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Zum Zeugnis berufen Theologie des Martyriums
Zum Zeugnis berufen
Theologie des Martyriums




Paul-Werner Scheele

Echter
EAN: 9783429030797 (ISBN: 3-429-03079-X)
356 Seiten, hardcover, 14 x 23cm, 2008

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie man mit den Märtyrern insgesamt umzugehen hat, ist eine ernste Herausforderung der Theologie. Es gibt zwar hervorragende Einzeluntersuchungen über die Martyrien aller Jahrhunderte. Noch fehlt es aber an einer angemessenen Zusammenschau der Martyrien und ihrer Verbundenheit mit den zentralen Gegebenheiten des Glaubens. Sie ist um so wichtiger als es gilt, nicht nur Relationen nachzuspüren, sondern Korrelationen zu sehen und zu bedenken. Die Martyrien und das christliche Leben insgesamt stehen in einem Wechselverhältnis, in dem beide Seiten geben und empfangen können.

Auf die damit gestellte Aufgabe hinzuweisen, ist Sinn und Ziel dieser Studie. Zugleich werden Schritte zu ihrer Bewältigung versucht. Der Titel „Zum Zeugnis berufen“ signalisiert, dass wir es mit einer Berufung zu tun haben, die von der Liebe Gottes ausgeht und von ihr getragen und geprägt wird.



Autor:

Paul-Werner Scheele, 1928 in Olpe geboren, war von 1979 bis 2003 Bischof von Würzburg.
Rezension
Mit dem Begriff Märtyrer (griech.: martys / Zeuge) wird heute merkwürdigerweise eher der Islam als das Christentum assoziiert: Selbsttmordattentäter, Heiliger Krieg - das sind die (durchaus unscharfen und falschen) Assoziationen ... Das Christentum selbst aber ist von Anbeginn an eine Märtyrer-Religion: Vermittelt über die jüdischen Propheten-Martyrien wird schon der Kreuzestod Jesu Chriti als Martyrium begriffen, auf das dann in den ersten drei Jahrhunderten der verfolgten Kirche viele Martyrien folgen: Vom Proto-Märtyrer Stephanus über Paulus in der Apostelgeschichte bis hin zu den selbständigen Märtyrer-Texten der ersten christlichen Jahrhunderte (Ignatius von Antiochia / Polycarp von Smyrna etc.). Bis ins 20. Jhdt. zieht sich die Spur christlicher Martyrien (von Nazi-Deutschland über Lateinamerika bis in den Sowjet-Kommunismus), über die es unzählige Einzeluntersuchungen gibt, - selten aber wird die Summe gezogen wie in diesem Buch: Wie man insgesamt im Christentum mit den Märtyrern umzugehen habe und welche Bedeutung eine Theologie des Martyriums im Christentum einnimmt.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

I. Das Zeugnis der Heiligen Schrift 13

1. ALTES TESTAMENT 13

1.1. Gott als Zeuge 13
1.2. Das Zeugnis der Makkabäer 16
1.3. Das Zeugnis der Propheten 18

2. NEUES TESTAMENT 19

2.1. Erinnerung an die früheren Märtyrer 19
2.2. Der Begriff des Zeugen 20
2.3. Das Zeugnis des Evangeliums nach Matthäus 21
2.4. Das Zeugnis des Evangeliums nach Markus 24
2.5. Das Zeugnis der lukanischen Schriften 25
2.6. Das Zeugnis des Evangeliums nach Johannes 29
2.7. Das Zeugnis der Offenbarung des Johannes 36

II. Das Zeugnis der Kirchengeschichte 39

1. DIE ANFÄNGE 39

2. SYSTEMATISCHE VERFOLGUNGEN IM RÖMERREICH 46

3. MARTYRIEN IN PERSIEN UND ARMENIEN 54

4. VERFOLGUNG DURCH MITCHRISTEN 59

5. MISSIONIERUNG DER GERMANEN 66

6. RINGEN UM DIE FREIHEIT DER KIRCHE 76

7. EINSATZ FÜR DIE KIRCHE UND IHRE EINHEIT 80

8. ZEUGEN DES EVANGELIUMS IN NORD- UND SÜDAMERIKA 95

9. ASIEN- UND AFRIKAMISSION 99

10. TERROR IN MEXIKO 113

11. MASSENMARTYRIUM DURCH DEN SOWJETKOMMUNISMUS 115

12. MASSAKER IN SPANIEN 121

13. UNTER DEM HAKENKREUZ 125

14. OPFER DES CHINESISCHEN KOMMUNISMUS 150

15. KAMPF FÜR FREIHEIT UND GERECHTIGKEIT IN SÜDAMERIKA 157

16. MARTYRIUM IN DEN JUNGEN KIRCHEN AFRIKAS 160

III. Das Zeugnis der Liturgie 167

1. DIE LITURGIE ALS HÖHEPUNKT DES KIRCHLICHEN LEBENS 167

2. DIE TAUFE 168

3. DIE EUCHARISTIE 172

4.DAS STUNDENGEBET 179

5. WORTGOTTESDIENSTE 186

5.1. Vielfalt der Formen und Aussagen 186
5.2. Ökumenische Gedächtnisfeier am 7. Mai 2000 in Rom 186
5.3. Wortgottesfeier in der römischen St.-Bartholomäus-Kirche am 7. April 2008 190

IV. Das Zeugnis der Theologie 191

1. MYSTERIUM 191

2. URSPRUNG UND URBILD 193

2.1. Ursprung 193
2.2. Urbild 195

3.GOTTVATER 196

3.1. Der Zeuge 196
3.2. Der Vater 198
3.3. Der Schöpfer 201

4.GOTTSOHN 203

4.1. Der Gottmensch 204
4.2. Der Urmartyrer 206
4.3. Der Helfer 209

3. DER HEILIGE GEIST 213

5.1. Der Geist der Liebe 213
5.2. Der Geist der Wahrheit 218
5.3. Der Lebensspender 224

6. DIE MÄRTYRER 232

6.1. Die Menschlichkeit der Märtyrer 233
6.2. Die Sündhaftigkeit der Märtyrer 237
6.3. Der Glaube der Märtyrer 240
6.3.1. Das Glaubensgeschehen 240
6.3.2. Die Glaubensentscheidung. 242
6.3.3. Das Glaubensbekenntnis 245
6.4. Die Hoffnung der Märtyrer 246
6.4.1. Gegen alle Hoffnung voll Hoffnung 246
6.4.2. Hoffnung voll Unsterblichkeit 247
6.4.3. Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes 248
6.5. Die Liebe der Märtyrer 250
6.5.1. Hingebende Liebe 251
6.5.2. Helfende Liebe 253
6.5.3. Verzeihende Liebe 256

7. DIE KIRCHE DER MÄRTYRER 258

7.1. Communio Martyrum 259
7.2. Glaubensgemeinschaft 263
7.3. Sakramentale Gemeinschaft 266
7.3.1. Das Priestertum 266
7.3.2. Die Liturgie 269
7.3.3. Die Taufen 270
7.3.4. Das Messopfer 274
7.4. Dienstgemeinschaft 281
7.4.1. Diener aller 281
7.4.2. Diakonia 282
7.4.3. Märtyrer der Nächstenliebe 284
7.4.4. Märtyrer der Gerechtigkeit 287

8. DlE ÖKUMENE DER MÄRTYRER 292

8.1. Märtyrer in der gesamten Ökumene 292
8.2. Der Ökumenismus der Märtyrer 295
8.2.1. Erfahrungen 295
8.2.2. Erkenntnisse 297
8.2.3. Entscheidungen 300
8.3. Ökumenische Auswirkungen des Martyriums 301

9. DAS LETZTE UND DAS BLEIBENDE 302

9.1. Das Letzte des Lebens 302
9.1.1. Mit Christus sterben 304
9.1.2. Mit Christus auferstehen 310
9.1.3. Mit Christus helfen 313
9.2. Das Letzte der Geschichte 317
9.2.1. Im Weltprozess 317
9.2.2. Die Wiederkunft Christi 322
9.2.3. Das Weltgericht 328
9.3. Das Bleibende 333
9.3.1. Verherrlichung 333
9.3.2. Gemeinschaft 335
9.3.3. Ganzhingabe 339

Schriftstellenregister 345
Personenregister 351