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Ziemlich beste Freunde Hans Thuar & August Macke
Ziemlich beste Freunde
Hans Thuar & August Macke



Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783731913528 (ISBN: 3-7319-1352-6)
160 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, Mai, 2023

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine ganz besondere Beziehung verbindet Hans Thuar und August Macke seit den gemeinsamen Kindertagen in Köln. Als Thuar bei einem Unfall mit der Straßenbahn im Alter von elf Jahren beide Beine verliert, ist es August Macke, der ihm durch seine Besuche und seinen Humor den Lebenswillen zurückgibt. Von Macke inspiriert, wird auch Thuar Künstler. Einige der Bilder entstehen gemeinsam vor demselben Motiv. Mit ihren Werken gehören die beiden vor dem Ersten Weltkrieg zu den heftig angefeindeten expressionistischen Modernen. Nach Mackes Tod als Soldat im Ersten Weltkrieg setzt sich die Freundschaft in den Familien fort und gipfelt in der Heirat von Mackes Sohn Wolfgang und Thuars Tochter Gisela.

Mit Thuar stellt die Ausstellung einen Künstler in den Mittelpunkt, dessen hochexpressive, leuchtend farbige und ganz eigenständige Kompositionen beinahe in Vergessenheit geraten sind. Eine grafische Kurzgeschichte der jungen Künstlerin Yuka Masuko illustriert die Freundschaft der beiden Künstler auf der Basis von Erinnerungen und Briefzitaten.
Rezension
”Ziemlich beste Freunde” lautet der deutsche Titel des französischen Films ”Intouchables”(2011), in dessen Hauptrollen François Cluzet einen gelähmten Vermögenden und Omar Sy den ihn Betreuenden spielen. Ein ähnliches Rollenverhältnis bestand zwischen den beiden Freunden Hans Thuar (1887-1945) und August Macke (1887-1914). Thuar verlor bei einem Pferdebahnunfall 1899 seine beiden Beine, Macke unterstützte ihn psychologisch durch das Malen von Kunstwerken.
Dem Verhältnis der beiden Repräsentanten des Rheinischen Expressionismus widmete sich die Kunstausstellung ”Ziemlich beste Freunde. Hans Thuar & August Macke”. Zu sehen war diese in den Museen Stade (Kunsthaus), im Edwin Scharff Museum (Neu-Ulm) und im Museum August Macke Hause (Bonn). Mit den dort gezeigten Kunstwerken, die sich überwiegend im Privatbesitz befinden, wurde anschaulich das Verhältnis der beiden expressionistischen Künstler zueinander beleuchtet. Darunter fanden sich u.a. farbenkräftige Ölgemälde, Aquarelle sowie Kohle- und Tuschezeichnungen. Sehr gut wurde in der Ausstellung der künstlerische Dialog zwischen Macke und Thuar in Szene gesetzt, zum Beispiel durch Arbeiten mit dem gleichen Motiv wie Mackes Kohlezeichnung ”Paar im Waldweg”(1914) und Thuars Ölgemälde ”Begegnung im Park”(1921) oder durch Thuars Ölgemälde ”Messdorf (Duisdorf) 2. Fassung”(1911) und Mackes Ölgemälde ”Landschaft mit Kirche und Weg”(1911).
Zu der sehenswerten Schau ist 2020 eine Ausstellungsbegleitpublikation im Michael Imhof Verlag erschienen, welche 2023 in zweiter, überarbeiteter Auflage publiziert wurde. Herausgegeben wird der handliche Band in Steifbroschur von Ina Ewers-Schultz, Sebastian Möllers, Helga Gutbrod, Klara Drenker-Nagels und Andreas Schäfer. Das Kunstbuch zeichnet sich durch aufschlussreiche Texte sowie durch 124 Farb- und 31-Schwarz-Weiß-Abbildungen aus. Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch das vorliegende - ästhetisch überaus gelungene - Werk motiviert, sich mit den Bildwerken des Expressionismus in ihrem Fachunterricht auseinanderzusetzen.
Fazit: Die Ausstellungsveröffentlichung ”Ziemlich beste Freunde. Hans Thuar & August Macke” verdient ein Platz im Buchregal aller an der Kunst des Rheinischen Expressionismus Interessierten.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ziemlich beste Freunde – Hans Thuar & August Macke
Museen Stade, Kunsthaus: 19.09.2020 – 10.01.2021, 04.02.2023 – 29.05.2023
Edwin Scharff Museum, Neu-Ulm: 05.02.2021 – 06.06.2021
Museum August Macke Haus, Bonn: 15.06.2023 – 19.11.2023
Eine ganz besondere Beziehung verbindet Hans Thuar und August Macke seit den gemeinsamen Kindertagen in Köln. Als Thuar bei einem Unfall mit der Straßenbahn im Alter von elf Jahren beide Beine verliert, ist es August Macke, der ihm durch seine Besuche und seinen Humor den Lebenswillen zurückgibt. Von Macke inspiriert, wird auch Thuar Künstler. Einige der Bilder entstehen gemeinsam vor demselben Motiv. Mit ihren Werken gehören die beiden vor dem Ersten Weltkrieg zu den heftig angefeindeten expressionistischen Modernen. Nach Mackes Tod als Soldat im Ersten Weltkrieg setzt sich die Freundschaft in den Familien fort und gipfelt in der Heirat von Mackes Sohn Wolfgang und Thuars Tochter Gisela.
Mit Thuar stellt die Ausstellung einen Künstler in den Mittelpunkt, dessen hochexpressive, leuchtend farbige und ganz eigenständige Kompositionen beinahe in Vergessenheit geraten sind. Eine grafische Kurzgeschichte der jungen Künstlerin Yuka Masuko illustriert die Freundschaft der beiden Künstler auf der Basis von Erinnerungen und Briefzitaten.
Inhaltsverzeichnis
6_ Vorwort
Klara Drenker-Nagels, Helga Gutbrod,
Sebastian Möllers, Andreas Schäfer
8_ „Formen sind starke Äußerungen starken Lebens". Gedankensplitter
Ina Ewers-Schultz
12_ Ziemlich beste Freunde
Ina Ewers-Schultz
74_ Illustrierte Bildergeschichte
Yuka Masuko
152_ Stammbaum und Kurzbiografie
155_ Zu Yuka Masuko
156_ Dank
157_ Fotonachweis
158_ Impressum