Ich war nie ein Freund des klassischen Holzabakus! Während meine Kollegin seinerzeit im Förderunterricht mit den Schülern übte, wie sie durch Hin- und Herschieben der Holzkugeln Additionen und Subtraktionen im Zahlenraum bis 20 bewerkstelligen konnten, ließ ich meine Schüler lieber mit Dines-Material rechnen.
Seitdem ich aber den vorliegenden dreifarbigen Abakus der Firma Schubi, der im Shop des Betzold Verlages zu erwerben ist, kennen gelernt habe, hat sich meine Meinung geändert:
Während ich zuvor vor allem den Kritikpunkt sah, dass beim Rechnen mit dem Holzrahmen die Farben fest sind und unabhängig von der Rechnung immer gleich gefärbt sind, lässt sich die Rechnung in dem Kunststoffrahmen mit den drehbaren Kugeln anschaulich visualisieren.
Ein Beispiel:
7+5= 11. Viele Schüler rechnen: 7-8-9-10-11. Aha! Ich habe ab der 7 fünf Zahlen aufgesagt, also ist das Ergebnis 11.
Nun stellen die Schüler im ersten Schritt im Plastikrahmen alle Kugeln auf grau.
Anschließend stellen sie von der oberen linken Reihe ab (Linkshänder könnten auch anders vorgehen, erschwert aber die Besprechung) die ersten sieben Kugeln auf rot und die folgenden fünf Kugeln auf weiß. So kann der Schüler das Ergebnis durch Abzählen aller roten und weißen Kugeln bestimmen. 7+5 ergibt ganz klar 12.
Umgekehrt geht dies auch mit der Subtraktion, wenn bei der Rechnung 12-5=7 erst 12 Kugeln auf rot gedreht werden und dann 5 der zuvor roten Kugeln auf weiß gewendet werden. So kann man im Nachhinein auch bestimmen, ob vielleicht ein Fehler in den anfangs falsch umgedrehten 12 Kugeln, in den falsch umgedrehten 5 Kugeln oder in den falsch abgelesenen 7 Kugeln liegt.
Übrigens sind solche Anschauungsmittel selbst bei Schnellrechentests und Lernkontrollen für alle Schüler im Anfangsunterricht erlaubt. Das Automatisieren der Aufgaben erfolgt dann eben langsamer.

Wer nun seinem Kind einen solchen dreifarbigen Abakus kaufen möchte, um zu verhindern, dass mit dne Fingern gerechnet wird, oder um die Anschauung der Aufgabe zu ermöglichen, der sollte dies unbedingt mit der Lehrkraft absprechen, denn es macht keinen Sinn, zu Hause das eine Hilfsmittel zu nutzen und im Unterricht ein anderes.
Bei der Arbeit mit dem dreifarbigen Abakus sollte unbedingt auf ein methodisches Vorgehen geachtet werden: Die Schüler sollten immer oben links beginnen und den zweiten Summanden gleich anschließend in der Reihe legen, dann beim Zehnerübergang unten links weiterdrehen. Viele Kinder neigen dazu, die einzelnen Summanden jeweils in einer Reihe zu legen. So können sie das Ergebnis zwar abzählen, kommen aber nicht dahin, dass sie auf einen Blick die 12 als 10+2 erkennen.
Ein kleiner Kritikpunkt an dem vorliegendne Produkt ist die Lieferung eingeschweißt in Folie. Hier wäre aus ökologischen Gesichtspunkten eine Lieferung uin eiuner einfachen Papierschachtel wünschenswerter.

Fazit: Ein rundherum empfehlenswertes Material, das mit der Lehrkraft abgestimmt und zuvor eingeführt werden sollte, jedoch nicht grundsätzlich von allen Schülern benötigt wird!

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de

Wie kann ich den Abaco 20 tricolor einsetzen?
Die Rechenmaschine des bekannten Lernmittel-Herstellers Schubi lässt sich sowohl im Unterricht als auch bei den Hausaufgaben nutzen. Der Abaco bringt Ihren Schülern das Zählen, Ergänzen, Vergleichen und das Zerlegen von Zahlen näher. Des Weiteren dient er den Kindern bei der Durchführung von einfachen Additionen und Subtraktionen im Zahlenraum bis 20 als wichtiges Hilfsmittel.

Welche Fähigkeiten fördert die Arbeit mit dem Abaco 20 tricolor?
Zahlen und mathematische Rechenoperationen sind für Kinder vor allem am Anfang sehr abstrakt. Der Abakus veranschaulicht Zahlen und Rechenvorgänge und macht sie für Schüler und Schülerinnen begreifbarer. Der Umgang mit der Rechenmaschine fördert das Zahlenverständnis und führt die Schüler Schritt für Schritt zum sicheren Rechnen im Zahlenraum bis 20.

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