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Vielfalt achten Eine Ethik der Biodiversität
Vielfalt achten
Eine Ethik der Biodiversität




Andreas Hetzel

Transcript
EAN: 9783837629859 (ISBN: 3-8376-2985-6)
414 Seiten, paperback, 15 x 22cm, Januar, 2024

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Leben hat sich auf unserem Planeten zu einer unermesslichen Fülle von Formen ausdifferenziert, die in komplexen Weisen interagieren. Durch die Zerstörung unserer natürlichen Umwelt bedrohen wir das Wunder der globalen Biodiversität in seinem Fortbestand. Dabei verdrängen wir, dass auch die Menschheit weiter von der Produktivität jener Ökosysteme abhängig bleibt, zu denen sich das Leben evolutionär organisiert hat. Doch wie lässt sich überzeugend für den Erhalt von Biodiversität argumentieren? Sind Arten und Ökosysteme nur als Voraussetzungen gelingenden menschlichen Lebens schützenswert? Oder haben sie darüber hinaus einen von uns unabhängigen Eigenwert? Andreas Hetzel gibt philosophisch fundierte Antworten auf diese Fragen und diskutiert konkrete Möglichkeiten des Biodiversitätsschutzes.

Andreas Hetzel ist Professor für Sozialphilosophie an der Universität Hildesheim. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte bilden Praxistheorien, Ästhetische Praxis, Rhetorik, Demokratie als Lebensform, Diskurse radikaler Demokratie sowie kritische Theorien gesellschaftlicher Naturverhältnisse.
Rezension
Umwelt- und Bioethik gehören angesichts von Klimakatastrophe und Gentechnik sicherlich zu einem der bedeutendsten Teilbereiche Angewandter Ethik der Gegenwart. Die Zahl der Tier- und Pflanzenarten, die von Menschen zum Aussterben gebracht werden, ist beängstigend. Mit ihrem Verschwinden steht weit mehr auf dem Spiel, als wir ahnen; denn alles Leben ist auf anderes Leben angewiesen. Die globale Biodiversität, das Ergebnis dieser Differenzierung, bedroht die Menschheit heute insgesamt. Triviale Bedürfnisse und kurzfristige Interessen haben erdgeschichtliche Konsequenzen. Eine Haltung der Achtung gegenüber allem Leben zu kultivieren, von dem die Menschheit selbst nur ein verschwindend kleiner Teil ist, begreift der Autor als Voraussetzung für jede gelingende ökosoziale Transformation. Damit veknüpft ist die grundlegende Frage nach einem Anthropozentrismus. Die Schutzwürdigkeit einzelner Komponenten von Biodiversität wird dann davon abhängig gemacht, dass sie Ökosystemfunktionen erfüllen, die für Menschen nützlich oder vorteilhaft sind. Der Autor plädiert demgegenüber für eine größere Offenheit für ökozentrische Ansätze.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Umweltethik, Biodiversität, Artensterben, Nachhaltigkeit, Ethik, Natur, Bioethik, Naturphilosophie, Philosophie

Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9
1. Käfer an Flussufern 31
2. Im Anthropozän 43
3. Gefährdete Vielfalt 65
4. Gesichter der Biodiversität 83
5. Land als biotische Gemeinschaft 111
6. Naturbegriffe und Naturverhältnisse 147
7. Tiere und Menschen 171
8. Grenzen anthropozentrischer Umweltethiken 187
9. Intrinsische Werte 213
10. Nichtwissen 233
11. Evolution 263
12. Insektensterben 291
13. Eine Ethik der Achtung 317
14. Konviviale Lebensformen 345
Dank 371
Literatur 375