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Wie wird man ein Mensch? Anthropologie als Grundlage der Philosophie
Wie wird man ein Mensch?
Anthropologie als Grundlage der Philosophie




Gunter Gebauer

Transcript
EAN: 9783837654936 (ISBN: 3-8376-5493-1)
262 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, Dezember, 2020

EUR 29,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie machen wir uns als Menschen? Diese Frage liegt vor allen Problemen der Philosophie und der Wissenschaften vom Menschen. In diesem Band wird sie als Grundfrage der Anthropologie behandelt. Anthropologie ist als »erste Philosophie« eine Reflexion über die Selbst-Verständigung des Menschen. Wie der Mensch sich macht, wird als Entwurf seiner selbst untersucht. Gunter Gebauer exploriert das Projekt aus verschiedenen Richtungen, die in das Zentrum der aktuellen Wissenschaften vom Menschen führen: die Körpertechniken, der Habitus, die Sprache, die Selbstsorge, die Empathie. Der Band wendet sich an Leser*innen mit Interesse an einem vertieften Verständnis des Menschen und der Wissenschaften vom Menschen.
Rezension
Wie wird der Mensch zum Menschen, kann als die Grundfrage der Anthropologie angesehen werden. In der Geschichte dieser Subdisziplin der Philosophie sind darauf unterschiedliche Antworten gegeben worden. Eine zeitgemäße Anthropologie kann sich zur Beantwortung dieser Frage nicht in philosophische Spekulationen versteigen, sondern hat die Erkenntnisse der modernen Natur- und Sozialwissenschaften zu berücksichtigen. Dieses macht auch Gunter Gebauer (*1944) in seinem neuen Buch „Wie wird man ein Mensch? Anthropologie als Grundlage der Philosophie“, das 2021 im transcript Verlag erschienen ist. Bekanntheit erlangte der 2012 emeritierte Professor für Allgemeine Philosophie an der Freien Universität Berlin durch seine Arbeiten zu Wittgensteins Sprachphilosophie, zur Historischen Anthropologie und - insbesondere in der Öffentlichkeit - durch seine Publikationen zur Sportphilosophie.
In seinem neuen Werk gibt Gebauer fundierte Antworten auf folgende Fragen der Anthropologie, die er wie Ernst Tugendhat als eine „prima philosophia“ begreift: Ist die Charakterisierung des Menschen als „Mängelwesen“ noch haltbar? Welche Bedeutung kommt der menschlichen Hand zur Erschließung der Welt zu? Besitzt der Körper eine Vermittlerrolle zwischen Subjekt und Gesellschaft? Kann die Zweite Natur des Menschen als Habitus begriffen werden? Ist Empathie für Fremdverstehen notwendig? Hat jeder Mensch eine eigene Identität? Welche Rollen spielen Metaphern für das Selbstverständnis des Subjekts?
In seinen Ausführungen rekurriert Gebauer auf Arbeiten von französischen Soziologen wie Pierre Bourdieu, Michel Foucault und Marcel Mauss, auf die Erkenntnisse des Psychologen Michael Tomasello, insbesondere aber auf die Sprachphilosophie Ludwig Wittgensteins, die Kulturanthropologie Herders und Gehlens, die Lebensphilosophie Friedrich Nietzsches sowie die Kulturphilosophie von Charles Taylor. Philosophie- und Ethiklehrkräfte werden durch Gebauers Werk zur Anthropologie motiviert, sich in ihrem Fachunterricht zum Beispiel mit Fragen der „Zweiten Natur“ des Menschen, der Bedeutung des Spiels, des Habitus, der Empathie oder des Verstehens problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Mit seinem Buch „Wie wird man ein Mensch?“ ist Gunter Gebauer eine philosophisch reflektierte, gut verständliche Einführung in aktuelle Fragestellungen der Anthropologie gelungen.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Gunter Gebauer
Wie wird man ein Mensch?
Anthropologie als Grundlage der Philosophie

Wie machen wir uns als Menschen? Diese Frage liegt vor allen Problemen der Philosophie und der Wissenschaften vom Menschen. In diesem Band wird sie als Grundfrage der Anthropologie behandelt. Anthropologie ist als »erste Philosophie« eine Reflexion über die Selbst-Verständigung des Menschen. Wie der Mensch sich macht, wird als Entwurf seiner selbst untersucht. Gunter Gebauer exploriert das Projekt aus verschiedenen Richtungen, die in das Zentrum der aktuellen Wissenschaften vom Menschen führen: die Körpertechniken, der Habitus, die Sprache, die Selbstsorge, die Empathie. Der Band wendet sich an Leser*innen mit Interesse an einem vertieften Verständnis des Menschen und der Wissenschaften vom Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Seiten 9 - 22
I. SICH MACHEN
1. Vom Standpunkt der Anthropologie
Seiten 25 - 44
2. Welterzeugen der Hand
Seiten 45 - 62
3. Der Mensch als Organismus und Mechanismus
Seiten 63 - 80
4. Bewegungen als Prinzip des Sozialen
Seiten 81 - 100
5. Die Zweite Natur als Habitus
Seiten 101 - 118
II. DAS ÄUSSERE UND DAS INNER
6. Die Geste als Vermittlung von Allgemeinheit und Ich
Seiten 121 - 132
7. Spiel und Begehren
Seiten 133 - 146
8. Was heißt leidenschaftlich handeln?
Seiten 147 - 160
9. Die Verletzlichkeit der Menschen
Seiten 161 - 174
10. Verstehen durch Empathie
Seiten 175 - 192
III. SELBSTVERGEWISSERUNG
11. Wie können wir uns selbst erfassen?
Seiten 195 - 214
12. Das Aufleuchten des Unverfügbaren
Seiten 215 - 228
13. Die Hermeneutik des Subjekts als Frage der Anthropologie
Seiten 229 - 248
Literatur
Seiten 249 - 262