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Umschlagtext
Infolge einer Vielzahl von Reformen und Veränderungen der gesellschaftlichen und bildungspolitischen Rahmenbedingungen an deutschen Hochschulen hat sich im Laufe des letzten Jahrzehnts deren Selbstverständnis stark gewandelt. Die Konstruktion von Hochschule als kurzer und klar definierter Lebensabschnitt zwischen Schule und Berufsleben wird zunehmend infrage gestellt. So sprechen sowohl die empirische Realität als auch der demographische Trend für die Entwicklung der Hochschulen hin zu einem Bildungsangebot, das ein Leben lang in Anspruch genommen werden kann.
Im Rahmen des Verbundprojektes „STU+BE – Studium für Berufstätige: Erfolgsfaktoren für Lifelong Learning an Hochschulen“ wurde die Situation an der Universität Duisburg-Essen, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Oldenburg exemplarisch und im Hinblick auf Innovationspotenziale und -ansätze in Richtung lebenslanges Lernen untersucht. Eine zusätzliche Vergleichsstudie befasst sich mit der Situation an ausländischen Hochschulen und zeigt Unterschiede zum deutschen System, z.B. im Bereich der organisatorischen Anlage. Der Band zeigt die aktuelle Diskussion über lebenslanges Lernen an Hochschulen auf und diskutiert Lösungen für einen Wandel des Bildungsauftrags von Hochschulen. Rezension
Der Bildungsauftrag, die gesellschaftliche Position und das Selbstverständnis von Hochschulen sind im vergangenen Jahrzehnt erheblich revidiert worden u.a. durch den sog. Bologna-Prozess, die Standardisierung von Hochschul-Abschlüssen in Europa. Außerdem waren Hochschulen bislang für den relativ klar umrissenen Zeitraum zwischen Abitur und Berufseintritt zuständig, dieser Bildungsauftrag von Hochschulen ggüber den sog. Normalstudenten deckt aber zunehmend nicht mehr die empirische Realität und den demographischen Wandel ab. Hochschulen bringen zunehmend Bildungsangebote entlang der gesamten Lebensspanne aus und entsprechen damit den gesellschaftlichen Anforderungen an Kompetenzentwicklungen. Deshalb steht im Mittelpunkt dieses Buchs das Verhältnis von lebenslangem Lernen und dem Bildungsauftrag von Hochschulen.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
Michael Kerres, Andreas Schmidt & Karola Wolff-Bendik
1. Lebenslanges Lernen an Hochschulen – eine Einleitung 9 2. Dimensionen des lebenslangen Lernens an Hochschulen Heike Fischer 2.1 Rechtliche Gleichgültigkeit – Lebenslanges Lernen im Spiegel gesetzlicher Vorgaben 13 Anke Hanft 2.2 Strategische Positionierung von Hochschulen – zwischen bürokratischer Planung und Handlungskompetenz 21 Anke Hanft 2.3 Studienorganisation und Programmgestaltung als Balance zwischen Neuem und Bewährtem 28 Michael Kerres, Andreas Schmidt & Karola Wolff-Bendik 2.4 Didaktische Konzeption und Instruktionsdesign – der Vielfalt gerecht werden 36 Michael Kerres 2.5 Mediendidaktische Implementation – inhaltlich, räumlich und zeitlich flexibles Lernen organisieren 44 Uwe Wilkesmann 2.6 Strukturelle Verankerung – die Dilemmata des lebenslangen Lernens an Hochschulen 52 3. Empirische Untersuchungen zur Hochschulwirklichkeit Uwe Wilkesmann, Alfredo Virgillito, Tobias Bröcker & Laura Knopp 3.1 Abweichungen vom Bild der Normalstudierenden – Was erwarten Studierende? 59 Michael Kerres & Andreas Schmidt 3.2 Zur Anatomie von Bologna-Studiengängen – eine empirische Analyse von Modulhandbüchern 82 4. Erfolgsfaktoren für lebenslanges Lernen an Hochschulen im internationalen Vergleich Christine Vajna & Michaela Zilling 4.1 Service to the Community trifft exzellente Forschung und Lehre – Fallstudie der University of British Columbia 101 Andreas Schmidt 4.2 Off Campus und gut betreut – Fallstudie der Open University Milton Keynes 110 Heike Fischer 4.3 Flexibilität ein Leben lang – Lebenslanges Lernen im finnischen Hochschulsystem 124 Anke Hanft & Katrin Brinkmann 4.4 Lifelong Learning als gelebte Hochschulkultur 135 5. Fallstudien und Innovationsprojekte der drei beteiligten Hochschulen Marco Zimmer 5.1 Zwischen lebenslangem Lernen und unflexibler Teilzeit – Fallstudie der Universität Oldenburg 145 Heike Fischer 5.2 Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Kooperation und Eigenständigkeit – Lebenslanges Lernen an der TU Dortmund 167 Karola Wolff-Bendik 5.3 Chance durch Vielfalt – Vielfalt der Chancen? – Fallstudie der Universität Duisburg-Essen (UDE) 188 Karola Wolff-Bendik 5.4 Erfolgsfaktoren für lebenslanges Lernen – Besonderheiten, Stärken und Handlungsfelder der betrachteten Hochschulen 207 6. Perspektiven und Positionen zur Flexibilisierung der Studienorganisation im grundständigen Bereich Andrea Schenker-Wicki 6.1 Die Universität im 21. Jahrhundert – autonom und flexibel 213 Michael Filsecker 6.2 The Bachelor Curriculum in the USA Higher Education System – How is it Different? 224 Heinke Röbken 6.3 Flexibilität im Studium – eine kritische Analyse 241 Olaf Zawacki-Richter 6.4 Die Entwicklung internetbasierter Studienangebote und ihr Beitrag zum lebenslangen Lernen 249 Peter Schettgen 6.5 Gestaltungswille und Stolpersteine beim „Aufstieg durch Bildung“ 258 Andrä Wolter 6.6 Studium neben dem Beruf – eine Realisierungsform lebenslangen Lernens an Hochschulen 271 Michael Kerres, Anke Hanft & Uwe Wilkesmann 7. Implikationen einer konsequenten Öffnung der Hochschule für lebenslanges Lernen – eine Schlussbetrachtung 285 Autorinnen und Autoren 291 |