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Amerika, Gott und die Welt
George W. Bushs Außenpolitik auf christlich-rechter Basis
Mit einem Vorwort von Karsten D. Voigt
Josef Braml
Reihe: debatte 3
Matthes & Seitz
EAN: 9783882218541 (ISBN: 3-88221-854-1)
160 Seiten, paperback, 12 x 20cm, 2005
EUR 14,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
´Amerika nähert sich einer christlich-fundamentalistisch verbrämten Plutokratie'. (Fritz Stern)
Zur realistischen Einschätzung der gegenwärtigen amerikanischen Politik ist eine objektive Beurteilung des Einflusses der religiösen Rechten unabdingbar. Die Mehrheit der Bevölkerung der USA ist religiös, die Mehrheit der Europäer hingegen säkular geprägt. Dies führt zu gegenseitigem Unverständnis nicht nur in Hinsicht auf die unterschiedlichen Weltanschauungen, sondern vor allem darauf, wie diese sich auf die jeweilige Politik auswirken.
´Amerika, Gott und die Welt' von Josef Braml ist eine außerordentlich interessante Analyse über die religiöse Rechte in den USA. Darüber hinaus trägt diese Arbeit wesentlich dazu bei, die Bedeutung des Faktors Religion in der politischen Kultur der Vereinigten Staaten realistisch einzuschätzen.
Heinrich August Winkler
Eine geradezu prophetische Studie.
Clemens Verenkotte
Rezension
Es wird viel gesprochen über den islamischen Fundamentalismus, - wer allerdings im Glashaus sitzt, der sollte nicht mit Steinen werfen ... Der US-amerikanische Fundamentalismus, - und daher stammt ursprünglich der Begriff Fundamentalismus - , gerät aber seit einiger Zeit auch in den Fokus medialer Wahrnehmung; das hier anzuzeigende Buch ist ein Beispiel dafür neben anderen: Z.B. hat der jetzt in den USA lehrende Philosoph Peter Singer die Ethik des George W. Bush einer Kritik unterzogen (deutsch: "Der Präsident des Gutn und des Bösen"Erlangen 2004) oder der deutsche Theologe Hans-Eckehard Bahr, der zu Zeiten M.L.Kings in Chicago lehrte, hat eine ähnliche Kritik vorgelegt "Erbarmen mit Amerika", Berlin 2003 und Rainer Prätorius hat "In God we Trust. Religion und Politik in den USA" vorgelegt, München 2003. Josef Braml zeigt die Bedeutung der religiösen Rechten und ihres Fundmentalismus für die gegenwärtige US-amerikanische Politik umfassend auf. Man wird nach der Lektüre dieses Buchs sensibler mit dem Begriff Fundamentalismus umgehen und viel sensibler mit US-amerikanischer (Macht-)Politik.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
In den USA wirken sich religiöse Einstellungen der Bürger auf das politische Wahlverhalten aus wie in keiner anderen Demokratie des ‚Westens‘. Religiös-moralische Orientierungen waren ein entscheidender Faktor bei den Kongreß- und Präsidentschaftswahlen am 2. November 2004. Gelingt es der religiösen Rechten, ihr politisches Gewicht bei diesen Wahlen in politische Repräsentation und praktische Politik umzusetzen? Hat dies Auswirkungen auf die außenpolitischen Positionen Washingtons und auf das transatlantische Verhältnis?
Das politische Erstarken konservativer evangelikaler und fundamentalistisch-religiöser Bewegungen seit Beginn der achtziger Jahre ist eine der bedeutsamsten kulturellen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten und bildet die Grundlage für neuartige (außen)politische Machtstrukturen.
Christlich-rechte Wähler und ihre Interessenvertretungen nehmen nicht nur Einfluß auf Wahlen, sondern auch auf die politische Agenda der Vereinigten Staaten. Außenpolitisch beziehen ‚Rechtgläubige‘ vor allem Stellung für ein militärisch starkes Amerika und den uneingeschränkten Schutz Israels. Themen nationaler Sicherheit im Rahmen des Kampfes gegen den Terrorismus spielen auch deshalb eine zentrale Rolle, weil sie die Kohäsion einer heterogenen Wählerschaft fördern und die Grundlage dauerhafter republikanischer Mehrheiten im Weißen Haus und im Kongreß bilden können.
Das religiös-moralische Engagement Christlich-Rechter polarisiert die USA im Innern und führt zu Divergenzen in den transatlantischen Beziehungen: Bei grundsätzlichen Abwägungen zwischen dem Einsatz militärischer Gewalt und dem diplomatischer Mittel, aber auch bei konkreten Politikvorstellungen zur Regelung von Konflikten, vor allem im Mittleren und Nahen Osten.
Autor
Josef Braml, geb. 1968, ist Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin und analysiert die innenpolitischen Rahmenbedingungen und Einflußfaktoren US-amerikanischer Außenpolitik. Zuvor war er Projektleiter beim Aspen Institute Berlin, Visiting Scholar am German-American Center, Consultant der Weltbank, Gastwissenschaftler an der Brookings Institution, Congressional Fellow der American Political Science Association sowie Legislativer Berater im US Abgeordnetenhaus.
Stimmen
„Eine außerordentlich interessante Analyse über die Religiöse Rechte in den USA. Sie trägt wesentlich dazu bei, die Bedeutung des Faktors Religion in der politischen Kultur der Vereinigten Staaten realistisch einzuschätzen.“
Heinrich August Winkler
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Karsten D. Voigt 11
Einleitung: Weltanschauungen und ihre Wirkungen 19
Die politische religiöse Rechte in den USA 31
Der religiöse Faktor in der amerikanischen Gesellschaft 32
Die Wahl 2004: It's Security and God, Stupid! 37
Christliche Rechte als treibende Kraft der politischen Umstrukturierung 42
Zweckehe zwischen Republikanern und christlich Rechten 49
Organisationen der religiösen Rechten 52
Wahlkampfstrategie an der christlichen Basis 60
Permanente Wahlkampagne 65
Themen und Netzwerke der religiösen Rechten 71
Innenpolitik 72
Themen der Sexualmoral 72
Wirtschaftspolitische Glaubenssätze 74
Abstimmung in Netzwerken 79
Außenpolitik 84
Irakkrieg 85
„Jüdisch-christliche Schicksalsgemeinschaft" 87
Pro-Israel-Lobby 90
„Road Map to Hell" 95
Sanktionen gegen Syrien 101
„Regimewechsel" im Iran 103
Internationale Aids-Hilfe 105
Abtreibung und Entwicklungshilfe 107
Wirkungen auf das transatlantische Verhältnis 111
Ein religiös-moralisches Weltbild 112
Begrenzter Handlungsspielraum 116
Entfremdung in den transatlantischen Beziehungen 119
Ausblick 123
Anhang 126
Abkürzungen 127
Abbildungen 128
Tabellen 131
Anmerkungen 136
Literaturverzeichnis 148
Personenregister 159
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