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Jenseits von Corona Unsere Welt nach der Pandemie - Perspektiven aus der Wissenschaft Bernd Kortmann, Günther G. Schulze (Hg.)
Jenseits von Corona
Unsere Welt nach der Pandemie - Perspektiven aus der Wissenschaft


Bernd Kortmann, Günther G. Schulze (Hg.)
Transcript
EAN: 9783837655179 (ISBN: 3-8376-5517-2)
320 Seiten, kartoniert, 14 x 23cm, September, 2020

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
ie Corona-Pandemie hat unser aller Leben einschneidend verändert. Wir sind Zeugen eines multiplen Systemschocks – Schwächen und Verwundbarkeiten wurden auf vielen Ebenen bloßgelegt.

Was bleibt von der Krise und ihren tief greifenden Veränderungen? Stellt sie eine Zeitenwende dar oder ist sie nur eine Delle in langfristigen Trendlinien? Wie wird Corona unsere Lebenswelten in Familie, Arbeit, Schule, Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft dauerhaft verändern?

Auf diese Fragen geben 32 renommierte Wissenschaftler*innen aus allen Bereichen Antworten, pointiert und kenntnisreich. Diese schlaglichtartigen Kurzanalysen fügen sich zu einem Kaleidoskop und geben den Blick frei auf die Welt nach Corona.

Mit Beiträgen von Nadia Al-Bagdadi, Michael Butter, Eva von Contzen und Julika Griem, Lars P. Feld, Bernd Fitzenberger, Gerd Folkers, Ute Frevert, Bärbel Friedrich, Markus Gabriel, Lisa Herzog, Bert Hofman, Vera King, Kai von Klitzing, Sybille Krämer, Wilhelm Krull, Jörn Leonhard, Karl-Heinz Leven, Birgit Meyer, Herfried und Marina Münkler, Jürgen Osterhammel, Bettina Pfleiderer, Shalini Randeria, Jürgen Rüland, Carl-Eduard Scheidt, Günther G. Schulze, Gert Scobel, Magnus Striet, Dieter Thomä, Andreas Voßkuhle sowie Dorothea Wagner.
Rezension
Die Corona-Pandemie gilt als die schwerste Krise Deutschlands seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Wie unter einem Brennglas zeigt Covid-19 die im Spätkapitalismus vorhandenen globalen Probleme und Konflikte, zum Beispiel: soziale Ungleichheit, ökologische Krise, postdemokratische Entwicklungen und Identitätskrisen des spätmodernen Subjekts. Die Corona-Krise kann aber auch als Chance begriffen werden, um zukunftsnotwendige, gesellschaftliche Transformationsprozesse zu initiieren und zu gestalten.
Von dieser Idee lassen sich Bernd Kortmann (Professor für Anglistik an der Universität Freiburg) und Günther G. Schulze (Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Freiburg) in dem von ihnen herausgegebenen Buch „Jenseits von Corona. Unsere Welt nach der Pandemie – Perspektiven aus der Wissenschaft“ leiten. Erschienen ist es im transcript Verlag in der Reihe X-Texte zu Kultur und Gesellschaft. Die bis spätestens Juli 2020 verfassten Aufsätze des publizierten Bands versuchen fundierte Antworten zu geben auf die Frage: Welche gesellschaftlichen, kulturellen, medizinischen, politischen und ökonomischen Veränderungen sind in der „Post-Corona-Gesellschaft“ zu erwarten und zu bearbeiten? Das transdisziplinäre Werk enthält reflektierte Beiträge von 32 Wissenschaftler*innen unterschiedlichster Fachdisziplinen: Geschichtswissenschaft, Soziologie, Politik, Psychologie, Philosophie, Theologie, Jurisprudenz, Ökonomie, Anglistik, Literaturwissenschaft, Chemie, Biologie, Medizin und Informatik. Angesichts der Tatsache, dass Covid-19 auch das Bildungssystem, Schulen und Eltern vor enorme Herausforderungen stellt, hätte man sich auch Positionierungen von Erziehungswissenschaftler*innen gewünscht. Auch ohne diese wird die zu erwartende „post-coroniale Ordnung“(Markus Gabriel) in dem Band kaleidoskopartig und differenziert beleuchtet.
Besondere Erwähnung verdienen die philosophischen Beiträge von Lisa Herzog und Markus Gabriel. Die Professorin für Politische Philosophie an der Universität Groningen deckt in ihrem Text „Wir Abhängigen“ das neoliberale Paradigma auf und fordert eine Integration unterschiedlichster Wissensformen bei der Auseinandersetzung mit der Corona-Pandemie. Der Bonner Professor für Erkenntnistheorie, Philosophie der Neuzeit und der Gegenwart hält in seinem Aufsatz „Der Virus als soziale Entität“ an einer „positiven Zukunftsvision“ fest, nämlich aufgrund folgender Erkenntnis: Der Umgang der Mehrheit mit der Corona-Krise habe gezeigt, dass Menschen die Fähigkeit zu moralischem Fortschritt besitzen. Deshalb plädiert Gabriel für eine „neue Aufklärung“ im digitalen Zeitalter. Insbesondere Lehrkräfte der Fächer Philosophie, Ethik, Politik und Wirtschaft erhalten durch das Buch kritisch-reflexive, die „Post-Corona-Gesellschaft“ antizipierende Texte, welche sich auch produktiv für eine problemorientierte Auseinandersetzung im Unterricht eignen.
Fazit: Das höchst aktuelle Buch „Jenseits von Corona“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Orientierung in dieser Krisen-Zeit und demonstriert zugleich, welche dringenden Aufgaben sozial-ökologischer Transformation schon jetzt von unserer Gesellschaft zu bearbeiten sind.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bernd Kortmann / Günther G. Schulze (Hg.)
Jenseits von Corona
Unsere Welt nach der Pandemie – Perspektiven aus der Wissenschaft
Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben einschneidend verändert. Wir sind Zeugen eines multiplen Systemschocks – Schwächen und Verwundbarkeiten wurden auf vielen Ebenen bloßgelegt.
Was bleibt von der Krise und ihren tief greifenden Veränderungen? Stellt sie eine Zeitenwende dar oder ist sie nur eine Delle in langfristigen Trendlinien? Wie wird Corona unsere Lebenswelten in Familie, Arbeit, Schule, Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft dauerhaft verändern?
Auf diese Fragen geben 32 renommierte Wissenschaftler*innen aus allen Bereichen Antworten, pointiert und kenntnisreich. Diese schlaglichtartigen Kurzanalysen fügen sich zu einem Kaleidoskop und geben den Blick frei auf die Welt nach Corona.
Mit Beiträgen von Nadia Al-Bagdadi, Michael Butter, Eva von Contzen und Julika Griem, Lars P. Feld, Bernd Fitzenberger, Gerd Folkers, Ute Frevert, Bärbel Friedrich, Markus Gabriel, Lisa Herzog, Bert Hofman, Vera King, Kai von Klitzing, Sybille Krämer, Wilhelm Krull, Jörn Leonhard, Karl-Heinz Leven, Birgit Meyer, Herfried und Marina Münkler, Jürgen Osterhammel, Bettina Pfleiderer, Shalini Randeria, Jürgen Rüland, Carl-Eduard Scheidt, Günther G. Schulze, Gert Scobel, Magnus Striet, Dieter Thomä, Andreas Voßkuhle sowie Dorothea Wagner.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Die Welt nach Corona
Seiten 9 - 10
ALLTAG MIT UND NACH CORONA
Corona-Gefühle
Seiten 13 - 20
Kindheit in Zeiten von Corona
Seiten 21 - 30
Brennspiegel, Lern-Labor, Treibsatz?
Seiten 31 - 42
Abschied vom Handschlag
Seiten 43 - 50
Die Spaltung der Corona-Gesellschaft und die Feier der Alltagshelden
Seiten 51 - 58
DAS VIRUS IM FOKUS
Die Koexistenz mit dem Corona-Virus
Seiten 61 - 70
Der Corona-Impfstoff zwischen geostrategischem Instrument und globalem öffentlichen Gut
Seiten 71 - 80
Aufbruch zu neuen Wegen im Gesundheitswesen
Seiten 81 - 90
Die Welt mit und nach Corona: medizinhistorische Perspektiven
Seiten 91 - 98
DIE (NACH-)CORONA-GESELLSCHAFT
Der Einbruch des Unvorhersehbaren und wie wir uns zukünftig darauf vorbereiten sollten
Seiten 101 - 108
Wir Abhängigen
Seiten 109 - 116
Ewiger Aufbruch oder Einbruch einer Illusion
Seiten 117 - 126
Zurück zum Glück? Wege und Irrwege aus der geschlossenen Gesellschaft
Seiten 127 - 134
RELIGION – KIRCHE – PHILOSOPHIE
Das Virus als soziale Entität
Seiten 137 - 146
Religion und Pandemie
Seiten 147 - 156
Nichts gewesen? Ein theologischer Versuch im Zeichen der Pandemie
Seiten 157 - 164
Die Corona-Krise als philosophisches Ereignis: Sieben Thesen
Seiten 165 - 174
POLITIK – WIRTSCHAFT – STAAT
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach dem Corona-Schock
Seiten 177 - 186
Der Arbeitsmarkt nach der Covid-19-Pandemie
Seiten 187 - 196
Post-Corona: Über historische Zäsurbildung unter den Bedingungen der Unsicherheit
Seiten 197 - 204
Die Zumutungen der Prognose
Seiten 205 - 212
WISSENSCHAFT, ERKENNTNIS UND IHRE KOMMUNIKATION
Beseitigung des Zweifels
Seiten 215 - 224
Verschwörungstheorien: Zehn Erkenntnisse aus der Pandemie
Seiten 225 - 232
Das Beste aus zwei Welten – hybride Formate im Wissenschaftsbetrieb
Seiten 233 - 242
Liste und Kurve: Die Macht der Formen
Seiten 243 - 252
DIE WELTORDNUNG NACH CORONA
(Post-)Corona im Weltmaßstab
Seiten 255 - 262
Wird Covid-19 die Weltordnung ändern?
Seiten 263 - 274
Die internationale Ordnung nach Corona
Seiten 275 - 284
Grenzerfahrungen
Seiten 285 - 294
SCHLUSS
Was bleibt?
Seiten 297 - 308
Autorenverzeichnis
Seiten 309 - 320