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Abenteuer Spiel Handbuch zur Anleitung kooperativer Abenteuerspiele
Abenteuer Spiel
Handbuch zur Anleitung kooperativer Abenteuerspiele




Christoph Sonntag

Ziel Verlag
EAN: 9783934214729 (ISBN: 3-934214-72-X)
158 Seiten, hardcover, 21 x 25cm, 2002

EUR 17,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Abenteuer Spiel



Handbuch zur Anleitung kooperativer Abenteuerspiele



Abenteuer Spiel ist ein praktischer Leitfaden für die Arbeit mit Kooperativen Abenteuerspielen. Das Buch beinhaltet neben grundlegenden Theorien und Überlegungen viele Tipps und Anregungen für die eigene Praxis und setzt sich mit den verschiedensten Verhaltensweisen und Wahlmöglichkeiten der Spielleitung auseinander - ohne sich dabei auf eine bestimmte Art der Anleitung zu beschränken. Dabei ist der Inhalt stets sehr praxisbezogen, mit vielen praktischen Beispielen und orientiert sich im Aufbau an den verschiedenen Phasen eines Spiels, angefangen bei der Planung bis hin zur Reflexion. Darüber hinaus werden u.a.. einige Spielketten vorgestellt, Sicherheitsaspekte thematisiert und erklärt, wie es möglich ist, kurzfristig ein Spiel «aus dem Ärmel zu schütteln».

Ziel dieses Buches ist es, die Komplexität und das Potential von kooperativen Abenteuerspielen hervorzuheben ohne dabei einzuschüchtern, Tipps und Anregungen für die eigene Praxis zu geben und die Lust zu wecken, mit diesen Spielen zu arbeiten und vieles einfach mal auszuprobieren.

Kooperative Abenteuerspiele sind immer ein Abenteuer - im Idealfall für die Spieler, in jedem Fall für die Spielleitung.

«In diesem Sinne ist das vorliegende Buch ein handwerklicher Führer, der sich zunächst mit den wesentlichen Eigenschaften eines pädagogischen »Rohstoffes«, der »kooperativen Abenteuerspiele«, beschäftigt, dabei auch einen kurzen Blick auf dessen Herkunft wirft, um dann umfassend auf die vielfältigen Fragen der Kunst seiner Bearbeitung und Veredelung einzugehen und sich auch mit den Vor- und Nachteilen bestimmter Anwendungstechniken sowie mit »Risiken und Nebenwirkungen« auseinander zusetzen. (Rüdiger Gilsdorf und Günter Kistner)
Rezension
Es gibt Bücher, die immer schon gefehlt haben. Das vorliegende „Abenteuer Spiel“ ist eines davon: kurz, prägnant, präzise werden Erlebnispädagogik und Kooperative Abenteuerspiele definiert, Bedingungen von „Gruppe“ und Anforderungen an Spielleitungen zusammengefasst und dargestellt. Besonders betont der Autor Christoph Sonntag die Notwendigkeit eines Zielrahmens für den Einsatz der Kooperativen Abenteuerspiele.

Hoch motivierend sind der hervorragende Leitfaden zur Konstruktion von Spieleketten und das Schema zum Erfinden eigener Kooperativer Abenteuerspiele.

Über das Buch verstreut finden sich verschiedene Spielbeschreibungen und Spielanregungen, anhand derer die Anforderungsprofile und Kernproblematiken verschiedener Spieltypen dargestellt werden

Interessant und wichtig für (Schul-) Pädagogen sind die Sicherheitsaspekte der Spiele, die in „Don’ts“ und Variationsmöglichkeiten bekannter Spiele aufgezeigt werden und in Leitsätzen klar zusammengefasst sind (S. 100f).

Weiters legt Sonntag klare Zusammenfassungen für die Bedingungen der einzelnen Spielphasen vor. Gekonnt zeigt der Autor an der immer wieder kehrenden Spielidee „Spinnennetz“ auf, was beachtenswert und variierbar ist.

Schlussendlich: Ein Buch für den praktizierenden Spieler in Schule, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, das die Idee Kooperativer Abenteuerspiele auf den Punkt bringt, deren Zielorientierung betont und immer wieder den Blick auf das Umfeld der Spielenden weitet. Und nicht zuletzt: Ein Buch, das einfach schön anzusehen und anzufassen ist.

Heike Kellner-Rauch für www.lehrerbibliothek.de

Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung

Die Definition: Kooperative Abenteuerspiele 11

Die Erlebnispädagogik 17
Die Voraussetzungen 19
Der Lernprozess 20
Die Motivation 22
Der Verlauf 24
Zusammenfassung 25

Einflussfaktoren auf kooperative Abenteuerspiele 29
Ort 30
Zeit 32
Material 33

Die Gruppe 37
Die Gruppengröße 38
Das Alter der Gruppenmitglieder 39
Ziel und Zweck der Gruppe 40
Die Gruppenphase 41
Die Gruppenstruktur 45
Die Gruppenentstehung und Zusammensetzung 46

Merkmale einer guten Spielleitung 49
Phasenübergreifende Merkmale einer effektiven Spielleitung 51
Die Atmosphäre der Sicherheit und des Vertrauens 52

Die Planungsphase 55
Die Informationsaufnahme 57
Die Konzeptentwicklung 58
Spieleketten 63
Das Verändern von Spielen 77
Das Erfinden von Spielen 82
Die Rahmengeschichte 91
Die Vorbereitung 94
Zusammenfassung 95

Exkurs Sicherheit 97

Die Präsentationsphase 103
Instruktion 105
Animation 108
Verschiedene Präsentationsmethoden 111
Moderation 116
Zusammenfassung 118

Die Aktionsphase 119
Rolle und Aufgabe der Spielleitung 120
Umgang mit Spielregeln 123
Interventionen 126
Spielende 132
Zusammenfassung 134

Die Reflexionsphase 135
Rolle und Aufgabe der Spielleitung 136
Grundregeln einer Reflexion 138
Aktives Zuhören 138
Umgang mit Konflikten 139
Feedback als Methode 140
Gewähr von Neutralität 141
Ansetzen am Positiven 142
Bedürfnisorientierung 142
Ermöglichen von Veränderungen 142
Die Themenwahl 143
Vorgehensweisen in der Reflexion 144
Praktische Tipps zur Durchführung einer Reflexion 146
Zusammenfassung 150

Der persönliche Stil 151

Literaturverzeichnis 156
Leseprobe
(S. 50)
Merkmale einer guten Spielleitung

»Leiten ist wie eine Kunst - teilweise Gefühl, ein bisschen Intuition, ein Teil Analyse, Theorie und eine Portion Erfahrung«
(frei übersetzt nach Rohnke/Butler 1995, 42)

Dieses Zitat ist sehr passend für die Durchführung Kooperativer Abenteuerspiele. Es ist wirklich eine Kunst, ein so komplexes Medium effektiv zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Ein Großteil dieser Kunst beruht auf Erfahrungen, Intuition und Gefühl, und kann nicht durch ein Buch vermittelt oder erlernt werden. Da aber intuitives Handeln allein nicht ausreicht, und die Anwender von Abenteuerspielen an Grenzen stoßen lässt, möchte dieses Buch grundlegende Theorien der Spielleitung, sowie praktische Tipps bei deren Umsetzung vermitteln.
Die bisherigen Ausführungen haben das Potenzial und die Komplexität Kooperativer Abenteuerspiele hervorgehoben, allerdings immer in Abhängigkeit von der Spielleitung. Kooperative Abenteuerspiele entfalten nicht von sich aus ihre pädagogische Wirkung, sondern bedürfen einer effektiven Leitung, welche die Spieleinheit gewissenhaft plant und vorbereitet. Die Präsentationsphase fordert von der Spielleitung die Fähigkeit, die Spiele bewusst, animierend und präzise darzustellen. Während der Aktionsphase sind wieder andere Qualitäten, wie eine gute Beobachtungsgabe und Situationseinschätzung gefordert. Die Reflexion halten viele Spielleiter für die eigentliche Schwierigkeit, da hier Moderation und Sensibilität im Umgang mit entsprechenden Themen und Wortmeldungen gefragt sind. In Jeder Phase werden also andere und neue Anforderungen an die Spielleitung gestellt. Neben diesen verschiedenen und variierenden Kompetenzen, gibt es zusätzlich noch Fähigkeiten, die generell gelten und phasenunabhängig wichtig für den Verlauf der Spieleinheit sind.
Es ist nicht möglich, eine Art Rezept zu schreiben, nachdem die Spiele dann immer gelingen, aber es ist möglich, verschiedene Hilfen zu geben, ein Gerüst zu bauen, auf das sich die Spielleitung stützen kann. Im Folgenden geht es darum, ein solches Gerüst zu bauen, Anregungen zu geben und die Aufmerksamkeit auf wichtige Gesichtspunkte zu lenken.