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Wert und Werte Ethik für Manager - Ein Leitfaden für die Praxis
Wert und Werte
Ethik für Manager - Ein Leitfaden für die Praxis




Ulrich Hemel

Carl Hanser Verlag
EAN: 9783446228139 (ISBN: 3-446-22813-6)
306 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, 2005

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Ich weiß, dass außerordentlich viele Menschen ihr eigenes wirtschaftliches Handeln mit ethischen und religiösen Wertvorstellungen verbinden. Diese Menschen möchte ich dazu ermutigen, den eingeschlagenen Weg mit guten Gründen weiterzuverfolgen - denn Wirtschaft ist mehr als das ausschließliche Streben nach Geld und Macht."

Ulrich Hemel
Rezension
Die Top-Manager einiger großer deutscher Wirtschaftsunternehmen haben häufig schlechte Schlagzeilen. Da wird vor allem von deren Rücksichtslosigkeit berichtet, wenn es um Entlassungen geht und überzogenen Gehälter, mit denen sie sich selbst belohnen. Das sind die schwarzen Schafe, die sicherlich nicht für die Mehrzahl der Berufsgruppe stehen. Denn es gibt Manager, die ihr betriebliches Handeln nicht nur profitorientiert, sondern vor allem werteorientiert rechtfertigen. Einer aus der Zunft, der Manager und Theologe Ulrich Hemel, macht im vorliegenden Buch anschaulich und verständlich deutlich, welche ethischen Grundsätze im Unternehmensalltag wichtig und wünschenswert sein können. Denn Wirtschaft ist mehr als das ausschließliche Streben nach Geld und Macht. Ein Fachbuch nicht nur für Insider. Es bietet auch viele Interessante Informationen für den Ethikunterricht in wirtschaftlichen Ausbildungsklassen.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wirtschaft und Ethik gehören zusammen. Das sagen alle Manager - in ihren Sonntagsreden. Aber Ethik tut weh: Darf ein Manager einen Unternehmensstandort schließen, der nicht so profitabel arbeitet wie andere? Muss er es, wenn dadurch das Unternehmen als Ganzes wettbewerbsfähiger wird? Darf er in einem Land produzieren, das Kinderarbeit toleriert? Lässt sich die Trennung von einem schwachen Mitarbeiter verantworten, der in die sichere Arbeitslosigkeit entlassen wird?

Ulrich Hemel ist langjähriger Top-Manager internationaler Unternehmen - und gleichzeitig ausgewiesener Philosoph und Theologe. Er kennt beide Welten aus persönlicher Erfahrung wie kaum ein anderer - und er schreibt praxisnah und verständlich. So wird Ethik nutzbar für den Unternehmensalltag!

Ulrich Hemel war nach dem Studium in Katholischer Theologie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Philosophie als Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group tätig. Danach Vorstandsvorsitzender der PAUL HARTMANN AG, seit 2005 Vorsitzender der Geschäftsleitung der Süddekor-Dakor-Gruppe in Laichingen. Darüber hinaus ist er Vorstandsvorsitzender des Forschungsinstituts für Philosophie in Hannover und ao. Professor für Katholische Theologie an der Universität Regensburg. Zahlreiche Publikationen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort VII
Geleitwort IX

I Ethik im Rampenlicht 1
Ethik in Alltag, Politik und Wirtschaft:
Kinderarbeit und die Frage nach universellen Prinzipien der Ethik 3
Ethik in der Alltagserfahrung 3
Ethik und Politik 7
Ethische Prioritäten am Beispiel der Kinderarbeit 9
Bilanzbetrug oder: Ethik nur zur besseren Kontrolle? 17
Unternehmenskontrolle zwischen Chancen- und Risikobetrachtung 17
Die Unverfügbarkeit der Zukunft 19
Der Primat der Sachanalyse und das Glück des richtigen Zeitpunkts 21
Die Kunst der unternehmerischen Balance 23
Bilanzbetrug, legitime Gestaltungen und Missbrauchsmöglichkeiten 24
Die Bedeutung persönlicher Integrität 26
Die Ethik der Information 27
Werkschließung oder: Wird Globalisierung zum Systemzwang? 30
Macht und Ohnmacht im Fall harter Unternehmensentscheidungen 30
Der Ton macht die Musik 30
Die Ethik der Entscheidungsfindung anhand eines Fallbeispiels 32
Sanierungsarbeit und Chirurgenethik 36
Der Einfluss der Globalisierung 38
Was ist und wozu taugt Ethik überhaupt? 40
Ethische Grundfunktionen:
Spielregeln, Handlungsorientierung und Alltagsentlastung 40
Die großen Ideale: Freiheit und Menschenwürde 42
Ethische Systeme als Navigationssystem des Handelns 43
Formale und materiale Ethik angesichts von Interessenkonflikten 44
Religiöse Ethikbegründung und der Pluralismus gelebter Ethikstile 46
Universalismus, Toleranz und Unternehmenskultur 47
Der ethische Lebensstil eines Unternehmens 51

II Ethische Werte im Kontext persönlicher Verantwortung 55
„Wer nichts bringt, wird eliminiert!“
Oder: Welchen Nutzen oder Schaden stiftet Sprache? 57
Nochmals: Der Ton macht die Musik 57
Sprechen oder Schweigen 57
Sprache als Werkzeug 58
Kommunikation als Film: Original und Untertitel 61
Zweckrationales und kommunikatives Handeln 62
Sprache und Ethik 63
Sprache und Hintergrundabsichten im konkreten Wirkungskontext 66
Verzicht auf Appelle 67
Sprache und Rollenverhalten 68
„Sagen Sie halt, ich bin nicht da“ oder: Schadet Wahrhaftigkeit? 70
Vertrauen und Fehlerfreundlichkeit im Umgang 70
Ein Fallbeispiel 71
Wahrheit und Wahrnehmung 72
Wahrheit, Plausibilität, Entscheidbarkeit 74
Wahrheit, Perspektivität und Klugheit im Spiegel betrieblicher Rollen 75
Wahrhaftigkeit und Humor 77
Verantwortung für Nebenwirkungen 78
Recht auf Wahrheit und Information – oder fehlende Informationsrechte . 79
„Warum dürfen katholische Filipinos in Saudi-Arabien nur in der
Moschee beten?“
Oder: Ist gleiches Recht für alle global durchsetzbar? 81
Der Ausgangspunkt: PhilippinischeWanderarbeiter in Saudi-Arabien 81
Dialog in unterschiedlichen kulturellen Welten – ein Fallbeispiel 82
Ein Modell einer vernünftigen Weltordnung 83
Staatliche Gesetze und unternehmerische Ethik 84
Primäre und sekundäre Verantwortung 85
Gleiches Recht für alle – im Unternehmen und außerhalb 86
Gleiches Recht für alle und gesellschaftliche Entwicklung 88
Grundsatzfrage: Für welches Handeln oder Unterlassen ist der Einzelne verantwortlich? 91
Die persönliche Handlungsreichweite als Grundmaß ethischen Handelns 91
Persönliche Handlungsreichweite und Handlungsgrenzen – ein Fallbeispiel 91
Handlungsspielräume und Verantwortung – kurz-, mittel- und langfristig . 93
Betroffenheitsschwelle und emotionale Distanz 95
Akzeptierte Verhaltenskorridore und persönliches Gewissen 96
Wertordnungen und Gültigkeit von Werten 97
Anspruch und Wirklichkeit 99
Das Prinzip persönlicher Verantwortung 99
Die Deutungsambivalenz der Zukunft und persönliche Integrität 100
Letztbegründung von Werten und Konsistenz der Wertauslegung 102

III Religiöse und weltanschauliche Einflüsse auf ethische Einstellungen 105
„Solange in China die Todesstrafe herrscht, wird dort nicht investiert!“
Oder: Über die Reichweite ethischer Systeme und Kontexte 107
Individual- und Sozialethik 107
Der „Geist“ eines Unternehmens – über Gewinn hinaus 108
Vor- und Nachteile weltanschaulicher Prägungen im Betrieb 111
Nichtdelegierbare persönliche Verantwortung – ein Fallbeispiel 113
Ringen im Dialog als Königsweg der Entscheidungsfindung 115
Freiheitsgrad und Systemkontext 116
Gesinnungs- und Verantwortungsethik 117
Beispiel Familiengesellschaften 118
Vertrauen oder Kontrolle - Gibt es ethisch bessere Führungssysteme? 121
Führungssysteme und unternehmerischer Erfolg 121
Grundfragen jedes Führungssystems – über Gewinn hinaus 121
Zielklarheit und Arbeitsplatzsicherheit 123
Zielklarheit als Kernaufgabe für Gesellschafter und Unternehmensführung 124
Führungssysteme und Menschenbilder 128
Das Menschenbild von „Macht und Ohnmacht“ 129
Das Menschenbild der „auserwählten Gemeinschaft“ 133
Das Menschenbild von „Führung und Gefolgschaft“ 134
Das Menschenbild aus der Selbstwahrnehmung als „Insel und Außenposten“ 136
Leitmotiv Authentizität 137
Sind religiös gebundene Menschen bessere Manager?
Wert und Grenze religiöser Überzeugungen 140
Wertezerfall und verlorene Bodenhaftung? 140
Shareholder-Value und gesellschaftliche Legitimität von Wirtschaft 142
Kapital als Aggregationsform von Arbeit 143
Kapital, Freiheit und freie Gesellschaft 144
Demokratischer Rechtsstaat und soziale Marktwirtschaft
als Freiheitsversprechen 145
Religiöse Motive und wirtschaftliches Handeln 148
Vorrang von Verantwortung und professioneller Sachgerechtigkeit 149
Wirtschaftliches Handeln als „Vorletztes“
in einem größeren Sinnzusammenhang 152
Wert und Grenze einschlägiger Fallbeispiele 153
Grundsatzfrage – Gibt es einen Widerspruch zwischen Christentum
und Gewinnstreben? 156
Bilder vom Wirtschaftsleben: Zu verteilender Kuchen oder zu pflegender Garten? 156
Die Ethik der Gewinnverwendung 157
Gewinn als unersetzbares Maß für erfolgreiches Wirtschaften 159
Die Einstellung des Christentums zu Armut und Reichtum 160
Gewinnsucht als Störung der Balance zwischen Leben und Arbeit 163
Der Weltgestaltungsauftrag der Christen als Voraussetzung wirtschaftlichen Handelns 163
Die Ambivalenz von Reichtum und Armut, Freiheit und Abhängigkeit, Haben und Sein 165
Eigentum, Freiheit und Gerechtigkeit 167

IV Facetten von Erfolg und Scheitern 171
„Da kann ich nichts machen“ –
Umgang mit Grenzen der Wirkmächtigkeit 173
Vermeidungs- und Gestaltungsenergie 173
Sündenbock- und Fehlervermeidungskultur 174
Grenzen der eigenen Wirkmächtigkeit: Der Kunde als Störung 177
Mikroanalyse des Handelns und ethische Reflexion 178
Kleine Alltagssituationen als Spiegel von Einstellungen und Grundhaltungen 180
Der Vorrang persönlicher Verantwortung
und die Aufgabe der Unternehmensführung 182
Grenzen von Wirkmacht als Grenzen von Mut, Durchhaltevermögen und Phantasie 184
Handlungsspielräume und deren Grenzen: Definitionsprivileg und Macht 185
Äußerer Misserfolg und innerer Erfolg 187
Realistisches Erkennen der eigenen Handlungsreichweite: Das Mögliche tun 188
„Wir möchten uns von Ihnen trennen!“
Oder: Ist sinnvolles Scheitern möglich? 191
Das Angebot von Arbeitsplätzen aus individueller und gesellschaftlicher Perspektive 191
Die ethische Ambivalenz von Arbeitsplatzabbau und die Frage nach Verantwortung 193
Güterabwägung im Kontext unternehmerischer Konfliktfelder - Praxisbeispiele 195
Die Ethik wertschätzender Kommunikation 198
Innehalten an Wendepunkten: Die Psychologie von Abschied und Neuanfang 200
Umgang mit drastischen Veränderungen 201
„War früher alles falsch?“ Veränderungen im Generationswechsel und Wandel der Zeiten 204
Nachfolgeregelungen als unternehmerische Schicksalsfrage 204
Die Problematik des Loslassens 206
Veränderungsprozesse und die Herausforderung wirksamer Kommunikation 208
Die Ethik der Informationsbeschaffung und der persönlichen Meinungsbildung 211
Widerstand und Veränderungswille - ein Praxisbeispiel aus dem Finanzwesen 213
Ethische Reflexion und Mikroanalyse des Verhaltens 216
Rechnet sich Ethik? 219
Ethik als Randbedingung für profitables Wirtschaften? 219
Schadwirkungen unethischen Verhaltens 221
Das Gleichgewicht zwischen der Begründung und Anwendung von Normen 222
Unternehmensführung und Integrität 223
Unberechenbarkeit des Tat-Ergehens-Zusammenhangs und Reiz des Verbrechens 224
Ethische Dilemmata und Notwendigkeit ethischer Mindeststandards für Unternehmen 225
Erneut: Pragmatische Verantwortungsethik und persönliche Verantwortung 226
Ethik als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung wirtschaftlichen Erfolgs 228

V Ambivalenz, Universalität und die Produktivität der Hoffnung 231
„Dieser Geschäftszweig wird verkauft“ oder: Die ethische Ambivalenz von Entscheidungen 233
Der Königsweg der ethischen Fallunterscheidung 233
Die ethische Verantwortung des Verkäufers 235
Die Beurteilung strategischer Entscheidungen und die Dimension Zeit 236
Richtigkeit und Umsetzung von strategischen Entscheidungen 237
Der richtige Zeitpunkt: Die Ambivalenz von Entscheidungen und Unterlassungen 238
Zu früh oder zu spät? Gutes Timing in der Balance von Unternehmen und Unterlassen 241
Ein Fallbeispiel und die Frage: Wer beurteilt strategische Entscheidungen? Und wann? 242
Die Rolle der Gesellschafter für die Konstanz der unternehmerischen Ausrichtung 243
Strategie als ethisches Postulat der Unternehmensethik oder: Geradlinigkeit
und Zielklarheit statt unterschwelliger Konzeptionslosigkeit 245
„Das würden unsere Gesellschafter ablehnen!“
Oder: Arbeiten im System und Arbeiten am System 248
Konflikte zwischen Unternehmensleitung und Gesellschaftern - ein Fallbeispiel 248
Ethische Implikationen strategischer Richtungskonflikte:
Rollen und Interessen 253
Das Unternehmen als Gemeinschaftsleistung von
Gesellschaftern, Unternehmensleitung und Mitarbeiterschaft
und der „Geist“ eines Unternehmens 257
Arbeiten „am“ und Arbeiten „im“ System 258
Konsensfähige, richtige und falsche Entscheidungen 260
Handlungsweisen von Mitarbeitern im System und außerhalb des Systems 261
Identifikation und Selbstachtung 263
Grundsatzfrage: Ist jedes Verhalten ethisch qualifiziert?
Sind wir Täter oder Opfer? 266
Gibt es ethisch neutrale Handlungen? 266
Die Abhängigkeit zweckrationaler Handlungen von Werten und Zielen 267
Die Tragweite ethischer Entscheidungen und die Feinheit des
Gewissens 268
Der ethische Imperativ oder:
Die Fähigkeit, sich und anderen Rechenschaft abzulegen 270
Kommunikatives und zweckrationales Handeln 270
Unterschiedliche ethische Beurteilungskriterien und der Imperativ der Entfaltung 272
Die ethische Qualität der Auslegung der eigenen Lebensgeschichte 273
Der sozialethische Kontext wirtschaftlicher Handlungen 276
Sind wir Täter oder Opfer? 277
Die Suche nach universellen Werten und ethischen Mindeststandards 278
Der Traum: Ethische Mindeststandards in weltweiter Solidarität oder:
Die Brücke zwischen gelebten Werten, wirtschaftlichem Erfolg und Demokratie 280
Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Religion in der einen Welt 280
Grundelemente ethischer Mindeststandards I: Vertrauen 281
Grundelemente ethischer Mindeststandards II:
Transparente Kommunikation 283
Grundelemente ethischer Mindeststandards III:
Der ethische Imperativ der Strategie 285
Grundelemente ethischer Mindeststandards IV:
Das ethische Postulat optimaler Wertschöpfung 289
Die Suche nach dem ethischen Minimum 290
Erfolgsdruck, persönliche Verantwortung und christliche Liebesethik 291
Unternehmensentwicklung und das Gesetz des ethischen Minimums 292
Gesellschaftlicher Regelungsbedarf und Grenzen ökonomischer
Liberalisierung 293
Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Entwicklung,
Demokratie und Wohlstand 295
Haben Unternehmen handlungsrelevantes Interesse an demokratischer
Entwicklung? 297
Stabile Rahmenbedingungen und Investitionsförderung 299
Die Einrichtung eines Welt-Demokratie-Index als Mechanismus
zur Verbindung wirtschaftlicher Investitionen und demokratischer
Entwicklung 300
Die Gründung einer Demokratie-Agentur (World Democracy Agency) 301
Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Wirkweise eines
Demokratie-Ratings 303
Demokratie und die Glaubwürdigkeit der Marktwirtschaft 305