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Das späte Leben Roman
Das späte Leben
Roman




Bernhard Schlink

Diogenes Verlag
EAN: 9783257072716 (ISBN: 3-257-07271-6)
240 Seiten, hardcover, 12 x 19cm, Dezember, 2023

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bernhard Schlink Das späte Leben

Martin, sechsundsiebzig, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er noch für sie tun, was ihnen noch geben? Womit beschenkt, womit belastet er sie? Und wie gelingt es es, loszulassen und versöhnt zu sterben? Martin erfährt, dass auch das späte Leben voller Überraschungen und Herausforderungen steckt.

„Einer der erfolgreichsten und einer der vielseitigsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart.“

Der Spiegel, Hamburg






Rezension
Was macht jemand, der weiß, dass er als 76jähriger nur noch ein halbes Jahr zu leben hat, dass der Tod ihn also in absehbarer Zeit ereilen wird? Wie kann man gut Abschied nehmen von seinen Lieben? Was sagt man zu seiner 42jährigen Frau und seinem sechsjährigen Kind? Womit verbringt man selbst die Zeit? Was unternimmt mit Frau und Kind noch? Gibt es, wenn man „müdekrank“ ist, ein gutes Leben am Lebensende? Die Auseinandersetzung mit dem Tod gehört zu schwierigsten existentiellen Themen des Menschen.
Dem Leben angesichts des nahenden Todes widmet sich Bernhard Schlink (*1944) in seinem neuen Roman „Das späte Leben“, erschienen im Hausverlag des Schriftstellers, im Diogenes Verlag. Das Thema „Abschiednehmen“ war schon Gegenstand von seinem lesenswerten Erzählband „Abschiedsfarben“(2020). Manches Motiv taucht auch in seinem neuen Roman auf. Protagonist in ihm ist der emeritierte Professor Martin, unheilbar erkrankt an Bauchspeicheldrüsenkrebs und verheiratet mit der jungen Malerin Ulla. Beide haben zusammen den sechsjährigen Sohn David. Ulla fordert Martin auf, für David ein Video zu drehen. Dieses soll für David Sinnhaftes zur Gestaltung des Lebens enthalten. Martin entscheidet sich dafür ein anderes Medium zu wählen, nämlich Briefe an David in den Laptop zu tippen. In diesen reflektiert der Professor über Gott, Gerechtigkeit, Liebe, Arbeit, Glück und den Tod, also letztlich über den Sinn des Lebens. Das Setting von Schlinks Buches erscheint etwas konstruiert, bietet aber so für den Schriftsteller die Möglichkeit, die existenzielle Thematik des Todes zuzuspitzen.
Wie in seinem Weltbestsellerroman „Der Vorleser“(1995), seiner Krimi-Trilogie um den Kommissar „Selb“(1987/1992/2001), seinen Romanen „Die Heimkehr“(2006), „Das Wochenende“(2008), „Die Frau auf der Treppe“(2014), „Olga“(2018), „Die Enkelin“(2021) und seinen Erzählbänden „Liebesfluchten“(2000), „Sommerlügen“(2010) und „Abschiedsfarben“(2020) zeichnet sich Schlinks neuer Roman durch klare, schlichte, gut verständliche und intelligente Prosa aus, mit anderen Worten durch gelungenes „Cognitainment“. In seinem Werk beleuchtet der ehemalige Berliner Jura-Professor, vielfach preisgekrönte Schriftsteller und Sozialdemokrat, das Abschiednehmen am Ende des Lebens. Mit seinem neuen Roman „Das späte Leben“ hat Schlink wieder einmal einen tiefsinnigen Roman vorgelegt, der zum Nachdenken über das Lebensende und damit auch über das eigene Leben anregt. Können „Denken und Lesen und Schreiben und Lehren ein Leben ausfüllen“(S. 46)?
Fazit: Der Bestseller „Das späte Leben“ über das Abschiednehmen ist ein im höchsten Grade philosophischer Roman. Für Schlink-Fans ist die Anschaffung des Buches ein Muss.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das späte Leben
Martin, sechsundsiebzig, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er noch für sie tun? Was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Martin möchte alles richtig machen. Doch auch für das späte Leben gilt: Es steckt voller Überraschungen und Herausforderungen, denen er sich stellen muss.
Martin, sechsundsiebzig, ist glücklich. Seine junge Frau ist als Malerin erfolgreich, er schreibt, kümmert sich um seinen sechsjährigen Sohn David und um Küche und Garten. Als er erfährt, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat, gerät sein Leben aus den Fugen. Er möchte für die Zukunft seiner Lieben sorgen. Doch was kann, was darf er ihnen mitgeben? Was bleibt ihnen als Geschenk und was wird ihnen zur Last? Er muss lernen loszulassen - um ihret- und um seinetwillen. Und er muss sich letzten Überraschungen und Herausforderungen stellen, wenn es ihm gelingen soll, versöhnt zu sterben.