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Wilhelm und Alexander von Humboldt Berliner Kosmos
Wilhelm und Alexander von Humboldt
Berliner Kosmos




Paul Spies, Ute Tintemann, Jan Mende (Hrsg.)

Wienand Verlag & Medien GmbH
EAN: 9783868325539 (ISBN: 3-86832-553-0)
228 Seiten, hardcover, 21 x 25cm, November, 2019

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wilhelm und Alexander von Humboldt sind echte Berliner: Sie sind in dieser Stadt aufgewachsen und haben einen Teil ihres Lebens hier verbracht. Orte wie die ehemalige Singakademie (heute Maxim Gorki Theater), die Humboldt Universität oder das Humboldt Forum im ehemaligen Berliner Schloss verweisen hoch heute auf sie. Objekte wie Alexander von Humboldts Sterbebett im Museum Knoblauchhaus, sein Papagei im Museum für Naturkunde oder die Skulptur von Wilhelm von Humboldts Tochter Adelheid in Schloss Tegel sind Zeugnisse ihres Lebens und Wirkens.

Von renommierten Humboldt-Kennerinnen und -Kennern werden in diesem Buch anhand von 30 Orten und Objekten Aspekte aus dem Leben und Werk Wilhelm und Alexander von Humboldts in Berlin neu dargestellt. Die Abbildungen und Artikel ermöglichen eine kurzweilige Entdeckungsreise in den „Berliner Kosmos“ der beiden Brüder.
Rezension
2019 beging die Bundesrepublik Deutschland zu Recht offiziell das Humboldt-Jahr, in dem mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen an den 250. Geburtstag Alexander von Humboldts (1769-1859) erinnert wurde. In seinem Schatten stand während des Gedenkjahres der Bruder des großen Naturforschers, Wilhelm von Humboldt (1767-1835). Leben und Werk der beiden Wissenschaftler werden in Berlin u.a. mit der Ausstellung „Wilhelm und Alexander von Humboldt. Berliner Kosmos“ im Humboldt Forum und im Museum Knoblauchhaus gewürdigt.
Zu dieser aufschlussreichen Schau ist im Kölner Wienand Verlag eine gleichnamige, reich bebilderte Begleitpublikation erschienen. Herausgegeben wird der Katalog, von dem auch eine englischsprachige Ausgabe vorliegt, von dem Direktor des Stadtmuseums Berlin, Paul Spies, der Humboldtforscherin, Ute Tintemann, und dem Kurator des Museums Knoblauchhaus, Jan Mende. In 33 Beiträgen werden von ausgewiesenen Expertinnen und Experten die heute noch nachweisbaren Spuren, welche die Humboldt-Brüder in Berlin hinterlassen haben, anhand 30 ausgewählter Artefakte und Orte anschaulich beleuchtet. So findet man neben dem Hauptgebäude der Humboldt-Universität und der Singakademie u.a. den Papagei Jakob, das Bettgestell und eine Porzellantasse Alexander von Humboldts, sowie den Schreibtisch Wilhelm von Humboldts in seinem Arbeitszimmer und den Antikensaal von Schloss Tegel berücksichtigt.
Was verband Wilhelm von Humboldt, den Philosophen, Bildungstheoretiker, Sprachwissenschaftler, Schriftsteller, Politiker und Diplomaten mit Alexander von Humboldt, den berühmten Naturforscher, Geographen, Geologen, Klimatologen, Botaniker, Naturphilosophen, Weltreisenden, Reiseschriftsteller und Graphiker? Dieses wird prägnant in den ersten drei Essays des Katalogs geklärt. Beide Humboldt-Brüder, die eine säkulare Erziehung genossen, gelten zu Recht als Universalgelehrte, die gegenüber der wissenschaftlichen Spezialisierung für Inter- und Transdisziplinarität eintraten. Zudem waren Wilhelm und Alexander von Humboldt Kosmopoliten, die Menschen unterschiedlicher Kulturen mit Respekt begegneten, gegen den Rassismus, die Sklaverei und für die rechtliche Gleichstellung der Juden ihre Stimme erhoben. Beide haben während der sogenannten „Sattelzeit“, der Zeit zwischen 1750 und 1850, durch ihr vielfältiges Wirken zur Reform und Modernisierung verschiedenster Praxisfelder wesentlich beigetragen oder dazu zentrale Impulse geliefert.
Der Ausstellungskatalog führt durch eine historische Topographie gut in den „Humboldtian Kosmos“ ein. Das Werk lädt Lehrkräfte der Fächer Philosophie, Ethik, Geographie, Geschichte, Biologie, Deutsch, Politik und Pädagogik dazu ein, sich mit dem Leben und Œuvre von Wilhelm und Alexander von Humboldt im Fachunterricht oder - ihrem Wissenschaftsprogramm gemäß - in einem fächerübergreifenden Projekt problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Das auch ästhetisch gelungene Buch „Wilhelm und Alexander von Humboldt. Berliner Kosmos“ ist ein Muss für alle Humboldt-Fans, aber auch für alle, die sich für die Geschichte Berlins während der Übergangzeit zwischen der Frühen Neuzeit und der Moderne interessieren.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wilhelm und Alexander von Humboldt. Berliner Kosmos
Begleitpublikation zur Berlin Ausstellung im Humboldt Forum und zum Museum Knoblauchhaus Berlin 2020
herausgegeben von Jan Mende, Paul Spies, Ute Tintemann, Stadtmuseum Berlin
Beiträge von Jan Mende, Paul Spies, Ute Tintemann, David Blankenstein, Sophie Borges, Horst Bredekamp, Ferdinand Damaschun, Andreas Daum, Eva Dolezel, Ottmar Ette, Manfred Gräfe, Kathrin Grotz, Bärbel Holtz, Eberhard Knobloch, Peter Korneffel, Tobias Kraft, Hannah Lotte Lund, Dorothee Nolte, Ulrich Päßler, Spies Paul, Patricia Rahemipour, Tonio Sebastian Richter, Ralf Thomas Schmitt, Thomas Schmuck, Ingo Schwarz, Heinz-Elmar Tenorth, Jürgen Trabant, Christine von Heinz
228 Seiten
mit 71 farbigen und 16 s/w Abb.
25,0 x 21,0 cm
Hardcover
Deutsch
Erscheinungsdatum: 25.11.2019
ISBN 978-3-86832-553-9

Beschreibung
Die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt: verschieden in Charakter und Karriere – der eine Philosoph und Sprachforscher, der andere Naturwissenschaftler und Universalgenie – verband sie der Wissensdurst danach, die Welt als Ganzes zu begreifen. Ihre Heimatstadt Berlin erweckten die freiheitsliebenden Kosmopoliten zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Wissenschaft und Bildung quasi aus ihrem Dornröschenschlaf. Berliner Kosmos legt den Schwerpunkt auf die Frage, wie und wo dies in der preußischen Residenzstadt geschah und dokumentiert das Berlin der Humboldts anhand von über 30 Objekten – Skulpturen, Gemälde, wissenschaftliche Instrumente, Alltagsgegenstände – und umfassenden Beiträgen. Ein unterhaltsames und informatives Buch für Berlin- und Humboldt-Liebhaber gleichermaßen.
Wilhelm and Alexander von Humboldt – together with the Brothers Grimm – are certainly the most famous German siblings. In the early nineteenth century, the freedom-loving cosmopolitans awakened their hometown of Berlin from its slumber in the fields of science and education. Berlin Cosmos focuses on the question of how and where this took place in the Prussian royal seat and documents the Humboldts’ Berlin with over thirty objects and comprehensive essays.
Inhaltsverzeichnis
7 Vorwort
ESSAYS
11 I Die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt
19 II Wilhelm & Alexander von Humboldt oder:
25 III Die Humboldtsche Wissenschaft
Das Glühen der Exponate. Museumskonzepte der Brüder Humboldt
ORTE
36 1. PANORAMA – Das gelehrte Berlin
40 2. SPREE-ATHEN – Der Pferdekopf
46 3. SALON – Die Hebe
50 4. KÖNIGSHAUS – Der Schlüssel
54 5. MUSEUM – Der Rossebändiger
58 6. AKADEMIE – Die Uhr
64 7. UNIVERSITÄT – Das Gebäude
LEBEN
72 8. ALLTAG – Das Bett
78 9. FAMILIE – Die Skulptur
82 10. TEGEL – Der Antikensaal
88 11. BERLINER – Die Totenmaske
SAMMELN UND FORSCHEN
94 12. AUSTAUSCH – Der Ornithologe
98 13. DATEN – Das Chronometer
104 14. VERGLEICHEN – Die Südseesprachen
110 15. MINERALE UND GESTEINE – Das Gold
114 16. FLORA – Die Pflanzen
118 17. FAUNA – Der Vogel
122 18. SPRACHPHILOSOPHIE – Der Schreibtisch
128 19. AMERIKA – Das Wörterbuch
132 20. ÄGYPTEN – Die löwenköpfige Göttin
136 21. URANIA – Der Meridiankreis
140 22. GESCHLECHTSCHARAKTER – Der Genius
WIRKEN
148 23. RESONANZRAUM – Die Kosmos-Vorlesungen
152 24. DARSTELLEN – Das Denkmal
156 25. WISSENSTRANSFER – Das Modell
160 26. ÜBERSETZEN – Das Griechische
MONUMENTE
166 27. KONGRESS – Das Medaillon
170 28. AUSZEICHNUNGEN – Der Orden
174 29. NETZWERK – Das Knoblauchhaus
180 30. NACHRUHM – Die Humboldt-Orte
NACHLÄSSE
189 I Die Humboldt-Sammlung Hein im Stadtmuseum Berlin
192 II Die Reisetagebücher Alexander von Humboldts in der
196 III Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Der sprachwissenschaftliche Nachlass Wilhelm von
Humboldts in der Staatsbibliothek zu Berlin –
Preußischer Kulturbesitz
ANHANG
202 Anmerkungen
220 Zeittafel Wilhelm und Alexander von Humboldt
222 Abbildungsnachweis
226 Kurzbiografien der Autorinnen und Autoren