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12. Jahrhundert (1125-1198) Handbuch der deutschen Geschichte Band 5 Erster Nachdruck der 10. Auflage 2003
12. Jahrhundert (1125-1198)
Handbuch der deutschen Geschichte Band 5


Erster Nachdruck der 10. Auflage 2003

Alfred Haverkamp

Klett-Cotta
EAN: 9783608600056 (ISBN: 3-608-60005-1)
270 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2005, Leinen mit eingel. Titelschild, Fadenheftung, Lesebändchen, ausf. Anhang, Orts- und Sachreg., Personenreg.,

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
DAS 12. JAHRHUNDERT bildet das Zentrum der »Achsenzeit« des Hohen Mittelalters. Das ostfränkisch-deutsche Reich erhielt - stärker verknüpft mit der Welt des Mittelmeers wie auch mit dem kontinentalen und nördlichen Europa - neue Konturen. Unter größerem Anteil von Frauen wuchs die Vielfalt religiöser Lebensformen, und es weiteten sich die geistigen Horizonte. Umfassend und facettenreich stellt der Autor die epochemachende Zeit zwischen dem Ende der Salier und dem Beginn des staufisch-welfischen Thronstreits dar.



ALFRED H AVERKAM P, geb. 1937, Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster, Würzburg und München. 1964 Promotion in München, 1969 Habilitation. Seit 1970 Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Trier. 1988 Gastprofessor an der Hebrew University, Jerusalem. 1995 Stipendiat am Historischen Kolleg in München.



ISBN 3-608-60005-1 www.klett-cotta.de/gebhardt
Rezension
Dieser Band 5 der 10. Auflage des seit mehr als hundert Jahren immer wieder aktualisierten Überblickwerks wendet sich der Zeit zwischen 1125 und 1198 zu, also dem Zentrum des Hochmittelalters mit dem Ende der Salier und dem Beginn der Stauferzeit. - Im Laufe eines Jahrhunderts ist der Gebhardt zum bedeutendsten Handbuch der deutschen Geschichte geworden. In ihm resümiert und reflektiert jede Historikergeneration seit dem ersten Erscheinen den Stand der deutschen Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung. Bruno Gebhardt, Gymnasiallehrer in Breslau, veröffentlichte 1891/92 ein zweibändiges Handbuch der deutschen Geschichte, das eigentlich für den Gebrauch in Schulen bestimmt war. Die Leser des Gebhardt werden gründlich über den aktuellsten Stand der Forschung informiert. Die deutsche Geschichte wird nicht mehr nur national, sondern in ihren europäischen und weltumspannenden Zusammenhängen verstanden. Wirtschaft, Gesellschaft, Verfassung, Mentalität und Kultur werden gleichgewichtig vor dem Hintergrund der politischen Ereignisgeschichte erläutert. Die Neuausgabe bietet alles, was die moderne Geschichtsschreibung einfordert (und die 9. Auflage nicht bieten konnte): Von differenzierender Regionalgeschichte bis zur Erweiterung politischer "Nationalgeschichte" um das Sozial-, Kultur-, Wirtschafts- und Strukturgeschichtliche. Die knappen, konzentrierten Darstellungen der Epochen oder Teilepochen werden ergänzt durch detaillierte Angaben zu Hilfsmitteln, Quellen und zur weiterführenden Literatur. Neu ist die Konzeption: Sie folgt einem integrierenden Verständnis von Geschichte und überwindet die Trennung der Teildisziplinen durch eine umfassende Darstellung jedes Zeitabschnittes in seinen wichtigsten Aspekten. - Der hier anzuzeigende Band 5 bietet eine konzise Darstellung unseres heutigen Erkenntnisstandes zur Geschichte Deutschlands des 12. Jahrhunderts im europäischen Rahmen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der neue Gebhardt
Das bedeutendste Standardwerk zur deutschen Geschichte in 24 Bänden - neu aufgelegt

Das 12. Jahrhundert bildet das Zentrum der »Achsenzeit« des Hohen Mittelalters. Das ostfränkisch-deutsche Reich erhielt – stärker verknüpft mit der Welt des Mittelmeers wie auch mit dem kontinentalen und nördlichen Europa – neue Konturen.

Unter größerem Anteil von Frauen wuchs die Vielfalt religiöser Lebensformen, und es weiteten sich die geistige Horizonte durch die Verbreitung bisher ungewohnter Formen des Denkens und Fühlens.

Umfassend und klug stellt der Autor die epochemachende Zeit zwischen dem Ende der Salier und dem Beginn des staufisch-welfischen Thronstreits dar.

10. Auflage 2005, Leinen mit eingelassenem Titelschild, Fadenheftung, Lesebändchen, ausführlichem Anhang mit Zeittafel, Tabellen und Karten, Orts- und Sachregister, Personenregister


Der neue Gebhardt
Das bedeutendste Standardwerk zur deutschen Geschichte in 24 Bänden - neu aufgelegt.

»Seit über hundert Jahren ist der Gebhardt das bedeutendste Handbuch der deutschen Geschichte.«
Lange erwartet, erscheint die zehnte Auflage inhaltlich völlig neu bearbeitet und in außergewöhnlicher Ausstattung.

Vier international renommierte Herausgeber (siehe unten) verwirklichen zusammen mit einem neuen Team ausgewiesener Historiker ein Konzept, das den tiefgreifenden Veränderungen der Geschichtswissenschaft gerecht wird. Die vier Großepochen - Spätantike bis zum Mittelalter; Frühe Neuzeit bis zum Ende des Alten Reiches; das 19. und das 20. Jahrhundert - werden in 24 Bänden umfassend dargestellt.

Die Leser des Gebhardt werden gründlich über den aktuellsten Stand der Forschung informiert. Die deutsche Geschichte wird nicht mehr nur national, sondern in ihren europäischen und weltumspannenden Zusammenhängen verstanden. Wirtschaft, Gesellschaft, Verfassung, Mentalität und Kultur werden gleichgewichtig vor dem Hintergrund der politischen Ereignisgeschichte erläutert.

Der Gebhardt wird mit der 10. Auflage zum letzten Mal in der klassischen Buchform erscheinen. Wissenschaftliche Kompetenz, Vielfalt der historischen Darstellung und gelungene ästhetische Erscheinung verbinden sich zu einer einzigartigen Geschlossenheit.


Pressestimmen

Die Bände 9 und 10 »... setzten insgesamt hohe Maßstäbe und lassen gespannt auf die folgenden warten. Leider wird allein schon der Gesamtumfang von vierundzwanzig Bänden manchen potentiellen Leser vor dem Kauf zurückschrecken lassen. Doch als Bild von dem, was deutsche Geschichte am Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts ist, verspricht der neue Gebhardt, ganz im Sinne von Bruno Gebhardt selbst, für "Lehrende und Lernende" weiterhin unverzichtbar zu sein.«
Joachim Whaley (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.09.2001)

»... Dieses Werk als Handbuch zu bezeichnen, ist eine Untertreibung. Immerhin ist die neueste, zehnte Auflage dieses seit mehr als hundert Jahren immer wieder aktualisierten Überblickswerks zur deutschen Geschichte auf 24 Bände angelegt. Sie geben das historische Geschehen auf neuestem Stand der Forschung und in gut lesbarem, für den Laien verständlichem Deutsch wieder. ...«
(P.M. History, März 2004)


Die Herausgeber

Alfred Haverkamp, geboren 1937, Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster, Würzburg und München; 1964 Promotion in München; 1965/65 Archivreferendar, 1969 Habilitation. Seit 1970 ordentlicher Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Trier. 1988 Gastprofessor an der Hebrew University, Jerusalem, 1995 Stipendiat am Historischen Kolleg in München.

Wolfgang Reinhard, geboren 1937, studierte Geschichte, Anglistik und Geographie in Freiburg und Heidelberg. Reinhard promovierte 1963 in Neuerer Geschichte in Freiburg, wo er sich 1973 auch habilitierte. 1977 ordentlicher Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit in Augsburg und seit 1990 ordentlicher Professor für Neuere Geschichte in Freiburg.

Jürgen Kocka, geboren 1941, studierte Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie in Marburg, Wien, Berlin und Chapel Hill (North Carolina). Er promovierte 1968 bei Gerhard A. Ritter; Wissenschaftlicher Assistent in Münster und ADLS-Fellow in Harvard bis 1972; nach der Habilitation Professur an der Universität Bielefeld 1973 - 1988; als Gastprofessor bzw. Fellow u.a. in Princeton, Jerusalem, Stanford und Paris. Seit 1988 Professor für die Geschichte der industriellen Welt an der FU Berlin sowie seit 1991 ständiges Mitglied des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Seit 2001 Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Leibniz-Preis 1991. Präsident der Internationalen Historikerorganisation seit 2000.

Wolfgang Benz, geboren 1941, ist Professor für Antisemitismusforschung an der TU Berlin. Er hat zahlreiche Werke zur Geschichte des Dritten Reiches und der nationalsozialistischen Judenverfolgung vorgelegt, darunter »Die Juden in Deutschland«, »Der Holocaust«, »Enzyklopädie des Nationalsozialismus« (Hrsg. zusammen mit Hermann Graml und Hermann Weiß, 1997) und »Geschichte des Dritten Reiches« (München 2000).


Zur 10. Auflage des Gebhardt - Handbuch der deutschen Geschichte
Im Laufe eines Jahrhunderts ist der Gebhardt zum bedeutendsten Handbuch der deutschen Geschichte geworden. In ihm resümiert und reflektiert jede Historikergeneration seit dem ersten Erscheinen den Stand der deutschen Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung. Bruno Gebhardt, Gymnasiallehrer in Breslau, veröffentlichte 1891/92 ein zweibändiges Handbuch der deutschen Geschichte, das eigentlich für den Gebrauch in Schulen bestimmt war. Das Werk sollte, wie es im Vorwort der ersten Auflage hieß, mehr die Teilnahme der Gebildeten als die der Fachgelehrten gewinnen. Zwar änderte sich das, als Aloys Meister zum Herausgeber wurde und 1922 die sechste Auflage mit dem Versprechen einleitete, »nur ausgezeichnete Forscher als Mitarbeiter heranzuziehen« und dabei im Interesse des hohen wissenschaftlichen Standards mehr Hochschullehrer als bisher zu beschäftigen. Der übersichtliche, sachliche und damit auch pädagogische Charakter des Werkes wurde indessen erhalten.

Seit seinen Anfängen gilt der Gebhardt als Standardwerk, als wichtige Referenz der deutschen Geschichtsschreibung. In seinen Wandlungen von der ersten bis zur zehnten Auflage ist er dem Anspruch treu geblieben, den sein ursprünglicher Herausgeber formuliert hatte: »eine vollständige, dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft entsprechende deutsche Geschichte « zu sein. Blickt man auf die Geschichte des Handbuches zurück, so entstanden dabei Ausgaben, die jeweils ein Höchstmaß dessen repräsentierten, was fachlich möglich war. Mehr noch: in ihrer Folge betrachtet, bilden die Handbücher eine zuverlässige Dokumentation deutscher Historiographie, eine eigene Geschichte dessen, was jeweils Geschichtsschreibung hat sein können.

Die zehnte Auflage trägt den traditionell hohen Maßstäben Rechnung. Wie stets werden die knappen, konzentrierten Darstellungen der Epochen oder Teilepochen ergänzt durch detaillierte Angaben zu Hilfsmitteln, Quellen und zur weiterführenden Literatur. Neu ist die Konzeption: Sie folgt einem integrierenden Verständnis von Geschichte und überwindet die Trennung der Teildisziplinen durch eine umfassende Darstellung jedes Zeitabschnittes in seinen wichtigsten Aspekten.

Das Bild der Historiker von der deutschen Geschichte hat sich in den letzten Jahrzehnten radikal gewandelt. Für die Zeiträume von ihrem Beginn im frühen Mittelalter bis zur Geschichte unserer unmittelbaren Gegenwart gilt: Die Forschung hat neue Einsichten ergeben und alte »Wahrheiten« obsolet gemacht. Ganze Lebensbereiche wurden neu erschlossen und dem historischen Gesamtbild einverleibt, nach der Sozialgeschichte die Geschlechter- und die Geschichte des privaten Lebens, zuletzt die Geschichte kultureller Praktiken und kollektiver Erinnerungen. Vor allem aber haben sich als Folge der tiefen Umbrüche der Gegenwart, zuletzt in der Zäsur von 1989/90, die Gesichtspunkte verändert, mit denen wir unsere Geschichte befragen, kategorisieren und deuten.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist das Verständnis deutscher Geschichte weder von nationalistischem Hochgefühl und nationaler Hybris geprägt – wie so oft im 19. und 20. Jahrhundert – noch von Desorientierung und Katastrophenangst zerklüftet, die nach dem Bruch von 1933–45 nahelagen. Das Bild von der deutschen Geschichte ist europäischer geworden, zugleich differenzierter, vielseitiger und pluralistischer. Es ist auf dem Weg, im globalen Zusammenhang neu konturiert zu werden.


In bisher neun Auflagen – seit 1891 – hat der Gebhardt das Grundwissen über deutsche Geschichte versammelt, nach dem jeweiligen Stand der Forschung geordnet und im Lichte der sich wandelnden Gegenwartsfragen interpretiert. Dies tut auch der neue Gebhardt, der in 10. Auflage ab 2001 erscheint: völlig neu konzipiert und gegliedert, von ausgewiesenen Fachkennern verfaßt und für ein breites Publikum geschrieben. Er fußt auf dem modernen Forschungsstand; er führt in die Forschungsliteratur ein, die er ausführlich zitiert; er wählt das Wesentliche aus und bietet Gesichtspunkte zu vielfältiger Interpretation: deutsche Geschichte über anderthalb Jahrtausende aus einer Perspektive des 21. Jahrhunderts. Anders als frühere Auflagen integriert der neue Gebhardt Politik-, Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte gleichgewichtig, statt die Geschichte der Politik erdrückend in den Mittelpunkt zu rücken. Der neue Gebhardt unterscheidet sich klarer als frühere Auflagen von einer bloßen Chronik deutscher Geschichte. Er ist analytischen Ansätzen verpflichtet, stellt explizit Fragen, macht Angebote für weiterführende Interpretation. Er versammelt das gesicherte Wissen und berichtet über gültige Interpretationen. Er bezeichnet aber auch Lücken im Forschungsstand, identifiziert das Fragwürdige, stellt sich Kontroversen und weist auf offene Probleme hin.

Anders als andere Synthesen zur deutschen Geschichte ist der Gebhardt ein Handbuch, an dem zahlreiche Autoren zusammen gearbeitet haben. Das Werk ist deshalb nicht durch das individuelle Urteil einer Person geprägt, es ist vielmehr nuancenreicher und vielfältiger, distanzierter und »objektiver«. Anders als andere Serien zur deutschen Geschichte löst der Gebhardt seinen Gegenstand nicht in einzelne Probleme und Themen auf. Vielmehr besteht er auf der Notwendigkeit, den historischen Zusammenhang zu rekonstruieren und diesen chronologisch, mit dem vorwiegenden Interesse am Wandel in der Zeit, darzustellen.

In den letzten Jahrzehnten haben die Landes-, Regional- und die Mikrogeschichte an Bedeutung gewonnen. In den letzten Jahren ist klar geworden, daß die Internationalisierung der historischen Arbeit neu auf der Tagesordnung steht und transnationale Zugriffe gesucht werden. Doch bleibt der nationalgeschichtliche Zugang zur eigenen Geschichte überall wichtig. Es kommt darauf an, ihn nicht zu verabsolutieren, sondern mit der Geschichte kleinerer Einheiten wie mit der Geschichte transnationaler Zusammenhänge zu vereinbaren. Diesem Ziel dient der neue Gebhardt, der ein Handbuch deutscher Geschichte ist, aber die deutsche Geschichte in ihrer regionalen Vielfalt und in ihren europäischen Zusammenhängen vorstellt.


Der neue Gebhardt erscheint in 24 Bänden unterschiedlichen Umfangs: Die Bände 1–8 setzen bei der Spätantike ein und führen bis zum Ende des Mittelalters; diese Bände werden von Alfred Haverkamp herausgegeben. Die Bände 9–12 sind der Frühen Neuzeit bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gewidmet, die Wolfgang Reinhard als Herausgeber betreut. Die Bände 13–17 beschäftigen sich mit dem »langen 19. Jahrhundert« bis zum Ersten Weltkrieg, unter der Herausgeberschaft von Jürgen Kocka. Dem 20. Jahrhundert sind die Bände 18–23 gewidmet und werden von Wolfgang Benz herausgegeben. Das Gesamtwerk mit 24 Bänden soll im Jahr 2007 vorliegen.


Üblicherweise wird dem »Mittelalter« die Zeitspanne von etwa einem Jahrtausend zwischen dem 4. und 16. Jahrhundert zugerechnet, wobei sich die mehr oder weniger weit gefaßten Ränder mit der »Antike« und der »Neuzeit« überlappen. In diesen Jahrhunderten erhielt der lateinische Westen, der Okzident, neue und bis heute stark nachwirkende Konturen. Zugleich wurden in diesem weiten Kontext wie im engen Verbund mit dem ostfränkischen und dem römisch-deutschen Reich die Grundlagen und Grundzüge der deutschen Geschichte geschaffen. Dazu gehören das föderale Gefüge und die Gemeinde. Die großen historischen Zusammenhänge offenbaren sich ebenfalls in den unterschiedlichen, wiederum bis in die Gegenwart nachwirkenden Gestaltungen der erst spät als »Deutschland « verstandenen deutschen Lande. Diese landschaftliche Vielfalt bietet tragfähige Brücken zur europäischen Geschichte. Es bestanden vielfältige Verflechtungen zwischen römisch-antiken, germanischen und slawischen Traditionssträngen bei unterschiedlichen Prägungen von Heidentum, Christentum und Judentum. Um anachronistische Betrachtungsweisen zu vermeiden, ist die »deutsche Geschichte« des Mittelalters in ihren engen Verknüpfungen mit der Geschichte des Römischen Reichs, der lateinischen Christenheit, des Mittelmeerraumes und des Okzidents zu konzipieren. Die damit zusammenhängenden Fragen über die Grundlagen, die Grundzüge, die Einflüsse und Auswirkungen, die Reichweiten und die räumliche Gliederung, die Phasen der deutschen Geschichte und die leitenden Aspekte stehen im Zentrum der Einleitung des Herausgebers im ersten Band. Band 1 behandelt die vielschichtigen, mediterran und kontinental geprägten Grundlagen von der Spätantike bis zum Beginn des 8. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung jener mitteleuropäischen Räume, in denen das römisch-ostfränkische-deutsche Reich seine diversen Ausformungen erhielt. Im Zentrum des zweiten Bandes steht das Karolingerreich, jedoch mit einem Schwerpunkt auf dem in den Reichsteilungen fixierten Ostfrankenreich (714/715–887/888). Band 3 schildert die Vorgänge und Zusammenhänge, die bis zum ersten Viertel des 11. Jahrhunderts (1024) zu einer stärkeren Verankerung der Reichsherrschaft in den erst spät christianisierten Gebieten östlich des Rheins führen. Wie sich auf dieser veränderten Basis anschließend in der Zeit der Salier (1024–1125) die Konturen einer »deutschen« Geschichte innerhalb der Reichsherrschaft und der nunmehr von kräftigeren amtskirchlichen Impulsen geprägten römisch-lateinischen Christenheit im Kontext weiterer tiefgreifender Veränderungen deutlicher abzeichnen, steht im Mittelpunkt des vierten Bandes. Dem folgen im fünften Band Darlegungen über die von neuen Anstößen und Verquickungen mit der europäischen und mediterranen Geschichte bestimmten Jahrzehnte bis zum endenden 12. Jahrhundert. Band 6 umfaßt die Zeitspanne von der keineswegs nur negativ zu beurteilenden Krise der Reichsherrschaft im staufisch-welfischen Thronstreit über die Regierungszeit Friedrichs II., in der der Schwerpunkt der Reichsherrschaft wie nie zuvor seit der Spätantike im mediterranen Süden lag und zugleich im kontinentalen römisch-deut- schen Reich lokale – gemeindliche und regionale – Kräfte größeres Gewicht gewannen, bis zum Auseinanderbrechen der imperialen Klammer im sogenannten Interregnum (1198–1273). Daran fügt sich die Darstellung der Zeitspanne zwischen der Reichsherrschaft Rudolfs von Habsburg und der Katastrophe des Schwarzen Todes um die Mitte des 14. Jahrhunderts. Band 7 analysiert die Schwerpunktverlagerung der Reichspolitik und die damit zusammenhängenden Faktoren, die die deutsche Geschichte in der Zeit zwischen 1346/47 und 1410 neu gestalten. Dafür bietet der achte Band für die Zeitspanne bis zum ersten selbständigen Reichstag von Worms (1495) weitere Einsichten wiederum aus größerem Blickwinkel.

BAND 1-8
Spätantike bis zum Ende des Mittelalters
Herausgeber Alfred Haverkamp

BAND 9-12
Frühe Neuzeit bis zum Ende des Alten Reiches (1495-1806)
Herausgeber Wolfgang Reinhard

BAND 13-17
19. Jahrhundert (1806-1918) Herausgeber Jürgen Kocka

BAND 18-23
20. Jahrhundert (1918-2000)
Herausgeber Wolfgang Benz

BAND 24
Gesamtregister Band 1-23
Namen, Orte Anhang: Karten, Stammtafeln, Ergänzungen
Herausgegeben von
Alfred Haverkamp, Wolfgang Reinhard Jürgen Kocka, Wolfgang Benz

WISSENSCHAFTLICHE REDAKTION
Rolf Häfele


Inhaltsverzeichnis
Zur 10. Auflage des Gebhardt

Verzeichnis der Abkürzungen

Allgemeine Quellen und Literatur zu den Bänden 1-8

Abschnitt VI: Zwölftes Jahrhundert, 1125-1198

Alfred Haverkamp

Quellen und Literatur

A. Einleitung

§ 1 Quellen und Forschung

a) Quellenüberlieferung

b) Schwerpunkte in der neueren Forschung

B. Siedlung und Wirtschaft

§ 2 Landesausbau und Ostsiedlung

a) Erste Hälfte des 12. Jahrhunderts

b) Zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts

§ 3 Agrarwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr

C. Regnum und Imperium zur Zeit Lothars III. und Konrads III. (1125-1152)

§ 4 Das Reich unter dem Süpplingenburger Lothar III., 1125-1137

§ 5 Das staufische Königtum Konrads III. zwischen Fürstenmacht und universalen Aufgaben, 1138-1152

§ 6 Kontinuität und Wandel im Herrschaftsgefüge

D. Religiöse Bewegungen und Gemeinschaften: Fürsorge, Seelsorge und Mission

§ 7 Reformation bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts

§ 8 Religiöse Gemeinschaften und Konflikte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts

E. Erneuerung der Reichsherrschaft und Gegenkräfte (1152-1198)

§ 9 Die Reichsherrschaft Friedrichs I. bis zum zweiten Italienzug, 1152-1158

§ 10 Zuspitzung und Ausweitung der Konflikte, 1158-1168

§ 11 Eingrenzung der Gegensätze, 1168-1177

§ 12 Neuorientierung der staufischen Reichsherrschaft, 1177-1187

§ 13 Reichspolitik mit mediterranem Zentrum, 1187-1198

§ 14 Reichs- und Territorialpolitik

F. Gruppen, Gemeinschaften und Gemeinden

§ 15 Juden und jüdisch-christliche Beziehungen

§ 16 Ländliche und städtische Gemeinden

§ 17 Bürger und Bauern, Ministerialität, Adel und Ritter

G. Bildung und Gestaltungen

§ 18 Glauben, Wissenschaften, Schulen

§ 19 Fertigkeiten, Gestaltungen und Verbindungen

§ 20 Zusammenfassung und Ausblick

Anhang

Orts- und Sachregister

Personenregister