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Neue Lernkultur – neue Leistungskultur
Ulrike Stadler-Altmann, Jürgen Schindele, Alban Schraut (Hrsg.)
Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781516151 (ISBN: 3-7815-1615-6)
370 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2008
EUR 24,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Lernen und Leisten gehören zu grundlegenden Kategorien der schulischen Praxis. In Abgrenzung zum passiven Aufnehmen und Reproduzieren von überprüfbaren Wissensbeständen wird Lernen heutzutage als aktive, persönliche Wissenskonstruktion gesehen. Lernen ist eng mit der eigenen Lebenssituation und -geschichte verbunden, kann fachlich-inhaltliches, methodisch-strategisches, sozial-kommunikatives und persönliches Lernen sein und ist nicht auf die gewohnten schulischen Modelle des Lernens beschränkt.
Die Leistungserbringung und Leistungsfeststellung zählen zu den genuin pädagogischen Aufgaben, die mit dem Vollzug und dem Ergebnis einer mit Anstrengung verbundenen Tätigkeit in Zusammenhang stehen. Dabei ist die Leistung immer auf die Erlangung eines Ziels gerichtet und auf Gütemaßstäbe und Anforderungen bezogen.
Die in diesem Band versammelten Aufsätze untersuchen das Lernen und Leisten aus den Perspektiven der Allgemeinen Pädagogik, der Schulpädagogik, der Pädagogischen Psychologie und der empirischen Lehr-Lern-Forschung. Die Autoren werfen einen differenzierten Blick auf den breit angelegten Kulturbegriff und fokussieren dabei entweder das Lernen oder das Leisten, immer unter der Maßgabe, dass beide Bereiche eng miteinander verzahnt sind und die Lern- und Leistungskultur sich wechselseitig bedingen. Ohne eine reformierte schulische Leistungsbewertung wird der Aufbau einer neuen Schul-, Unterrichts- und Lernkultur nicht möglich sein, umgekehrt bietet eine veränderte Lernkultur die Grundlage für eine schulische Leistungserbringung und Leistungsfeststellung, die Lernen und Leisten in Zusammenhang mit dem Fordern und vor allem dem Fördern versteht.
Rezension
Lernen, auch als lebenslanges Lernen, wird in einer leistungsorientierten Gesellschaft immer wichtiger. Auch schulische Lern-Leistungen werden in jüngerer Zeit dezidiert gemessen. Neue Lernkultur zielt dabei auf einen neu gestalteten Unterricht, der vor allem auf schülerorientiertem Lernen basiert. Die Neue Lernkultur gründet auf zwei Grundannahmen: 1) Der Lerner ist der eigentliche Akteur seines Lernens, 2) Jeder lernt anders. Eine Neue Lernkultur aber bedingt auch eine Neue Leistungskultur, die eine neue Prüfungskultur voraussetzt, die zu einer veränderten schulischen Beurteilungspraxis zu führen hat. Darauf gehen die AutorInnen dieses Buchs im zweiten Teil ein. Ohne eine reformierte schulische Leistungsbewertung wird der Aufbau einer neuen Schul-, Unterrichts- und Lernkultur nicht möglich sein.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Ulrike Stadler-Altmann, Jürgen Schindele und Alban Schraut
Vorwort 8
Max Liedtke, Geleitwort 10
Neue Lernkultur
Edmund Kösel
Lernkulturen als Lebenswelten von Lernenden und Lehrenden 18
Annette Scheunpflug
„Die Schulen können und müssen verbessert werden".
Anregungen nach Comenius für die Diskussion neuer Lernkultur 41
Horst Rumpf
Die andere Aufmerksamkeit. Ästhetische Bildung und die Lernkultur der Schule. Erwägungen aus Anlass der nordrhein-westfalischen Initiative „Künstler in Schulen" (2006) 54
Eiko Jürgens
Was ist »guter« Unterricht? Neue Zusammenhänge in der Unterrichtsentwicklung 68
Gerd Bräuer
Reflexive Praxis - bildungspolitischer Papiertiger, Zankapfel im Berufsfeld oder didaktische Herausforderung? 90
Arnd-Christian Kulow
„Sinnvoll aufeinander bezogenes Zusammenwirken" - Zur gemeinsamen Erziehungsaufgabe von Eltern und Schule 108
Alban Schraut
Das Denken neu schulen? Vor-Stellung einer re-novierten Lehr-, Lern- und Leistungskultur. Ein Seminar-didaktisches Experiment 123
Gregor Lang-Wojtasik
Lernen und Lehren in kooperativer Absicht als Beitrag zu einer neuen Lernkultur. Erfahrungen aus einem Coaching-Seminar mit Studierenden und Schülern 134
Jürgen Schindele
Die „alten" Erziehungs- und Unterrichtslehren und die „alte" Lernkultur. Individuell konstruierte Lern- und Leistungskulturen in der Lehrerbildungsgeschichte des 20. Jahrhunderts 151
Neue Leistungskultur
Thorsten Bohl
Leistungsbeurteilung in der Reformpädagogik. Darstellung,
Analyse und Folgerungen am Beispiel von Celestin Freinet 170
Eva Matthes
Begabung, Leistung und Lernen als Themen der geisteswissenschaftlichen Pädagogik - ein kritischer Rückblick 185
Heinz Rosenbusch
Vorwärts durch Eliteförderung 199
Felix Winter
Das Portfolio und neue Wege der pädagogischen Diagnostik in Kindergarten und Grundschule 208
Thomas Hacker
Stärkenorientierung fördern durch Portfolioarbeit?
Schulpädagogische Überlegungen zu zwei sperrigen Modewörtern 224
Bernd Nussinger
Die Facharbeit in der gymnasialen Oberstufe: ein Entwicklungsinstrument für Studierfähigkeit 241
Ilse Brunner
Welcome to the Electronic Portfolio Generation.
Digital portfolios in Education in the US and Beyond 250
Ulrike Stadler-Altmann
Auswirkungen der schulischen Bewertungspraxis auf das Fähigkeitsselbstkonzept von Schülern.
Aktuelle empirische Befunde zu einem alltäglichen Phänomen 272
Oliver Dickhäuser und Britt Tönjes
Lern- und Leistungsziele von Lehrkräften. Ein neuer Blick auf das, was Lehrer antreibt 284
Ludwig Haag
Diagnostische Kompetenz von Lehrern 292
Georg Hans Neuweg
Qualitätsentwicklung und -Sicherung in der schulischen Leistungsbeurteilung. Maßnahmenbereiche und Entwicklungsziele 304
Otmar Schieß!
Man möchte - sollte! - es genau wissen 323
Michael Sehr atz
Von best practice zu next practice. Musterwechsel braucht Leadership 331
Werner Wiater
Failing schools. Was macht man mit Schulen, die immer wieder schlechte Rankingplätze erhalten? 345
Sylvia Bauer und Alban Schraut
Bibliografie Werner Sacher 355
Autorinnen und Autoren 369
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