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der bestirnte Himmel über mir
Ein Gespräch über Kant
Omri Boehm, Daniel Kehlmann
Ullstein
EAN: 9783549100684 (ISBN: 3-549-10068-X)
349 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, Januar, 2024
EUR 26,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Selber denken!
Warum Kant für uns so wichtig ist
Wie kann ein Philosoph, der im Jahr 1724 geboren wurde, unser Denken maßgeblich beeinflussen? Omri Boehm und Daniel Kehlmann sprechen über Kant und die Vernunft, über Freiheit, Kunst und Gerechtigkeit, über Rassismus und Kolonialismus und nicht zuletzt über Gott und das Problem des Bösen. Zwei der aufregendsten Denker der Gegenwart liefern eine originelle und sehr zugängliche Annäherung an das Werk des großen Philosophen.
"My favorite German novelist"
Ian McEwan über Daniel Kehlmann
"Der derzeit führende Intellektuelle der israelischen Diaspora"
Eva Illouz über Omri Boehm
Rezension
Am 22.4.2024 wurde der 300. Geburtstag von Immanuel Kant (1724-1804) begangen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würdigte an diesem Tag die Aktualität des Denkers in einer Rede zu seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“. Kant gilt als einer der größten Philosophen der Welt. Bekanntheit erlangte er durch seine drei großen Kritiken („Kritik der reinen Vernunft“, „Kritik der praktischen Vernunft“ und „Kritik der Urteilskraft“), seine „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ und insbesondere durch seinen Aufklärungsaufsatz. Kants Begriffsprägungen, Ideen und Argumentationen haben die deutsche und internationale Philosophie seit Ende des 18. Jahrhunderts entscheidend geprägt und beeinflussen noch heute philosophische, gesellschaftliche und politische Diskurse.
Was versteht Kant unter Aufklärung? Hat der Mensch einen freien Willen? Ist der kategorische Imperativ das höchste Moralprinzip? Besitzen alle Menschen eine Würde? Soll der Mensch als „Zweck an sich selbst“ behandelt werden? Wie kommt der Mensch zu Erkenntnissen? Was ist schön? Ist Kants Denken noch aktuell? Was kann man von seiner Art und Weise des Philosophierens lernen?
Fachlich fundierte Antworten auf diese Fragen in gut verständlicher Sprache liefert der Band „der bestirnte Himmel über mir. Ein Gespräch über Kant“, erschienen im Propyläen Verlag. Der Buchtitel nimmt Bezug auf den ersten Teil von Kants berühmtem Zitat aus dem Beschluss der „Kritik der praktischen Vernunft“, das auch auf seinem Grabstein verewigt ist: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmenden Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.“
Der im Buch abgedruckte Dialog wurde geführt zwischen dem Philosophen Omri Boehm (*1979), bekannt durch seine Werke „Israel – eine Utopie“(2020) und „Radikaler Universalismus“(2022), und dem Bestsellerautor Daniel Kehlmann (*1975), bekannt durch seine Bücher „Die Vermessung der Welt“(2005), „Tyll“(2017) oder jüngst „Lichtspiel“(2023). Der Schriftsteller hatte nach seinem Studium eine Dissertation über Kants Begriff des Erhabenen begonnen. Der Philosoph beruft sich in seinem radikalen Universalismus auf Kants Konzept der Menschenwürde. Auch Philosophische Lai:innen erhalten durch das zudem unterhaltsame Gespräch einen hervorragenden Einblick in die Philosophie Kants. Sie werden gut beteiligt an den Denkbewegungen Kants.
Lehrkräfte der Fächer Philosophie und Ethik können einzelne Gesprächspassagen aus dem Buch produktiv in ihrem Fachunterricht einsetzen. Die Auseinandersetzung mit Kants deontologischer Ethik gehört zu den zentralen Gegenständen des schulischen Ethik- und Philosophieunterrichts der Oberstufe. Zudem werden dort vielfach seine Anthropologie, seine Erkenntnistheorie, seine Ästhetik, seine Religionsphilosophie, seine Friedensschrift, sein Aufklärungsaufsatz oder seine pädagogischen Vorlesungen thematisiert.
Fazit: Omri Boehm und Daniel Kehlmann zeigen in ihrem Dialog „der bestirnte Himmel über mir“ überzeugend die Aktualität der Philosophie Kants auf und laden dazu ein, sich mit seiner Philosophie auseinanderzusetzen.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zwei der aufregendsten Denker der Gegenwart im Gespräch über Kant und den Geist der Aufklärung
Wie kann ein Philosoph, der im Jahr 1724 geboren wurde, unser Denken heute maßgeblich beeinflussen?
Dreihundert Jahre nach der Geburt des alten Meisters in Königsberg treffen sich Daniel Kehlmann und Omri Boehm zu einer Reihe von Gesprächen über Immanuel Kant, die alles andere sind als akademisch-abgehoben. Denn der Begründer der modernen Philosophie selbst hat die grundlegenden Fragen des Menschseins benannt und erklärt: was man wissen kann, was man tun soll, was man hoffen darf.
Alle wichtigen Themen kommen zur Sprache: von Vernunft und Illusion bis zu Rassismus, Kolonialismus und Aufklärung; von Raum und Zeit bis zu Freiheit, Kunst, Gerechtigkeit und dem Problem des Bösen; von der Wissenschaft bis zum Glauben, vom Selbst bis zu Gott. Omri Boehm und Daniel Kehlmann behandeln Kant als Zeitgenossen, der uns heute noch wichtige Antworten auf aktuelle Fragen geben kann.
Inhaltsverzeichnis
Daniel Kehlmann: Vorwort 11
DER ERSTE TEIL 15
Kant, persönlich 17
Freudentränen eines Bürgers überdie Revolution 19
Die Aufgabe 25
Das Erhabene und der Sternenhimmel über uns 31
Braucht Moral Gott? 41
Was ist eine Person? 48
Denkt bei euch selbst! 53
Humanität oder Was ist der Mensch? 57
Die Frage des Bösen 62
Warum Kant keine Anthropologie hätte schreiben
sollen 65
Kann Eichmann denken? 69
DER ZWEITE TEIL 79
Die Aufklärung kritisieren im Namen der Aufklärung? 81
Ein Atheismus-Verdacht 88
Spinoza, Leibniz und der subjektive Blick auf die Welt 99
Kant und die Geschichte 102
Antwort auf David Hume 105
Meister der Ambivalenz 110
Kant gegen Einstein? 114
Widerlegt die moderne Physik Kants Erkenntnis
theorie? 116
Die Simulation der Welt 126
DER DRITTE TEIL 129
Die grüne Brille 131
Erkennen wir alle die gleiche Welt? 133
Ist das Selbst eine Illusion? 142
Der böse Geist Descartes' und der Zweifel 151
Raum und Zeit - wo lebt »Daniel«? 156
Die Selbstbewegung des Gedankens 158
Die kantischen Antinomien 161
Warum die Welt nicht existiert 165
Kant gegen den neuen Szientismus 171
DER VIERTE TEIL 173
Gott als philosophische Frage 175
Das ontologische Argument 181
Der Henker Gottes? 183
DER FÜNFTE TEIL 191
Die Schönheit und Kant 193
Was ist schön? 196
Eine Frage der Freiheit 198
Das interesselose Wohlgefallen 203
Genie und der Tod des Autors 207
Die ästhetische Idee 213
Ist Ästhetik Politik? 216
Musik und Weltwille 220
Kann man Kunst allein auf einer einsamen Insel
genießen? 222
Tolstoi ist der Tolstoi der Zulus 225
Was ist Kunst - und was nicht? 228
Es gibt keine identitäre Kunst 236
DER SECHSTE TEIL 237
Kritik der Urteilskraft und die Frage nach
dem Schöpfer 239
Der vernünftige Entwurf der Welt 244
Gegen das intelligent design 247
Der Grashalm und die Rettung der Zweckursache 249
DER SIEBTE TEIL 257
Ist Freiheit des Handelns möglich? 259
Der moralische Imperativ: Kant gegen Sartre 263
Freiheit und der zureichende Grund 268
DER ACHTE TEIL 273
Der Mensch darf nie bloß ein Mittel sein, sondern
immer ein Zweck 275
Warum der kategorische Imperativ auch für
Engel gilt 280
Darf man aus Menschenliebe lügen? 284
Der Mörder an der Tür: die Lösung 290
Das Recht in die eigenen Hände nehmen 298
ANHANG 315
Anmerkungen 341
Personenregister 347
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