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Der gute Gott von Manhattan Literatur | Hörspiel 2 CD Laufzeit: 101 Minuten
Der gute Gott von Manhattan
Literatur | Hörspiel


2 CD Laufzeit: 101 Minuten

Ingeborg Bachmann

Christoph Merian Verlag
EAN: 9783856166038 (ISBN: 3-85616-603-3)
2 Seiten, CD-A (Audio-CD), 14 x 13cm, 2013

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Originalhörspiel von Ingeborg Bachmann

• 7. November 2013: 40. Todestag von Ingeborg Bachmann

• 1959 mit dem renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet

Vor einem New Yorker Gericht wird ein Mörder verhört, zu dessen Opfern Jennifer gehört. Der Täter, der sich selber ‹Der gute Gott von Manhattan› nennt, erzählt nun die Geschichte von Jan und Jennifer, die beinahe das Glück einer vollkommenen Liebe erfahren hätten. Ein Zustand, der das Liebespaar aus der Welt katapultiert und zugleich zu einer Bedrohung für den normalen Lauf der Dinge gemacht hätte. Grund genug für den Angeklagten, die Liebenden in die Luft zu sprengen. Jan entgeht allerdings dem Anschlag, da er sich für einen Augenblick der Beziehung entzogen, alleine einen Drink genommen und Zeitung gelesen hat.

Zu den grossen Liebenden der Weltliteratur gesellen sich Jennifer und Jan. In New York laufen sie sich kurz vor seiner Abreise über den Weg. Sie verliebt sich sogleich, er gerät im Verlauf einer gemeinsam verbrachten Nacht in den Liebestaumel. Doch da ist der sogenannte Mass hinausgehenden Liebe ein gewaltsames Ende bereitet. Im Hörspiel steht er vor Gericht und muss Rechenschaft ablegen.

Helfershelfer des sind die Eichhörnchen Billy und Frankie. Sie werden als falsche Liebesboten benutzt und bereiten die Vernichtung der Liebenden vor.

Ingeborg Bachmann, geboren 1926 in Klagenfurt, studierte Philosophie, arbeitete einige Jahre als Rundfunkredakteurin und lebte in Wien, Zürich und Rom. Sie schrieb Gedichte, Erzählungen, Essays, Romane sowie die Hörspiele (1955) und
Helfershelfer des ‹guten Gottes› sind die Eichhörnchen Billy und Frankie. Sie werden als falsche Liebesboten benutzt und bereiten die Vernichtung der Liebenden vor.

Ingeborg Bachmanns grosses Thema – die Schuld der Männer am Tod der sie liebenden Frauen – klingt hier zum ersten Mal an.

Über die Autorin:

Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926–1973) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts.
Rezension
Der November 2013 erinnerte mit dem 40. Todestag an den allzu frühen Tod von Ingeborg Bachmann mit nur 47 Jahren. Die österreichische Schriftstellerin (*1926 in Klagenfurt; †1973 in Rom) ist eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Das Bild Ingeborg Bachmanns in der literarischen Öffentlichkeit erscheint dabei zwiespältig: man zählt sie zu den Klassikern der deutschsprachigen Literatur, interessiert sich aber oft mehr für die Legenden, die sich um ihr Leben und ihre persönliche Erscheinung ranken, als für ihr Werk. Im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens steht die Suche nach einer Sprache für die Liebe. Doch wie kann man von der Liebe sprechen, wenn man immer wieder mit der »abscheulichen« Wirklichkeit des menschlichen Alltags konfrontiert wird? Der Tod der Liebenden ist auch in diesem Hörspiel das Thema. Bei der hier anzuzeigenden Audio-CD handelt es sich um ein 1959 mit dem renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnetes Originalhörspiel von Ingeborg Bachmann. Ihr erster Prosaband "Das dreißigste Jahr" erschien 1961 und umfasst sieben Erzählungen, die sich mit Themen der Nachkriegszeit beschäftigen: einer der wichtigen Texte deutscher Sprache nach 1945.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bayern 2-Favorit vom 5.11.2013!
Mit dem Gütesiegel «Bayern 2-Favorit» zeichnet der Informations- und Kultursender des Bayerischen Rundfunks herausragende Neuerscheinungen aus.
«Es ist ein vielschichtiges Stück, in dem Bachmann in kraftvollen, poetischen Bildern die gesellschaftlichen Normen der Nachkriegszeit verhandelt. Sie erzählt überdies von der Stärke, den Grenzen und Abgründen der Liebe.» (Bayern 2)

Und wieder einmal passiert dieses kleine Wunder im eigenen Kopf, das ein Hörspiel auslösen kann: man findet sich zwei Stunden lang in einer eigenen Wirklichkeit, alles ergibt Sinn. Ingeborg Bachmanns „Guter Gott von Manhattan“ ist sonderbar, eindrücklich und sehr wahrhaftig. (Christian Kosfeld, WDR5, 16.11.2013)

Vor einem New Yorker Gericht wird ein Mörder verhört, zu dessen Opfern Jennifer gehört. Der Täter, der sich selber ‹Der gute Gott von Manhattan› nennt, erzählt die Geschichte von Jan und Jennifer, die beinahe das Glück einer vollkommenen Liebe erfahren hätten: Ein Zustand, der das Liebespaar aus der Welt katapultiert und zugleich zu einer Bedrohung für den normalen Lauf der Dinge gemacht hätte. Grund genug für den Angeklagten, die Liebenden in die Luft zu sprengen. Jan entgeht allerdings dem Anschlag, da er sich – für einen Augenblick bloss – der Beziehung entzogen und alleine einen Drink genommen hat.

Pyramus und Thisbe, Romeo und Julia, Jennifer und Jan? Ingeborg Bachmanns Liebespaar aus ihrem letzten Hörspiel hätte eigentlich das Zeug zum unsterblichen Mythos, wäre da nicht der Makel, dass allein Jennifer ein Opfer des Liebesmartyriums geworden ist. Jan war im entscheidenden Moment, als die Bombe platzte, abwesend, nicht bei seiner Geliebten. Dass er nicht einmal an deren Begräbnis teilnahm, sondern mit dem nächsten Schiff frühzeitig nach Europa zurückkehrte, relativiert den Liebestaumel zusätzlich.
Nun steht ‹der gute Gott›, ein alter Mann, vor Gericht und legt Rechenschaft ab über seine Tätigkeit als Hüter von Recht und Ordnung. Helfershelfer des ‹guten Gottes› sind die Eichhörnchen Billy und Frankie. Sie werden als falsche Liebesboten benutzt und bereiten die Vernichtung der Liebenden vor. Ingeborg Bachmanns grosses Thema – die Schuld der Männer am Tod der sie liebenden Frauen – klingt hier zum ersten Mal an.

Die Hörspiel-Produktion von 1971 verleiht Bachmanns lyrischer Sprache eine ausserordentliche Lebendigkeit, die atemlosen Wortkaskaden sind Zeugnis einer Leidenschaft, an der die Autorin selbst zeitlebens litt. ‹Der gute Gott von Manhattan› führt die asymmetrische Liebe zwischen Mann und Frau exemplarisch vor und weist damit auf eine angeblich geschlechtsspezifische Fähigkeit zu Liebe und Beziehung hin.

Über die Autorin:
Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926–1973) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts.

Ingeborg Bachmann
DER GUTE GOTT VON MANHATTAN

Literatur | Hörspiel

2 CD, 101 Minuten
© 2013 Christoph Merian Verlag, Basel
ISBN 978-3-85616-603-8
CHF 29.90 / € 19,90
Inhaltsverzeichnis
2 CD Laufzeit: 101 Minuten

CD 1 1:00:10

(1) Im Gerichtssaal 9:50
(2) Auf dem Grand Central Bahnhof 9:56
(3) Was willst du denn hier? 10:36
(4) Und die Menschen fühlten sich lebendig 9:39
(5) Im Theater 9:50
(6) Auf der Strasse 10:19

CD 2 140:33

(1) Im Zimmer des 30. Stockwerks 9:53
(2) Im Büro des guten Gottes 10:29
(3) Im Gerichtssaal 9:23
(4) Dieses Gericht wird ohne Beispiel sein 10:48