lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Albert Camus - Vorträge und Reden 1937 – 1958  Übersetzt von: Andreas Fliedner

Die Originalausgabe erschien 2006 unter dem Titel «Conférences et discours 1936–1958» im Verlag Éditions Gallimard, Paris.
Albert Camus - Vorträge und Reden 1937 – 1958


Übersetzt von: Andreas Fliedner



Die Originalausgabe erschien 2006 unter dem Titel «Conférences et discours 1936–1958» im Verlag Éditions Gallimard, Paris.

Albert Camus

Rowohlt
EAN: 9783499001703 (ISBN: 3-499-00170-5)
416 Seiten, paperback, 12 x 19cm, Mai, 2021

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieser Band vereint 34 Reden und Vorträge aus den Jahren 1936 bis 1958. Albert Camus attestiert seiner Zeit eine «Krise des Menschen» und will dazu beitragen, all denen, die politisch und historisch zum Verstummen gebracht wurden, ihre Stimme und ihre Würde zurückzugeben. Für Camus besteht die Berufung des Menschen darin, dem Unglück der Welt entgegenzutreten, um Leid zu verringern. Und auch der Schriftsteller kann sich dieser Berufung nicht entziehen, die Aufgabe und Ehre zugleich ist: «Mir sind Menschen, die sich engagieren, lieber als engagierte Literatur. Mut im Leben und Talent im Werk, das ist nicht das Schlechteste.»

Albert Camus wurde am 7. November 1913 in ärmlichen Verhältnissen als Sohn einer Spanierin und eines Elsässers in Mondovi, Algerien, geboren. Von 1933 bis 1936 studierte er an der Universität Algier Philosophie. 1934 trat er der Kommunistischen Partei Algeriens bei und gründete im Jahr darauf das «Theater der Arbeit». 1937 brach er mit der KP. 1938 entstand sein erstes Drama «Caligula», das 1945 uraufgeführt wurde. Camus zog 1940 nach Paris. Neben seinen Dramen begründeten der Roman «Der Fremde» und der Essay «Der Mythos des Sisyphos» sein literarisches Ansehen. 1957 erhielt Albert Camus den Nobelpreis für Literatur. Am 4. Januar 1960 starb er bei einem Autounfall.

Das Gesamtwerk von Albert Camus liegt im Rowohlt Verlag vor.

Andreas Fliedner (*1966) studierte Religionswissenschaft, Philosophie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Er übersetzt aus dem Französischen und Englischen. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bilden politische Philosophie und Ideengeschichte, daneben legte er auch literarische Übersetzungen vor.
Rezension
In der Corona-Pandemie wurde auch Albert Camus´ Roman "Die Pest" wiederentdeckt, - und mit ihm ihr Autor. Dazu zählt auch der hier anzuzeigende Band "Vorträge und Reden 1937-1958" mit 34 Reden und Vorträgen des französischen Literaturnobelpreisträgers, Dramatikers und Existenzphilosophen Albert Camus (1913-1960), die je auf ihre Weise dazu beitragen wollen, all denen, die politisch und historisch zum Verstummen gebracht wurden, ihre Stimme und ihre Würde zurückzugeben. Für Camus besteht die Berufung des Menschen darin, dem Unglück der Welt entgegenzutreten, um Leid zu verringern, wie sein philosophisches Hauptwerk "Der Mythos von Sisyphos" von 1942 verdeutlicht. Dieser Band vereint die Texte der vierunddreißig öffentlichen Ansprachen, die Albert Camus gehalten hat und deren letzte seine bisher unveröffentlichte Tischrede beim Diner der Vereinigung L’Algérienne am 13. November 1958 in Paris war. Camus möchte die höllische Dynamik der Nachkriegszeit durchbrechen, "unser Verlangen nach Hass in ein Verlangen nach Gerechtigkeit [zu] verwandeln" und unsere "vergifteten Herzen zu heilen". Für Camus ist der Mensch dazu berufen, sich dem Unglück der Welt zu widersetzen, um es zu lindern – jeder Einzelne nach seinem Vermögen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Die einheimische Kultur.
Die neue Mittelmeerkultur 13

Den Geist hochhalten 25

Einige Worte an das rumänische Radiopublikum 30

Die Krise des Menschen 33

Sind wir Pessimisten? 61

Beiträge zu einer Diskussionsrunde der Civilisation 69

Grußwort zum Jahrestag der Thronbesteigung des Sultans von Marokko 85

Der Ungläubige und die Christen 89

Spanien? Dazu habe ich nichts mehr zu sagen ... 114

Meine Antworten 117

Der Zeuge der Freiheit 122

Die Zeit der Mörder 135

Das Europa der Treue 163

Kalender der Freiheit: 19. Juli 1936 174

Über die britischen Unterhauswahlen 184

Aufruf für die zum Tode Verurteilten 194

Spanien und die Kultur 199

Das Brot und die Freiheit 209

Kalender der Freiheit: 17. Juni 1953 221

Die Zukunft der europäischen Zivilisation 229

Die Zukunft der Tragödie 263

Spanien und der Donquijotismus 281

Ehrung eines verbannten Journalisten 286

Für Dostojewski 297

Aufruf zur Schonung der Zivilbevölkerung in Algerien 301

Posen 316

Die Partei der Freiheit 322

Grußwort an junge Franzosen, die sich für Ungarn einsetzen 334

Kádár hat seinen Tag der Angst erlebt 339

Grußwort an die ungarischen Schriftsteller im Exil 349

Nobelpreis-Rede 351

Der Künstler und seine Zeit 359

Was ich Spanien verdanke 387

Tischrede beim Diner von L’Algerienne 394

Anmerkungen 399