Ich habe so einige ganz hervorragende Bücher zum Thema Sketchnoting im Regal stehen und auf dem Schreibtisch liegen. Und alle geraden an eine Grenze: Es gibt kaum überzeugende Bildvokabeln für abstrakte, ‚philosophische‘ oder gar theologische Sachverhalte. Und nicht ganz selten sitz ich dann da und frage mich, wie man denn Begriffe wie Verantwortung, Engagement oder Vorurteil ins Bild bringt.

Das zu bieten ist die große Stärke des „Wortzeichnen. In Symbolen und Bildern erzählen“ von Mika Sinn. Endlich mal Anregungen zu finden, wie man so gänzlich unmoderne Begriffe wie ‚Demut‘ oder ‚Ohnmacht‘ auf Flipcharts und Graphic Recordings visualisiert: Sehr hilfreich - für Menschen, die mit pastoralen und religionspädagogischen Themen zu tun haben oder eben so wie ich in Supervision & Coaching mit Menschen aus diesen Berufsfeldern arbeiten.

Wenn man so will ist das der Aufbausprachschatz Sketchnoting für den pastoralen Bereich.

Nach einer wohltuend knappen Einführung zu den Vorteilen von Visualisierung und dem Grundwissen zu Material, Formen, Schatten und Farben folgen 132 Seiten, die von A wie Abhängigkeit/Sucht bis zu Z wie Zukunft Vorschläge für leicht verständliche und nacharbeitbare Visualisierungen anbieten und dabei auch immer Alternativen und Verweise zu anderen Begriffen - sehr perfekt und extrem gelungen.

Ergänzt wird dieses A-Z um eine Sammlung von Emoticons, Tieren, Lebensmitteln, auch pics aus anderen Bereichen (outdoor, Sport, Büro) kommen hier zu ihrem Recht. Eine praktikable und inspirierende Sammlung von Wort-Zeichen für den pädagogischen und pastoralen Bereich.

Ein Stichwortverzeichnis bringt alle Begriffe und Querverweise in eine gelungene Übersicht.

So brav dieses Buch, das sich v.a. an Mitarbeitende in der Gemeinde und an Lehrer/innen richtet, daher kommt: hier kommen Jugendarbeiter, Theologen und Lehrer wirklich auf ihre Kosten. Auch wenn manches Geschmacksache ist - aber wie sollte das auch anders sein? - ist diese Sammlung eine wertvolle - und bezahlbare - Ergänzung zu anderen Einführungswerken zum Thema Sketchnoting.

Dieses Buch setzt 133 (abstrakte) Begriffe auf einfache Weise in über 500 Wortzeichen um. Solche Bilder können gesprochene Inhalte von Geschichten, Lerninhalten und Vorträgen enorm in ihrer Wirkung und Verständlichkeit unterstützen, denn Sätze bestehen aus einzelnen Wörtern, die man zeichnen kann.

Die Wortzeichen sind für Kinder, Jugendliche und Erwachsene verständlich.
Die Wortzeichen können ohne Zeichenkenntnisse gezeichnet werden.
Die Wortzeichen können sowohl mit Markern als auch mit Pinseln leicht umgesetzt werden.
Neben den Begriffen mit zahlreichen alternativen Darstellungen werden auch die Grundlagen des Wortzeichnens an Flipchart, Sketchboard, Whiteboard und Schreibtafel sowie der Einsatz von Farben, Formen und Entstehungen vermittelt. Das umfangreiche Stichwortverzeichnis macht es leicht, einen passenden Begriff zu finden.

Zielgruppe

Mitarbeitende in der Gemeindearbeit
Mitarbeitende in der Arbeit mit Flüchtlingen und mit Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen
Lehrerinnen und Lehrer
Hauptamtliche, Ehrenamtliche
Alle Altersgruppen

Autor

Mika Sinn arbeitet als Gemeindediakon in der Ev. Kirchengemeinde Sersheim. Er ist für die Kreise der Kinder- und Jugendarbeit, die Schulungsarbeit sowie die geistliche Leitung des Ev. Ferienwaldheims in Sersheim zuständig.
Besonderheiten

Visualisierung in verschiedenen Varianten
Schwerpunkt auf christlichen Begriffen
Autor ist visueller Erzählprofi

Inhaltsverzeichnis