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Eile mit Weile Herkunft und Bedeutung der Sprichwörter
Eile mit Weile
Herkunft und Bedeutung der Sprichwörter




Karl-Heinz Göttert

Reclam Leipzig
EAN: 9783150105795 (ISBN: 3-15-010579-X)
246 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 10 x 16cm, 2005

EUR 12,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Sprichwörter setzen sich wie Ohrwürmer im Kopf «fest, und sie kommen meist dann zum Einsatz, wenn es in einer verbalen Auseinandersetzung kompliziert wird. Sprichwörter vereinfachen gnadenlos, sie sind die Schwerter, mit denen man den gordischen Problemknoten durchhaut, die Rhetorik des gemeinen Mannes und der gemeinen Frau. Karl-Heinz Göttert erklärt den Sinn der gebräuchlichsten Sprichwörter, geht ihrer Herkunft nach und sucht nach den Entstehungsgeschichten, er beleuchtet die Machart der Sprichwörter, ihre Poetik sozusagen, und er erzählt von Sammlern und Forschern, die sich mit dem Sprichwort beschäftigt haben.
Rezension
"Jeder ist seines Glückes Schmied", "Jemanden aufs Dach steigen, "Das Lachen wird ihnen noch vergehen": Im täglichen Leben werden wir immer wieder mit solchen Lebensweisheiten konfrontiert. Sie bieten ein auf den Punkt gebrachtes komprimiertes Lebenswissen. Das vorliegende Buch "Eile mit Weile" geht solchen Sprichwörtern auf den Grund. Es erläutert Herkunft und Gebrauch der Lebensweisheiten und berichtet von Menschen (Martin Luther, Gotthold Ephraim Lessing), die sich intensiv damit beschäftigt haben. Dabei erläutert der Autor auch den tieferen Gehalt, der hinter der Aussage steht. Dabei wird deutlich, dass die gebotenen Lösungen nicht immer die richtigen sein müssen. Im schulischen Bereich bieten die Sprichwörter eine gute Gelegenheit, mit Jugendlichen über lebensrelevante Themen ins Gespräch zu kommen.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sprichwörter gehören ganz selbstverständlich zu unserem Sprachschatz. Sie vereinfachen gnadenlos und sind die "Allzweckwaffe", wenn’s in einer verbalen Auseinandersetzung kompliziert wird. Karl-Heinz Göttert erklärt den Sinn der gebräuchlichsten Sprichwörter, beleuchtet ihre Herkunft und Machart und erzählt von Sammlern und Forschern, die sich mit dem Sprichwort befasst haben.

Karl-Heinz Göttert ist Germanistikprofessor an der Universität Köln. Der Schwerpunkt seiner Forschungen liegt im Bereich der Kulturgeschichte, speziell der Rhetorik (besonders: Geschichte der Stimme, München 1998) und Konversationstheorie (besonders: Kommunikationsideale. Untersuchungen zur europäischen Konversationstheorie, München, 1988).
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung 11

Psychologische Einsichten
Eile mit Weile 23
Morgenstund hat Gold im Mund 25
Morgen wartet das Grab 27
Die großen Fische fressen die kleinen 29
Du bist nicht irgendwo, du bist überall 31
Ein Herz und eine Seele 33
Nolens volens 35
Erkenne dich selbst 37
Von der Skylla in die Charybdis kommen 39
Als Gott den Mann schuf, übte sie nur 41
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr 43
Mit der Wurst nach der Speckseite werfen 45

Die Welt der Moral
Den Mantel nach dem Winde kehren 49
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht 51
Schiffbruch erleiden 53
Wir sitzen alle in einem Boot 55
Kleider machen Leute 57
Glück im Unglück haben 59
Jeder ist seines Glückes Schmied 61
Der goldene Mittelweg 63
Freundesgut, gemeinsam Gut 65
Den Balken im eigenen Auge nicht sehen 67
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold 69
Sich mit fremden Federn schmücken 71
Die Wände haben Ohren 73
Alles hat seinen Preis 75
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen 77
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral 79

Die Welt des Rechts
Brief und Siegel geben 83
Das dicke Ende kommt nach 85
Unter einer Decke stecken 87
Die Biene ist ein wilder Wurm 89
Auge um Auge, Zahn um Zahn 91
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst 93
Aller guten Dinge sind drei 95
Jemandem aufs Dach steigen 97
Zu viel Recht ist Unrecht 99
Eine Kuh wird nicht weiß 101

Gedanken zur Politik
Als Adam grub und Eva spann 105
Von einem Toten Steuern verlangen 107
Gedanken sind zollfrei 109
Leben wie im Schlaraffenland 111
Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter 113
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben 115
Das Lachen wird ihnen noch vergehen 117
Toter Buchstabe 119
Politik verdirbt den Charakter„ 121
Eine Hand wäscht die andere 123

Im Alltag
Das Kind mit dem Bade ausschütten 127
Alte Kamellen 129
Eine Eselsbrücke bauen 131
Hand und Fuß haben 133
Ein unbeschriebenes Blatt sein --, 135
Ausgehen wie das Hornberger Schießen 137
Ein Köhlerglaube 139
Mutter Natur 141
Schnee von gestern 143
Durch die Finger sehen 145
Die klare Sonne wird es an den Tag bringen 147
Streit um des Kaisers Bart 149
Wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne
scheint 151
Karten sind ein Satan 153
Medias in res 155
Different strokes for different folks 157

Konserviertes Brauchtum
Einen Korb bekommen 161
Etwas läuten hören 163
Durch die Lappen gehen 165
Denken wie Goldschmieds Junge 167
Etwas im Schilde führen 169
Etwas auf die Spitze treiben 171
Unter die Haube bringen 173
Wider den Stachel locken 175
Jemanden zum Narren halten 177
Jemandem Hörner aufsetzen 179
Der deutsche Michel" 181
Aufschneiden 183

Kleine Poetologie des Sprichworts
Zwischen die Mühlsteine geraten 187
Das falsche Gesangbuch haben 189
Auf dich haben wir gerade noch gewartet! 191
Allzu scharf macht schartig 193
Aller Anfang ist schwer, sagte der Dieb,
da stahl er einen Amboss 195
Die Axt im Haus erspart den Zimmermann 197
Haare auf den Zähnen haben 199
Bette dich gut! 201
Viele Hunde sind des Rasen Tod 203
Nach Rüstung kommt Krieg 205
Beim Besuch der Dame die Uhr aufziehen 207
Wie die Berber: zehn sprechen und einer hört zu 209

Große Sammler
Beginn mit Aristoteles 213
Das Feuilleton avant la lettre: Erasmus
von Rotterdam 215
Literatur aus Sprichwörtern: Till Eulenspiegel 217
Der Erzvater deutscher Sammlungen: Johann Agricola 219
Sammlung für den eigenen Gebrauch:
Martin Luther 221
Attacke auf das Sprichwort: Ernst Meisner 223
Plädoyer für Lehnsprichwörter:
Gotthold Ephraim Lessing 225
Sammler mit Talent zur Neuschaffung:
Johann Wolfgang Goethe 227
Romantik versus Systemgeist:
Johann Michael Sailer 229
Aufbruch ins wissenschaftliche Zeitalter:
Josua Eiselein 231
Die populärste Sammlung bis heute:
Karl Simrock 233
Der größte Sammler aller Zeiten:
Karl Friedrich Wilhelm Wander 235

Statt eines Literaturverzeichnisses 237
Abbildungsnachweis 244
Zum Autor 245