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Die Möglichkeit einer Insel Roman Originalverlag: Fayard, Originaltitel: La possibilité d'une île
Erscheinungstag: 19.08.2005 

Übersetzung: Uli Wittmann

Taschenbuch-Neuausgabe
Die Möglichkeit einer Insel
Roman


Originalverlag: Fayard, Originaltitel: La possibilité d'une île

Erscheinungstag: 19.08.2005



Übersetzung: Uli Wittmann



Taschenbuch-Neuausgabe

Michel Houellebecq

DuMont Buchverlag
EAN: 9783832163655 (ISBN: 3-8321-6365-4)
446 Seiten, paperback, 13 x 19cm, Januar, 2016

EUR 12,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Hart und böse ist dieses Buch, von großer Genauigkeit und verblüffendem Scharfblick.« THOMAS STEINFELD, SZ



Nur archaisch lebende Wilde bleiben nach der Klimakatastrophe vom Menschengeschlecht übrig. Und auch der Neo-Mensch hat überlebt – geklont und unsterblich. Daniel24 ist ein Neo-Mensch der vierundzwanzigsten Generation, der auf seinen genetischen Prototyp Daniel1 zurückblickt. Dieser Daniel1 war ein Mensch unserer Gegenwart: Er war Komiker und zynisch-scharfer Beobachter einer Gesellschaft, die längst alle Tabus gebrochen hatte. Aber sein Leben mit der schönen Isabelle war ihm nicht genug …

In ›Die Möglichkeit einer Insel‹ befreit sich Michel Houellebecq von der Gegenwart und liefert den radikalen Entwurf einer Zukunft, in der sich die Menschheit selbst erledigt hat.

Michel Houellebecq wurde 1958 geboren. Er gehört zu den wichtigsten Autoren der Gegenwart, seine Bücher werden in über vierzig Ländern veröffentlicht. Auf Deutsch ist nahezu sein gesamtes Werk bei DuMont verlegt. Zuletzt erschienen der mit dem renommiertesten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnete Roman »Karte und Gebiet« (2011), der Gedichtband »Gestalt des letzten Ufers« (2014) sowie sein Roman »Unterwerfung« (2015).
Rezension
Dieses 2005 unter dem Originaltitel "La possibilité d'une île" erschienene Buch des erfolgreichen französischen "Skandalautors" Michel Houellebecq (geb. 1958) ist ein Science-Fiction-Roman mit zwei Zeitebenen: a) im 20./21. Jahrhundert (Ich-Erzähler ist Daniel1), b) etwa 2000 Jahre später (Ich Erzähler sind Daniel24 und Daniel25). a) Der Ich-Erzähler findet auf der Suche nach Liebe keine Erfüllung, weder mit seiner Frau Isabelle, noch später mit der jüngeren Esther. b) Die Erde ist infolge von Kriegen und Atomexplosionen klimatisch und geologisch stark verändert. Die Menschen sind großenteils ausgestorben, weil sie offenbar unfähig sind, zu lieben. Das heißt, sie reproduzierten sich nicht mehr. Der Mensch ist verschwunden. Und mit ihm der Kult um Sex und Fun und ewige Jugend. Geblieben ist nichts als Ekel, Einsamkeit und Langeweile. Es gibt noch eine weitere Menschenart, die sogenannten „Neo-Menschen“. Die Neo-Menschen leben isoliert als Einzelwesen verstreut über die ganze Welt in autarken Hochsicherheits-Hightech-Stationen, abgeschirmt von der Umwelt. Sie sind eine durch gentechnische Veränderungen entstandene neue Menschenart, alle menschlichen Regungen wie Lachen und Weinen, Güte, Mitleid und Treue sind ihnen zu unergründlichen Geheimnissen geworden. Diese Neo-Menschen führen ein beschauliches Leben, im vollen Bewusstsein, dass sie nicht die Endstufe der menschlichen Entwicklung sind. Daniel25 sucht nach einem ereignislosen Leben nach „einer Insel“, auf der vielleicht noch ein erfülltes Leben möglich ist ... Die „Möglichkeit einer Insel“ ist es, die Marie23 und Daniel25 antreibt, aus ihrem geordneten, „ewigen“ aber eintönigen Leben auszubrechen, wofür sie mit ihrem Tod bzw. mit Sterblichkeit bezahlen müssen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Mensch ist verschwunden. Und mit ihm der Kult um Sex und Fun und ewige Jugend. Geblieben ist nichts als Ekel, Einsamkeit und Langeweile. Der Mensch ist für das Glück und dessen Voraussetzung, die bedingungslose Liebe, nicht geschaffen. Angesichts der unerträglich schmerzvollen Erfahrung des Alters nimmt der Mensch freiwillig Abschied von sich. Und nach der Klimakatastrophe bleiben vom Menschengeschlecht nur archaisch lebende Wilde zurück.

Nur der Neo-Mensch hat überlebt – geklont und unsterblich. Aber alle menschlichen Regungen wie Lachen und Weinen, Güte, Mitleid und Treue sind ihm zu unergründlichen Geheimnissen geworden. Daniel24 ist ein Neo-Mensch der vierundzwanzigsten Generation, der auf seinen genetischen Prototyp Daniel1 und dessen Lebensbericht zurückblickt. Dieser Daniel1 war ein Mensch unserer Gegenwart: Als Komiker auf der Bühne, in Film und Fernsehshows trat er als zynisch-scharfer Beobachter einer Gesellschaft auf, die längst alle Tabus gebrochen hatte. Aber sein Leben mit Isabelle, umgeben von Glamour und Geld, vermochte das Altern nicht aufzuheben. Der Bericht aus der Zeit seines Prototyps ermöglicht es Daniel24, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Zeiten, seiner, die in der Zukunft liegt, und unserer selbstzerstörerischen Gegenwartsgesellschaft zu begreifen. Für die war vor allem „der moralische Schmerz des Alterns" unerträglich geworden. Ist der Gesellschaftsentwurf dieses Neo-Menschen der alten Gattung wirklich überlegen?
Schließlich macht sich Marie23, angestoßen durch die Berichte von Marie1, auf den Weg, um auf einer Insel eine neue Gesellschaftsform zu suchen, wo sich jenseits von altem Menschsein und Neo-Menschsein die Individuen in Liebe, Fürsorge und Geborgenheit begegnen. Wohin führt ihre verheißungsvolle Suche?

Michel Houellebecqs mit Spannung erwarteter neuer Roman „Die Möglichkeit einer Insel" entwirft radikal unsere Zukunft: Drastisch konfrontiert er Menschheitsentwürfe. Michel Houllebecqs Prosa ist voll visionärer Kraft, eine Abrechnung mit unserer heutigen Gesellschaft, wie sie endgültiger kaum sein kann.

„Willkommen im ewigen Leben, meine Freunde."
Inhaltsverzeichnis
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