4 VV. 39-41: Aufforderung zum Gotteslob. 270
10.1.5 VV. 41-44: Zuspruch: Die Auferstehung der erniedrigten Körper. 270
10.1.6 VV. 45-49: Textauslegung: Über die Menschenschöpfung 271
10.1.7 V. 50: Über die Basileia. 272
10.1.8 VV. 51-57: Verkündigung, Lied und Gotteslob: Sieg über die Todesmacht. 272
10.1.9 V. 58: Abschließender Zuspruch, Sendung. 273
10.2 Die Körper der Auferstehenden. 273
10.2.1 Tod und Leben. 273
10.2.2 Die gegenwärtige körperliche Existenz und die Auferstehung. 275
10.2.3 Zur Frage des Geschlechts der Körper. 276
Kapitel 3:
Die Sprache des Geheimnisses. 279
1. Eschatologie und Körper. 283
1.1 Naherwartung und Parusieverzögerung? Eine Problemanzeige. 283
1.2 Zukunft und Gottesbeziehung. 288
1.3 Apokalyptische Eschatologie. 293
1.4 Inkarnierte Zeit. 296
1.5 Resümee und Ausblick: Körper-Zeit. 298
1.5.1 Nähe als räumliche Vorstellung. 298
1.5.2 Nähe als relationale Vorstellung. 300
1.5.3 Zukunft. 301
1.5.4 Körper-Zeit. 304
2. Eschatologische Spiritualität. 307
2.1 Neues Sehen. 307
2.1.1 Die Veränderung der Körper. 307
2.1.2 Gemeinschaft von Lebenden und Toten. 310
2.2 Neue Sprache. 313
2.2.1 Die Sprache der Auferstehung. 313
2.2.2 Paulus als kollektive Stimme. 315
2.2.3 Sprachlich hoffen. 316
2.3 Neue Praxis. 319
2.4 Eschatologie ist Theologie. 320
Literatur. 325
Namenregister. 357
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