"Wickie und die starken Männer" war DER Kinohit für Kinder im Jahr 2009. Ich selbst und sicherlich auch viele Eltern kennen Wickie aber noch von der Zeichentrickserie, die in meiner Jugend im Fernsehen lief. Wickie, bei dem man als Kind nie wusste, ob er nun Junge oder Mädchen war, was sicherlich auch so gewollt war, denn so wollte Runer Jonsson sowohl Mädchen als auch Jungen mit seiner Serie begeistern, war mir als Kind immer etwas fremd. Da war immer etwas los, da wurde sich geprügelt, dass die Fetzen flogen, da war ein kleines Kind, das schlauer war, als eine ganze Wickingerhorde zusammen. Vielleicht war Wickie ja doch eher eine Zeichentrickserie für Jungs?
Die Realverfilmung von Wickie hebt dessen Freundin mehr hervor und spricht so Mädchen und Jungen gleichermaßen an. Das Hörspiel zum Buch aber gefällt mir am besten!

Im von Gerhard Gabers wunderbar gelesenen Hörspiel "Wickie und die starken Männer" kommt der Charakter des kleinen schlauen Jungen viel besser zur Geltung. Hier kann er mit seinen Ideen viel stärker beeindrucken, da die Kämpfe in den Hintergrund treten. Hier ist auch klar, dass Wickie ein Junge ist, wenn auch kein typischer Junge seines Alters. Auch die Charaktere der Erwachsenen kommen besser zum Vorschein, da sich die Zuhörer ja erst ein Bild von den Personen machen müssen.
Die Hörbücher sind so abwechslungsreich und erfrischend gelesen, dass ich ihnen problemlos mehrere Stunden am Stück zuhören kann. Hätte ich die Zeichentrickserie nie gesehen, hätte ich nun ein ganz neues Bild von Wickie und den starken Männern. Da ich sie aber kenne, treten nun wieder die Figuren, die ich schon fast vergessen glaubte, in mein Gedächtnis und Halvar, Snorre und die anderen Flake-Wickinger nehmen die Erscheinung an, wie ich sie im Zeichentrick kannte. Eines aber ist neu: durch das Hörbuch bin ich zum Fan von Runer Jonssons Wickingern geworden!

Viel Freude beim Zuhören wünscht auch Ihnen

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de

Runer Jonsson (1916 - 2006) wurde in Nybro, Småland, geboren. Nach nur sechs Jahren Grundschule begann der damals 12-jährige Runer in einer Tischlerei zu arbeiten. Es folgten Tätigkeiten in der Metallbranche und als Journalist einer Lokalzeitung. Nachdem Runer Jonsson sieben Bücher für Erwachsene geschrieben hatte, kam 1963 sein erstes Buch für Kinder heraus: "Wickie und die starken Männer", das 1965 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde.

Christoph Schöne, geboren 1967 in München, ist gelernter Florist und seit 1997 selbständiger Illustrator und Comiczeichner. Neben Werbeillustrationen und Arbeiten für Kino- und Fernsehfilme machte er auch Trickfilme für das Internet. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Erhard Dietl, bei der u.a. die Olchi-CD-ROM "Schleime-Schlamm-und-Käsefuß" entstanden ist, wurde bei Christoph Schöne das Interesse an der Kinderbuchillustration geweckt. "Wickie" ist der Held seiner Kindheit und das erste von ihm illustrierte Buch bei ellermann.

Gerhard Garbers, geboren 1942 in Hamburg, ist ausgebildeter Schauspieler und hatte Engagements in Bochum, München, Düsseldorf und Hamburg. Einem breiten Publikum wurde er in der Serie „Adelheid und ihre Mörder" als Adelheids geschiedener Mann Eugen bekannt. Außerdem ist er ein gefragter Synchron- und Hörbuchsprecher.

Inhaltsverzeichnis