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Audiovisuelle Emotionen Emotionsdarstellung und Emotionsvermittlung durch audiovisuelle Medienangebote
Audiovisuelle Emotionen
Emotionsdarstellung und Emotionsvermittlung durch audiovisuelle Medienangebote




Anne Bartsch, Jens Eder, Kathrin Fahlenbrach (Hrsg.)

Herbert von Halem Verlag
EAN: 9783938258309 (ISBN: 3-938258-30-6)
456 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2007, 31 Abb., 4 Tab.

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Filme, Fernsehsendungen und andere audiovisuelle Medienangebote lösen bei Millionen Zuschauern die vielfältigsten Emotionen aus und prägen die Emotionskultur moderner Gesellschaften in zweifacher Hinsicht: Zum einen sind sie privilegierte Mittel der Darstellung von Emotionen. Zum anderen beeinflussen sie das emotionale Erleben ihrer Zuschauer nachhaltig.

Seit einiger Zeit wird diese Doppelrolle der Medien systematisch erforscht. Die ausführlichste Auseinandersetzung findet dabei zum einen in den Film- und Medienwissenschaften, zum anderen in der Medienpsychologie und Rezeptionsforschung statt. Zwischen diesen beiden Richtungen - der geistes- und der sozialwissenschaftlichen Forschung - hat bisher noch kaum ein Austausch stattgefunden. Deshalb besteht ein Ziel dieses Sammelbandes darin, zentrale Positionen und Vertreter beider Richtungen vorzustellen und einen interdisziplinären und internationalen Dialog über audiovisuelle Emotionen anzuregen.

Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Disziplinen beschäftigen sich mit vier übergreifenden Themenschwerpunkten: mit den biologischen Grundlagen audiovisueller Emotionen, mit ihrer Kultur und Geschichte, mit ihrer rezeptionspsychologischen Modellierung und mit den ästhetischen und narrativen Verfahren ihrer Darstellung, Auslösung und Lenkung. Diese Themen werden anhand zahlreicher Beispiele aus dem Film- und Fernsehbereich anschaulich erläutert.
Rezension
Der Herbert von Halem Verlag aus Köln ist eine erstklassige Adresse in Hinsicht auf (moderne) visuelle Kultur und Bildwissenschaft. Dieser Band dokumentiert eine dem Buchtitel gemäße Tagung aus dem Dezember 2005 in Hamburg, an der ein breites Spektrum interdisziplinärer Wissenschaftler teilgenommen hat, um dem Verstehen audiovisueller Emotionen in den Medien nachzuspüren. Audiovisuelle Medien besitzen ein unglaubliches emotionales Potenzial. Zur Zeit läßt sich eine Emotionalisierung der Medien feststellen, eine Intensivierung emotionaler Strategien. Das hat Rückwirkungen auch auf unsere gesellschaftliche Emotionskultur insgesamt. D.h.: Medien stellen Emotionen dar, sie erzeugen aber auch Emotionen. Diesen Zusammenhängen spürt dieser Sammelband aus unterschiedlichsten Perspektiven intensiv nach.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Autoren und Herausgeber
Anne Bartsch, Dr. phil., studierte Medien- und Kommunikationswissenschaft, Germanistik und Romanistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und promovierte dort im Fach Medien- und Kommunikationswissenschaft zum Thema Emotionale Kommunikation – ein integratives Modell. Zur Zeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt Emotionale Gratifikationen während der Medienrezeption. Sie veröffentlichte Artikel und Buchkapitel zu emotionaler Kommunikation, Verdrängung, Meta-Emotionen und emotionalen Gratifikationen. Ihr aktuelles Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Gratifikationen, die aus dem Erleben von Emotionen während der Medienrezeption resultieren, und mit dem Einfluss solcher Gratifikationen auf Meta-Emotionen.
Frank Bösch, Prof. Dr. phil., geb. 1969, ist seit 2007 Professor für Fachjournalistik Geschichte am Historischen Seminar der Universität Gießen. Zuvor war er von 1998-2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent der Universität Göttingen, 2002-2007 Juniorprofessor für Mediengeschichte am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum und 2005 Stipendiat am DHI London. Neuere Publikationen sind u.a.: Die Veröffentlichung des Geheimen. Skandale, Normen und Medien im imperialen Deutschland und Großbritannien, i.V. 2008; Die Massen bewegen. Medien und Emotionen seit dem 19. Jahrhundert, Frankfurt 2006 (gemeinsam herausgegeben mit Manuel Borutta); Medialisierung und Demokratie im 20. Jahrhundert, Göttingen 2006 (gemeinsam herausgegeben mit Norbert Frei).
Christine N. Brinckmann, Prof. Dr. phil., geboren 1937, ist emeritierte Professorin für Filmwissenschaft der Universität Zürich. Ab 1979, im Zuge eines Forschungsaufenthaltes in New York, eigene Filmarbeit im experimentellen Bereich. Veröffentlichungen zu Filmgeschichte, Stilkonzepten und Erzähltheorie, insbesondere des Hollywoodfilms, zum amerikanischen Dokumentarismus, zur Ästhetik des Experimentalfilms und zu feministischen Fragestellungen. 1997 Publikation des Sammelbandes Die anthropomorphe Kamera und andere Schriften zur filmischen Narration mit Aufsätzen aus zwei Jahrzehnten. Herausgeberin der Reihe Zürcher Filmstudien, Mitherausgeberin der Zeitschrift montage/av. Lebt in Berlin.
Jens Eder, Dr. phil., ist Juniorprofessor für Medienwissenschaft / Film am Institut für Medien und Kommunikation der Universität Hamburg. Er arbeitete davor im Drehbuchbereich und als Texter. Hauptarbeitsgebiete: Erzähltheorie und Dramaturgie, Psychologie und Philosophie audiovisueller Medien; Theorie und Analyse von Medienfiguren; Medienkultur; aktuelle Entwicklungen des Films. Monographien: Dramaturgie des populären Films, Hamburg 1999; Die Figur im Film, Marburg 2007 (im Erscheinen). Herausgeberschaften: Oberflächenrausch, Hamburg 2002; Medienwissenschaft/Hamburg: Berichte und Papiere (Internetzeitschrift seit 2003, zus. mit Hans J. Wulff), Mediale Spielräume, Marburg 2005 (zus. mit Thomas Barth, Christian Betzer, Katinka Narjes). Aufsätze u.a. zu Filmfiguren, Film im Zweiten Weltkrieg, Politik im Film, Animation sowie zu Medien und Emotionen.
Kathrin Fahlenbrach, Jg. 1967, Dr. phil., Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Studium der Germanistik, Romanistik, Theaterwissenschaft und Allgemeinen Literaturwissenschaft in Berlin und Siegen. Mitarbeit am Institut für Literatur und Medien in Siegen (LUMIS) sowie am Sonderforschungsbereich Bildschirmmedien an der UGH Siegen. Nach dem Studium wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt ›Das Literatursystem der DDR‹ am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle, danach Graduiertenstipendiums des Landes Sachsen-Anhalt. 2001 Promotion zu dem Thema »Protestinszenierungen: Visuelle Kommunikation und kollektive Identitäten in Protestbewegungen«. Forschungsschwerpunkte: Visuelle Inszenierung kollektiver Identitäten in den Bildmedien, Wahrnehmungsästhetik audiovisueller Medien / audiovisuelle Metaphern.
Barbara Flueckiger, Dr. phil., arbeitete als Filmtonmeisterin in Europa, Kanada und USA, bevor sie Germanistik, Filmwissenschaft und Publizistik an der Universität Zürich und der Freien Universität Berlin studierte. Sie ist Gastdozentin an diversen Universitäten und Filmhochschulen in Deutschland und der Schweiz und hat derzeit eine Gastprofessur am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich inne. An der Hochschule für Kunst und Gestaltung in Zürich erforschte sie im Rahmen des Projekts Digitales Kino die Interaktion von technischer Innovation und Ästhetik. Sie hat soeben ein Forschungsprojekt zu technischen, ästhetischen und narrativen Aspekten computergenerierter Visual Effects im Film abgeschlossen und ist Autorin des Buches Sound Design. Die virtuelle Klangwelt des Films (Marburg: Schüren, 2001, 3. Auflage 2006), das im deutschsprachigen Raum als Standardwerk gilt.
Werner Früh, Jg. 1947, Prof. Dr. phil., Studium der Publizistik, Soziologie, Germanistik und Kulturwissenschaft an der Universität Mainz. 1976-1987 Leiter der Abteilung Medienanalyse und Vercodung beim ZUMA in Mannheim. 1987-1994 Professor für angewandte Kommunikations- und Medienforschung an der Universität München. Seit 1994 Professor für empirische Kommunikations- und Medienforschung an der Universität Leipzig. Forschungen und Publikationen insbes. zu empirischen Methoden / Inhaltsanalyse, Verständlichkeitsforschung, Realitätsvermittlung durch Medien, Dynamisch-transaktionaler Ansatz der Medienwirkungen, Gewalt in den Medien, Fernsehunterhaltung.
Torben Grodal, Prof. Dr. phil., ist Professor für Film- und Medienwissenschaften an der Universität Kopenhagen, Dänemark. In seinen Forschungen beschäftigt er sich mit evolutionstheoretischen Prämissen der Filmwahrnehmung und der Medienkultur. Neben früheren Büchern zu Literatur sind seine wichtigsten Publikationen im Bereich Film- und Medienwissenschaft: Moving Pictures. A New Theory of Film Genres, Feelings and Cognition (Oxford UP 2002) und Filmoplevelse. En introduktion til audiovisuel teori og analyse [Filmwahrnehmung. Eine Einleitung in audiovisuelle Theorie] (2003). Daneben publizierte er zahlreiche Artikel zu Realismus, Fantasy und Horror, zum Kunstfilm, zum Zusammenhang von subjektiven Erfahrungen, Evolutionstheorie und Filmwissenschaft, sowie zu Narration in Computerspielen. Zurzeit beendet er sein aktuelles Buch Embodied Visions, das von der evolutionären Basis des Filmerlebens und der Kultur handelt.
Knut Hickethier, Jg. 1945, Dr. phil., Professor für Medienwissenschaft an der Universität Hamburg. Studium der Kunsterziehung, Literatur- und Medienwissenschaft in Berlin. Promotion 1979 über das Fernsehspiel der Bundesrepublik Deutschland an der TU Berlin. Hochschulassistent am Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin. Habilitation in Osnabrück. Mitarbeit und Projektleiter im dfg-Sonderforschungsbereich Bildschirmmedien an der UGH Siegen. 1990 bis 1994 Prof. in Marburg, seit 1994 in Hamburg. Forschungsschwerpunkte: Film- und Fernsehgeschichte, Radio, Medienästhetik, Medientheorie und Mediengeschichte. Film- und Fernsehanalyse, Fernsehkritik.
Patrick Hogan, Prof. Dr. phil., ist Professor am Department für Englische Literatur der Universität of Connecticut, USA und betreut dort die Studiengänge für Komparatistik und Cultural Studies sowie für Literatur und Kognitionswissenschaft. Er studierte an der University of Santa Clara und promovierte 1980 an der University of Chicago. Zu seinen Forschungsgebieten gehören Literaturwissenschaft und Kognitions- und Neurowissenschaft, Filmwahrnehmung und Emotionen sowie Wahrnehmung und Emotionen im indischen Film. Er hat zahlreiche Bücher zu diesen und anderen Themen veröffentlicht, darunter Empire and Poetic Voice: Cognitive and Cultural Studies of Literary Tradition and Colonialism. (Albany, NY 2004); The Mind and Its Stories: Narrative Universals and Human Emotion. (Cambridge 2003); Cognitive Science, Literature, and the Arts: A Guide for Humanists. (New York 2003); Philosophical Approaches to the Study of Literature. (Gainesville 2000). Demnächst erscheint Understanding Indian Movies: Indian Culture, the Human Brain, and cinematic Imagination. (University of Texas Press).
Hermann Kappelhoff, Prof. Dr. phil., ist Professor am Seminar für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Von ihm sind die Monografien: Der möblierte Mensch. G.W. Pabst und die Utopie der Sachlichkeit. Ein poetologischer Versuch zum Weimarer Autorenkino (Berlin, 1993), Matrix der Gefühle. Das Kino, das Melodrama und das Theater der Empfindsamkeit. (Berlin 2004) erschienen. Er ist Herausgeber der Schriftenreihe Traversen im Verlag Vorwerk 8 und hat sich in zahlreichen Aufsätzen zur Ästhetik und Geschichte audiovisueller Bildformen mit den Grenzfällen kommunikativer Prozesse, der Theorie der Geste, der Mimik und des Sounds beschäftigt: u.a. Bühne der Emotionen, Leinwand der Empfindung – Das bürgerliche Gesicht. In: H. Kappelhoff u.a. (Hrsg.): Blick Macht Gesicht, Traversen 7, Berlin 2001. Derzeit leitet er eine Arbeitsgruppe von Nachwuchswissenschaftlern, die sich mit den Interdependenzen des Genres Kriegsfilm als Teil populärer Unterhaltungskultur und den Kriegsbildern im Kontext politischer Öffentlichkeiten und Informationsmedien. Eine erste Skizze dieses Arbeitsfeld erscheint unter dem Titel: Shell shocked face: Einige Überlegungen zur rituellen Funktion des US-amerikanischen Kriegsfilms.
Roland Mangold, Roland, Prof. Dr. phil., ist Professor für Information und Kommunikation an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Er war nach dem Studium als Assistent an der Universität Mannheim tätig und habilitierte sich dort im Fach Psychologie. Danach arbeitete er in der Arbeitseinheit Organisations- und Medienpsychologie an der Universität des Saarlandes und übernahm für mehrere Semester die Vertretung des Lehrstuhls Psychologie III der Universität Mannheim. Im Ausland war er für ein Jahr als Research Assistant am Institute of Cognitive Science der University of Colorado at Boulder (USA) sowie Gastprofessor am Communication Department der University of Missouri at St. Louis (USA). Neben diversen Publikationen zu kognitions-, kommunikations- und medienpsychologischen Fragestellungen gab er 2004 mit Peter Vorderer und Gary Bente das Lehrbuch der Medienpsychologie (Hogrefe, Göttingen) heraus. Demnächst erscheint von diesem Autor das Lehrbuch Informationspsychologie. Wahrnehmen und Gestalten in der Medienwelt (Elsevier, Heidelberg). Zu seinen Forschungsinteressen zählen das nutzerorientierte Informationsdesign sowie die emotionalen Wirkungen von Filmen und Fernsehsendungen; hier besteht im Rahmen eines DFG-Projektes eine enge Forschungskooperation mit dem Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Mary Beth Oliver, Prof. Dr. phil., ist Professorin am Department für Film, Video und Medienwissenschaften an der Penn State University, USA und Co-Direktorin des dortigen Research Laboratory of Media Effects. Sie promovierte 1991 an der Univesity of Wisconsin-Madison, USA. Zu ihren Forschungsinteressen gehören psychologische Wirkungen von Medien auf den Zuschauer, sowie individuelle Unterschiede in der Reaktion auf Medienunterhaltung. Ihr besonderes Interesse richtet sich auf Medien und soziale Kognition, sowie Medien und Emotionen. Ihre Arbeiten erschienen u.a. in Zeitschriften wie Journal of Communication, Communication Research, Media Psychology, and Human Communication Research. Sie ist zur Zeit Mitherausgeberin von Media Psychology.
Lalita Pandit, Prof. Dr. phil., ist Professorin für Englische Literatur an der Universität von Wisconsin-La Crosse, USA. Sie ist in Kaschmir, Indien geboren und aufgewachsen. Sie studierte und promovierte an der State University of New York und publizierte Zeitschriften- und Buchbeiträge zu Shakespeare und der Sanskrit-Ästhetik, zu post-kolonialer Theorie und dem indischen Film. Zwischen 1997 und 2002 beschäftigte sie sich mit der tragischen Situation in Kaschmir, u.a. in Form von Gedichten und Kurzgeschichten. Der von ihr mit herausgegebene Band Cognitive Shakespeare: Criticism and Theory in the Age of Neuroscience wurde mit einem Best Issue Award ausgezeichnet. Ihre jüngsten Aufsätze beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von Komödie und Bewertungstheorie, Rabindranath Tagore, dem Einfluss der Sanskritdichtung auf Goethes Faust und dem Film The Terrorist.
Carl Plantinga, Prof. Dr. phil., ist Professor für Filmwissenschaft am Calvin College in Michigan, USA. Seine Forschungsgebiete sind die Theorie und Geschichte des Dokumentarfilms und die Beschaffenheit von Film und Medienwahrnehmung. Neben zahlreichen Artikeln zu diesen Themen sind seine Buchpublikationen: Rhetoric and Representation in Nonfiction Film (Cambridge University Press, 1997); Passionate Views: Film, Cognition, and Emotion (gemeinsam herausgegeben mit Greg Smith, John Hopkins UP, 1999). Gegenwärtig arbeitet er an einem Buch über Film und Affekt (Arbeitstitel: Screening With Feeling: Affect and the Hollywood Film Spectator)
Frank Schwab, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitseinheit Medien- und Organisationspsychologie der Universität des Saarlandes. Er promovierte 2000 an der Universität des Saarlandes zum Thema Affektchoreographien. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf den Evolutionspsychologischen Aspekten der Medienpsychologie (insbesondere emotionale Medienwirkungen). Sein besonderes Interesse richtet sich auf die Wirkung von Unterhaltungsangeboten und Fragestellungen der Kinorezeption. Seine Arbeiten erschienen u.a. in der Zeitschrift für Medienpsychologie und im Siegener Periodicum für Internationale Empirische Literaturwissenschaft. Er ist u.a. Mitglied im Editorial Board der Media Psychology sowie der DGPs der DGPuK, der ISRE und der ISHE.
Clemens Schwender, Prof. Dr. phil., ist seit 2004 Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft am Jacobs Center for Lifelong Learning an der International University Bremen. Er ist Mitgründer des Feldpost-Archiv Berlin am Museum für Kommunikation. Er studierte Germanistik mit Schwerpunkt Medienwissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Technischen Universität Berlin. Er promovierte über die Geschichte der Gebrauchsanleitung am Beispiel des Berliner Telefonbuches und habilitierte sich 2001 zum Thema Medien und Emotionen.
Clemens Schwender betrachtet Medien als externe Wissensspeicher und Übermittler. Ihn interessiert, wie Menschen – als einzige Spezies, die Wissen in einem derart elaborierten Kommunikationssystem aufbewahrt und übermittel – relevante Botschaften auswählen, konstruieren, auf Trägern ablegen und wieder abrufen. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Medienkommunikation aus evolutionspsychologischer Sicht, audio-visuelle Argumentation, Medien und Alter sowie Technik-Dokumentation.
Murray Smith, Prof. Dr. phil., ist Leiter des Instituts für Filmwissenschaft an der Universität von Kent, Canterbury in Großbritannien, wo er seit 1992 lehrt. Er studierte und promovierte am Institut für Filmwissenschaft an der Universität von Wisconsin-Madison, USA. Von 2005 bis 2006 war er Leverhulme Research Fellow. Seit 1995 ist er Beiratsmitglied des Centre for Cognitive Studies of the Moving Image. Seine Forschungsinteressen umfassen die Psychologie der Filmwahrnehmung, v.a. die Rolle von Emotionen in der Filmrezeption, sowie die Philosophie des Films und der Kunst im Allgemeinen sowie Popmusik. Aktuell beschäftigt er sich mit den Konsequenzen der Evolutuionstheorie für die Filmkultur. Hierzu hat er den Artikel Wer Hat Angst Vor Charles Darwin? in dem Band Kinogefühle (Brütsch / Hediger et al., Schüren 2005) veröffentlicht. Weitere Publikationen sind Engaging Characters: Fiction, Emotion, and the Cinema (Clarendon, 1995), Film Theory and Philosophy (gemeinsam herausgegeben mit Richard Allen, Clarendon, 1998), Trainspotting (British Film Institute, 2002) sowie Thinking through Cinema (gemeinsam herausgegeben mit Tom Wartenberg, Blackwell, 2006).
Monika Suckfüll, Professor Dr. phil., ist seit Oktober 2005 Inhaberin des Lehrstuhls für Medien- und Kommunikationswissenschaften am Studiengang Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin. Sie studierte Psychologie an der Technischen Universität Berlin. 1997 promovierte Monika Suckfüll an der Freien Universität Berlin. Von 2001 bis 2005 hatte sie eine Hochschuldozentur für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Methoden der empirischen Medienforschung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena inne. 2004 habilitierte sich Monika Suckfüll in Jena. Wichtige Publikationen zum Thema Filmrezeption sind der Artikel Empirische Evidenz für eine phylogenetische Ebene der Filmrezeption in der Zeitschrift Medien und Kommunikations-wissenschaft (2005), die Monographie Ein integratives Konstrukt für die Medienwirkungsforschung und der Artikel Filmanalysis and Psychophysiology. Effects of Moments of Impact and Protagonists in der Zeitschrift Media Psychology (2002). Aktuell beschäftigt sie sich mit Zeitmustern in Filmen.
Dagmar Unz, Dr., geb. 1965, Diplom Psychologie 1991 in Saarbrücken, Promotion 2000 in Tübingen, gegenwärtig wissenschaftliche Assistentin an der Arbeitseinheit Medien- und Organisationspsychologie der Universität des Saarlandes. Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Emotionale Medienwirkungen, Medieninhalts- und Formalanalysen, Nutzungsprozesse im WWW.
Reinhold Viehoff, Prof. Dr. phil., ist Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit mehr als 20 Jahren ist er Herausgeber der internationalen Zeitschrift SPIEL und eingeladenes Beiratsmitglied in diversen internationalen Zeitschriften. Gegenwärtig ist er Vertreter eines landesweiten DFG-Forschungsprojektes zum Fernsehprogramm in der DDR. Seine Interessen sind interdisziplinär ausgerichtet und umfassen Medienästhetik und Mediengenres, Fernsehprogramme sowie sozialpsychologischen Implikationen von Kommunikation und Kulturtheorie. Seit 2005 leitet er gemeinsam mit Roland Mangold und Anne Bartsch das DFG-Forschungsprojekt Emotionale Gratifikationen während der Medienrezeption. Neben zahlreichen Artikeln zu den verschiedenen Forschungsgebieten sind von ihm erschienen: Schriftsteller und Rundfunk (2002), Der deutsche Fernsehkrimi. Eine Programm- und Produktionsgeschichte von den Anfängen bis Heute. (Stuttgart 2004, herausgegeben gemeinsam mit I. Brück, A. Guder und K. Wehn), Die Liebenswürdigkeit des Alltags (2004), eine Studie zu Familienserien im DDR-Fernsehen, sowie Kultur, Identität, Europa. Über die Schwierigkeiten und Möglichkeiten einer Konstruktion. (Frankfurt 1999, gemeinsam herausgegeben mit Rien T. Segers).
Patrick Vonderau, Dr. phil., ist Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation der Universität der Künste und Lehrbeauftragter an der Humboldt-Universität zu Berlin. Studium der Film- und Medienwissenschaft in Berlin und Kopenhagen; Mitherausgeber und Redakteur der Zeitschrift Montage/AV und Mitinitiator und Vorstandsmitglied von NECS - European Network for Cinema and Media Studies. Promotion mit einer Fallstudie zur Kulturgeschichte des europäischen Filmvertriebs (Bilder vom Norden. Schwedisch-deutsche Filmbeziehungen, 1914-1939. Marburg: Schüren, 2006). Zu den weiteren Veröffentlichungen gehören Filmische Mittel, industrielle Zwecke. Das Werk des Industriefilms (Berlin: Vorwerk 8, mit V. Hediger) und Demnächst in Ihrem Kino. Grundlagen der Filmwerbung und Filmvermarktung (Marburg: Schüren, 2005, mit V. Hediger). Forschungs- und Lehrschwerpunkt ist die Filmwirtschaft (Filmmarketing, Vertriebsgeschichte, Genretheorie).
Christiane Voss, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ‚Sonderforschungsbereich 626’ der Freien Universität Berlin zum Thema: Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste, im Teilprojekt von Prof. Dr. Gertrud Koch, das sich mit der Bedeutung der Illusion in der Filmästhetik beschäftigt. Daneben ist sie als Lehrbeauftragte an der filmwissenschaftlichen Fakultät der Freien Universität Berlin und an der philosophischen Fakultät der Universität Potsdam tätig. Sie hat im Fach Philosophie an der Freien Universität Berlin über Theorien der Emotionen promoviert. Publikationen sind u.a.: Narrative Emotionen. Über Möglichkeiten und Grenzen philosophischer Theorien der Emotionen (de Gruyter-Verlag 2004) sowie zwei Sammelbände zur Ästhetik, die sie gemeinsam mit Gertrud Koch herausgeben hat: Zwischen Ding und Zeichen sowie ...kraft der Illusion. Gemeinsam mit Katja Dringenberg hat sie Regie geführt bei dem Dokumentarfilm Ich Dich Auch, zu dem sie auch das Drehbuch geschrieben hat.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
anne bartsch / jens eder / kathrin fahlenbrach 8
Einleitung: Emotionsdarstellung und
Emotionsvermittlung durch audiovisuelle Medien

i. biologische grundlagen audiovisueller emotionen

murray smith 39
Was macht es für einen Unterschied?
Wissenschaft, Gefühl und Film

clemens schwender / frank schwab 60
Evolutionäre Grundlagen emotionaler und
ästhetischer Medienrezeption

torben grodal 85
Filmische Emotionen,
Valenz und evolutionäre Adaptionen

ii. kultur und geschichte audiovisueller emotionen

knut hickethier 104
Die kulturelle Bedeutung medialer
Emotionserzeugung

reinhold viehoff 123
Einige Fragen, die Ritualisierung von Emotionen
in den Medien betreffend

frank bösch 142
Medien und Emotionen:
Zugänge der Geschichtswissenschaft

patrick vonderau 156
Emotionen auf Bestellung.
Zur Ökonomik des Filmerlebens

iii. rezeptionspsychologie audiovisueller emotionen

roland mangold 171
Anforderungen an die Erklärung audiovisueller
Emotionen und Vorstellung eines integrativen
Ansatzes

werner früh / carsten wünsch 187
Die Makroemotion ›Unterhaltung‹ in der
Triadisch-Dynamischen Unterhaltungstheorie (tdu)

mary beth oliver 205
Wertschätzung als Publikumsreaktion am Beispiel
tragischer, ergreifender und
bewegender Unterhaltung

monika suckfüll 218
Emotionale Modalitäten der Filmrezeption

dagmar unz 238
Emotional Framing – Wie audiovisuelle Medien
die emotionale Verarbeitung beeinflussen

iv. ästhetik und narration audiovisueller emotionen

jens eder 256
Gefühle im Widerstreit: A Clockwork Orange
und die Erklärung audiovisueller Emotionen

anne bartsch 277
Meta-Emotionen und ihre Vermittlung im Film

hermann kappelhoff 297
Die vierte Dimension des Bewegungsbildes.
Das filmische Bild im Übergang zwischen
individueller Leiblichkeit und kultureller Fantasie

christiane voss 312
Narrativität, Emotion und
kinematografische Illusion aus philosophischer Sicht

kathrin fahlenbrach 330
Audiovisuelle Metaphern und Emotionen
im Sound-Design

carl plantinga 350
Synästhetische Affekte: Szenarios von Schuld
und Scham in Hitchcocks Filmen

patrick colm hogan 362
Sensomotorische Projektion, Kontinuitätsbrüche
und Emotion im Filmerleben

lalita pandit 382
Von der Verzweiflung zum Staunen:
Szenen der Transzendenz im indischen Kino

barbara flückiger 402
Emotion Capture. Wie es einer digitalen
Figur gelingt, Emotionen zu wecken

christine n. brinckmann 422
Emotionale Interferenzen:
Gedanken und Hypothesen anhand
des Films Top Spot von Tracey Emin

Autorinnen und Autoren 446