In Schulbüchern kommt die Geometrie oft zu kurz. Die Arithmetik erscheint wichtiger und so nehmen sich Lehrer gerne viel Zeit zum Üben, üben, üben. Dabei ist die Geometrie, eines der Kernstücke der Mathematik, immer weiter in den Hintergrund gerutscht. Gleichzeitig diagnostizieren wir immer mehr Schüler mit Wahrnehmungsstörungen, die zwar gute Augen haben, aber die räumliche Wahrnehmung nicht sicher beherrschen.
Der vorliegende Band von Michael Junga geht wie alle Bände des Autoren sehr systematisch vor:
Zuerst werden vorgegebene dreidimensionale Zeichnungen von Würfelbauten im Gitternetz nachgezeichnet. (Hier wäre es gut, ein Lineal mit abzubilden, denn sonst kommen Schüler in Versuchung, die Bauten freihand als "gekochte Spaghettinudeln" nachzumalen.
Nach 12 Nachzeichneübungen mit jeweils einer Din A4Seite als Lösung sind wir bereits auf S.28 im Heft angekommen. Anschließend sollen gleiche Würfelbauten zugeordnet werden und im nächsten Schritt jeweils ein Bauplan einem Würfelgebäude.
Für wen dies noch zu einfach ist, der muss nun aus zwei Würfelbauten einen Quader zusammenbauen und anschließend den gespiegelten Würfelturm suchen. Dies sind schon Aufgaben für echte Tüfftler. Daher gibt es von ihnen auch nur 2 Varianten.
Im nächsten Schritt müssen Ansichten zu einem vorgegebenen Bauwerk selbst gezeichnet werden - und zwar von allen Seiten.

Insgesamt gefällt mir die große Auswahl an Aufgaben und die systematische Abstufung der Angebote, so dass man tatsächlich bei erreichtem Lernfortschritt ein neues Aufgabenniveau beginnen kann.

Für Kinder mit Schwierigkeiten empfehle ich aber unbedigt, genügend Würfel zur Verfügung zu stellen, um jedes Bauwerk einmal nachzubauen. Hier wäre ein vorgedrucktes Raster hinten im Heft, das kopiert werden könnte, um Würfel mit 1cm, 1,5cm oder 2cm Kantenlänge darauf abzulegen, sehr hilfreich!

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de

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