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Der deutsche Pop-Roman Die Neuen Archivisten
Der deutsche Pop-Roman
Die Neuen Archivisten




Moritz Baßler

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406476143 (ISBN: 3-406-47614-7)
190 Seiten, paperback, 13 x 19cm, 2005

EUR 12,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Seit etwa 1990 kehr die Gegenwart in die deutsche Literatur zurück. Die Pop-Literaten orientieren sich dabei gar nicht - wie man denken könnte - an den klassischen Erzählmustern, sondern erweisen sich als Vertreter eines lustvollen neuen Archivismus. Das Buch liefert exemplarische Lektüren der Prosa von Thomas Brussig, Marc Fischer, Rainald Goetz, Max Goldt, Wolf Haas, Christian Kracht, Andreas Mand, Thomas Meinecke, Andreas Neumeiser, Benjamin von Stuckrad-Barre und anderen. Deren Pop-Verfahren werden konstrastiert einerseits mit Erzähltexten von Bernhard Schlink, Sibylle Berg, Judith Herman, Ingo Schulze und Christoph Peters und andererseits mit E-Literatur von Peter Handke, Wolfgang Hilbig und Herta Müller.
Rezension
Baßlers Buch über die neue Literatur der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur - die sogenannte Popliteratur - stellt ein Standardwerk dar.
Es werden zunächst (literatur)theoretische Einführungsgedanken geliefert, die jedoch glücklicherweise in einem sehr unterhaltsamen und ironischem Ton verfasst sind.
Anschließend werden Auszüge aus den bislang bedeutensten Werken der Popliteratur dargestellt und mit anderen Werken verglichen.
Ein Buch mit einem hohen Informationsgehalt, welches die literarische Gegenwartliteratur ziemlich genau darstellt und untersucht. Und dazu ein wirklich erheiterndes Werk.
N. Ehrlich, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zum ersten Mal seit langer Zeit macht es wieder Spaß, deutsche Literatur zu lesen. Die jungen Autoren der sogenannten Pop-Literatur proben - auf ganz unterschiedliche Weise - einen neuen Umgang mit dem marken- und mediendominierten Erscheinungsbild unserer Gegenwart. Sie schreiben das kulturelle Archiv dieser Gegenwart fort und um (Andreas Mand), analysieren einzelne Aspekte davon (Thomas Meinecke) oder bewegen sich souverän im Netz seiner Enzyklopädien und Sprachspiele (Benjamin von Stuckrad-Barre). Das öffentliche Thema der 90er Jahre: Erinnerung, Fortbestand der Altlasten deutscher Geschichte in der Berliner Republik, wird von dieser Generation vermieden oder auf neue Weise angegangen (Thomas Brussig). Die Qualität dieses Erzählens zeigt sich im Kontrast zur zeitgleichen E-Literatur (Handke, Hilbig, Müller) und zum sogenannten Neuen Erzählen (Bernhard Schlink). Was dabei herauskommt, mag (wie die Kriminalromane von Wolf Haas) Pop sein und vor allem Spaß machen, darf aber darum in der Stringenz seiner literarischen Verfahren nicht unterschätzt werden.
Inhaltsverzeichnis
I. Andreas Mand oder Das Archiv
Wie alles anfing: vorher - nachher
Kulturtagebuch
Grovers Erfindung
Kindheitsprosa - vier Gegenproben
Schade: Grovers Ende
Weiberroman

II. Thomas Brussig oder Die Erinnerung
Erinnerung oder Gedächtnis?
Am kürzeren Ende der Sonnenallee
Die Weltschönste
Sentimental Journey
Tu mir weh!
Vom «Ich» zum «wie wir»

III. Probleme des Realismus
Eine halbe Stunde Aufklärung
Keine Experimente!
Realismus ist...
Eine Versammlung alter Männer
Short Cuts
Der falsche Knoten

IV. Benjamin von Stuckrad-Barre oder Die Enzyklopädie
Sammeln und Generieren
Cultural Scrabble
Soloalbum
De gustibus
Christian Kracht
Vom Satz
Fortgeschrittene Junggesellen
Die Eigentlichkeit schlägt zurück
Let there be rock!

V. Thomas Meinecke oder Der Diskurs
Tomboy
Blank Parody
BASF
Sound
C 90
Pop und Archiv

VI. Warenwort und Markenname
Die Ambiguität des Kernigen
Kleine Geschichte des Markennamens in der deutschen Literatur
Warum nicht?
Zwei Poetologien
1. Türen
2. Tüten
Generation Golf in Auschwitz

VII. Wolf Haas oder Das Erzählen
Die neuen Archivisten
Der Detektiv und sein Erzähler
Aphasie und Enzyklopädie
Die Literatur

Anhang
Abbildungsnachweise
Register