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Der Wanderer Das Leben des Theodor Fontane
Der Wanderer
Das Leben des Theodor Fontane




Hans-Dieter Rutsch

Rowohlt
EAN: 9783737100267 (ISBN: 3-7371-0026-8)
336 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, November, 2018

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Theodor Fontane ist der große Dichter des alten Preußen – und er war zugleich ein zutiefst moderner Charakter. Hans-Dieter Rutsch entdeckt diesen Fontane neu. Er erzählt sein Leben und erkundet seine Welt, seine Orte in ihrer historischen Dimension wie in ihrer Gegenwart. In Neuruppin, Fontanes Kindheitsstadt, steht noch die Apotheke, die der Vater durch Spielschulden verlor. Auch der Sohn wurde Apotheker, begann zu schreiben und wurde politisch. In der Revolution 1848 kämpfe Fontane auf den Berliner Barrikaden, und mit dreißig entschloss er sich zu einem Leben als freier Schriftsteller. Seine Wege führten ihn als Kriegsberichterstatter nach Paris, wo er als Spion verhaftet wurde, nach London, wo der die Nachtseiten der Industrialisierung sah; da ist aber auch das Sehnsuchtsland Schlesien; und immer wieder Brandenburg, wo der Romancier das Menschliche studierte. Für Fontane waren diese Reisen literarisch-journalistischer Auftrag, seine Familie ließ er oft in prekären Bedingungen zurück.

Dieses Buch entdeckt einen hellsichtigen, in seiner Zeit neuartigen Dichter, der rastlos das frühmoderne Deutschland beschrieb und darin auch unsere Gegenwart, der sich schon damals nach Entschleunigung, Schlichtheit sehnte – einen doppelten Fontane, der unser Zeitgenosse ist.

Hans-Dieter Rutsch, geboren 1954, arbeitete als Dramaturg, Autor und Regisseur beim DEFA Studio für Dokumentarfilme in Babelsberg. 1995 begründete er die Havel-Film Babelsberg. Er realisierte über fünfzig Dokumentationen, Features und Reportagen vor allem zu Themen der ostdeutschen und osteuropäischen Zeitgeschichte. 2012 erschien sein Buch «Die letzten Deutschen. Schicksale aus Schlesien und Ostpreußen».
Rezension
Theodor Fontane (1819-1898) gilt als bedeutendster deutscher Vertreter des poetischen Realismus und ist mit seinen Romanen bis heute populär: Irrungen, Wirrungen, Frau Jenny Treibel, Effi Briest, Die Poggenpuhls, Unterm Birnbaum oder Der Stechlin. Fontane charakterisiert seine Figuren, indem er ihre Erscheinung, ihre Umgebung und ihre Redeweise realistisch genau beschreibt. Dabei gelangt Fontane von einer Kritik an Einzelpersonen oft zu einer impliziten Gesellschaftskritik. Mit seinen Romanen "Der Stechlin" und vor allem "Effi Briest" gehört Fontane zu den bedeutendsten Autoren des 19. Jahrhunderts und zählt auch heute noch in der Schule zu den Klassikern im Bildungskanon, zumal zahlreiche Romane verfilmt sind, u.a. "Effi Briest". Zum 200. Geb. erscheinen zahlreiche neue Bücher zu Theodor Fontane, u.a. diese Biographie. Fontane stammte aus einer in Preußen heimisch gewordenen Hugenottenfamilie. Wie sein Vater wurde Fontane zunächst Apotheker, arbeitete jedoch ab 1848 in verschiedensten Bereichen, u.a. im Ministerium, als Berichterstatter in England oder als Rdakteur und Theaterkritiker in Berlin. Weltruhm erlangte Fontane, der ab 1876 als freier Schriftsteller lebte, u.a. durch seine berühmten Romane wie Effi Briest, Der Stechlin oder Unterm Birnbaum.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Themen: Berlin; Brandenburg; Preußen; 19. Jahrhundert (1800 bis 1899 n. Chr.); Biografien: Literatur; Belletristik: allgemein und literarisch

Pressestimmen
Eine besondere Biographie (...) aufschlussreich.
Lesart

Von unseren großen Schriftstellern ist er der unterhaltsamste und von unseren unterhaltsamsten der intelligenteste.
Marcel Reich-Ranicki über Theodor Fontane
Inhaltsverzeichnis
1. Der Dichter auf dem Sockel 11
2. Ein Haus in Neuruppin 35
3. Preuße mit Migrationshintergrund 51
4. Irrungen und Wirrungen um Theodor Fontane 71
5. Der Weg zum Großvater 87
6. Auszug aus Neuruppin 131
7. Die Welt, das Meer und Walter Scott 171
8. Der lange Weg nach Berlin 231
9. In Berlin, in London und immer unterwegs 255
10. Ankunft und langsam weiterwandern 273
11. Das Ende und die Wanderung des Nachlasses 305

Dank 329
Bibliographie 330
Bildnachweis 333