lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Zwischen Ems und Elbe 1200 Jahre Kunst in Niedersachsen, Hamburg und Bremen
Zwischen Ems und Elbe
1200 Jahre Kunst in Niedersachsen, Hamburg und Bremen




Urs Broeck

Deutscher Kunstverlag
EAN: 9783422074415 (ISBN: 3-422-07441-4)
264 Seiten, hardcover, 20 x 28cm, Juni, 2020

EUR 39,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Urs Boecks Überblickswerk unternimmt nicht weniger als eine Zusammenschau der Kunstlandschaften Niedersachsen, Hamburg und Bremen seit der kulturellen Einbindung Sachsens ins Frankenreich im Jahr 800 bis hin zur Weltausstellung in Hannover im Jahr 2000. Als ehemaliger Hauptkonservator Niedersachsens führt Boeck souverän durch die disparate Kunstlandschaft zwischen Rhein und Elbe, Nordsee und Harz. Mit detaillierter Sachkenntnis und dem Blick für das große Ganze werden zentrale künstlerische Errungenschaften in der Architektur, Skulptur und Malerei beleuchtet und in ihren zeitlichen und räumlichen Kontext eingeordnet. Gerade die Bezüge über die Landesgrenzen hinaus zum künstlerischen Geschehen in Europa lassen dieses Buch zu einem einmaligen Nachschlagewerk für die Kunst in Niedersachsen, Hamburg und Bremen werden.
Rezension
Warum zählen der Dom St. Maria und die Michaeliskirche in Hildesheim zum Weltkulturerbe der UNESCO? Welchen Modellen folgten die Erbauer des Doms St. Petrus von Osnabrück? Ist das evangelische Damenstift in Wienhausen ein einzigartiges Denkmal? Wofür steht die Rolandstatue auf dem Marktplatz von Bremen? War die Bauhaustapete, die seit 1929 von dem Unternehmen der Gebrüder Rasch in Bramsche industriell hergestellt wird, das ökonomisch erfolgreichste Produkt der avantgardistischen Kunsthochschule? Was verbindet die Künstler*innen Philipp Otto Runge, Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn, Felix Nussbaum und Friedrich Vordemberge-Gildewart miteinander?
Fundierte Antworten auf diese Fragen in Form von 36 Essays liefert der Band „Zwischen Ems und Elbe. 1200 Jahre Kunst in Niedersachsen, Hamburg und Bremen“, erschienen im Deutschen Kunstverlag. Verfasst ist das Werk allein von Urs Boeck (*1933), langjähriger Hauptkonservator am Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. Wie der Titel seines Buches verdeutlicht, begreift der Kunsthistoriker und Denkmalpfleger die drei norddeutschen Bundesländer Niedersachsen, Bremen und Hamburg als eine „offene Kunstlandschaft“. Boeck gelingt mit seinem Werk erstmals eine fundierte Gesamtdarstellung der Kunstgeschichte der Region zwischen Ems und Elbe in ihrem historischen Kontext. Sie umfasst mehr als 1200 Jahre – vom Jahr 800 mit der Eingliederung der Sachsen ins Frankenreich durch Karl den Großen bis zum Jahr 2000, in dem die Weltausstellung in Hannover stattfand. Boeck deckt also in seiner Darstellung gleich vier historische Epochen ab: Mittelalter, Frühe Neuzeit, Neuzeit und Neueste Geschichte.
In seiner kunstgeschichtlichen Beleuchtung von Niedersachsen, Bremen und Hamburg berücksichtigt er sowohl Architektur und Skulptur als auch Malerei. Die von ihm getroffene Auswahl unterschiedlicher Artefakte, welche in seinem Buch abgedruckt sind, ist als überaus gekonnt zu bezeichnen. Dass er nicht alle architektonischen Besonderheiten bestimmter Städte und Orte berücksichtigen konnte, versteht sich von selbst. So fehlt etwa das 1928 auf dem Herrenteichswall in Osnabrück errichtete Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal, welches von den Nationalsozialisten zerstört und 1983 wieder rekonstruiert wurde. Auch das ehemalige Zisterzienserinnenkloster in Rulle hätte eine Erwähnung verdient. Hilfreich für die eigene lokale Recherche sind auch die drei dem Buch beigegebenen Register: zu den erwähnten Künstler*innen, Personen und Orten. Lehrkräfte der Fächer Bildende Kunst, Geschichte und Religion, die in Niedersachsen, Bremen oder Hamburg unterrichten, werden durch das vorliegende Kunstbuch motiviert, sich in ihrem Fachunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt mit der Kunst- und Kulturgeschichte ihrer Stadt oder ihres Ortes auseinanderzusetzen.
Fazit: Urs Boeck demonstriert mit seinem hervorragenden - auch ästhetisch ansprechenden - Werk „Zwischen Ems und Elbe“ eindrucksvoll die künstlerische Vielfalt der nordwestdeutschen Region in ihrer mehr als 1200jährigen Geschichte. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Gedächtnis dieser faszinierenden Kunstlandschaft.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zwischen Ems und Elbe
1200 Jahre Kunst in Niedersachsen
Urs Boecks Überblickswerk unternimmt nicht weniger als eine Zusammenschau der Kunstlandschafts Niedersachsens seit der kulturellen Einbindung Sachsens ins Frankenreich im Jahr 800 bis hin zur Weltausstellung in Hannover im Jahr 2000. Als ehemaliger Hauptkonservator Niedersachsens führt Boeck souverän durch die disparate Kunstlandschaft zwischen Rhein und Elbe, Nordsee und Harz mit detaillierter Sachkenntnis und dem Blick für das große Ganze.
Schlaglichtartig werden zentrale künstlerische Errungenschaften in der niedersächsischen Architektur, Skulptur und Malerei beleuchtet und in ihren zeitlichen und räumlichen Kontext eingeordnet. Gerade die Bezüge über die Landesgrenze hinaus zum künstlerischen Geschehen in Europa und die weiterführenden Hinweise zur Vertiefung lassen dieses Buch zu einem einmaligen Nachschlagewerk für die Kunst in Niedersachsen werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung Seite 9
2 Geschichte einer Kunstlandschaft Seite 10
Anschauliche Geschichte - Offene Grenzen - Unterwerfung und Mission - Erschließung des Landes - Bewahrungsproben und Aufstieg - Weltliche und geistliche Ansprüche - Rückkehr zur Macht - Sturz und
Neuordnung - Die Zeit der Städte - Wanderschaften
- Wettstreit der Herrschaften - Glaubenskrise und
Neuordnung - Ein europäisches Netzwerk - Abend
der Städteherrhchkeit - Katastrophe und Aufstieg -
Aufbruch der Wirtschaft - Aufstieg, Fall und Neubeginn
3 Ein Vorbild Das fränkische Reich Seite 19
Stützpunkte von Herrschaft und Kirche - Anfänge
kirchlichen Bauens - Die Kultur des Buches - Heilige
Gefäße - Die Welt des Schmucks
4 Ein junges Zentrum Hildesheim Seite 24
Bernward als Erzieher und Bischof - Ein geistliches
Netzwerk - Goldschmiede und Buchmaler - Bild
hauer und Erzgießer - Ein Kloster wird errichtet -
Bausachverständige - Ein Blick aufs Umfeld - Zukünftige Verfeinerungen
5 Sahsche Hofkunst Seite 31
Ein Mittelpunkt Goslar - Das Umfeld - Ein Dom für
Bremen - Metallarbeiten - Kirchen für Stifte, Kloster
und Pfarreien - Nochmals Baukunst als Mittel der
Politik
6 Zwischen Saliern und Staufern Seite 36
Sächsisches Kaisertum als Zwischenspiel - Mönche
als Träger kirchlicher Reform - Vielfalt der Türme -
Ein königgleicher Herzog Heinrich der Löwe - Neu
erlernte Bautechniken - Bilden in Stuck - Tor und
Schauwand - Bereicherung baulicher Glieder - Der
Name des Künstlers - Wirkstatten der Maler -
Raumschmuck durch Malerei - Bilder aus Glas
7 Unruhige Zeiten für die Kunst Seite 48
Neu gemischte Karten in Politik und Kunst - Netzwerke der Geistlichen und Bauleute - Aufblühen des
Backsteinbaus - Der große Umbruch - Die Bildhauer
- Die Maler - Johannes Galhcus - Zeitgenossen - Ein
neuer Ansatz - Frühe Tafelmalerei - Glasmalerei -
Textile Kunst - Erneute Blute der Metallarbeit
8 Weltliches Bauen Seite 64
Hofe, Pfalzen - Burgen - Im Wettstreit mit Goslar
- Festliche Bauten - Späte Burgen - Vorformen der
Städte - Die gewordene Stadt - Die geplante Stadt -
Das Bild der Stadt
9 Hallenkirchen Seite 69
Ein erster Anlauf - Westfalische Losungen - Neue
Ideen - Eine Kirchenfamihe - Niedersachsens Süden
10 Zwischen Frankreich und Böhmen Seite 73
Raumkunst - Bildwerke - Das neue Medium - Die
Glasmaler - Kunstfür Adel und Geistlichkeit - Prag
alsMittelpunkt- MeisterBertram - Ein westfalischer
Zeitgenosse - Eine Neuerung mit großer Zukunft
11 Baukunst in Natur- und Backstein Seite 81
Das Bild der Stadt - Vielfalt im Kirchenbau - Rat
hauser - Das Burgerhaus
12 Skulptur zwischen Böhmen und
den Niederlanden Seite 87
Wechselnde Ausrichtungen - Ein unvergleichliches
Meisterwerk - Luneburg - Hildesheim - Braun
schweig - Osnabrück
13 Pans, Meister Francke und Konrad
von Soest Seite 91
Ein neuer Impuls - Beharren und Erneuern - Im
Spiegel der Glasmaler - Doppelspiel - Ein Bildungsweg - Maler und Magister
14 Schuler der Niederlande Seite 96
Ein gewandelter Blick - Ein Hamburger auf Wander
schäft - Hans Bornemann in Luneburg - Der Nachfolger Hinnk Funhof- Eine Hamburger Werkstatt -
Konkurrenten - Kunst aus Glas
15 Herbst der spätgotischen Skulptur Seite 100
Frömmigkeit und Kunst - Netzwerke und Wander
schäft - Paradigmenwechsel - Holzschnitt und Kupferstich -Nachfrage undAngebot- Lübeck, Hamburg
- Luneburg - Munster - Osnabrück - Braunschweig
- Hildesheim
16 Endzeit einer Kunstubung in der Malerei
Seite 107
Braunschweiger Werkstätten - Der Maler des Gosla
rer Huldigungssaales - Hildesheims Beitrage - Göttinger Maler - Maler im Furstendienst - Wieder entstehen Teppiche
17. Zeitenwende Seite 111
Umbruch - Aufbruch - Die »Welsche« Manier - Neulland für Bildhauer - Neue Selbstdarstellung
18. Höfe und Städte 1545-1645 Seite 119
Neue Wege - Niederländer - Zuzug und Wanderung - Der Kunstagent - Friesische Nachbarschaft
- Ein Fürst als Kriegsoberst und Bauherr - Versuch
einer Idealstadt - Ein Rechner mit Kunstverstand -
Ein Graf als Mäzen - Architectura militaris - Städtische Baukultur - Weserstädte - Bildhauer in Bremen
- Redende Baukunst - Zeugen der Musikpflege
19. Aufbau nach der Katastrophe Seite 135
Nach dem Westfälischen Frieden - Kirchliche Baukkunst - Weltliches Bauen - Städtebau - Die Bildhauer - Die Maler - Der Orgelbau
20. Wettstreit der Höfe und einer Stadt Seite 145
Die Höfe von Celle, Hannover und Osnabrück - Ein
Gegenentwurf: Wolfenbüttel - Die Oper, ein Gesamtkunstwerk im Dienst der Politik - Die Kunst unter
Fürsten - Bürger sammeln und handeln Kunst - Ein
Blick aufdas Umfeld
21. Wanderkünstler Seite 152
Austausch in Kunst und Technik - Baumeister - Bildhhauer - Raumgestalter
22. Politik und Kunst Seite 154
Abschied und Wechsel - Bauen unter dem abwesenden Fürsten - Bauen unter den Augen des Herrschers
- Hofmaler und Dekorateure - Hamburg und Bremen
- Die Fürstbistümer
23. Zwischen Vernunft und Spieltrieb Seite 160
Eine neue Entwicklung - Ein Meisterwerk -
Braunschweig - Wirtschaftsförderung - Die Geistlichen Fürstentümer - Hannover
24. Kunst im Zeichen der Archäologie Seite 166
Treffpunkt Rom - Studien in Rom und Paris - Ein
Braunschweiger Herzog baut - Langsamer Wandel -
Die Schule von Münster - Ende einer Ära in Hildesheim und Osnabrück - Bildhauer auf neuen Wegen
- Gärten - Neue Ausblicke in der Malerei - Kunst im
Dienst von Bildung und Handel
25. Ein strenger Klassizismus Seite 172
Römische Studien - Bauherrenwünsche - Kopenhagen, Rom, Paris - Umbruch in Hannover - Modernisierung einer Residenzstadt
26. Maler von Tischbein bis Busch Seite 176
Römische Jahre, englische Erfahrungen - Ein dritter Weg zur Größe - Zwei Wege in Rom - Hofmaler
und Malerfürst - Ein Höhepunkt der Bilderzählung
- Ende des Porträts? - Die Landschaft - Wiederentdeckung der Wandmalerei
27. Die zweite Generation - Abend des Klassizismus in der Baukunst Seite 182
Die Hansestädte Hamburg und Bremen - Das Großherzogtum Oldenburg - Das Königreich Hannover -
Das Herzogtum Braunschweig
28. Der Historismus Seite 185
Eine Fülle neuer Bauaufgaben - Städtebau - Stilprobleme - Rundbogenstil - Neugotik - Neuromanik
- Neurenaissance - Neubarock - Epilog in der Baukunst - Die Bildhauer - Denkmäler - Bildhauer im
Dienst der Kirchen
29. Geschichtsvereine und
Denkmalpflege Seite 190
Denkmalvernichtung - Besinnung - Anfänge der
Denkmalpflege - Kenntnis und Mißverständnis -
Entdeckung der Farbe
30. Stilwende rund um Worpswede Seite 194
Wiederentdeckung der Landschaft - Worpsweder
und andere - Frühe Expression - Wandel der Skulptur - Vielfalt des Bauens
31. Neues Bauen, Expressionismus, Abstraktion,
Neue Sachlichkeit Seite 199
Aufdem Weg zum Neuen Bauen -Anforderungen der
Zeit - Einzelgänger - Zwischen Expressionismus und
Abstraktion - Neue Sachlichkeit - Ein Blick auf die
Denkmalpflege
32. Das »Dritte Reich«: Sanierung und
Zerstörung. Die Ahnungsvollen Seite 207
Stadtplanung im Zeichen der Ideologie - Die Handschriften der Diktatur - Geschichte im Dienst der
Ideologie - Verfolgte Kunst, verfolgte Künstler - Verfemung und Vernichtung
33. Nach der Katastrophe: Städtebau Seite 211
Voraussetzungen - Grundlagen des Wiederaufbaus -
Die gegliederte und aufgelockerte Stadt - Suche nach
neuer Urbanität
34. Nach der Katastrophe: Bauen Seite 215
Rückkehr des Internationalen Stils - Variationen -
Ein Sichtwechsel - Parlamente - Kirchliches Bauen -
Bautenfür Kultur - Unerwartete Lösungen
635. Nach der Katastrophe:
Denkmalpflege Seite 219
Stützen der Denkmalpflege - Vorgehensweisen -
Neubesinnung - Denkmalkunde - Wachsende Felder
der Denkmalpflege - Probleme der Technologie -
Öffentlichkeitsarbeit
36. Nach der Katastrophe: Die Künste Seite 224
Der Aufbruch - Auflebende Tradition - Kunsthochschulen - Rückzüge - Kunst im öffentlichen Raum -
Denkmäler - Kirchenbau und Kunst
37. Nach der Katastrophe:
Museen und Sammler Seite 227
Erste Initiativen - Kunstvereine als Pioniere -
Museen - Ausstellungen
Dank Seite 230
Schrifttum Seite 231
Übersichtsbände, Lexika zur Kunst - Einzelne Epochen - Kunstlandschaft und Austausch - Ikonographie - Sonstige Themen - Kunsttopographie/-
geographie - Geschichte - Kataloge - Jahrbücher,
Zeitschriften - Achitektur, Städtebau, Gärten -
Skulptur - Malerei - Kunsthandwerk
Literatur zu den Kapiteln Seite 239
Abbildungsnachweis Seite 250
Register Seite 251