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Die kürzeste Geschichte der deutschen Literatur und andere Essays
Die kürzeste Geschichte der deutschen Literatur
und andere Essays




Hermann Kurzke

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406599897 (ISBN: 3-406-59989-3)
255 Seiten, kartoniert, 12 x 19cm, März, 2010

EUR 14,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In brillanten Essays erönnet Hermann Kurzke einen neuen Zugang zur deutschen Literatur. Der Bogen reicht von Goethe, Novalis und Büchner über Bertolt Brecht und Thomas Mann, Ernst Jünger und Reinhold Schneider bis zu Günter Grass und Martin Walser. Der Ton dieser Essays ist pointiert, exakt und zugleich sehr persönlich. Zusammengenommen ergeben sie wie beiläufig eine knappe Geschichte der deutschen literarischen Kultur.
Rezension
Es sind persönliche Erlebnisse, aber auch Bekenntnisse, die Hermann Kurzke in kurzen Essays und Aufsätzen hinsichtlich seiner Begegnungen mit deutscher Literatur niederschreibt. Kommentierend stellt er seine eigenen Bezüge und Leseerfahrungen zu verschiedenen Werken deutschsprachiger Autoren vor und entwirft damit einen eigenen Kanon der Epochengeschichte, der stark subjektiv die eigene Auseinandersetzung mit diesen verdeutlicht. Der Leser erhält Einblicke in den historischen Kontext des Werkes, beispielhaft aber auch seiner Rezeption im Nachkriegsdeutschland. Die besondere Bedeutung einzelner Schriftsteller wird begründet und nachvollziehbar erklärt, sodass neben hilfreichen Hintergrundinformationen, die eine Basis der Essays bilden, Leseanreize für epochale Werke gegeben werden. Immer wieder fasziniert Kurzke mit gedanklichen Brückenschlägen und logischen Folgerungen bis hin zu Aha-Effekten, mit denen der Leser nicht gerechnet hat. Er sensibilisiert damit seinen Leser für die Bedeutung von Literatur in unserer Zeit. Dass dies mitunter auch mit einem Augenzwinkern geschieht, erhöht den Lesegenuss seiner Texte. Die Sammlung "Die kürzeste Geschichte der deutschen Literatur" stellt somit eine lohnenswerte, informative und unterhaltsame Lektüre für Freunde der Dichtkunst dar.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Hermann Kurzke ist nicht nur ein Spezialist für Thomas Mann, Kirchenlieder und Kulturchristentum, sondern ein Essayist von Graden. Aus dem Plan zu einer großen Literaturgeschichte entstand vorerst eine kleine, persönliche: Kurzkes Kanon betitelt, und schließlich, noch weiter verdichtet, Die kürzeste Geschichte der deutschen Literatur. Sie ist die Bildungsgeschichte ihres Autors, aber zugleich wie beiläufig ein Ausschnitt der Bildungsgeschichte der deutschen Nation. Der Bogen reicht von Goethe, Novalis und Büchner über Bertolt Brecht und Thomas Mann, Ernst Jünger und Reinhold Schneider bis zu Günter Grass und Martin Walser. Der Ton dieser Prosa ist pointiert, exakt und zugleich emotional. Kurzkes Essays, Porträts und Betrachtungen öffnen einen neuen Zugang zur deutschen Literatur.
Inhaltsverzeichnis
1. Abteilung

Kurzkes Kanon

Eine Bibliothek der Verdrängung
Thomas Mann, "Doktor Faustus"

Der Mensch: ein Schwein mit hoher Bestimmung
F.M. Dostojewski, "Die Brüder Karamasow"

Die Literatur als Sphinx
Johann Wolfgang Goethe, "Die Wahlverwandtschaften",
Max Frisch, "Montauk"

Vergleiche dich! Erkenne, was du bist!
Über Biographien und Marcel Reich-Ranicki

Aufklärungsfrust und -lust
Christoph Martin Wieland, "Agathon",
Gotthold Ephraim Lessing, Ringparabel

Wieviel Romantik braucht der Mensch?
Hermann Hesse, "Narziß und Goldmund"

Verschimmeltes Brot
Christa Wolf, "Der geteilte Himmel"

Die Rosse der Revolution
Georg Büchner, "Dantons Tod"

Edelmensch und Musterknabe
Karl May, Erich Kästner

Vereinzelt Perlen
Botho Strauß, "Paare Passanten"

Kriegsliteratur
Ernst Jünger, "Der Kampf als inneres Erlebnis"

Gerechtigkeit in einer mißgeschaffenen Welt
Heinrich von Kleist, "Michale Kohlhaas"

Sterbelehre
Theodor Fontane, "Der Stechlin"

Das weiße Segel
Gustav Flaubert, "Madame Bovary"

Seehunde und Zuckererbsen
Heinrich Heine, "Deutschland - ein Wintermärchen",
Vorrede zum "Romanzero"

An der Vornehmheit zugrunde gehen
Knut Hamsun, "Hunger"

Das Buch der Bücher
Die Bibel

Vom Hervordenken Gottes
Thomas Mann, "Joseph und seine Brüder"


2. Abteilung

Die kürzeste Geschichte der deutschen Literatur


3. Abteilung

Porträts

Die kluge Liebe
Ignatius von Loyola

Die unaufklärbare Leidenschaft
Sophia La Roche und andere Liebesgeschichten des 18. Jahrhunderts

Stichwort: Goethe

Vom Nutzen der Aufklärung
Novalis

Das Opium der Nostalgie
Adalbert Stifter

Eine Geburtstagsrede
Friedrich Nietzsche, gesehen von Thomas Mann

Vom epischen Charme der Industrie
Erik Reger

Zu glatt und zu schlau
Erich Kästner

Ein dicker Hamlet
Georg Britting

Von der Krone bleibt die Dornenkrone, nichts sonst
Reinhold Schneider

Kein König
Theodor Haecker

Liebe Kitty
Die Tagebücher der Anne Frank

Anna Seghers contra Netty Reiling

Gesprungene Tassen
Hans Erich Nossack

Thomas Mann als Lyriker

Adams Apfel und die Waffen-SS
Günter Grass

Mit der Seele knirschen
Martin Walser über die Liebe des alten Goethe


4. Abteilung

Persönliches

Kilchberg, Alte Landstraße 39, Sommer 1976
Eine Begegnung mit Katia, Golo und Michael Mann

Mit Gefühl, fast ohne Ironie
Für MArcel Reich-Ranicki

Die Bibliothek als Lebensspiegel und Seelenraum

Ohne Pathos geht es nicht
Für Stefan Bodo Würffel

Was schätze ich am Christentum?


5. Abteilung

Vermischtes

Literatur als Lebenssimulator
Sieben Thesen über Bildung

Vom Elend der Satten

Augen wie Steine
Das Märchen vom Mann ohne Schlaf

Romantische Liebe

Novalis und Maastricht
Ein Versuch über "Die Christenheit oder Europa"

Kirchenlied und Psychoanalyse

Verstehen, nicht verurteilen
Die Manns - ein Jahrhundertroman.
Anläßlich des Films von Heinrich Breloer

"Wann wir schreiten Seit an Seit"

Über das Absetzen von Göttern


Nachweise

Namenregister