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Das Wochenende
Das Wochenende




Bernhard Schlink

Diogenes Verlag
EAN: 9783257239652 (ISBN: 3-257-23965-3)
240 Seiten, kartoniert, 11 x 18cm, Januar, 2010

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Ein kammerspielartiges Familiengeflecht, das mehr verrät über die Verstrickung in Ideologie und Gewalt als alle politischen Analysen. Die Parameter, die Schlink zur Erklärung der Eskalation der sechziger, siebziger Jahre heranzieht, sind elementar und darum treffend und überzeugend. Der Autor entwirft ein Setting, dem man sich weder intellektuell noch emotional entziehen kann." (Tilman Krause / Die Welt, Berlin)



"Es ist Bernhard Schlink ein spannendes Buch gelungen, dessen Verlauf man atemlos folgt, verfaßt in ebenso klarer wie schlicht-schöner Prosa. Es enthält den ganzen, bis heute unverdauten Konfliktstoff der Terror-Tage. Ein wichtiges Buch." (Michael Kluger / Frankfurter Neue Presse)
Rezension
Mit "Der Vorleser" gelang dem Autor Bernhard Schlink nicht nur der Aufstieg in den Bestsellerlisten, er fand auch Eingang in den Lektürekanon der Mittel- und Oberstufe. Das Buch ist zu einem Standardwerk, u.a. für den literarischen Umgang mit nationalsozialistischer Vergangenheit geworden. Auch der 2010 erschienene Roman "Das Wochenende" hat eine ähnliche Fabel. Das angesprochene geschichtliche Erbe gehört hier jedoch einer jüngeren Vergangenheit der BRD an, die momentan in zahlreichen Veröffentlichungen und Kinofilmen thematisiert wird: Dem deutschen Herbst bzw. dem RAF-Terrorismus. Der Plot ist eine Wiederbegegnung nach Jahren. Verschiedene Charaktere, einst durch politische Ideale verbunden, treffen sich für ein Wochenende in einem Landhaus. Sie sind Spiegel einer Gesellschaft, in der die bürgerliche Existenz und der berufliche Erfolg oberste Priorität haben. Mittendrin aber auch der frisch entlassene Terrorist, der zum Mörder wurde. Die Kulisse wirkt wie eine Versuchsanordnung, in der die Figuren mit sich, ihrer Vergangenheit und Extremereignissen konfrontiert werden. Gerade diese Psychologisierung ermöglicht es Schülern, Einblick in Denkweisen einer älteren Generation zu erhalten. Von daher ist auch dieses Werk Schlinks als Lektüre eines Deutschunterrichts, fächerübergreifend verknüpft mit Geschichte, zu empfehlen.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Nach 20-jähriger Haft hat ihn der Bundespräsident begnadigt. Zum ersten Wochenende in Freiheit lädt seine Schwester die alten Freunde ein. Für sie ist das Leben weitergegangen. Und für ihn? Was bleibt von der Zeit der Gewalt? Legenden? Bewältigung? Sprachlosigkeit?

Mehr zum Inhalt

Nach zwanzig Jahren im Gefängnis ist er überraschend begnadigt worden. Christiane, seine Schwester, will sein erstes Wochenende in Freiheit mit einem Dutzend alter Freunde feiern, in einer verfallenen Villa auf dem Land, ohne Reporter und Kameras. Der Journalist Henner, die Lehrerin Ilse, der Geschäftsmann Ulrich mit Frau und Tochter, Karin, Bischöfin einer kleinen Landeskirche, der Rechtsanwalt Andreas – sie alle haben damals in irgendeiner Form mit der Revolution sympathisiert. Heute haben sie ihren festen Platz im bürgerlichen Leben. Sie kommen aus Loyalität, aus Nostalgie, aus Neugier. Sie wollen gern raten und helfen und zugleich Distanz wahren. Aber sie können sich der Konfrontation mit ihrer eigenen Biographie, ihren Lebensträumen und Lebenslügen nicht entziehen. Die Vergangenheit wird lebendig. Mit der atmosphärischen Intensität eines Kammerspiels wird Bilanz gezogen.