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Ästhetik des Unsichtbaren Bildtheorie und Bildgebrauch in der Vormoderne unter redaktioneller Mitarbeit von Georg Henkel
Ästhetik des Unsichtbaren
Bildtheorie und Bildgebrauch in der Vormoderne


unter redaktioneller Mitarbeit von Georg Henkel

Thomas Lentes, David Ganz (Hrsg.)

Reimer Verlag
EAN: 9783496013112 (ISBN: 3-496-01311-7)
375 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2004, mit 147 sw-Abb.

EUR 69,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Bild und das Sehen werden zunehmend zu zentralen Kategorien der historischen und kulturanthropologischen Forschung. Dies kann in keiner anderen Buchreligion so deutlich gezeigt werden wie im Christentum. Sehen und das Bild stehen hier im Zentrum der Religion. In der Reihe KultBild untersuchen Kunsthistoriker, Theologen und Historiker, wie Bildtheorie, Bildproduktion und Bildgebrauch in Mittelalter und Früher Neuzeit entstanden.



Band 1

Ästhetik des Unsichtbaren

Bildtheorie und Bildgebrauch in der Vormoderne



In der mittelalterlichen Ästhetik und Zeichentheorie existieren - auch jenseits des Bilderverbotes - differenzierte Modelle, die eine Sichtbarkeit des Unsichtbaren bestimmen. Die Autoren dieses Bandes erörtern, in welcher Weise materielle Bilder an einer Medialisierung des Heiligen beteiligt waren.




Band 2

Rahmen-Diskurse

Kultbilder im konfessionellen Zeitalter

Im Zeitalter der Konfessionalisierung kommt es - trotz Bilderstreit und Bildersturm - zu einer intensiven Wiederbelebung der Kultbildpraxis. Im Mittelpunkt des Bandes steht das Wechselspiel zwischen den verehrten Bildern selbst und den sie „rahmenden" Diskursen visueller, verbaler oder ritueller Art.



Band 3

Das Bild der Erscheinung

Die Gregorsmesse im Mittelalter

Das Erfolgsbild des späten Mittelalters schlechthin ist die sogenannte Gregorsmesse, die Darstellung der Vision des Christuskörpers vor Papst Gregor dem Großen. Es erweist sich als Schlüsselbild zentraler bildwissenschaftlicher Themen: Im Bild erscheint eine gemalte Bildtheorie, die das Entstehen von Bildern mit theologischen Konzepten von Sakrament, Offenbarung und Vision in Beziehung setzt.



Band 4

Religion und Sehen in der Vormoderne

Dieser Band geht der Frage nach, wie religiöse Sehmodelle (das Wechselspiel von äußerem Blick und innerem Auge, Jenseitsschau, göttlicher Blick und Auge des Herrschers u. a.) kulturelle Verhaltensmuster prägten und sich in Bildmodellen niederschlugen.
Rezension
Trotz des biblischen Bilderverbots hat das Christentum wie keine andere Buchreligion das Sehen und das Bild wesentlich ins Zentrum der Religion gerückt, - das gilt insbesondere für das Mittelalter. In der mittelalterlichen Ästhetik und Zeichentheorie existieren - auch jenseits des Bilderverbotes - differenzierte Modelle, die eine Sichtbarkeit des Unsichtbaren bestimmen. Grundlegend ist dabei die Rede von den invisibilia in den visibilia; zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit besteht keine absolute Trennung, ohne dass das Heilige gänzlich im Sichtbaren aufginge. Die Autoren dieses Bandes erörtern, in welcher Weise materielle Bilder an einer Medialisierung des Heiligen beteiligt waren. Dabei stehen nicht die Bildtheorien und die theologischen Debatten darüber im Vordergrund, sondern Sehen und Bild als fundamentale Kulturtechniken, die in exemplarischen Einzelanalysen verdeutlicht werden.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Grundlegende Fragen der Übertragung von Botschaften durch Bilder werden erörtert. Jenseits des Bilderverbotes wurde im Mittelalter eine Fülle an Modellen für die Anwesenheit des unsichtbaren Jenseitigen im Diesseits erarbeitet.

In der mittelalterlichen Ästhetik und Zeichentheorie bestand zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit keine absolute Trennung. Die AutorInnen dieses Bandes zeigen, dass jenseits des Bilderverbotes im christlichen Mittelalter wie in der Frühen Neuzeit differenzierte Modelle entwickelt wurden, um Unsichtbares und Sichtbares miteinander ins Verhältnis zu setzen. In ihren Beiträgen weisen sie nach, dass diese Modelle richtungsweisend wurden für Darstellungsformen, die Inszenierung von Bildern und den Bildkult.
Aus dem Inhalt: Ästhetik des Unsichtbaren – Einführung - Das Zusammenspiel der Außen- und Innenseiten von Flügelretabeln - Die Wolke als Medium - Visuelle Metaphern von Sexualität in der christlichen Kunst des Mittelalters - Eine ikonographische Erfindung im Kontext diagrammatischer Bildformen des 12. Jhs. - Die Formaterweiterungen in den Très Riches Heures der Brüder Limburg - Exklusive Sichtbarkeit in Filippino Lippis Cappella Carafa - Zur Funktion mittelalterlicher Sternbilderdarstellungen - Zur antiken Tradition eines Marienbildes - Freundschaft, Verwandtschaft und kollektive Bildstiftung im spätmittelalterlichen Verona - Die Anfänge der spiritistischen Kunst. Victor Hugo und Victor Hennequin - Imaging the Invisible Trinity - Quelques remarques sur les relations entre confection eucharistique et création d’image - The Trope of Visibility in Images of Christian-Jewish Polemic.

Inhaltsverzeichnis
KultBild. Visualität und Religion in der Vormoderne 7

Zu diesem Band 8

Thomas Lentes
Der mediale Status des Bildes. Bildlichkeit bei Heinrich Seuse - statt einer Einleitung 13

I UNSICHTBARKEIT UND MEDIALITÄT 75

Bernard McGinn
„Trinity Higher Than Any Being!" Imaging the Invisible Trinity 77

Pierre-Alain Mariaux
„Faire Dieu". Quelques remarques sur les relations entre confection
eucharistique et creation d'image (IXe-XIIe siecles) 95

Jeffrey Hamburger
Body vs. Book: The Trope of Visibility in Images of Christian-Jewish Polemic 113

Valerie Möhle
Wandlungen. Überlegungen zum Zusammenspiel der Außen- und Innenseiten von Flügelretabeln am Beispiel niedersächsischer Werke des frühen 15. Jahrhunderts 147

Joseph Imorde
Die Wolke als Medium 171

II UNSICHTBARKEIT ALS ÄSTHETISCHES PRINZIP 197

Bernd Mohnhaupt
„Das Ähnliche sehen" - Visuelle Metaphern von Sexualität in der christlichen Kunst des Mittelalters 199

Steffen Bogen
Träumt Jesse? Eine ikonographische Erfindung im Kontext diagrammatischer Bildformen des 12. Jahrhunderts 219

Felix Thürlemann
Die Miniatur und ihr Jenseits. Zu den Formaterweiterungen in den Tres Riches Heures der Brüder Limburg 241

David Ganz
Bild und Buch als Pforten des Auges. Exklusive Sichtbarkeit in Filippino
Lippis Cappella Carafa 261

III DIE WIRKLICHKEIT DES UNSICHTBAREN 291

Dieter Blume
Sichtbares Bild und unsichtbare Ordnung. Zur Funktion mittelalterlicher Sternbilderdarstellungen 293

Martin Schulz
Die Präsenz der siegreichen Gottesmutter. Zur antiken Tradition eines Marienbildes 313

Lucas Burkart
Der visualisierte Code. Freundschaft, Verwandtschaft und kollektive Bildstiftung im spätmittelalterlichen Verona 331

Hans Körner
Die Anfänge der spiritistischen Kunst. Victor Hugo und Victor Hennequin 347


Zu den Autoren 371
Bildnachweis 374
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