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Einführung in die Medienwissenschaft  2., aktualisierte und überarbeitete Auflage
Einführung in die Medienwissenschaft


2., aktualisierte und überarbeitete Auflage







Knut Hickethier

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476023513 (ISBN: 3-476-02351-6)
413 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2010, 12 s/w Abb.

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Diese Einführung - in aktualisierter Neuauflage - bietet in 20 Kapiteln einen umfassenden Überblick über alle Teilbereiche der Medienwissenschaft:

Grundbegriffe und Modelle:

Medium, Kommunikation, Zeichen, Bild, Text, Inszenierung, Genre und Programm, Produktion und Rezeption

Konzepte:

Mediendispositiv, Öffentlichkeit und Medienkultur

Einzelmedien:

Film, Fernsehen, Radio und Computer/Internet

Das wissenschaftliche Feld:

Medienanalyse, Mediengeschichte und Medientheorie

Der Band vermittelt Grundwissen und eröffnet weiterführende Perspektiven. - Für B.A.-Studierende nützlich bis zum Examen.
Rezension
In 2., aktualisierter und überarbeiteter Auflage liegt jetzt diese Einführung in die Medienwissenschaft vor. Kaum etwas anderes prägt unsere und unserer Schüler/innen Lebenswelten wie die Medien. Die Medien haben mittlerweile einen ungeheuren Einfluß auf die Entwicklung der Biographie wie auch der Gesellschaft, zugleich haben sich die Medien in den letzten Jahrzehnten immer stärker ausdifferenziert, weiter entwickelt und vernetzt. Die Medienwissenschaft ist mittlerweile ein eigenständiger Studiengang - und es ist das Verdienst dieser Einführung, auf ebenso kompakte wie umfassende Weise in alle wesentlichen Zusammenhänge dieser noch vergleichsweise jungen Disziplin einzuleiten. Der Band ist überaus klar strukturiert und stellt sinnvollerweise nicht die konkreten heutigen elektronischen Medien an den Anfang, sondern behandelt auf ca. 200 S. zunächst die "Grundbegriffe und Modelle": Medienbegriff, Kommunikation, Zeichen, Bild, Text, Inszenierung, Genre sowie Produktion und Rezeption. Das sind die elementaren Grundlagen; erst dann folgen nach Medienkonzepten die einzelnen heutigen Medien in Teil IV, bevor Medienanalyse, -geschichte und -theorie diese kompetente Einführung des renommierten Hamburger Medienwissenschaftlers beschließen. Fazit: Eine ebenso verständliche wie anspruchsvolle, gut lesbare Einführung, die weiterführende Vertiefung ermöglicht.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Alle wichtigen Begriffe, Modelle und Methoden
Neu: Erweiterungen in den Bereichen Medialität, Narrativität und Performativität
Um aktuelle Literaturangaben ergänzt

Autor:
Knut Hickethier ist Professor für Medienwissenschaften an der Universität Hamburg.

In der heutigen Mediengesellschaft ist Expertenwissen gefragt. Die Einführung beantwortet grundlegende Fragen der Medienwissenschaft und macht Übergänge zu anderen Disziplinen sichtbar. Die wesentlichen Medien Fernsehen, Film, Radio und Internet werden ebenso erläutert wie die Basiskategorien Medium, Kommunikation, Zeichen, Bild, Text, Inszenierung, Genre, Programm, Produktion und Rezeption. Einblicke in die zentralen Arbeitsfelder Medienanalyse, -geschichte und -theorie runden den anschaulichen Einstieg ab. In der 2. Auflage aktualisiert und überarbeitet.

Pressestimmen

Dieses Buch führt den Leser durch alle medienwissenschaftlich relevanten Themen. Durch seine logische Gliederung kann es als Nachschlagewerk und durch die recht ausführliche Behandlung der einzelnen Themen auch als gehaltvolle Einführungsliteratur dienen. merz - medien und erziehung

Mit diesem Band liefert der Hamburger Medienwissenschaftler eine thematisch und im Umfang erweiterte Ergänzung zu seiner etablierten "Einführung in die Film- und Fernsehanalyse". Medienwissenschaft

"verständliche wie anspruchsvolle, gut lesbare Einführung" lehrerbibliothek
Inhaltsverzeichnis
Teil I: Einleitung

1. Vorwort 2

2. Medienwissenschaft: das Sprechen über Medien 5

2.1 Die Medien – Gegenstand vieler Wissenschaften 5
2.2 Medienwissenschaft – Kommunikationswissenschaft 6
2.3 Das Sprechen über Medien 8
2.3.1 Von der Alltagsrede zur Wissenschaft 9
2.3.2 Formen und Bedingungen wissenschaftlicher Rede 10
2.3.3 Zu den internen Bedingungen des Wissenschaftsbetriebs 11
2.3.4 Externe Gefährdungen der Wissenschaft 12
2.4 Linguistic turn oder medial turn? 12
Literatur 14

Teil II: Grundbegriffe und Modelle

3. Medium und Medien 18

3.1 Zur Entwicklung des Medienbegriffs 18
3.1.1 Historische Verengungen und gegenwärtige Überdehnungen 18
3.1.2 Der kommunikationsorientierte Medienbegriff 19
3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 20
3.2.1 Medienfunktionen 20
3.2.2 Primäre, sekundäre und tertiäre Medien 22
3.2.3 »Das Medium ist die Botschaft« 23
3.2.4 Massenmedien 24
3.3 Medialität, Medientechnik und mediale Institution 25
3.3.1 Medialität und Medium 26
3.3.2 Medialität und Technik 29
3.3.3 Medialität und Institution 31
3.4 Die Wirklichkeit der Medien 32
3.4.1 Medien und Realität 33
3.4.2 Medienwirklichkeiten 33
Literatur 35

4. Kommunikation 37

4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln 37
4.1.1 Das dialogische Prinzip von Kommunikation 38
4.1.2 Nicht-sprachliche Elemente in der sprachlichen Kommunikation 39
4.1.3 Kommunikation und Beobachtung 40
4.2 Mediale Transformationen natürlicher Kommunikation 41
4.2.1 Die Aufhebung der raumzeitlichen Einheit der Kommunikationssituation 41
4.2.2 Reduktion und Erweiterung des Kommunikationsprozesses 42
4.3 Wer kommuniziert mit wem? 43
4.3.1 Das dialogische Prinzip zwischen Medientext und Rezipient 43
4.3.2 Die Vervielfachung des Urhebers 44
4.3.3 Die Vervielfachung des Adressaten 45
4.4 Absicht, Intention, Manipulation 47
4.4.1 Differenz der Kommunikationsinteressen 47
4.4.2 Werbung und Propaganda 48
4.5 Modelle der Medienkommunikation 49
4.5.1 Das informationstechnische Modell 50
4.5.2 Das Feldmodell der Massenkommunikation 51
4.5.3 Das Modell der aktiven Angebotsnutzung 51
4.5.4 Das Koppelungsmodell 52
4.6 Medienkommunikation als kulturelle Praxis 54
4.6.1 Die Praxis der Medienproduktion 55
4.6.2 Die Praxis der Medienrezeption 56
4.6.3 Medienkommunikation als Zirkulation 57
Literatur 57

5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit 59

5.1 Zeichen sind Stellvertreter 59
5.2 Zeichen und Schrift 61
5.2.1 Alphabetschriften 61
5.2.2 Zahlen- und Buchstabensymbolik 62
5.3 Zeichen und Kommunikation 63
5.4 Zeichen und Bedeutung 63
5.5 Kodes, Konventionen, Konnotationen 66
5.5.1 Zeichen und Konventionen 67
5.5.2 Denotation und Konnotation 67
5.5.3 Ikonisierung und Symbolisierung von Symptomen 69
5.5.4 Die fehlende Diskretheit der audiovisuellen Zeichen 70
5.6 Zeichen in den technisch-apparativen Medien 71
5.6.1 Fotografische und filmische Zeichen 71
5.6.2 Televisuelle Zeichen 73
5.6.3 Akustische Zeichen 74
5.7 Die Materialität der Zeichen 75
5.7.1 Zeichen und Zeichenträger 75
5.7.2 Zeichentransformation 77
Literatur 78

6. Bild und Bildlichkeit 81

6.1 Bildlichkeit 81
6.1.1 Begrenzung, Rand, Rahmen 83
6.1.2 Bild, Körper, Unmittelbarkeit 84
6.1.3 Embleme, Bilder und Sprache 85
6.2 ›Die Krise der Repräsentation‹ und die Bildtheorien 87
6.2.1 Der Zweifel an der Referenz 88
6.2.2 Ikonologie und Ikonografie 91
6.3 Der Streit um die Ähnlichkeit im Bild 91
6.4 Das Bild in den technisch-apparativen Medien 93
6.4.1 Der Realitätseffekt des Fotografischen 93
6.4.2 Die Bewegtheit in den technischen Bildern 95
6.5 Täuschungen und Simulationen 96
Literatur 99

7. Text und Textualität 101

7.1 Textualität und Kohärenz 101
7.1.1 Text und Paratext 102
7.1.2 Text und Kontext 103
7.1.3 Kohärenz: kommunikator-intendiert oder rezipientengesteuert 104
7.2 Der Text der verschiedenen Medien 104
7.2.1 Fotografie als Text 106
7.2.2 Der Film als Text 106
7.3 Elektronisch-filmische Texte im Fernsehen 109
7.3.1 Grundformen der Fernsehtexte 110
7.3.2 Der elektronische Live-Text als performativer Text 111
7.3.3 Kombinierte Fernseh-Texte 112
7.3.4 Veränderungen der Textformen im Fernsehen 114
7.3.5 Textübergreifende Verknüpfungen 114
7.4 Der Switching-Text als rezipientenerzeugter Text 115
7.5 Der Hypertext 116
7.5.1 Nicht-Linearität 117
7.5.2 Prozesshaft, partizipativ, holistisch 117
7.5.3 Multimedialität und Hypertext 119
7.5.4 Instabilität 119
Literatur 120

8. Inszenierung, Narration und Fiktion 122

8.1 Form und Formbemühung 122
8.2 Inszenierung 123
8.2.1 Steigerung des Eindrucks und Erzeugen von Wirkung 123
8.2.2 Inszenieren in Fiktion und Nonfiktion 124
8.2.3 Gegenläufige Inszenierungsinteressen 125
8.2.4 Inszenierungsgesellschaft 125
8.3 Spiel 126
8.4 Darstellung und Erzählung 127
8.4.1 Modi der Darbietung 128
8.4.2 Erzählen 129
8.4.3 Der Bericht als Erzählung 131
8.4.4 Darstellen und Zeigen der Welt 132
8.5 Fiktionalität 133
8.5.1 Fiktionalität als kulturelle Konvention 134
8.5.2 Die Eigenwelt der Fiktion 135
8.6 Rhetorische Gliederung vs. Dramaturgie 136
8.6.1 Gliederung 136
8.6.2 Dramaturgie 138
8.7 Stil 139
8.8 Gegen die Macht der Form 140
Literatur 140

9. Serie, OEuvre, Genre und Programm 143

9.1 Die Welt der Texte, die Welt der Filme 143
9.1.1 Textreihen 144
9.1.2 Filmwelten, Medienwelten 144
9.2 Die Welt der Serie 146
9.2.1 Fiktionale Serien 147
9.2.2 Periodische Reihen 148
9.3 Das OEuvre – der biografische Werkzusammenhang 148
9.3.1 Lebensgeschichte und Werk 148
9.3.2 Autorschaft und Auteurismus 149
9.4 Gattung – Genre – Format 150
9.4.1 Genre und Gattung 151
9.4.2 Genre und Format 152
9.5 Das Programm 153
9.5.1 Vom Varieté über das Kino zu Radio und Fernsehen 154
9.5.2 Das Programm als kulturelle Organisationsform 157
9.5.3 Programmkonzept – Programmschema – Programmrealität 158
9.5.4 Prinzipien der Programmgestaltung 160
9.6 Hypertexte, Portale, Listen 161
Literatur 162

10. Produktion und Rezeption 164

10.1 Medienproduktion 165
10.1.1 Die Ökonomie der Medienunternehmen 166
10.1.2 Ablauf der Produktion 168
10.1.3 Wie entsteht ein Film? 169
10.1.4 Strukturelle Aspekte der Produktion 171
10.1.5 Ablauf von der fertigen Produktion zur Sendung 172
10.2 Medienrezeption 174
10.2.1 Grundannahmen der Rezeption 175
10.2.2 Quantitative Rezeptionsforschung 176
10.2.3 Qualitative Rezeptionsforschung 178
10.2.4 Medienbiografien 180
10.2.5 Mikroökonomie der Mediennutzer 181
Literatur 181

Teil III: Konzepte

11. Mediendispositiv 186
11.1 Der Begriff des Dispositivs 186
11.2 Das Kino-Dispositiv 187
11.2.1 Wahrnehmung und technische Apparatur 189
11.2.2 Subjektkonstitution und mediale Wahrnehmung von Welt 190
11.2.3 Wahrnehmungsorganisation und kulturelle Tradition 191
11.2.4 Individuum und gesellschaftliche Macht 192
11.3 Das Fernseh-Dispositiv 193
11.4 Das Radio-Dispositiv 195
11.5 Gibt es ein Dispositiv des Internets? 196
11.6 Mediendispositive allgemein 198
Literatur 200

12. Öffentlichkeit und Öffentlichkeiten 203

12.1 Der Öffentlichkeitsbegriff 203
12.1.1 Jürgen Habermas und das Ideal der Öffentlichkeit 204
12.1.2 Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit 205
12.1.3 Wer agiert wie in den Öffentlichkeiten? 207
12.2 Universale ›Öffentlichkeit‹ vs. mediale ›Öffentlichkeiten‹ 208
12.2.1 Pluralität der Kommunikationsräume 209
12.2.2 Die Öffentlichkeit der verschiedenen Medien 211
12.3 Veränderungen der Öffentlichkeitsgrenzen 212
12.3.1 Der Arkanbereich der Politik und die Öffentlichkeit 212
12.3.2 Die Überlagerung von Öffentlichkeit und Privatheit durch die Medien 214
12.4 Unterhaltungsöffentlichkeiten 215
12.5 Öffentlichkeit, Publikum, Akteure 216
12.5.1 Das Gemeinschaftserlebnis 216
12.5.2 Veränderungen in den Öffentlichkeiten 217
12.6 Historisches Beispiel einer Kinoöffentlichkeit 218
Literatur 221

13. Kultur und Medienkultur 223

13.1 Was meint ›Kultur‹? 223
13.2 Kultur als Text und Handlung 224
13.3 Medienkultur 228
13.3.1 Medienkultur und Medienanthropologie 228
13.3.2 Die Modellierung des Menschen durch die Medien 231
13.3.3 Individualisierung und Entkörperlichung der Umwelt 233
13.3.4 Fragmentierung oder Einheit des Subjekts 234
13.4 Die Medien als Kulturagenturen 235
13.4.1 Die mediale Strukturierung von Zeit und Raum 236
13.4.2 Intermedialität 238
13.4.3 Funktionen und Folgen der Agenturen 239
13.5 Regionale Medienkulturen und Medienglobalisierung 241
Literatur 244

Teil IV: Medienübersichten

14. Film 248

14.1 Film und Kino 248
14.2 Die Medialität des Films 248
14.2.1 Technik und Ästhetik des Films 249
14.2.2 Das Filmische als Aufgabe der Theorie des Films 251
14.3 Institution und Organisation des Films 253
14.4 Filmproduktion 254
14.4.1 Medienkonzerne 255
14.4.2 Studiokomplexe 256
14.4.3 Produktionsfirmen mittlerer und kleiner Größe 257
14.4.4 Filmförderung und Filmfinanzierung 258
14.4.5 Weitere Finanzierungsmöglichkeiten 259
14.5 Filmverleih 259
14.6 Filmtheater 261
14.6.1 Konzentration im Filmtheaterbereich 261
14.6.2 Gegenwärtige Kinosituation 264
14.7 Erlebnisort Kino 266
14.8 Kinobesuch und Zielgruppen 268
Literatur 269

15. Fernsehen 271

15.1 Geschichtliche Voraussetzungen 271
15.2 Grundlagen des Dualen Rundfunksystems 273
15.3 Fernsehsender und ihre Programme 275
15.3.1 Die öffentlich-rechtlichen Programme 275
15.3.2 Die privatrechtlichen Programme 277
15.3.3 Offene Kanäle im Fernsehen 279
15.3.4 Programmperspektiven 279
15.4 Sendeformen des Fernsehens 280
15.4.1 Sparten, Genres und Formate 280
15.4.2 Sendungsformen 281
15.4.3 Werbung im Fernsehen 285
15.5 Fernsehsendungen als öffentlicher Raum 285
15.5.1 Orte der Meinungsbildung 285
15.5.2 Fernsehsendungen als Modelle der Verhaltenssteuerung 286
15.6 Fernsehnutzung/Reichweiten/Zapping 287
Literatur 288

16. Radio 291

16.1 Die Medialität des Akustischen und des Auditiven 291
16.1.1 Hören 291
16.1.2 Sprache, Musik, Geräusche 292
16.1.3 Zeitbasierte Struktur 293
16.2 Der Rundfunk als Medium und Institution 294
16.2.1 Zur Entstehung des Rundfunks in Deutschland 295
16.2.2 Rundfunk nach 1945 297
16.3 Radioprogramme 298
16.3.1 Zur Entstehung der Rundfunkprogramme 298
16.3.2 Öffentlich-rechtliche Radioprogramme 299
16.3.3 Privatrechtliche Radioprogramme 301
16.4 Radiohören und Rundfunknutzung 302
16.5 Die radiokulturellen Formen Hörspiel und Feature 304
16.5.1 Stationen des Hörspiels in Deutschland 304
16.5.2 Das Radio-Feature 306
16.6 Audiofonie 308
16.6.1 Audio Art – außerhalb des Radios 308
16.6.2 Tonbänder, Musikkassetten, CDs, Klanginstallationen 309
Literatur 309

17. Computer/Internet 312

17.1 Computer 313
17.2 Netze 314
17.2.1 Zur Entstehung des Netzmediums 314
17.2.2 Netzstruktur 316
17.3 Hybridmedium 318
17.4 Wunschkonstellationen und Utopien des neuen Mediums 321
17.4.1 Subjektbezogene Erwartungen 321
17.4.2 Ein neues Medium der Künste 323
17.4.3 Politische und ökonomische Erwartungen 324
17.5 Das Netzmedium und seine Institutionen 325
17.5.1 Ökonomie des Netzes 325
17.5.2 Internetökonomie 328
17.6 Die ›alten‹ Medien online 329
17.7 Online-Nutzung 330
Literatur 331

Teil V: Das wissenschaftliche Feld

18. Medienanalyse 336

18.1 Medienanalyse als wissenschaftliche Praxis 338
18.2 Das Exemplarische und das Allgemeine 339
18.2.1 Die Funktion des Exemplarischen 340
18.2.2 Die Bedeutung theoretischer Kategorien 341
18.2.3 Die Bedeutung des Kontextwissens 343
18.2.4 Perspektivität der Analyse 344
18.3 Analysekonzepte 345
18.3.1 Formale und hermeneutische Analyse 346
18.3.2 Ideologiekritische, feministische und andere
Analysekonzepte 347
18.3.3 Dekonstruktivistische Analyse 348
Literatur 349

19. Mediengeschichte 352

19.1 Zum Gegenstandsverständnis 352
19.1.1 Felder der Mediengeschichtsschreibung 353
19.2 Darstellungsweisen der Mediengeschichte 354
19.3 Kunst-, Sozial- oder Mediengeschichte? 355
19.4 Mediengeschichte als Geschichte der Massenmedien 357
19.4.1 Institutionsgeschichte 358
19.4.2 Technikgeschichte 358
19.4.3 Programm- und Produktgeschichte 358
19.4.4 Rezeptionsgeschichte 359
19.5 Geschichte der einzelnen Massenmedien 359
19.5.1 Pressegeschichte 360
19.5.2 Filmgeschichte 360
19.5.3 Hörfunk- und Fernsehgeschichte 362
19.5.4 Geschichte des Netzmediums 362
19.6 Mediengeschichte als Geschichte des Medienverbundes 363
Literatur 365

20. Medientheorie 369

20.1 Das Problem der Theorie 369
20.1.1 Theorie und Praxis 370
20.1.2 Theorien der Theorie-Auteure 372
20.1.3 Wissenschaftsorientierte Medientheorien 373
20.2 Theoriecharakter, Geltungsanspruch und Gegenstandskonstitution 374
20.2.1 Geltungsansprüche 374
20.2.2 Theoriekontexte 376
20.2.3 Sujetumfang von Medientheorien 379
20.3 Verhältnis von Realität – Medium – Subjekt 380
20.4 Darstellungsformen von Theorie 381
Literatur 382

Teil VI: Anhang

Standardwerke der Medienwissenschaft 386
Sachregister 388
Personenregister 397


Leseprobe:
1. Vorwort
Mit der steigenden Bedeutung der Medien in Kultur und Gesellschaft wächst der
Bedarf an Orientierung und Übersicht. Denn nicht nur die Medien, ihre Bedingungen
und Erscheinungsweisen, sondern auch die Ansätze, Verfahren und Ergebnisse
der wissenschaftlichen Arbeit über die Medien sind vielfältig und in ihrer
Gesamtheit unübersichtlich. Diese können nicht alle Details klären, sondern nur
jeweils spezifische Wegschneisen schlagen.
Eine Einführung in dieMedienwissenschaft gibt nicht nur einen Einstieg in das
Feld einer Wissenschaft, sie macht darüber hinaus sichtbar, wie sich diese Wissenschaft
selbst versteht,wie sie ihre Gegenstände eingrenzt, ihreMethoden umreißt und
ihre zentralen Kategorien definiert. Medienwissenschaft steht oft unter dem Legitimationsdruck
zu erklären, wie sie sich zu anderen Wissenschaften, insbesondere zur
Kommunikationswissenschaft verhält und von dieser abgrenzt.
Ist von einer interdisziplinären oder transdisziplinären Medienwissenschaft
die Rede, ist nicht immer klar, welche Disziplinen in welcher Form miteinander
in einen fruchtbaren Austausch treten sollen. In dem Maße, in dem die Medien
sich immer stärker zu einem zentralen Paradigma für die gegenwärtige Kultur
und für die Gesellschaft insgesamt heute herausbilden, werden sie in den Geistes-,
Kultur- und Sprachwissenschaften sowie den Sozialwissenschaften zum Thema –
jeweils aus der Perspektive der einzelnen Wissenschaften. Die Rechtswissenschaft
schafft sich ein anderes wissenschaft liches Objekt ›Medien‹ als die Psychologie, die
Informatik wieder ein anderes als die Literaturwissenschaften.
Zwei Ziele bestimmen dieses Buch: das Eigenständige der Ansätze, Konzeptionen
und Positionen der Medienwissenschaft hervorzuheben und gleichzeitig
die Bezüge zu den umgebenden (insbesondere den Sprach-, Literatur- und Kultur-)
Wissenschaften sowie zur Journalistik/Kommunikationswissenschaft herzustellen.
Dabei wird, vor allem in der Erläuterung zentraler Begriffe und Kategorien,
auch ein Bezug zur Entstehung einzelner Begriffe in anderen Disziplinen hergestellt
und damit eine Brücke zu den anderen Disziplinen geschlagen. Medienwissenschaft
ist nicht transdisziplinär, stellt keine Metawissenschaft dar, sondern
sucht interdisziplinär die Kooperation zur Medienforschung in anderen Fächern.
Interdisziplinarität meint Kooperation wissenschaftlicher Arbeit von unterschiedlichen
Orten wissenschaftlichen Denkens aus.
Die vorliegende Einführung in die Medienwissenschaft vertritt ein textund
kulturwissenschaftliches Konzept, dessen Anfänge in der Bundesrepublik
Deutschland in den Literatur- und Theaterwissenschaften der 1960er Jahre liegen
und das sich seither vielfältig weiterentwickelt hat. Sie beschäftigt sich vor allem
mit den technisch-apparativen Medien Film, Fernsehen, Radio und Internet und
stellt hier wiederum die Produkte, also die Filme, Fernseh- und Radiosendungen
sowie die Internetangebote, als Medientexte in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Dies
schließt die Beschäftigung mit der Produktion und der Rezeption dieser Produkte
nicht aus, sondern erfordert sie sogar, nur geht die Blickrichtung immer von den
Produktionen aus, die sie als Medientexte im weitesten Sinne versteht.
Eine Einführung akzentuiert die innerhalb der Wissenschaft geführten Auseinandersetzungen,
vereinfacht sie dabei zwangsläufig, sucht nach den Ergebnis -
sen, fasst zusammen. Einführungen sind Standortbestimmungen derWissenschaft.
Die hier vorgelegte Einführung ist für den Einstieg in die Medienwissenschaft gedacht.
Sie ist im Rahmen der Hamburger Studiengänge Medienwissenschaft/Medienkultur
entstanden, die einzelnen Kapitel wurden mehrfach in Seminaren und
Diskussionen erprobt. Sie wirbt um die Diskussion innerhalb des Faches, um die
notwendig zu führende Debatte und die Weiterentwicklung der wissenschaftlichen
Erforschung der Medien.
Das vorliegende Buch liefert eine strukturierte Darstellung zentraler Aspekte
der Medienwissenschaft. Es geht zunächst von zentralen Begriffen und Konzepten
aus, liefert aber keinen hierarchischen Aufbau, sondern beleuchtet die Medien
aus unterschiedlichen Perspektiven. Es ist netzartig aufgebaut: Die einzelnen
Kapitel können jeweils auch in anderer Reihenfolge als Einstieg benutzt werden.
Die Darstellung verbindet alte und neue Überlegungen und Erkenntnisse zu den
Medien.
Nach einer Einleitung (Teil I) über das Sprechen über Medien, über Mediendiskurse
und Medienwissenschaft werden in Teil II Grundbegriffe und Modelle
er läutert und dargestellt. Mit der Klärung der Begriffe ist immer auch eine
Klärung des Denkens über einen Sachverhalt verbunden. In derVerständigung über
die Kategorien werden auch die Bedingungen des wissenschaftlichen Handelns geregelt.
Ausgangspunkt ist der Begriff der Medien, für den auf unterschiedlichen
Ebenen Bestimmungen gegeben werden und die in einem Modell gebündelt werden.
In einem zweiten Schritt wird der Begriff ›Kommunikation‹ erläutert, dann
die Kategorien der Zeichen, des Bildes und des Textes. Der Weg führt von den kleineren
Einheiten zu den größeren und zu allgemeineren, umfassenderen Begriffen:
Inszenierung, Narration, Dramaturgie und Fiktion behandeln Strukturen auf
der Produktebene selbst. Serie,OEuvre, Genre und Programm kennzeichnen unter -
schiedl ich konstituierte Produktgruppen. In immer stärkerem Maße hat die Medienwissenschaft
in der gegenwärtigen Mediengesellschaft mit der Analyse und Interpretation
größerer Produktmengen zu tun und muss hierfür Kategorien der
Orientierung anbieten und die vorgefundenen Formationen untersuchen. Der zweite
Teil mündet in einKapitel über dasVerhältnis von Produktion und Rezeption, schließt
also die textbezogenen Kapitel mit einem handlungsbezogenen Kapitel ab.
In Teil III werden weiter ausgreifende Konzepte thematisiert, die das Individuum
und die Gesellschaft in einen Zusammenhang mit denMedien bringen:Mediendispositiv,
Öffentlichkeit und Medienkultur fokussieren dieses Verhältnis auf
unterschied liche Weise. Begriff und Modell des Mediendispositivs sind am engsten
mit den Medien selbst, ihrer Technologie, ihren Bedingungen und Produkten
sowie mit den Subjekten verbunden. Das Konstrukt der Öffentlichkeit bzw. der
Vorwort 3
Öffentlichkeiten, wie es hier vertreten wird, ist auf die sozialen und politischen Aspekte
der Medien ausgerichtet und vertritt ein Modell kultureller Öffentlichkeiten.
Das Konzept der Medienkultur ist als Komplement zu dem der Öffentlichkeiten
gedacht und stellt medienanthropologische Aspekte zur Diskussion.
In Teil IV werden die für die Medienwissenschaft zentralen technisch-apparativenMedien
Film, Fernsehen, Radio und Internet im Überblick skizziert. Einzelne
Aspekte, die in Teil I bereits angesprochen worden sind, werden aufgegriffen
und auf das Einzelmedium bezogen und weitergeführt. In der Darstellung der vier
Medien werden jeweils unterschiedliche Aspekte herausgestellt: Beim Film stehen
die ökonomischen Strukturen im Vordergrund, beim Fernsehen Programm- und
Sendungsformen. Beim Radio wird vor allem die Besonderheit des ›einsinnigen‹
Mediums und seine Audi tivität behandelt, beim Computer-/Netzmedium seine
Netzstrukturen. Da es ohnehin keine umfassende Darstellung derMedien und der
sie betreffenden Forschungen geben kann, verstehen sich diese Übersichten als
problemorientierter Einstieg in die Auseinandersetzung mit diesen Medien.
Abschließend wird in Teil V das wissenschaftliche Feld der Medienwissenschaft
umrissen, wobei in diesen Kapiteln über Medienanalyse, Mediengeschichte
und Medientheorie vor allem methodologische Fragestellungen angesprochen
werden. Da für die einzelnen Sektoren der Medienwissenschaft jeweils selbst eine
Vielzahl unterschiedlicher Publikationen existiert, zielt die Darstellung auf eine
Diskussion der Prämissen und Bedingungen von Analyse und Theorie sowie der
Formen und Konzepte der Geschichtsschreibung. Die Kapitel liefern auch Anregungen,
um die Debatte über die drei zentralen Arbeitsfelder neu zu eröffnen. Was
bedeutet eigentlich Analyse? Wie können wir heute Mediengeschichte schreiben?
Was umfasst Medientheorie und welche Aufgaben hat sie?
Für Kritik,Anregungen,Hinweise undUnterstützung danke ich Joan K.Bleicher,
Jens Eder, Ludwig Fischer, Rüdiger Maulko, Corinna Müller, Frank Schätzlein,
Harro Segeberg, Wolfgang Settekorn und Hans Jürgen Wulff und nicht zuletzt
Ute Hecht fischer vom Metzler Verlag. Für die Überarbeitung haben Sascha Hölig,
Christoph Klimmer, Julia Schumacher, Katja Schumann, Andreas Stuhlmann und
Nicola Weber zahlreiche Hinweise und Anregungen gegeben. Dank gilt auch den
Studierenden der Studiengänge Medienkultur, Medienwissenschaft und Medienund
Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg, die unterschiedliche
Fassungen dieses Textes erprobt und diskutiert haben.

Hamburg im Juli 2010
Knut Hickethier