lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Zusammen aufwachsen Schritte zur frühen inklusiven Bildung und Erziehung
Zusammen aufwachsen
Schritte zur frühen inklusiven Bildung und Erziehung




Maria Kron, Birgit Papke, Marcus Windisch (Hrsg.)

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781517622 (ISBN: 3-7815-1762-4)
240 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2010

EUR 17,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie können in der frühen Sozialisation die Grundsteine für den Umgang mit Vielfalt gelegt werden?

Wie kann frühe inklusive Bildung und Erziehung in der Praxis gestaltet werden?

In diesem Buch geht es um eine Pädagogik der Begleitung und Förderung kindlicher Bildungs- und Entwicklungsprozesse in inklusiven Zusammenhängen und um die Teilhabe von Kindern mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen. Europäische Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen kooperierten hier in außergewöhnlicher Weise.

Entstanden ist ein Manual, in dem Theorie und Praxis auf beste Art und Weise verknüpft werden – ein Manual mit vielen fachlich-konzeptionellen Impulsen, mit Vorschlägen zur Analyse der eigenen Praxis, mit Gestal-tungsideen für die Praxis der inklusiven Bildung und Erziehung und mit der Darstellung ihrer wichtigen Prinzipien.

Es richtet sich an Erzieher/innen, Sozialpädagoginnen/-pädagogen und an Lehrer/innen, die den Blick nach draußen suchen und offen sind für Anregungen aus anderen europäischen Ländern.
Rezension
Dieser Band stellt das Ergebnis eines dreijährigen Forschungsprojekts zum Thema frühe inklusive Bildung und Erziehung in Europa vor. Besondere Beachtung liegt auf der Inklusion und Teilhabe von Kindern mit Behinderungen. Dabei wurden Einrichtungen in verschiedenen europäischen Ländern evaluiert, die Kinder mit und ohne besonderen pädagogischen Förderbedarf im Alter ab ungefähr drei Jahren bis zum verpflichtenden Schuleintritt gemeinsam betreuen. Das Ziel des Forschungsprojekts ist die Unterstützung von Pädagog/inn/en im Feld der inklusiven frühkindlichen Bildung. Dabei treten neben den pädagogischen Komponenten auch die verschiedenen institutionellen und gesetzgeberischen Aspekte in den Blick. Welche Fortschritte in der frühkindlichen inklusiven Bildung in Europa erreicht werden können, - das dokumentiert dieser Band.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Einleitung (Maria Kron) 11

2 Reflexionen über das Konzept der Inklusion 17


2.1 Kerstin Göransson
Unterschiedliche Perspektiven – unterschiedliches Verständnis von Inklusion 17

2.2 Eric Plaisance
Integration oder Inklusion? Anmerkungen zu den Begrifflichkeiten 23

2.3 Maria Kron
Heterogenität – ein elementarer Aspekt in der inklusiven pädagogischen Arbeit 32

3 Inklusive Praxis – eine Frage der Konzepte 41

3.1 Ana Maria Serrano & Joana Lima Afonso
Der Einfluss von Rahmenbedingungen, Richtlinien und Lehrplänen 41

3.2 Dóra Garai, Valéria Kerekes, Csilla Schiffer, Katalin Tamás, Zsófia Trócsányi, Júlia Weiszburg & Péter Zászkaliczky
Die Rolle der Fachkräfte in der inklusiven Bildung und Erziehung 46

3.3 Dóra Garai, Valéria Kerekes, Csilla Schiffer, Katalin Tamás,
Zsófia Trócsányi, Júlia Weiszburg & Péter Zászkaliczky
Strukturierte, halbstrukturierte und unstrukturierte Situationen in inklusiven Gruppen 54

3.4 Ana Maria Serrano & Joana Lima Afonso
Individualisierte Unterstützungsstrategien in der inklusiven Bildung und Erziehung 62

3.5 Brigitte Belmont, Aleksandra Pawlowska & Aliette Vérillon
Partnerschaft mit den Eltern 68

3.6 Maria Karlsson
Die Qualifikation der pädagogischen Fachkräfte – ein entscheidender Aspekt der Qualität von Kindertageseinrichtungen 76

3.7 Brigitte Belmont & Aliette Vérillon
Kooperation im Team 80

3.8 Birgit Papke
Kooperation und Teilhabe mit und in dem Gemeinwesen 87

3.9 Agneta Luttropp
Der Übergang vom Kindergarten/ von der Kindertagsstätte in die Schule 93

4 Situationen der frühkindlichen Bildung und Erziehung –
Beobachtungen in verschiedenen europäischen Ländern 99

ECEIS Autorenteam

4.1 Unterschiedliche Strukturen und Entwicklungslinien –
Einflussfaktoren in der pädagogischen Praxis 99

4.2 Frühkindliche Bildung und Erziehung – ein Überblick über zentrale Aspekte, aktuelle Herausforderungen und Debatten in fünf europäischen Ländern 101

4.2.1 Frankreich 101
4.2.2 Deutschland 103
4.2.3 Ungarn 105
4.2.4 Portugal 107
4.2.5 Schweden 109

4.3 Unsere Kooperationspartner: Kindertageseinrichtungen, Vorschulen und école maternelle 112

4.3.1 Frankreich 112
4.3.2 Deutschland 114
4.3.3 Ungarn 115
4.3.4 Portugal 116
4.3.5 Schweden 116

4.4 Was wir mit den Ausschnitten aus der alltäglichen Praxis inklusiver Bildung und Erziehung zeigen wollen – und wie Sie mit den Materialien der folgenden Kapitel arbeiten können 119

5 Das Arrangement (halb)strukturierter Spiel- und Lernsituationen 123
ECEIS Autorenteam

5.1 Situationen, in denen kognitive und soziale Herausforderungen überwiegen 123

5.1.1 Anmeldung zum Mittagessen (F) 123
5.1.2 Mittagessen (P) 126
5.1.3 Paare finden (D) 128
5.1.4 Das Experiment „Steinfarbe“ (D) 131

5.2 Situationen, in denen motorische und soziale Herausforderungen überwiegen 134

5.2.1 „Nico kann das!“ (D) 134
5.2.2 Das Kreisspiel (P) 137
5.2.3 Schreibübungen (F) 140

5.3 Situationen mit ästhetischen und künstlerischen Inhalten 143

5.3.1 Gemeinsames Singen (F) 143
5.3.2 Gemeinsames Tanzen (U) 146
5.3.3 Singen vor dem Mittagessen – „weiße und schwarze Schafe“ (S) 149

5.4 Situationen mit Blick auf kulturelle Bräuche, Werte und Gemeinschaft 151

5.4.1 Käseherstellung (P) 151
5.4.2 Kinderrechte (D) 154

5.5 Außergewöhnliche Situationen mit komplexen Herausforderungen 157

5.5.1 Präsentation eines gemeinsamen Buches der letzten Vorschulund ersten Grundschulklasse (F) 157
5.5.2 Museumsbesuch: Die Entdeckung moderner Kunst (F) 160
5.5.3 Die Stadtführung (D) 163

6 Individuelle Unterstützung in der inklusiven Erziehung 167
ECEIS Autorenteam

6.1 Individuelle Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen – Kommunikation, Wahrnehmung und Mobilität unterstützen 167

6.1.1 Frühstückstee (U) 167
6.1.2 Stuhlkreis mit Jana (D) 170
6.1.3 Der Toaster (U) 172
6.1.4 John im Planschbecken (D) 175

6.2 Therapie und Pflege 178

6.2.1 Johns Therapie (D) 178
6.2.2 Janas Pflege (D) 181

7 Pädagogische Unterstützung des gegenseitigen Verständnisses –
Signale und Verhalten übersetzen, Konflikte lösen 183

ECEIS Autorenteam

7.1 Der Autotausch (U) 183

7.2 Karl und Anton spielen draußen (S) 186

8 Freispiel – Situationen mit vielfachen Herausforderungen 189
ECEIS Autorenteam

8.1 Entdeckung und Initiative im Freispiel (F) 189

8.2 Freispiel als Training (S) 192

8.3 Tamara spielt mit dem Wäscheständer (U) 195

8.4 Händchen halten (P) 197

8.5 Die Farbe der Handschuhe (S) 199

8.6 Fahrrad fahren (S) 201

9 Zusammenarbeit mit Eltern 203
ECEIS Autorenteam

9.1 Das Kommunikations-Buch (S) 203

9.2 Schreib(vor)übungen in Zusammenarbeit mit den Eltern (F) 205

9.3 Das Maisfest (P) 208

10 Inklusion in der Praxis – Wichtige Prinzipien und offene Fragen 211
ECEIS Autorenteam

10.1 Verschiedene Länder – Gemeinsame wichtige Prinzipien der Inklusion 211

10.1.1 Interessen und Bedürfnisse des Kindes in den Mittelpunkt stellen 211
10.1.2 An Lernprozessen teilhaben – Situationen schaffen, die die Fähigkeiten aller Kinder ansprechen 212
10.1.3 Pädagogische Unterstützung des gegenseitigen Verständnisses 216
10.1.4 Fachwissen und Einstellungen/ Haltungen der Pädagoginnen und Pädagogen in der Praxis 218
10.1.5 Günstige Bedingungen inklusiver Praxis 220
10.1.6 Wichtige Prinzipien – ein Überblick 222

10.2 Dilemmata und offene Fragen für Pädagoginnen und Pädagogen 223

11 Zusammen (auf)wachsen – Unterschiedlichkeit erleben
Maria Kron 229

12 Literatur 231

13 Autorenspiegel 238



Kron / Papke / Windisch (Hg.), Zusammen aufwachsen
ISBN 978-3-7815-1762-2
VERLAG JULIUS KLINKHARDT, BAD HEILBRUNN 2010

Vorwort
Dieses Manual, das Sie als Leserin oder als Leser in der Hand halten, entstand in
der Zusammenarbeit von Autoren und Autorinnen, die gemeinsam drei Jahre lang
ein Forschungsprojekt realisierten. Es handelt sich um das Projekt ‚Early Childhood
Education in Inclusive Settings‘/ ‚Frühe inklusive Bildung und Erziehung‘ –
ein Projekt, in dem es um die frühe inklusive Erziehung in europäischen Ländern
ging, unter besonderer Beachtung der Inklusion und Teilhabe von Kindern mit
besonderen pädagogischen Bedürfnissen, von Kindern mit Behinderungen.
Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen arbeiteten hier zusammen. Es kooperierten
wissenschaftliche Experten und Expertinnen (inklusiver) frühkindlicher
Bildung und Erziehung der Universität Siegen (Deutschland), der Eötvös Loránd
University/ Budapest (Ungarn), der Université René Descartes/ Sorbonne (Frankreich),
der University of Minho/ Braga (Portugal) und der Mälardalen University/
Västeras (Schweden). Sie arbeiteten jeweils in ihren Ländern mit Einrichtungen
zusammen, die Kinder mit und Kinder ohne besonderen pädagogischen Förderbedarf
im Alter ab ungefähr drei Jahren bis zum verpflichtenden Schuleintritt
gemeinsam betreuen. Übergreifendes Ziel des Projekts ist die Unterstützung von
Pädagoginnen und Pädagogen, die in dem Feld der inklusiven frühkindlichen Bildung
und Erziehung mit Kindern dieses Alters arbeiten. In einem ersten Schritt
hin zu diesem Ziel wurden die verschiedenen nationalen Kontexte und Erfahrungen
mit den pädagogischen Rahmenbedingungen analysiert und verglichen,
dies vor allem auch unter Berücksichtigung der Bedingungen für Kinder mit besonderen
pädagogischen Bedürfnissen. In dem Vergleich konnten erhebliche Unterschiede
zwischen den gesetzgeberischen Maßnahmen der beteiligten Länder,
ihren institutionellen Systemen und den Konzepten der Bildung und Erziehung
in früher Kindheit aufgezeigt werden.1
In den beiden letzten Jahren konzentrierten wir unsere Aufmerksamkeit auf die
pädagogischen Komponenten, die die gemeinsame Bildung und Erziehung, d.h.
Inklusion in verschiedenen Situationen ermöglichen; unsere Absicht war/ ist, damit
gemeinsame Fortschritte in der inklusiven pädagogischen Arbeit zu erreichen.
Resultat dieser Arbeit ist das hier vorliegende Handbuch.
Wir möchten den Kindergärten, Kindertagesstätten, Vorschulen und der école
maternelle, die mit uns zusammen gearbeitet haben, unsere Wertschätzung und
unseren Dank für das Engagement und die Unterstützung dieses Projekts aus-
1 Kron, M. (ed.) (2008): Early Childhood Education in Inclusive Settings – Basis, Background and
Framework of Inclusive Early Education in Five European Countries. Siegen: ZPE

drücken. Sie hießen uns herzlich willkommen und ließen uns anderthalb Jahre
lang an ihrem Alltag teilnehmen.
Ganz besonders danken wir jenen Erzieherinnen und Erziehern, Sozialpädagoginnen,
Lehrerinnen, Assistentinnen, Sonderpädagoginnen und Psychologinnen/
Psychologen, die mit uns in dem Projekt zusammen gearbeitet haben, die ihre
Erfahrungen, Erfolge und Zweifel mit uns austauschten und gemeinsam mit uns
über neue Wege nachdachten.
Einen ganz herzlichen Dank richten wir auch an die Jungen und Mädchen dieser
Kindertageseinrichtungen und Vorschulen, die so sehr in ihre wichtigen Aktivitäten
und Projekte involviert waren, dass sie sich (glücklicherweise) kaum durch
unsere Besuche und Beobachtungen irritieren ließen.
Internationale Kooperation ist eine herausfordernde und aufwendige Angelegenheit.
Unsere Zusammenarbeit war nur auf Grund der finanziellen und materiellen
Unterstützung unserer Universitäten möglich sowie der EU-Kommission, die
dieses Vorhaben mit einem Hauptanteil im Rahmen des Sokrates/ Comenius-
Programms finanzierten. Dies alles ist nicht selbstverständlich, weshalb wir auch
den dort Verantwortlichen für ihre Unterstützung danken.
Die Projektgruppe ‚Inklusive frühkindliche Bildung und Erziehung‘/ ‚Early Childhood
Education in Inclusive Settings‘ (ECEIS)
Das ECEIS-Autorenteam:
Frankreich: Brigitte Belmont, Aleksandra Pawlowska, Eric Plaisance, Cornelia
Schneider, Aliette Vérillon. Deutschland: Maria Kron, Birgit Papke, Stephanie
Schür, Marcus Windisch. Ungarn: Dóra Garai, Valéria Kerekes, Csilla Schiffer,
Katalin Tamás, Zsófia Trócsányi, Júlia Weiszburg, Péter Zászkaliczky. Portugal:
Ana Maria Serrano, Joana Lima Afonso. Schweden: Kerstin Göransson, Maria
Karlsson, Agneta Luttropp.