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Emmaus: Auferstehung heute eröffnen  Elementarisierung - Kompetenzorientierung - Kindertheologie
Emmaus: Auferstehung heute eröffnen
Elementarisierung - Kompetenzorientierung - Kindertheologie




Reinhard Göllner, Norbert Brieden, Christina Kalloch

LIT
EAN: 9783643108371 (ISBN: 3-643-10837-0)
312 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2010

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was haben die Jüngerinnen und Jünger erfahren in ihren Begegnungen mit dem lebendigen Jesus nach seinem elenden Kreuzestod? Wie können wir uns heute die ursprünglichen Auferstehungserfahrungen vergegenwärtigen? Geht das überhaupt? Wie kann die damalige Rezeption der lukanischen Auferstehungsbotschaft mit der heutigen verbunden werden? Welche Hilfen bietet der lukanische Text, das Thema Auferstehung für heute zu eröffnen? Wie begegnen Kinder der in der Emmausgeschichte bewahrten Auferstehungserfahrung?

Antworten auf diese Fragen entwickelt das Buch auf der Höhe der gegenwärtigen theologischen und religionsdidaktischen Diskussion.

Prof. Dr. Reinhard Göllner, Lehrstuhl für Religionspädagogik und Katechetik der Ruhr-Uni Bochum.

Dr. Norbert Brieden, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Katechetik der Ruhr-Uni Bochum.

Prof. Dr. Christina Kalloch, Religionspädagogin am Institut für Theologie der Leibniz-Universität Hannover.
Rezension
Die biblische Didaktik von Wundererzählungen stellt ein nicht geringes religionspädagogisches Problem dar; die Auferstehungserzählungen gehören im weiteren Sinne dazu, insbesondere die Leere-Grab-Erzählung des Evangelisten Lukas, die in die Emmausgeschichte mündet (Lk 24). Die Emmauserzählung des Evangelisten Lukas ist in erster Linie eine Geschichte von Glaubenden für Glaubende: Das leere Grab bereitet auf die Begegnung mit dem lebendigen Christus vor. Die Emmaus-Jünger begegnen dem Auferstandenen und erkennen ihn, - wie kann sie dann aber heute angemessen im schulischen Religionsunterricht didaktisch vermittelt werden? Das ist das zentrale Anliegen dieses Buchs. Wie kann die damalige Rezeption der lukanischen Auferstehungsbotschaft mit der heutigen verbunden werden? Wie begegnen Kinder der in der Emmausgeschichte bewahrten Auferstehungserfahrung?

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bibel - Schule - Leben
herausgegeben von
Prof. Dr. Herbert Ulonska, Dr. Anke Pfeifer und Dr. Herbert Stettberger
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 19

I.Teil: Auferstehungserfahrungen bei Lukas 22


1. Zur Methodik der Untersuchung: Orientierung an heutiger Leseerfahrung im Sinne der lukanischen Leserlenkung 22

2. Die Emmausgeschichte aus der Perspektive des Proömiums (Lk 1,1-4) 27

2.1 Heutige Leseperspektive: Einladung zur Prüfung 28
2.2 Damalige Leseperspektive: Missionarische Apologetik und rhetorische Tradition 28
2.3 Hermeneutische Reflexion: Die Wahrheitsfrage bei Erzählungen 32

3. Die Emmausgeschichte (Lk 24,13-35) 36

3.1 Die Exposition: Eine Weg-Geschichte (Lk 24,13-14) 39
3.1.1 Heutige Leseperspektive: Der Sinn in Emmaus 39
3.1.2 Damalige Leseperspektive: Weg-Geschichte als Existenz-Paradigma 40
3.2 Der Unbekannte (Jesus) reist mit (Lk 24,15 f) 42
3.2.1 Heutige Leseperspektive: Das Spiel mit dem Erkenntnismotiv 42
3.2.2 Damalige Leseperspcküve: Erinnerungen an erzählte Gottesoffenbarungen 44
3.3 Das dreiteilige Weggespräch (Lk 24,17-27) 45
3.3.1 Die Deutung des Lebensweges Jesu: Der Prophet (Lk 24,17-21a) 46
3.3.1.1 Heutige Leseperspektive: Die enttäuschten messianischen Erwartungen der Jünger - Jesus nur als Prophet 46
3.3.1.2 Damalige Leseperspektive: Die Jesusgeschichte im Gesamtzusammenhang - Jesus als Prophet und als Messias 47
3.3.2 Die Aporie des leeren Grabes (Lk 24,21b-24) 51
3.3.2.1 Heutige Leseperspektive: Das leere Grab - kein Argument für den Glauben 51
3.3.2.2 Damalige Leseperspektive: Unterschiedliche theologische Vorstellungen in Bezug auf die Leere Grab-Geschichten 52

Exkurs A: Vom geöffneten zum leeren Grab. Die neue lukanische Konzeption der Leere-Grab-Geschichte 52

A 1 Die Leere-Grab-Geschichte bei Markus (Mk 16,1-8) 53
A 1.1 Mk 16,1-8: Heutige Leseperspektive: Das leere Grab als Folge der Auferstehung 58
A 1.2 Mk 16,1-8: Damalige Leseperspektive: Das geöffnete Grab als Symbol der Gottesherrschaft auch im Totenreich (in der Scheol) 59
A 2 Die Leere-Grab-Geschichte bei Lukas (Lk 24,1-11): Memorieren der jesuanischen Auferstehungsverheißung 62

3.3.3 Erinnerung als Schriftauslegung (Lk 24,25-27) 68
3.3.3.1 Heutige Leseperspektive: Die Katechese Jesu zur Neuorientierung der Messiasvorstellung 68
3.3.3.2 Damalige Leseperspektive: Christologische Schriftinterpretation 69
3.4 Die hermeneutische Funktion des Mahles (Lk 24,28-32) 73
3.4.1 Heutige Leseperspektive: Die Gegenwart des Auferstandenen in der Mahl-Gemeinschaft 73
3,4.2 Damalige Leseperspektive: Die Bedeutung der Mahlfeier im Kontext des lukanischen Doppelwerks 76
3.4.2.1 Die Mahlfeiern im Anschluss an ein Tempelopfer (l Kor 8,10) 77
3.4.2.2 Das Symposion 77
3.4.2.3 Die Mähler der Mysterienkulte 78
3.4.2.4 Das Passahmahl 79
3.4.2.5 Literarische Mahlgeschichten 80
3.4.2.6 Apokalyptisches und weisheitliches Heilsmahl 80

Exkurs B: Jesu provokante Mahlpraxis und sein Glaube an die Gottesherrschaft 81

B 1 Die Mahltexte im Lukasevangelium 82
B 2 Das Gleichnis vom großen Gastmahl (Lk 14,16-24) 103
B 2.1 Heutige Leseperspektive: Die universale Einladung zum eschatologischen Mahl 106
B 2.2 Damalige Leseperspektive: Die Verlorenheit Israels 107
B 2.2.1 Das Ende der Büß-und Bundestheologie durch den Täufer 108
B 2.2.2 Die Einladung zum Mahl der Verlorenen 109
B 3 Das Abschiedsmahl als Abendmahl (Lk 22,15-20) 110
B 3.1 Heutige Leseperspektive: Deutung des Todes im Abschiedsmahl 111
B 3.2 Damalige Leseperspektive: Einsetzung der Kultfeier für den Neuen Bund 113
B 3.2.1 Das Passahmahl (Lk 22,15-18) 114
B 3.2.2 Das Abendmahl (Lk 22,19-20) 116
B 3.2.3 Das Abendmahl Jesu für die verlorenen Sünder und die Abschiedsreden (Lk 22,24-38) 122

3.4.3 Das Auferstehungsmahl für die verlorenen Emmausjünger 123
3.5 Die Rückkehr nach Jerusalem in die Jüngergemeinde und das Auferstehungszeugnis des Petrus (Lk 24,33-35) 124
3.5.1 Die Rückkehr 124
3.5.1.1 Heutige Leseperspektive: Die Rückkehr in die Gemeinschaft als Ausdruck eines neuen Lebens 124
3.5.1.2 Damalige Leseperspektive: Jerusalem als Handlungsort der lukanischen Ostergeschichte wie des ganzen Evangeliums 126
3.5.2 Das Auferstehungsbekenntnis des Petrus als neues Erkenntnisargument 130
3.5.2.1 Heutige Leseperspektive: Der historische Jesus im messianischen Licht 131
3.5.2.2 Damalige Leseperspektive: Die Erscheinungen
Damalige Leseperspektive: Die Erscheinungen Jesu als authentische Gottesoffenbarungen

4. Lukanische Geschichten als Ätiologie christlichen Wissens 143

4.1 Die Erscheinung am Osterabend (Lk 24,36-49) 146
4.1.1 Heutige Leseperspektive: Demonstration der Leibhaftigkeit der Auferstehung als Einheit von Wort und Tat 148
4.1.2 Damalige Leseperspektive: Ganzheitliche Anthropologie gegen das doketistische Missverständnis 150
4.2 Die Himmelfahrt (Lk 24,50-53) 152
4.2.1 Heutige Leseperspektive: Erkenntnis der Weisheit Gottes 153
4.2.2 Damalige Leseperspektive: Die endgültige Befreiungstat Gottes 155

5. Die Erkenntnis über Jesus von Nazareth - Ertrag und Gang der Argumentation 158

5.1 Argumentationsstufe I: Der gescheiterte Prophet (Erster Teil des Weggespräches Lk 24,19) 162
5.2 Argumentationsstufe II: Der Tod Jesu als Ende messianischer Hoffnung (Lk 24,20-21) 162
5.3 Argumentationsstufe III: Zusammenfassung und negatives Urteil über die zuvor erzählte Leere -Grab-Geschichte: Das Fehlen des Leichnams Jesu (Zweiter Teil des Weggespräches Lk 24,22-24) 162
5.4 Argumentationsstufe IV: Die Aporie des leeren Grabes (Lk 24,24) (Ende des zweiten Teils des Weggespräches) 164
5.5 Argumentationstufe V: Erinnerung als Schriftauslegung (Lk 24,25-27) (Dritter Teil des Weggespräches) 165
5.6 Argumentationsstufe VI: Die hermeneutische Funktion des Mahles (Lk 24,28-32) 166
5.7 Argumentationsstufe VII: Auferstehungserfahrung und neue Lebenspraxis (Lk 24,33) 166
5.8 Argumentationsstufe VIII: Das Auferstehungsbekenntnis des Petrus als entscheidendes Erkenntnismoment (Lk 24,34) 167
5.9 Argumentationssstufe IX: Das Sehen des Auferstandenen als Selbsterschließung des Gottes (Jesu) 167
5.10 Die Nachgeschichte: Lukanische Geschichten als Ätiologie christlichen Wissens (Lk 24,36-53;
Apg l, 9-11; Apg 2,1-13) 168
5.10.1 Argumentationsstufe X: Erscheinungserfahrung als Identitätserkenntnis des Auferstandenen mit dem vorösterlichen Jesus (Lk 24,391) 168
5.10.2 Argumentations stufe XI: Erscheinungserfahrung als Erfahrung der leibhaften Anwesenheit Jesu durch seine Nahrungsaufnahme (24,41-43) 169
5.10.3 Argumentationsstufe XII: Christologische Schriftinterpretation als Kreuzestoddeutung, Auferstehungserkenntnis und rettende Heilsbotschaft für die Völker (Lk 24,44-48) 169
5.10.4 Argumentationsstufe XIII: Die Kraft des Geistes als Tat Gottes (Lk 24,49) 170
5.10.5 Argumentations stufe XIV: Der Auferstandene schafft Heil durch Segnung (Lk 24,50) 170
5.10.6 Argumentationsstufe XV: Der Auferstandene ist der in den Himmel Entrückte (Lk 24,51) 171
5.10.7 Argumentations stufe XVI: Erst der erhöhte Christus führt zum endgültigen Glauben (Lk 24,52f) 171
5.10.8 Argumentationsstufe XVII: Die Himmelfahrt als Verheißung der Wiederkunft Christi (Apg 1,9-11) 172
5.10.9 Argumentations stufe XVIII: Das Pfingstereignis als Erfüllung der Verheißung Jesu: Die universale Christusverkündigung kann beginnen (Apg 2,1-13) 172

II. Teil: Didaktische Perspektiven für den Unterricht mit Jugendlichen und für die Erwachsenenbildung 173

1. Elementarisierung und Emmausgeschichte 174

1.1 Das Modell der Elementarisierungsdidaktik 174
1.2 Die Emmausgeschichte als didaktische Situation: elementare Struktur einer elementaren Erfahrung 180
1.3 Die Emmausgeschichte im Jugendalter 190
1.3.1 Elementare Zugänge und Erfahrungen im Jugendalter I: Radikale Alterität der Auferstehungsbotschaft? 190
1.3.2 Elementare Zugänge und Erfahrungen im Jugendalter II: Hoffnung auf Auferstehung als religiöses Existential? 194
1.3.3 Elementare Lernformen im Jugendalter: Wie erfahrungsbezogene Zugänge zur Emmausgeschichte erschließen? 196

2. Die Emmausgeschichtc als Schlüssel zur Theologie des Lukasevangeliums auf den Sekun-darstufen und in der Erwachsenenbildung 204

2.1 Elementarisierung und Kompetenzorientierung: Theoretische Grundlage 205
2.1.1 Der Begriff der Kompetenz 205
2.l.2 Kompetenzen und die Perspektiven der Elementarisierung 207
2.1.3 Chancen und Grenzen der Kompetenzorientierung 213
2.1.4 Ein Kompetenzstufenmodell für den Religionsunterricht 218
2.2 Auferstehung sehen lernen: Praktische Anwendung 227
2.2.1 Planungsgrundlage: Kompetenzmodellierung der Unterrichtsreihe 227
2.2.2 Planungsskizze: Drei Sequenzen einer Unterrichtsreihe 237
2.2.3 Planungsreflexion: Was bringt die Kompetenzorientierung? 240
2.2.3.1 Verlust von Offenheit? 241
2.2.3.2 Überforderung durch Standardisierung? 243
2.2.3.3 Verdunstung der Inhalte? 246

III. Teil: Die Emmausgeschichte im Religionsunterricht der Grundschule 249

1. Die Emmausgeschichte als Gegenstand bibeldidaktischer Reflexion 250
2. Die Emmausgeschichte als Offenbarungstext 251
3. Grundzüge einer Didaktik der Emmausgeschichte 253
4. Zur Elementarisierung der Emmausgeschichte im Primarbereich 256
4.1 Elementare Strukturen 256
4.2 Elementare Erfahrungen 257
4.3 Elementare Zugänge 257
4.4 Elementare Wahrheit 258
5. Voraussetzungen der Erschließung in der Primarstufe 260
5.1 Viertklässler deuten die Emmausgeschichte 261
5.1.1 Lea erzählt von den Emmausjüngern 262
5.1.2 Leas Zugang zur Emmausgeschichte 264
5.1.3 Weggespräch, Mahlszene und Auferstehung in der Deutung der Kinder 267
5.1.3.1 Das Gespräch und das Nichterkennen auf dem Weg 267
5.1.3.2 Das Erkennen im Mahl 268
5.1.3.3 Auferstehung 269
5.2 Emmaus und die Theologie der Kinder 271
5.3 Konsequenzen für den Religionsunterricht in der Grundschule 273
5.4 Methodische Anregungen 278
5.5 Zusammenfassung 280
5.6 Literatur und Medien für die Grundschule 281

Anmerkungen 282
Literaturverzeichnis 299
Abbildungsverzeichnis 309