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Gespräche in Buenos Aires Inspiriert und transkribiert von Orlando Barone, übersetzt und herausgegeben von Frank Henseleit
Gespräche in Buenos Aires
Inspiriert und transkribiert von Orlando Barone, übersetzt und herausgegeben von Frank Henseleit




Jorge Luis Borges, Ernesto Sábato

Reihe: Zeugnisse und Dokumente No. 14


Matthes & Seitz
EAN: 9783882210361 (ISBN: 3-88221-036-2)
191 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 18cm, 2013

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Ich stelle mir lebhaft vor, dass sich Borges und Sábato die Hand gereicht haben. Sich vielleicht beim Arm fassten oder bei der schulter, aber ich wüsste es nicht zu bezeugen. Selbstverständlich werden sie diese alltäglichsten Gemeinplätze ausgetauscht haben: Hola Borges, Qué dice, Sábato ... Als Zeuge bin ich aufgefordert, den genauen Wortlaut zu registrieren. Jedem Schriftsteller ist eine solche alltägliche Begegnung traumwandlerisch vertraut, aber ihr Fluidum erfassbar zu machen, versagte jede Schilderung. Ich weiß, dass sie den Weg zu Fuß gegangen sind, eingehakt, langsamen Schrittes. Der Stock glich in Borges' Händen einem Pendel. Ich machte zwei Schatten aus und als sie näherkamen, zwei Männer. Sie grüßten mich kaum. Das Tonband startete."

Pflichtlektüre, nicht nur für alle, die Borges und Sábato lieben, auch für alle, die gelernt haben, selbst zu denken oder es vorhaben.

Frank Henseleit, geboren 1964, übersetzt aus dem Portugiesischen, Spanischen und Katalanischen, u.a. Fernando Pessoa, Joan Brossa, Ángel Crespo.

Jorge Luis Borges wurde 1899 als Sohn einer wohlhabenden Familie in Buenos Aires geboren. 1914 übersiedelte die Familie in die Schweiz. 1921 kehrte Borges Nach Argentinien zurück. Nach mehreren Augenoperationen erblindete er 1955 vollständig, dennoch wurde er im gleichen Jahr zum Direktor der argentinischen Nationalbibliothek ernannt. Er schuf ein literarisches Werk, das in europäischer Tradition steht, das aber auch die 'lateinamerikanische Phantastik' mitbegründete. Borges starb 1986 in Genf.

Ernesto Sábato wurde 1911 in Rojas als zehntes von elf Kindern geboren, studierte Mathematik und Physik und forschte als Atomphysiker in Paris und Boston - eine Tätigkeit, der er nach dem Zweiten Weltkrieg zugunsten der Literatur aufgab. Er lebte in Buenos Aires und galt jahrzehntelang als Anwärter auf den Nobelpreis. 2011 starb Sábato, nachdem auch er im Alter fast vollständig erblindete, kurz vor seinem 100. Geburtstag.

Orlando Barone, geboren 1941, argentinischer Autor, Fernseh- und Zeitungsjournalist. Er lehrt an Universitäten und gibt verschiedene Zeitschriften heraus.
Rezension
Zwei Größen der Weltliteratur im Gespräch: Jorge Luis Borges und Ernesto Sábato. Von Dezember 1974 bis März 1975 trafen die beiden Schriftsteller mehrfach zusammen und unterhielten sich, moderiert von Orlando Barone, einem argentinischen Journalisten, über Gott und die Welt, vor allem aber über ihre literarischen Positionen, ihre Lieblingsbücher und über Gedichte. Das bereits 1976 erschienene Original liegt jetzt in einer deutschen Übersetzung vor und bietet Anlass, die Biographien und Werke von Borges und Sábato erneut in den Blick zu nehmen und nach ihrem Weiterwirken zu fragen. Es mag sein, dass Sábato, der fast hundertjährig im April 2011 gestorben ist, im Moment als Leiter der Kommission zur Aufdeckung der Verbrechen der Militärdiktatur in Argentinien eher in Erinnerung ist. Seine Romane 'Über Helden und Gräber' und 'Abbadon' bleiben jedoch Meilensteine der lateinamerikanischen Literatur. Und die Bedeutung von Borges als Lyriker und Erzähler steht außer Frage. Wer sich für diesen literarisch-politischen Kosmos interessiert, findet in den kontroversen Diskussionen der beiden zahlreiche Einsichten, Hinweise und Positionen, die auch heute ihre Brisanz und Aktualität nicht verloren haben. Dankenswerter Weise wurden vom Herausgeber Glossen beigefügt, die insbesondere das Verständnis spezieller Bezüge und argentinischer Zusammenhänge erleichtern.

Matthias Wörther, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dezember 1974, Buenos Aires: Orlando Barone führt die beiden so gegensätzlichen literarischen Giganten Jorge Luis Borges und Ernesto Sábato zu einem moderierten Gespräch zusammen. Konzentriert und ganz bei sich entfalten sie ihre Welt, sie sprechen über Kino, Tango, Wirklichkeit und Traum, Ruhm, Gott und immer wieder die Literatur.
»Wieder einmal ist zu sehen, dass Borges’ Schrullen, ja selbst seine Irrtümer mehr wert sind als anderer Autoren Wahrheiten.« Paul Ingendaay
Pflichtlektüre, nicht nur für alle, die Borges lieben, auch für alle, die gelernt haben, selbst zu denken oder es vorhaben.
Inhaltsverzeichnis
14. Dezember 1974 ... 7
21. Dezember 1974 ... 38
11. Januar 1975 ... 69
15. Februar 1975 ... 93
1. März 1975 ... 114
8. März 1975 ... 126
15. März 1975 ... 146

Glossen ... 162
Nachbemerkung ... 176