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Umschlagtext
Laß die Moleküle rasen, was sie auch zusammenknobeln! Laß das Tüfteln, laß das Hobeln, heilig halte die Ekstasen!
Alle Galgenlieder - unter diesem Titel wurden Morgensterns berühmte Gedichtsammlungen Galgenlieder, Palmström, Palma Kunkel und Der Gingganz später zusammengefaßt. - Es ist eine seltsame Welt, die diese Gedichte eröffnen: Ein nächtlicher Galgenberg mit unheimlichen Gestalten wie dem Galgenbruder, der Henkersmaid, der Mitternachtsmaus oder dem Zwölf-Elf; ein Knie geht einsam durch die Welt, zur »Weste« wird eine »Oste« ersonnen; es gibt nicht nur einen Purzelbaum, sondern einen ganzen Purzelwald ... Was soll das? Ein gelungener Ulk oder höherer Blödsinn? Bloßer Scherz, Parodie oder tiefsinniger Humor? - Ein Spiel ist der Ursprung der Galgenlieder. Die ersten entstanden für einen jugendlichen Freundeskreis, der ein heiter-privates, etwas makaber gefärbtes Galgenbrüder-Spiel inszeniert; später wurden sie in Berliner Kabaretts aufgeführt und gerieten dann zum literarischen Bestseller, viele sind noch heute eherner Bestandteil unseres literarischen Bildungsgutes. Die Galgenlieder sind ein bestimmten Regeln gehorchendes Spiel mit der Sprache. Aus der Sprache selbst und als Spiel konstituiert sich hier eine andersartige, eigene poetische Welt. Morgenstern selbst schrieb: »Man sieht vom Galgen die Welt anders an, und man sieht andre Dinge als Andre.« Rezension
Christian Morgensterns Gedichte, seine „Galgenlieder“, sind geniale Spielereien mit Worten, Formen und Gedanken. Der Werwolf alias Wer-Wolf sehnt sich danach, flektiert zu werden („Der Werwolf, sprach der gute Mann, des Weswolfs, Genitiv sodann, dem Wemwolf, Dativ, wie man´s nennt, den Wenwolf,- damit hat´s ein End“) und die Nähe leidet darunter, nie zu den Dingen selber zu kommen … Die Morgensternschen Galgenlieger gehören zum Schönsten, was die moderne deutsche Lyrik hervorgebracht hat. Diese Knittelverse und nur scheinbaren Unsinnsgedichte begegnen schon in Grundschulbüchern, - sind aber durchaus Erwachsenenpoetik und Grundlage für Komik, Satire und Kabarett. Die Galgenlieder sind ein Klassiker der modernen Dichtung, – und sie halten, – bei allem (Sprach-)Witz – , viel Trost und Sinntiefe bereit.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
"Alle Galgenlieder" - unter diesem Titel wurden später Morgensterns berühmte Gedichtsammlungen "Galgenlieder", "Palmström", "Palma Kunkel" und "Der Gingganz" zusammengefasst, die hier in neuer Ausstattung vorgelegt werden. Die "Galgenlieder" sind ein bestimmten Regeln gehorchendes Spiel mit der Sprache, in dem sich eine andersartige poetische Welt konstituiert. In ihr gibt es unheimliche Gestalten wie den Galgenbruder, die Henkersmaid, die Mitternachtsmaus oder den Zwölf-Elf, ein Knie, das einsam durch die Welt geht, den Purzelwald, die "Tagtigall" und natürlich das berühmte "Nasobém" (das mittlerweile ja sogar im Brockhaus steht). Pressestimmen: Diese Gedichte gehören zum Schönsten und auch Verrücktesten, was die deutschsprachige Lyrik zu bieten hat. Beispiel gefällig? "Das Perfekt und das Imperfekt / tranken Sekt. / Sie stießen aufs Futurum an / (was man wohl gelten lassen kann). / Plusquamper und Exaktfutur / blinzten nur." Heilbronner Stimme Inhaltsverzeichnis
Galgenlieder 7
Palmström 93 Palma Kunkel 161 Der Gingganz 223 Anhang Zu dieser Ausgabe 297 Literaturhinweise 299 Nachwort 301 Verzeichnis der Gedichtüberschriften und -anfänge 307 |