Den Jugendroman "Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums" habe ich bereits in einer weiteren Rezension vorgestellt:
Ari und Dante, zwei Jugendliche aus El Paso mit mexikanischem Hintergrund, sind Außenseiter. Sie lernen sich im Schwimmbad kennen und verbringen den Sommer miteinander. Am Ende des ersten Bandes gestehen sich beide ihre Liebe zueinander, doch da das Buch in den 90er Jahren spielt, ist es beiden nicht möglich, diese Liebe öffentlich zu zeigen. Ihre Eltern aber stehen völlig vorurteilsfrei hinter beiden Jungs.
Im zweiten Band steht fest, dass beide ein Paar sind. Dabei geht es aber gar nicht so sehr um die Liebe zwischen Ari und Dante, die sich nur wenige Male in dem Buch küssen und das Thema Sex eher zart angedeutet wird. Vielmehr geht es darum, wie beide langsam erwachsen werden, Freunde finden und ihren Eltern näher kommen. Aristoteles lernt seinen Bruder kennen, wobei ich hier nicht verraten möchte, wie das Treffen ausgeht.
Insgesamt hat das Buch aus meiner Sicht weniger Tiefgang als der erste Band, man merkt, dass der Autor bei diesem Band mehr mit sich gerungen hat, obgleich die Beziehung zwischen Ari und Dante nun viel gefestigter ist, als in Band 1.
Das Jugendbuch spricht Schüler*innen an, die sich für das Thema Gleichberechtigung und Comingout interessieren.

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de

Benjamin Alire Sáenz schreibt Lyrik und Prosa für Erwachsene und Jugendliche. Er wurde für seine Bücher für Erwachsene mit dem PEN/Faulkner Award und dem American Book Award ausgezeichnet. Auch seine Jugendbücher, darunter „Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums“, erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Er unterrichtet Kreatives Schreiben an der University of Texas in El Paso.

Brigitte Jakobeit, Jahrgang 1955, lebt in Hamburg und übersetzt seit 1990 englischsprachige Literatur für Erwachsene und Jugendliche.