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Rico, Oskar und die Tieferschatten  Deutscher Jugendliteraturpreis
mit Bildern von Peter Schössow
Rico, Oskar und die Tieferschatten


Deutscher Jugendliteraturpreis

mit Bildern von Peter Schössow

Andreas Steinhöfel

Carlsen
EAN: 9783551310293 (ISBN: 3-551-31029-7)
220 Seiten, paperback, 12 x 19cm, September, 2008

EUR 6,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eigentlich soll Rico ja nur ein Ferientagebuch führen. Aber für einen, der ständig den Faden verliert, ist das gar nicht so leicht! Als er dann auch noch Oskar mit dem blauen Helm kennenlernt und die beiden dem berüchtigten ALDI-Kidnapper auf die Spur kommen, weiß Rico gar nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Wenigstens verlieren mit Oskar die Tieferschatten etwas von ihrem Schrecken - und so entsteht aus dem ganzen Chaos eine wunderbare Freundschaft.
Rezension
Ein Buch das Lust zum Lesen macht. Das sich nebenbei auch gut vorlesen lässt.
Ein Buch das Spaß macht und ganz nebenbei jede Menge tiefgründige Gedanken anstößt.
Ein Buch das Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen erfreut.
Das ist wohl das Zeug, das einen Klassiker ausmacht.

Andreas Steinhöfels Buchreihe die vom "tiefbegabten" Rico (allein diese Wortschöpfung ist grandios) und dem "hochbegabten" Oskar erzählt bringt im ersten Band, Rico, Oskar und die Tieferschatten, eine wunderbare Detektivgeschichte zum Besten, die an die Bücher von Erich Kästner erinnert: Keine weichgespülten, perfekten Kinder, sondern zwei Jungs, die auf ihre Art mit den Herausforderungen des Alltags klar kommen (müssen) und das mit soviel kindlichem Mut und Einfachheit tun, dass es für jeden, der es liest Hoffnung und Trost ist.

Rico und Oskar leben in Berlin in "einfachen Verhältnissen" - als mittelstandsgeprägter Berufspädagoge befürchtet man beim Lesen immer wieder Kindeswohlgefährdung und bangt um die Entwicklungsbedingungen der beiden Kinder. Aber das Jugendamt spielt keine Rolle, wohl aber ein engagierter Lehrer, der Rico eine besondere Ferienhausaufgabe gibt und ein Wohnhaus, das sich um Rico kümmert - und schließlich auch um Oskar. Das und die liebevolle (wenn auch in der Mittelstandsbewertung wohl als "chaotisch" zu bezeichnete) Mutter von Rico ermöglichen den Kindern nicht nur ein (nicht ganz ungefährliches) Abenteuer zu erleben, sondern auch herauszufinden, wie Freundschaft funktioniert, wie man sich mit den je eigenen Handicaps zu helfen lernt und wie die Welt so funktioniert.
Und die Welt von Rico und Oskar ist sehr unromantisch - und darin eine sehr gute. Solidarität, Wagnis und Schutz sind die Werte, die durch jedes Kapitel dieses neuen Kinder-/Jugendbuchklassikers atmet.

Erzählt ist die Geschichte um die beiden Jungs und den Entführer "Mister 2000" als Tagebucheinträge des tiefbegabten Rico, die nichts weniger ist als die Ferienhausaufgabe des Lehrers vom Förderzentrum, das Rico besucht. Und ja: Rico hat "Bingokugeln" im Kopf und tut sich schwer damit sich Dinge zu merken - aber seine Klugheit und Herzenswärme zeigt deutlich, dass das keine Behinderung sein muss.

Heike Kellner-Rauch für www.lehrerbibliothek.de