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Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik  2., überarbeitete und erweiterte Auflage
Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik


2., überarbeitete und erweiterte Auflage

Franz-Josef Kaiser, Günter Pätzold (Hrsg.)

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781514133 (ISBN: 3-7815-1413-7)
539 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, 2006

EUR 27,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Wörterbuch enthält Stichwörter zu den Grundfragen und Grundproblemen der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, den Inhalts- und Arbeitsbereichen sowie Institutionen der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Es klärt pädagogische Aspekte der Ausbildungsberufe, Fragen der Didaktik und Methodik des beruflichen Lehrens und Lernens in Schule und Betrieb.

166 Autorinnen und Autoren aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Praxisbereichen sichern Theorie-, Empirie- und Praxisorientierung. Das Wörterbuch

- führt über die ausgewählten Stichwörter in den jeweiligen Sachstand ein, bietet Begriffsdefinitionen, Erklärungen und Theorien, macht mit den Gegenwartsproblemen vertraut, ohne die historische Dimension zu vernachlässigen,

- legt Wert auf Verständlichkeit und Prägnanz und

- gibt für jedes Stichwort ausgewählte Literaturhinweise.

Insgesamt stellt das Wörterbuch ein Nachschlagewerk sowohl für Praktiker in Schule, Betrieb und Politik als auch für Wissenschaftler und Studierende dar. Die Stichwörter des Bandes sind alphabetisch geordnet. Ein Sach- und Personenregister am Ende des Bandes bietet die Möglichkeit, Zusammenhänge systematisch zu erschließen.
Rezension
Dieses Wörterbuch zielt weniger auf Lehramtsstudierende ab, als vielmehr auf Praktiker in Schule, Betrieb und Politik, die es mit Berufsschulen und Berufspädagogik zu tun haben; es ist kein Lehrbuch, sondern ein Wörterbuch, das Stichwörter zu den Grundfragen und Grundproblemen der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, den Inhalts- und Arbeitsbereichen sowie Institutionen der beruflichen Aus- und Weiterbildung enthält. Es klärt pädagogische Aspekte der Ausbildungsberufe, Fragen der Didaktik und Methodik des beruflichen Lehrens und Lernens in Schule und Betrieb. Es ist verständlich und kompakt verfasst, bietet aber für jedes Stichwort hilfreiche, ausgewählte Literaturhinweise. Auch neuere Stichworte wie E-Learning oder Electronic Commerce sind selbstverständlich aufgenommen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Das Wörterbuch enthält Stichwörter zu den Grundfragen und Grundproblemen der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, den Inhalts- und Arbeitsbereichen sowie Institutionen der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Es klärt pädagogische Aspekte der Ausbildungsberufe, Fragen der Didaktik und Methodik des beruflichen Lehrens und Lernens in Schule und Betrieb.
166 Autorinnen und Autoren aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Praxisbereichen sichern Theorie-, Empirie- und Praxisorientierung. Das Wörterbuch
führt über die ausgewählten Stichwörter in den jeweiligen Sachstand ein, bietet Begriffsdefinitionen, Erklärungen und Theorien, macht mit den Gegenwartsproblemen vertraut, ohne die historische Dimension zu vernachlässigen,
legt Wert auf Verständlichkeit und Prägnanz und
gibt für jedes Stichwort ausgewählte Literaturhinweise.

Insgesamt stellt das Wörterbuch ein Nachschlagewerk sowohl für Praktiker in Schule, Betrieb und Politik als auch für Wissenschaftler und Studierende dar. Die Stichwörter des Bandes sind alphabetisch geordnet. Ein Sach- und Personenregister am Ende des Bandes bietet die Möglichkeit, Zusammenhänge systematisch zu erschließen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber zur 1.Auflage 6
Vorwort der Herausgeber zur 2. Auflage 8

Stichworte (A-Z) 9

Abkürzungsverzeichnis 505
Stichwortverzeichnis 509
Personenregister 523
Autorenspiegel 525


Leseprobe:

Pflegeberufe
P. gehören systematisch zu den nichtakademischen Gesundheits- und/oder Sozialberufen; zum Kernbereich des —»Berufsfeldes Pflege zählen Krankenschwester/pfleger, Kinder-krankenschwester/pfleger, Krankenpflegehel-fer(in), Hebammen/Entbindungspfleger, Al-tenpfleger(in), Altenpflegehelfer(in); kleinere Berufsgruppen sind Haus- und Familien-pfleger(in), Dorfhelfer(in), Heilerziehungs-pfleger(in). Unklare Grenzen gibt es zum Berufsfeld „Rehabilitation" (z.B. Krankengym-nast(in), Diätassistent(in)). Die größten Berufsgruppen sind dabei die Krankenschwes-tern/-pfleger (ca. 370 000) und Alten-pfleger(innen) (ca. 70 000). Angehörige von P. sind traditionell in Einrichtungen der stationären (Krankenhaus, Altenheim, Rehabilitationseinrichtung) und ambulanten (ambulante Pflegedienste) Pflege tätig, wobei der letztere Bereich zunehmend an Bedeutung gewinnt. Typisch für P. ist, dass es weit überwiegend Frauenberufe sind (z.B. Krankenpflege: 85 % weibliches Personal), die ihre historischen Wurzeln in der christlich motivierten ehrenamtlichen „Liebestätigkeit" bürgerlicher Frauen haben und deshalb typische Schwierigkeiten mit der Professionalisierung der Tätigkeit haben, dass die Verweildauer im —>Beruf relativ gering ist und dass er wenig Aufstiegsmöglichkeiten bietet (meist aufgrund ungeregelter interner Weiterbildungen, z.B. zur Operationsschwester, zur Stationsleitung oder Heimleitung).
Ausbildung. Die Ausbildung für die P. besteht aus schulischen und praktischen Anteilen, aber nicht im —»Dualen System auf der Rechtsgrundlage des BBiG und weit überwiegend nicht in Staatlichen Fachschulen, sondern in den „Schulen des Gesundheitswesens" aufgrund von gesetzlichen Regelungen für die Einzelberufe. In den P., die Länderregelungen unterliegen, sind sowohl die Dauer der Ausbildung als auch die Verteilung von Theorie- und Praxisanteilen höchst unterschiedlich (—»Pflegeausbildung).
Typisch für die Ausbildung in diesen Berufen ist die weitgehende Trägerschaft der Ausbildung durch Freie Träger (z.B. Krankenhäuser, Wohlfahrtsverbände), ein weitgehendes Fehlen curricularer Vorgaben und eine Praxisanleitung ohne pädagogisch ausgebildetes Personal sowie die fehlenden Anschluss- und Aufstiegsmöglichkeiten im (Berufs)Bildungssvstem. Mit derzeit ca. 56 000 Auszubildenden ist der Beruf der Krankenschwester einer der größten —>Ausbildungsberufe für Mädchen. Perspektiven: Angesichts der Diskussion um die „Europäisierung" der Berufsbildung und des „Sackgassencharakters" wird die Zersplitterung und relative Ungeregeltheit des Berufsfeldes Pflege zunehmend als Missstand empfunden. Sowohl Berufsverbände wie Bildungspolitiker arbeiten an Konzepten, die eine gemeinsame Grundausbildung mindestens für Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege mit darauf aufbauenden Spezialisierungen vorsehen, wobei einerseits die Länderzuständigkeit für einen Teil der Ausbildungen und andererseits die Situation der öffentlichen Haushalte die Reform erschweren; impliziert ist in den vorliegenden Entwürfen eine Eingliederung der Pflegeausbildung in das staatliche Berufsbildungssystem. Zudem wird seit Jahren über einen zusätzlichen zweijährigen Ausbildungsberuf für ambulante Pflege diskutiert. Durch eine Verwissenschaftlichung der Ausbildung soll die Professionalität in den Pflegeberufen erhöht werden; gleichzeitig ist aber auch ein Prozess der Entprofessionalisierung im Berufsfeld durch die Zunahme von unaus-gebildetem Hilfspersonal zu beobachten. Insgesamtwird die Nachfrage nach Pflegepersonal
mittel- und langfristig durch die Folgen der demographischen Entwicklung dramatisch ansteigen, wobei offen ist, wie sich die Qualifikationsstruktur des Personals entwickeln wird.
Literatur: Bals, T.: Berufsbildung der Gesundheitsfachberufe. Einordnung — Strukturwandel — Reformansätze. Aisbach 1993 - Becker, W./Meifon, B.: Pflegen als Beruf— ein Berußfeld in der Entwicklung. Berlin 1994 - Becker, W./Meifort, B.: Professionalisierung gesundheits- und sozialpflegerischer Berufe - Europa als Impuls. Berlin 1993 — Forschungsstelle für Gerontologie: Strukturreform der Pflegeausbildung. Gutachten über Handlungsbedarf zur Neustrukturierung von Be-rußbildem der gesundheits- und sozialpflegerischen Berufe und bildungspolitische Schlußforderung. Düsseldorf 1996—Meifort, B. (Hg.): Schlüsselqualifikationen für gesundheits- und sozialpflegerische Berufe. Ergebnisse der Hochschultage Berufliche Bildung '90. Aisbach 1991 - Wolff, H.-P./Wolff, J.: Geschichte der Krankenpflege. Basel 1994
Peter Vogel