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Kant Eine Biographie Aus dem Englischen von Martin Pfeiffer

Titel der englischen Originalausgabe: «Kant. A Biography» © Cambridge University Press 2001
Diese Übersetzung von «Kant. A Biography» wird in Zusammenarbeit mit Cambridge University Press veröffentlicht.
Die ersten fünf Auflagen der deutschen Ausgabe erschienen von 2003 bis 2004 in gebundener Form im Verlag C.H.Beck.
2007 erschien die deutsche Ausgabe bei dtv Verlagsgesellschaft.

1. Auflage der Sonderausgabe. 2024
Kant
Eine Biographie


Aus dem Englischen von Martin Pfeiffer



Titel der englischen Originalausgabe: «Kant. A Biography» © Cambridge University Press 2001

Diese Übersetzung von «Kant. A Biography» wird in Zusammenarbeit mit Cambridge University Press veröffentlicht.

Die ersten fünf Auflagen der deutschen Ausgabe erschienen von 2003 bis 2004 in gebundener Form im Verlag C.H.Beck.

2007 erschien die deutsche Ausgabe bei dtv Verlagsgesellschaft.



1. Auflage der Sonderausgabe. 2024

Manfred Kuehn

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406814600 (ISBN: 3-406-81460-3)
639 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Februar, 2024, mit 27 Abb.

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
ZUM KANTJUBILÄUM 2024: MANFRED KÜHNS MEISTERHAFTE BIOGRAPHIE IN EINER NEUAUSGABE

Heinrich Heine hat gespottet, von Immanuel Kant könne niemand eine Lebensgeschichte schreiben, denn Kant habe weder ein Leben noch eine Geschichte gehabt. In seiner mittlerweile zum Klassiker avancierten Biographie des größten deutschen Philosophen räumt Manfred Kühn mit der Legende von Kants ereignislosem Professorenleben gründlich auf. Er zeichnet das Bild eines eleganten und geistreichen Gentlemans, der eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben seiner Heimatstadt Königsberg spielte.

Man nannte Kant den «eleganten Magister». Er war ein ungemein beliebter Universitätslehrer, charmant und kontaktfreudig, von Freunden umgeben, gern auf Gesellschaften. Die bis zur Karikatur verzerrten Klischees vom pedantischen Leben Kants treffen allenfalls seine späten Jahre. Neben dem Portrait von Kants Leben und der Einführung in seine Schriften macht Manfred Kühns Biographie deutlich, wie sehr das Denken des großen Philosophen von den wichtigen politischen, kulturellen und intellektuellen Ereignissen seiner Zeit inspiriert wurde - vom Geniekult des Sturm und Drang, den Schriften David Humes und Rousseaus bis zu den Ideen der Französischen Revolution. Sie stellt Kollegen und Freunde Kants vor, Gegner und Konkurrenten, und natürlich auch den Diener Martin Lampe. Manfred Kühn bietet ein differenziertes Bild von Kants Leben, seinem Denken und seiner Zeit.

"Hinterher kennt man sich garantiert besser in Kants Leben aus als dieser einst selbst." Kerstin Decker, Der Tagesspiegel

300. Geburtstag am 22. April 2024 "Kollegen und Schüler, Freunde und Tischgenossen, Adlige und Kaufleute, kurzum das ganze Königsberg des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts, erstehen als faszinierendes Gruppenbild." Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung

Manfred Kühn ist em. Professor für Philosophie an der Boston University. Zuvor lehrte er viele Jahre Philosophie an der Purdue University in den USA und in Marburg. Neben vielen Arbeiten über Kant hat er auch Bücher und Aufsätze über David Hume, Thomas Payne und die Aufklärung in Schottland, Frankreich und Deutschland veröffentlicht. Bei C.H.Beck ist von ihm außerdem erhältlich: "Johann Gottlieb Fichte. Ein deutscher Philosoph" (2012).
Rezension
Ins Jahr 2024 fällt Kants 300. Geburtstag. Insofern wird dem großen Königsberger Aufklärer verstärkte Aufmerksamkeit zuteil, was sich auch auf dem Buchmarkt spiegelt: neue Bücher über Kant erscheinen, auch Biographien, oder alte werden neu aufgelegt (wie hier, auf deutsch zuerst 2003 erschienen). Manfred Kühns bedeutende Biographie hat mit der Legende von Kants ereignislosem Professorenleben gründlich aufgeräumt. Er zeichnet das Bild eines eleganten und geistreichen Gentlemans, der eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben seiner Heimatstadt Königsberg spielte. Er zeichnet Kant geradezu als einen ein natürlichen Feind der Pietisten. Eine Stärke dieser zum 200. Todestag erschienenen Biographie liegt in der Rekonstruktion der Entstehungsgeschichte der Werke sowie in der akribischen Darstellung von Kants Umfeld. - Der Königsberger Philosoph (1724–1804) gilt nicht nur wegen seiner stilisierten Satzbildung als kompliziert. Immanuel Kant gilt einerseits als Begründer jeder neuzeitlich-abendländischen Philosophie, seine Schriften als Grundlegung einer autonomen Ethik und rein vernünftigen Durchdringung des WeltgeschehensKant ist für Aufklärung und Moderne, für Philosophie und Ethik und für Religion und Vernunft gleichermaßen bedeutsam: Er verwirft kritisch die Gottesbeweise in »Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes« (1763) und lässt endlich nur ein Argument zu, das sich auf die »apriorische Notwendigkeit« des Daseins Gottes stützt. Er will in seiner »Kritik der reinen Vernunft« eine »kopernikanische Wende« in der Philosophie herbeiführen, indem er den seiner Meinung nach naiven Glauben des Rationalismus und Empirismus an die Objektivität der Erkenntnis kritisiert. Erkenntnis kommt nach Kant immer nur im Zusammenspiel von Anschauung und Denken zustande. In der Ethik versucht Kant ein oberstes Begründungsprinzip für Handlungen bzw. Normen aufzustellen; der berühmte kategorische Imperativ: »Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie allgemeines Gesetz werde« (»Grundlegung zur Metaphysik der Sitten«, 1785).

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
18. Jahrhundert, Aufklärung, Biografie, Biographie, Ethik, Freiheit, Handeln, Immanuel Kant, Kategorischer Imperativ, Kritik, Moral, Philosophie, Transzendentalphilosophie, Vernunft
Inhaltsverzeichnis
Die auftretenden Personen 11
Prolog 15

1. Kindheit und frühe Jugend
(1724–1740)

Frühe Kindheit (1724–1731): «Die beste Erziehung von der moralischen Seite betrachtet» 40
Schuljahre (1732–1740): «Unter der strengen Zucht der Fanatiker» 63
Königsberg: «Ein schicklicher Platz zu Erweiterung der Weltkenntnis» 74

2. Student und Hauslehrer
(1740–1755)

Die Albertina: «Eine Universität zur Kultur der Wissenschaften»? 80
Die Schätzung der lebendigen Kräfte: «Was schloß Kants Genie auf?» 107
Hauslehrer: «Es ist in der Welt vielleicht nie ein schlechterer Hofmeister gewesen» 119

3. Der elegante Magister
(1755–1764)

Erste Jahre (1755–1758): «Ein fürtrefflicher Kopf» 123
Die russische Besetzung (1758–1762): «Ein Mann, der die Wahrheit eben so sehr liebt wie den Ton der guten Gesellschaft» 138
Kant und Hamann: «Eine sehr nahe oder eine sehr entfernte Verbindung» 144
Herder als Kants Student (1762–1764): «In die Rousseauiana und Humiana gleichsam eingeweihet» 155
Kants philosophische Werke aus dieser Periode: «Spuren seines Geistes» 164

4. Eine Wiedergeburt und ihre Konsequenzen
(1764 1769)

Kant mit vierzig: «Wann erwirbt man seinen Charakter?» 174
Kants Lehrmethode: «Die eigentliche Methode des Unterrichts in der Weltweisheit ist zetetisch» 190
Ein literarischer Zirkel: «Ein Lustspiel in fünf Aufzügen» 196
Träume eines Geistersehers (1766): «Charakter, zweideutig ausgedrückt» 204
Kants philosophische Entwicklung von 1755 bis 1769: «Ich suche die Ehre des Fabius Cunctator» 209

5. Die Jahre des Schweigens
(1770–1780)

Die Inauguraldissertation: «Echte Metaphysik ohne alle Beimischung des Sinnlichen» 223
Erste Reaktionen: Wir sind «noch nicht überzeugt genug» 229
Kants Moralphilosophie um 1770: «Alle Moralität beruht auf Ideen» 237
Herr Professor: «Sie liefen in Kants Vorlesungen, um sich ein Ansehen zu geben» 240
Gesellschaftliches Leben: «Alles was ich gewünscht und erhalten habe» 254
Die sich entwickelnde Konzeption einer bloß propädeutischen Disziplin: «Steine im Wege» 267

6. «Alles zermalmender» Kritiker der Metaphysik
(1780–1784)

Die Kritik der reinen Vernunft: «Nichts mehr als zwei Glaubensartikel?» 279
Erste Reaktionen auf die Kritik: «Allzu große Ähnlichkeit mit Berkeley und Hume» 291
Prolegomena: «Nicht vor Lehrlinge, sondern vor künftige Lehrer» 295
Das eigene Haus (1783): «Recht romantisch», aber «nahe bei einem Gefängnis» 311

7. Begründer einer Metaphysik der Sitten
(1784–1787)

Arbeit an der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1784): «Philosophie auf einen mißlichen Standpunkt gestellt» 320
Andere Ideen: Gegen «Faulheit und Feigheit» und für «sorgfältiges Festhalten am Prinzip» 331
Die Kontroverse mit Herder: «Der Vernunft das Vorrecht, das sie zum höchsten Gut auf Erden macht», nicht bestreiten 339
Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft: «Alle eigentliche Naturwissenschaft bedarf einen reinen Teil» 346
Kants Eingreifen in den Pantheismusstreit: Für eine «reine Vernunftreligion» 351
Kritik der praktischen Vernunft: «Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz
in mir» 359
Kant und seine Kollegen und Freunde: «Von Vorurteilen sehr begeistert»? 361
Der Tod seines besten Freundes und die Folgen: Eine «veränderte Lebensweise» 372
Idealismus oder Realismus: Kein Gegenstand «im transzendentalen Verstande außer uns gegeben»? 377

8. Probleme mit Religion und Politik
(1788–1795)

Strapazierte Freundschaft: «Für Kant schreiben» 380
In Gesellschaft (Dienstag, 16. Dezember 1788): «Auch die natürliche Religion hat ihre Dogmatik» 385
Die Revolution: «Ich habe das Heil der Welt gesehen» 393
Kritik der Urteilskraft (1790): «Zweckmäßigkeit ohne Zweck» 397
Anerkennung von einem «echtphilosophischen Publikum» und Feindschaft von seiten der «Popularphilosophen» 405
Der berühmte Gastgeber: «König in Königsberg» 410
Der Beginn eines Konflikts: «Kühne Meinungen» 419
Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft: «Ein Beispiel dieses Gehorsams»? 425
«Über den Gemeinspruch»: Ansprache an einen der «Erdengötter» 432
Konsequenzen: Angedroht werden «bei fortgesetzter Renitenz unangenehme Verfügungen» 438
Ewiger Friede: «Der theoretische Politiker als Schulweiser» 443

9. Der alte Kant
(1796–1804)

Die frühen Jahre des Ruhestandes (1796–1798): «Etwas verändert» 447

Zum Schluß: «Das Bündel schnüren»

Unabgeschlossene Religionssache: «Diesem Unwesen ist nunmehro gesteuret» 467
Das Opus postumum: «Ausnehmende Kombinationen und Entwürfe» 472
Schwinden der Kräfte und Tod (1799–1804): «Sie müssen mich wie ein Kind betrachten» 478

Anhang

Danksagung 491
Kants Leben und Werke: Zeittafel 493
Anmerkungen 499
Bibliographie 595
Bildnachweis 617
Register 618