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Weltwunder Kinder als Naturforscher
Weltwunder
Kinder als Naturforscher




Donata Elschenbroich

Verlag Antje Kunstmann GmbH
EAN: 9783888973987 (ISBN: 3-88897-398-8)
270 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 21cm, 2005

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Weltwissen der Naturwissenschaften - nach ihrem Bestseller »Weltwissen der Siebenjährigen« macht Donata Elschenbroich in diesem Buch Eltern wie Kindern Lust am elementaren Naturforschen, an Naturkunde als Bildungserlebnis.
Rezension
Die Frankfurter Kulturwissenschaftlerin und Kindheitsforscherin Donata Elschenbroisch ist eine ausgewiesene Expertin für kindliches Lernen. Ihr vorgestellter Ansatz in dem Buch "Weltwunder. Kinder als Naturforscher" sollte Pädagogen hellhörig machen. Denn, so die Autorin, in jedem Kind steckt ein Forscher, ein natürlicher Drang, der nur entfaltet werden muss. So führt sie den Leser durch die verschiedenen Phasen des kindlichen Lernens. Es wird deutlich: Die Kinder müssen vor allem Raum haben und ernst genommen werden in ihrem Forscherdrang. Denn aus dem Anfassen, Fühlen, Beobachten und Experimentieren entstehen Fragen, die Erwachsene beantworten müssen. Und an diesem Punkt wird das Problem deutlich: Kinder brauchen bei diesem Lernen und Begreifen Begleiter, die Zeit für sie haben. Die Erwachsenen müssen geduldig sein und sich auf das Erleben der Kinder einlassen. Die Autorin hat Kindergärten im In- und Ausland besucht und Erzieherinnen, Säuglingsforscher und Psychologen, Soziologen und Naturwissenschaftler befragt. Die Ergebnisse sind anregend für den pädagogischen Alltag in unseren Wissensanstalten. Kinder können das Lernen lieben. Wenn man sie lässt.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: »Kolumbus! Kolumbus überall« 9
»Naturwissenschaften liegen mir nicht« 9
Elementares Naturforschen: Die Sprache des Erinnerns 13
Aufmerksamkeit für die frühe Aufmerksamkeit 19
Une beaute enorme 21
Gesprächsstoff 22
Die Welt befragen, im Experiment 24
Selbstdenker in vielen Sprachen 26
Naturwissenschaftliche Alphabetisierung:
Blicke in andere Länder 28
Auftrieb 29
Mein Kind, ein Denker 31
Naturforschen, lebenslang 32
Man sieht, was man fragt 34

1. Stirnrunzeln, Erfolgslächeln: Naturforschung im Säuglingsalter 39
Kategorisierung im Säuglingsalter, intuitive Physik und Biologie 41
Der Säugling ist ein erkennendes Subjekt. Neugierig, gesellig,
kompetent. Gespräch mit dem Entwicklungspsychologen
Martin Domes 43
Aufmerksamkeit im Babyalter 50
Kommunikation fördert die Aufmerksamkeit, nicht das
Spielzeug. Gespräch mit der Säuglingsforscherin
Mechthild Papousek 53
Gespräche mit Forschern im Talaris Institut, Seattle 57
Gedächtnis und Gefühl liegen im präfrontalen Gehirn nah beieinander. Gespräch mit dem Kognitionsforscher
John Gottman 58
Babys sind Wissenschaftler im Selbstexperiment.
Gespräch mit dem Säuglingsforscher Andrew Meltzoff 59
Lernende Familien, forschende Kinderkrippen? 63

2. Vom Stutzen zum Staunen zum Beobachten 69
Der Vergrößerungsblick 69
Naturbeobachtung in der Kindheit und
die Kindheit der Naturwissenschaften 70
Zur Geschichte der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit 73
Gottes Handschrift in der Natur: Barockdichtung 75
»Vorphysik« im Haiku 78
Vorschulkinder schauen noch genau hin. Gespräch mit Fritz Steininger, Direktor des Senckenberg Museums, Frankfurt/M. 83

3. Botschaften der Tiere 91
Schwimmschule für Grashüpfer 96
Tiere unter uns: Metaphern, Redensarten, Sprichwörter 98

4. Alltagsphysik, Alltagschemie: »Das brauche ich mir
nicht zu merken, das habe ich erlebt« 99
Die Schaukel 99
Die Wippe 102
Putzen 103
Die Kinder suchen starke Gefühle. Die brauchen sie
beim Forschen. Gespräch mit den Erzieherinnen Jutta Imig
und Steffi Biesel 107
Alchemie, Küchenchemie und »Stoff-Wechsel«. Gespräch mit
dem Chemiker Hermann Fischer
Ein Haus bauen 119
Der Körper und mein Haus. Gespräch mit
Barbara Schneider, Kinderinsel Hombroich 120
Naturwissenschaftliches Wissen in Redensarten,
Sprichwörtern, Metaphern 125

5. Die Natur antwortet in der Sprache, in der sie befragt wird 127
Über Experimente 127
Georg Christoph Lichtenberg, der erste deutsche
Experimentalphysiker 133
Wir hätten Schweinerei sagen können. Aber wir haben es
Experiment genannt. Weltwissenkurse für Eltern und Kinder
von Johanna Pareigis 139
Draußen 142
Die Kinder sind längst keine Anfänger mehr. Gespräch
mit den Waldpädagogen Gregor Sticker und Maria Smits 147
Der Tümpel der Kindheit und der gläserne Tümpel des
Insektenforschers Jean-Henri Fabre 151

6. Die Welt verbessern: Erfinden und technisches Träumen 159
Leonardo da Vinci, ein Schüler der Erfahrung 159
Fliegen und das Luftballon-Maß 162
»Es funktioniert?!« Technik im Kindergarten -
»Kaputtversuche« in der Grundschule 169
Was wir wissen: Handwerk, Materialeigenschaften und Technik in Redensarten und Metaphern 177

7. Vom spontanen Naturforschen zur Naturwissenschaft 179
Der Mond der Kindheit und der Mond der Physik.
Der Didaktiker der Naturwissenschaft Martin Wagenschein 181
Die Entstehung der modernen Naturwissenschaften und die
Entwicklung naturwissenschaftlichen Denkens im Kind 182
Vom Mehr in den Dingen. Gespräch mit dem Erziehungswissenschaftler Horst Rumpf über Martin Wagenschein 188
Stammeln. Muttersprache, Dialekt und Fachbegriffe 197
Elementare Naturforschung und die Neue Physik 201
Riesige Bereiche des Nichtwissens werden vor Kindern geheimgehalten. Gespräch mit dem Kernphysiker Marek Gazdzicki 203
Wir haben eine Anwortschule. Aber wir brauchen eine Frageschule. Gespräch mit der Lehrerausbilderin Ulrike Holzwarth-Raether 204
An naturwissenschaftliche Begabung glaube ich nicht mehr.
Gespräch mit der Oberstufenleiterin Claudia Hemling 211

8. Naturwissenschaftliche Alphabetisierung:
Blicke in andere Länder 217
Das französische Programm La Main ä la Pate:
Naturwissenschaften in Kindergarten und Grundschule.
Gespräche mit Pierre Lena, Yves Quere und Georges Charpak 218
Tagebuch: Schatten und Spiegelbild in der ecole maternelle 225
Chinesische Kindheit heute: Beschleunigungskurse
für Zweijährige 233
China braucht eine Kultur des Fragens. Gespräch mit Zhiang
Kai-Xun, Präsident der Chinesischen Erfindergesellschaft 238
Radikales Wissenwollen, das gab es nur in Europa. Gespräch
mit dem Wissenschaftshistoriker Yasuhiro Maeyama 242
Im japanischen Kindergarten: Beschützt vor offenen Fragen 244
Schluss: In Deutschland: Neue Einfallswinkel 249
Anmerkungen 257
Literatur 263
Bildnachweis 270