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Das Miteinander lernen Frühe politisch-soziale Bildungsprozesse
Das Miteinander lernen
Frühe politisch-soziale Bildungsprozesse




Astrid Kaiser, Iris Lüschen

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834012883 (ISBN: 3-8340-1288-2)
182 Seiten, paperback, 16 x 23cm, Januar, 2014

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Politisch-soziales Lernen im Sachunterricht war in der Anfangszeit des Sachunterrichts ein großes Thema. Mittlerweile ist es stiller um diesen Lernbereich geworden. Viele Menschen glauben, dass die Probleme wie Krieg und Frieden, Gerechtigkeit, Armut und Verteilung für kleine Kinder nicht geeignet sind. In diesem Buch wird dagegen gezeigt, wie kompetent Kinder schon im Kindergartenalter sein können. Sie wissen mehr als wir vermuten. Im Forschungsprojekt "Das Miteinander lernen. Frühe politisch-soziale Bildungsprozesse. Eine empirische Untersuchung zum Sachlernen im Rahmen von Peer-Education zwischen Grundschule und Kindergarten" konnte gezeigt werden, dass Kinder in altersgemischten Partnergruppen miteinander zu politisch-sozialen Themen lernen können. Es wird außerdem gezeigt, wie viel weiter kindliche Denkmuster, etwa zur Verteilungsgerechtigkeit, sind als bisherige Entwicklungstheorien wie beispielsweise die von Piaget vermuten lassen.

Des Weiteren wird in diesem Band Einblick in die Praxis des politisch-sozialen Lernens im Projekt gegeben. Bildungs- und Lerngeschichten, Anregungen zum Nachdenken für Kinder und ein Beispiel aus einem Logbuch zum Strukturieren des Lernens zeigen die Möglichkeiten auf, wie produktiv politisch-soziales Lernen auch für jüngere Kinder umgesetzt werden kann.

Prof. Dr. Astrid Kaiser, Professorin an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Studium in Hannover und an der Universität Marburg, langjährig Lehrerin in Hessen und Bielefeld, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld; Vertretungsprofessorin für Grundschulpädagogik in Kassel; Mitglied des niedersächsischen Bildungsrates 1999-2002; Leitung verschiedener Forschungsprojekte zur Genderfrage sowie zur ökologischen und naturwissenschaftlichen Bildung im Sachunterricht; viele Buchveröffentlichungen und zahlreiche Aufsatzpublikationen. Web: http://astrid-kaiser.de

Iris Luschen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Studium für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen in Oldenburg, 2. Staatsexamen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in diversen Forschungsprojekten, hat im Programm „Prozesse fachdidaktischer Strukturierung (ProfaS)" ihre Dissertation geschrieben und im September 2013 abgeschlossen.
Rezension
Politisch-soziale Themen wie Krieg und Frieden, Gerechtigkeit, Armut und Verteilung gelten allgemein als zu schwierig für die Grundschule und die Grundschüler/innen entwicklungspsychologisch überfordernd; diese Studie hingegen belegt das Gegenteil (und die Entwicklungspsychologien müssen ihre Annahmen dsbzgl. überdenken): Kinder ab Kindergarten- und Grundschulalter können sehr wohl politisch-soziale Problemfelder kompetent, differenziert und mit eigenen Lösungsvorschlägen behandeln. Z.B. wird gezeigt, wie viel weiter kindliche Denkmuster, etwa zur Verteilungsgerechtigkeit, sind, als bisherige Entwicklungstheorien wie beispielsweise die von Piaget vermuten lassen. - Fazit: Auch für jüngere Kinder kann politisch-soziales Lernen produktiv umgesetzt werden kann!

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Reihenherausgeberin VII
Vorwort der Autorinnen IX

1. Problemstellung 1

1.1 Probleme politisch-sozialen Lernens 1
1.2 Peer-Education als Problem 5

2. Stand der Forschung 8

2.1 Stand der Entwicklung des politisch-sozialen Lernens im Sachunterricht 8
2.2 Stand der gegenwärtigen Konzeptdiskussion zum politisch-sozialen Lernen insbesondere in frühen Jahren 13
2.3 Stand der Lehr-Lernforschung im Bereich politisch-sozialen Lernens 18
2.3.1 Politische Sozialisation von Kindern 18
2.3.2 Lernvoraussetzungsforschung 19
2.3.3 Sozial segregierte Lernvoraussetzungen 25
2.3.4 Brüche und Widersprüche bei den Lernvoraussetzungen als didaktische Ansatzpunkte 27
2.4 Lerntheoretische Grundlegung von Peer-Education 29
2.5 Stand der Forschung zu Peer-Education in der Grundschule 32
2.5.1 Entwicklung des altersgemischten Lernens 32
2.5.2 Der neuere Diskurs im Bereich altersgemischten Lernens 36
2.5.3 Erste empirische B efunde zum Lernen in altersgemischten Klassen 39
2.5.4 Soziale Strukturen in altersgemischten Helfersystemen 43
2.5.5 Spezifika der altersgemischten Helfersysteme 49
2.5.6 Stand der Forschung und Forschungslücken 50

3. Design der Peer-Education Studie Das Miteinander lernen 52

3.1 Ziel und Gegenstand der Untersuchung 52
3.2 Struktur und Stichprobe der Untersuchung 53
3.3 Erhebungsmethodik 54
3.3.1 Allgemeineinformationen 54
3.3.2 Strukturierung der Interviews 55
3.3.3 Strukturierung des Unterrichts und der Peer-Tutoring-Phasen 61
3.3.4 Strukturierung der Beobachtungen 64
3.4 Aufbereitung der Daten 66
3.5 Auswertungsmethodik 69
3.5.1 Qualitativeinhaltsanalyse 69
3.5.2 PhänomenographischeDatenauswertung 71

4. Ergebnisse des Projektes Das Miteinander lernen 77

4.1 Kooperations- und Interaktionsmuster der Kinder 77
4.2 Erklärungsmuster zu exemplarischen Themenbereichen 87
4.2.1 Erklärungsmuster zum Begriff Gerechtigkeit/gerecht 87
4.2.2 Erklärungsmuster zu Verteilungsgerechtigkeit 94
4.2.3 Erklärungsmuster zum Themenbereich Krieg und Frieden 112
4.3 Bildungs-und Lerngeschichten 131

5. Interpretation der Ergebnisse 141

5.1 Politisch-soziales Lernen für Grundschulkinder? 141
5.2 Zur Relevanz der Themen im Projekt 143
5.3 Peer-Tutoring als möglicher Lernweg schon im Vorschulalter? 144
5.4 Soziale Lernprozesse beim Peer-Tutoring 145
5.5 Frühe politisch-soziale Lernprozesse 149

6. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 156

7. Literaturverzeichnis 158
8. Abbildungsverzeichnis 172
9. Tabellenverzeichnis 173